Beiträge von AndoBrando

    DFB + Sport- und Freizeitpark - das ist wohl das Schicksal des Rennbahngeländes, zumindest wenn es nach der schwarz-grünen Koalition im Römer geht:


    http://www.fr-online.de/stadte…d-,26042926,27895616.html


    Dass man den DFB in der Stadt halten will und dafür die unprofitabele Rennbahn opfert ist nachvollziehbar. Daneben einen Sport- und Freizeitpark (ich vermute, das bedeutet Rasenflächen, Bolzplätze, Basketballkäfige, eine Halfpipe o.ä.?!?!) anzusiedeln ist wohl folgerichtig. Das 'Antlitz der Stadt' wird sich nach diesem Fuchteln mit dem Skalpell aber wohl nicht zum besseren wenden. Da haben die 'Traditionalisten' schon recht, die Rennbahn ist ein Kleinod.


    Da fällt mir ein, die Planung eines Sport- und Freizeitparks dürfte nicht gerade im Sinne der Bauherren des China-Luxus-Hotels sein. Wenn es eines Tages fertig werden sollte (!), wird es in der Umgebung wohl reichlich deplatziert wirken. Man stelle sich vor, ein Fußball landet mitten in der Pekingsuppe auf der Tafel chinesischer Geschäftsleute, die auf einem Balkon speisen und von unten ruft ein Halbstarker: "Eh Du, gib ma Ball her!". Ich denke, dass sie ihr Projekt verkaufen. Ich wette ja der DFB macht da das Rennen... aber die Quoten für Feenstaub und Silverstar sind auch nicht schlecht... ach, ich verfalle wieder diesem "kriminellen Milieu" wie es ein objektiver Anwohner im Rundschau-Artikel schildert. Nur gut, dass das bald vorbei ist...

    Nur eine kleine Beobachtung zum zukünftigen Capri Hotel auf Baufeld Nord 2:
    Soweit das am fast fertiggestellten Staffelgeschoss zu sehen ist, weicht man dort bei der Anordnung der Fenster ein wenig vom Rendering ab, wo die Fenster noch paarweise angeordnet sind ( siehe: #764 ). Aktuell sind die Fenster relativ gleichmäßig über das Geschoss verteilt.
    Diese Beobachtung wäre an sich nicht weiter der Rede wert. Da aber PBMG schon beim Motel One mehrmals (zumindest die Fassadengestaltung) umgeplant hat, könnte dieses Detail ein erstes Anzeichen dafür sein, dass das bisherigen Rendering hinfällig ist.
    Naja, wie gesagt, nur eine kleine Beobachtung.

    Als alleiniger Ort zum Feiern ist der Römer heutzutage wirklich etwas klein. Im "original" Nachkriegszustand ohne Ostzeile, wäre er sicher auch für die Massen eine Option - aber wer will schon die Ostzeile wieder abreißen.
    Ich verstehe nicht, warum der DFB nicht das salomonischste Aller Urteile Spricht:
    Die Mannschaft wird wohl kaum auf diesem regionalen Landefeld in Berlin landen - sondern wohl eher auf dem internationalen Airport FRA.
    Wenn man schon in Frankfurt am Sitz des DFB und Knotenpunkt des Sponsors Lufthansa ist soll man schnell zum Römer fahren, sich ins Goldene Buch eintragen, einmal auf dem Balkon der 'kleinen' Masse zuwinken, Pokal nach oben strecken und tschüss sagen.
    Ein zwei Tage später kann man dann in Berlin bei der offiziellen 'großen' Fanparty vor dem Brandenburger Tor der Menge zujubeln.
    Wenn man gewinnt, was ja nun schon ein par Jahre überfällig ist, sind zwei Feiern ja nicht ungebührlich. Die Erste nennt man "Feier der Ankunft", die zweite "Das große Fanfest". Logistisch macht es aufgrund des Flughafens, wie ich finde, sogar Sinn. Außerdem hätten so sowohl der westliche als auch der östliche Teil Deutschlands eine Chance die Nationalmannschaft zu bewundern. Also pro zwei Feiern!
    Aber vielleicht gewinnt ja wider Erwarten doch Argentinien und die Sache hat sich erledigt. Ob sich dann zwei Orte bewerben in denen Jogi Löw öffentlich gesteinigt wird?

