Welche Verschlechterungen konkret?
Nochmals:
Den in Zukunft unabhängigen S-Bahngleisen im heutigen Nadelöhr Bad Cannstatt - Hauptbahnhof steht ein Mischbetrieb auf der heute reinen S-Bahnstrecke auf den Fildern gegenüber. Beobachtet man die S-Bahnausbauten vergleichbarer Systeme (München, Frankfurt) so wurden entlang wichtiger Strecken nach und nach eigene Gleise für die S-Bahn gebaut. Bei zwei S-Bahnlinien halte ich einen Mischbetrieb nicht für sinnvoll.
Die heute von anderen Verkehren (bis auf S1) recht unabhängig betriebenen Gäubahn wird durch Stuttgart 21 betrieblich sehr ungünstig zusätzlich zur S1 mit der S2/3 und dem Verkehr durch den Fildertunnel verquickt.
Nur zwei Gleise von und nach Feuerbach, heute können auch die S-Bahngleise mitbenutzt werden (für die S-Bahn heute nachteilig). P-Option auf absehbare Zeit zu teuer.
Die nur 8 Bahnsteiggleise sind bekannt.
Es ergeben sich neue und neu zu nutzende Streckenverzweigungen, die nicht kreuzungsfrei ausgebaut sind: Flughafen am S-Bahnhof, Wendlinger Kurve, Nürnberger Straße.
1. Wieso sollte der Flugverkehr reduziert werden? Weil Du das willst? Der Flugverkehr wächst seit Jahren, quasi weltweit. Sprich es gibt Nachfrage. Soll die staatlich unterbunden werden? Flugverkehr besitzt den fast unschlagbaren Vorteil, keine Wege zu benötigen. Es ist als bräuchte es keine Strassen, nur Garagen und keine Schienen, nur Bahnhöfe. *Träum*
Dadurch das der Flugverkehr steuerlich begünstigt ist, herrscht eine Ungleichbehandlung im Vergleich zum Bahnverkehr. Flughäfen selber brauchen auch sehr viel Platz und brauchen Wege von dort zu den Zielpunkten.
3. NBS ohne S21. Ja, ganz alter Kaffee. S21 wäre auch ohne NBS möglich gewesen, man hätte etwa bei Wendlingen wieder ins Filstal runterfädeln können. Mit S21 geht's halt schneller. Falls schnell=schlecht, dann schlechter. Ok.
Eine NBS-Strecke von der A8 hinunter nach Mettingen hätte zeitlich wohl vergleichbare Vorteile wie die in Bau befindliche. Diese macht einen gewissen Bogen um den Flughafen mit einzubeziehen.
So ein bißchen Redundanz hat schon was. Erst mal nen zweiten Tunnel Feuerbach-Stadtmitte bauen, bevor ECTS die bestehenden drei Linien optimiert.
S-Bahn-Fahrgast-Potenzial Mitte-Gablenberg - Gaisburg - Hans-Martin-Schleyer-Halle, parallel zur Stadtbahn? Ich weiss nicht. HMS besitzt zudem hpts. Veranstaltungs-Aufkommen. Richtung Waiblingen/Esslingen bestehende S-Bahnlinien.
Du meinst immer mit Ausrüstung des S-Bahntunnels mit ECTS würde da viel Verbesserung bringen. Theoretisch könnten die Taktzeiten weiter verkürzt werden, nicht aber die Fahrgastwechselzeiten. Dann wird oftmals der im Bahnhof stehende Zug die Einfahrt des nachfolgenden verzögern und so weiter. Man kämme nur langsamer durch den Tunnel, Verspätungen würden sich aufbauen. Um dies zu Vermeiden müsste der Fahrplan angepasst werden, also generell die Fahrzeit durch den Tunnel verlängert werden müssen. Nicht umsonst hat man in München an den drei wichtigsten Stationen im S-Bahntunnel getrennte Bahnsteige für Aus- und Zusteiger. Auch der neue Tunnel dort wird diese Bahnsteiganordnung bekommen.
Möglicherweise bist Du noch nicht so lange mit dem Thema vertraut. Zürich war immer ein Argument Pro S21, weil selbst Zürich einen Tiefbahnhof hinzugebaut hat, sprich Verabschiedung vom Kopfbahnhofkonzept. Ähnlich Leipzig, wo trotz größtem Kopfbahnhof noch ein Citytunnel für u.a. Fernbahn hinzugebaut wurde.
Mit dem Thema Stuttgart 21 bin ich seit Anbeginn vertraut. Dass Zürich schon immer ein Argument für Pro 21 gewesen ist oder sein soll, zeigt eher dass von dieser Seite nichts verstanden wird. Zürich gegänzt seinen Kopfbahnhof durch zwei Durchganghöfe und ersetzt ihn nicht. Dies Könnte als Vorbild für eine Kombilösung angesehen werden, aber nicht für die jetzige Lösung. In Zürich hat man damit eine Kapazitätserweiterung geschaffen, die in ähnlicher Form eigentlich in Stuttgart durch den Bau des S-Bahntunnels auch geschaffen wurde. Der Fernverkehr spielt im Leipziger City-Tunnel nur eine untergeordnete Rolle.
Auch Antwerpen hat seinen Kopfbahnhof teilweise zum Durchgangsbahnhof umgebaut, also auch eine Kombilösung gewählt. Dort gibt es drei Ebenen übereinander. Oben sechs Kopf-Bahnsteiggleise, in der -1 Ebene, vier Kopfgleise und in der -2 Ebene vier Durchgangsgleise. Insgesamt als 14 Gleise.
Und dann würde mich noch interessieren, warum der Zürcher Flughafen als Zentrum eines kleineren Landes als BaWü knapp dreimal so viele Passagiere wie der Stuttgarter hat?, zumal doch die Bahn so gut funktioniert.
Ich würde mal annehmen, dass innerhalb der Schweiz kaum geflogen wird und dass eben der Züricher Flughafen, der Flughafen der Schweizer ist. Für die Baden-Württemberger ist Frankfurt, München oder Zürich auch noch in erreichbarer Nähe.
Mal abgesehen dass hier so einiges wieder bei Adam und Eva mit der entspr. Relevanz anfängt. Glaubst Du die Stuttgarter lieben breite oberirdische Schienentrassen im Innenstadtbereich? Ist m.E. eine Illusion, genährt dadurch, dass oberirdische Schienen von bekannter Seite gerne gefordert werden, wenn es gegen S21 oder Auto (Stadtbahnschienen in Strassen) geht. Täusch Dich nicht, wenn es um Deine Idee geht, steht diese ihrerseits für Wachstum, Gigantismus und nicht mehr gegen die Lieblingsfeinde. Würde erbittert bekämpft. Nur meine Meinung.
Wahrscheinlich hast du hier nicht verstanden, was ich damit sagen wollte. Die Gleisanlagen für Stuttgart 21 lassen sich zukünftig nur mit immens Kosten erweitert und wurde schon jetzt auf ein Minimum beschränkt. Hätte man diese Gleise projiziert auf die Oberfläche einer topographisch ebenen gleich großen Stadt, hätte man diese vermutlich längst ergänzt. Siehe Ausbauten von Bahnanlagen von zwei auf vier Gleisen an den Hauptzufuhrstrecken vieler Städte. In Stuttgart beispielsweise zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen im Zuge des S-Bahnbaues.