    Deswegen ist ja auch nie vom Bankenviertel, sondern vom 'Bahnhofsviertel' die Rede. Das klingt ja sowieso, als gäbe es da jeden Tag tausende Tote. Da gehört eine Schießerei ja zum Lokalkolorit. ;)


    Im Ernst ist die Sache natürlich bedenklich und beunruhigend! Hoffen wir, dass das eine Ausnahme bleibt, denn die nächste Schlagzeile lautet sicher: "Bandenkrieg erreicht die Innenstadt".

    Ich will mal eine Lanze für den Staab Entwurf brechen.
    Er erinnert mich zwar erstmal auch eher an das Revolutionsdenkmal von Mies van der Rohe, oder an Nachkriegskirchen in deutschen Vorstädten, oder ganz einfach an die Rückwand zum Hinterhof einer Mietskaserne, und er ist schon sehr "skulptural" gestaltet.
    Aber ich denke, er interpretiert das Thema Romantik schon recht treffend. Romantik ist ja mehr als nur Casper David Friedrich. Hängen nicht auf der anderen Seite des Goethehauses die düsteren Gemälde von Füssli? Muss nicht auch die Schauerliteratur und die dunkle Seite der Romantik gewürdigt werden?
    Ich denke, Staab sind deswegen prämiert worden, weil sie eben keinen "schönen" sondern einen "ergreifenden" Entwurf vorgelegt haben.
    Ich verstehe unter Romanitk zunächst tiefe Symbolik, Melancholie und Empfindsamkeit. Und diese nackte Backsteinwand, ist der einzige der gezeigten Entwürfe, dem ich es zutrauen würde eine Emotion, eine Empfindung in mir auszulösen - nicht nur gute und glückliche, aber immerhin eine Emotion!
    Wer es nicht mag, stelle sich den Bau vielleicht zur Hälfte mit Efeu überwachsen vor... vielleicht hilft das, das Urteil zu mildern.


    Das riesen Problem bei diesem Entwurf ist natürlich, dass das Goethehaus damit endgültig in der Luft hängt. Rechts ein Hof, links eine Backsteinwand, die zwar die Staffelung als architektonisches Thema dezent aufnimmt, aber darüber hinaus der Architekturgeschichte die kalte Schulter zeigt. Nach dem Motto: Was interessiert mich die Architekturgeschichte, ich bin Künstler!
    Auch wirkt die Lücke zur neuen Wohnbebauung unglücklich und rätselhaft.


    Mäckler geht das Romantik-Thema ganz anders an. Er versucht, wie überall, den architektonischen Bruch möglichst gering zu halten und wo andere mit ihren Entwürfen im wahrsten Sinne des Wortes "klotzen", da versucht Mäckler mit dem Bestand zu versöhnen. ...Das Ergebnis ist eben selten spektakulär.
    Sein Museums-Entwurf sieht irgendwie aus, als habe da ein James Stirling mitgewerkelt... es wirkt sehr sehr sehr 80s... Postmodern... Mäckler versucht scheinbar ein 'pitoreskes Ensemble' (mit dem Goehtehaus) zu ergänzen. Denn, wer auf das Goethehaus sieht, so denkt womöglich Mäckler, will in der Vergangenheit schwelgen und für einen Moment die Härte aus Stahl und Glas, die diese Stadt beherrscht vergessen. Diesen romantischen Blick will uns dieser Entwurf wohl erhalten. Ein Erker am Museum als architektonischer Verweis an die Vergangenheit, ist darüber hinaus alles, was dem Gebäude an Romanik zugestanden wird.
    Der Entwurf wirkt auf mich trotz allem zu kontrolliert, zu geplant und damit irgendwie unromantisch. Das ist mir zu nüchtern.
    Allerdings bleibt die Materialität offen. Die könnte den Eindruck noch nachhaltig ändern.


    Außerdem halte ich den Großen Hirschgraben für zu sehr mit Nachkriegsarchitektur durchsetzt, als dass man dort noch so etwas wie ein historisierendes Ensemble um das Goethehaus aufbauen könnte. Das Goethehaus wirkt in dieser Straße eher wie ein Fremdkörper, um nicht zu sagen "musealisert". Und bis auf Mäckler, versuchen alle anderen Entwürfe diesen Charakter eher zu verstärken.


    Der Landes Entwurf lässt mich kalt, wie das viele Glas, das seine Fassade prägt.


    Zum Turkali Entuwrf:
    (Einen Tag vor der Abgabe)
    Mitarbeiter: Chef, wir wollten doch noch an dem Goethehaus-Museums-Ding teilnehmen.
    Chef: ... Ja, was haben wir denn?
    Mitarbeiter: ... Ahhhh noch nichts...
    Chef: Oh... hmmm... ja dann nehmen wir halt was anderes. Da ist doch noch der Entwurf: "Bürokomplex für Vorstadt" den wir für alle Fälle da haben. Mach den ein wenig kleiner und reich es ein - vielleicht reicht es ja.
    Mitarbeiter: Das hat aber wohl zu große Fensterflächen ...
    Chef: Jaaa, dann nimm halt alle raus, bis auf ein paar wenige Rechtecke. Ruhig total beliebig, das sieht immer nach Kunst aus und kommt bei diesen Jurys bombe an!
    Mitarbeiter: Das kaufen die uns Niemals ab... Aber wird gemacht!


    No offence! Aber so sieht's halt aus.

    Danke für das Detailbild. Bei den Spaltmaßen kommt mir der Gedanke, die Bahn hat wohl, um es positiv zu formulieren, einen Weg gefunden die Anzahl der auf den Boden gespuckten Kaugummis in Zukunft zu reduzieren. Die Mosaike müssen vielleicht gar nicht mehr verfugt werden, weil sich diese natürliche "Patina" in den Fugen bildet. Altäglicher Schmutz wird sich dort allemal sammeln.
    Und die Verlustgefahr einzelner Teile ist wohl nicht auszuschließen. Die Wahl der Mosaikfließen ist so gesehen nicht optimal.
    Andererseits wären die anderen metallenen Oberflächen, die zur Auswahl standen, vielleicht zu kratzempfindlich oder könnten vielleicht verbeulen.
    Bei aller Kritik muss man die Gestalter auch in Schutz nehmen. Wenn man ihnen das Geld gäbe, sähe es sicher in kürzester Zeit so blitz und blank und futuristisch aus wie in den neusten U-Bahnen in Fernost.
    Aber wenn für einen neuen Boden schon kein Cent übrig ist, dann muss man mit dem Grün leben und das Beste daraus machen. Immerhin regt sich überhaupt etwas.
    Meine Hoffnungen ruhen nun auf der Decke und der damit sicherlich überarbeiteten Beleuchtung. Bei der Lichtgestaltung kann man auch mit vergleichsweise kleinem Geld große Verbesserungen erzielen. Das bereinigt nicht den Schmutz und Gestank, befreit den Besucher aber hoffentlich zumindest von dem fahlen Licht, das ihn bisher bei jedem Aufenthalt am Bahnsteig die innere Leere und Resignation eines depressiven Schaffners spüren lassen. Das passede Licht zum Selbstmord.


    ps: ich weiß, dass die orangen Fliesen schon älter waren. Mit "retro" meinte ich, dass sie durchaus von Zeit zu Zeit wieder in Mode kommen könnten.

    Hmmmm... wie ich die Offenbacher einschätze, werden die lieber ihre eigene Stadt brandschatzen und die Reste als Atomtestgelände an chinesischen Investoren verkaufen als ihre Stadt den ungeliebten Nachbarn zu überlassen.
    Sinnvoll wäre es schon... also Offenbach als Stadtteil von Frankfurt, nicht das Atomtestgelände.

    Sind verspiegelte Mosaike nicht schwierig zu reinigen? Besteht nicht noch dazu die Gefahr, dass nach einiger Zeit einzelne Teile heraus brechen/ heraus gebrochen werden (Vandalismus)? Ich habe sie noch nicht am Ort besichtigen können, aber gibt es da nicht kleine Kanten, die stören, wenn man sich bei längeren Wartezeiten dagegen lehnt?!


    Die orangen Fliesen waren 'retro'. Der nackte Beton darunter hatte zumindest was verwegen industrielles - das sollte nie 'schön' sein. Mit dem Mosaik und dem sehr treffend als "siffig" beschriebenen Design, das ja eigentlich eher 'öko' sein soll, macht der Bahnsteig jetzt den Eindruck als sei er die Gruft von Friedensreich Hundertwasser...
    naja, vielleicht macht die Decke das Gesamtbild ansprechender.

    "Wir nennen das evolutionäres Bauen" - das ist zutreffend, nur leider führt ein schwerer Gendefekt in der jüngsten Evolutionsstufe zu einer fatalen Mutation - Gebäude tot! Der Architekt erweist sch als ein Hybrid aus Frankenstein und Aasgeier, der dieses arme Geschöpf erst in die Welt setzt und schließlich bei dessen Tod seine eigene Selbstgefälligkeit am verwesenden Kadaver weidet.
    Solche Bilder kommen einem wenn man wie in dieser Nacht sehr schlecht schläft und/oder wenn man das entlarvende Interview mit Kulka liest.
    Als habe es die letzten 30-40 Jahre Architekturgeschichte nicht gegeben, wird jede Form von Repräsentation und Ästhetik vollkommen negiert. Es ist bezeichnend, mit welcher Süffisanz Kulka von den "Türmchen" spricht und von der Fassade die "So tut als ob" sie ein Schloss wäre. Ist denn nicht Repräsentation durchaus ein Zweck? "Das tun als ob", das darstellen wollen, das sich zeigen wollen, das Eigenwillige, das Eigene, der Wunsch nach Identität eines Gebäudes ist aus Sicht der klassischen Moderne immer noch ein Frevel, den es mit aller inquisitorischen Strenge auszutreiben gilt... naja zumindest weiß man Fassaden immer noch nicht zu schätzen. Ein Gebäude das nur aussieht wie ein Schloss, auch wenn darin kein König haust, hat dennoch ein Recht so auszusehen, weil seine Fassade die Funktion erfüllt, Ausdruck des Stolzes, der Lebenslust seiner Besitzer zu sein. Repräsention ist kein Verbrechen. Häuser müssen nicht tot sein wie calvinistische Kirchen. Keine der angesprochenen Evolutionsstufen, nicht mal Kramer (!), hat diese grundlegende Funktion des Gebäudes prinzipiell in Frage gestellt, bis auf die Letzte. Die zerstört die Arbeit und den Schöpfergeist der Vorgänger.
    Natürlich hat der Architekt recht, wenn er von einem Gebäude verlangt, ein Nutzgebäude für die gegenwärtige Funktion (Forschung und Lehre) zu sein. Den Weg, den er für das Gebäude dahin wählt ist leider der Zerstörerischste. Wenn der Altbau in seiner Repräsentativen und dabei unpraktischen Ausführung wirklich so schwer vereinbar oder gar unvereinbar mit der neuen Funktion ist, dann sollte man darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, an anderer Stelle einen kompletten Neubau zu errichten. Wenn man aber die alte Funktion der Repräsentation vernichtet, um die neuen Herausforderungen irgendwie in das Gebäude zu zwängen, dann ist niemandem gedient. Nicht dem Altbau und nicht den Forschern.
    Ich will gar nicht für eine Totalrekonstruktion werben, die vermutlich wirklich den Kostenrahmen sprengen würde und jeder heutigen Funktion ihre Grenzen aufzeigt. Auch das Geld für einen wirklich spektakulären, eigenwilligen Bau der Gegenwartsarchitektur, der in einen Dialog mit dem Bestand tritt, scheint zu fehlen (ach, was könnte Chipperflied hier bewirken!), aber die letzten Jahrtausende Architekturgeschichte haben den Herren Architekten doch das ein oder andere einfache Werkzeug zur Hand gegeben, das es dann wohl auch Herrn Kulka ermöglichen sollte die Proportionen seiner Erweiterung zu gliedern (ganz im Sinne eines "Baukastens" mit dem selbst der stümperhafte Laie Architektur gestalten kann).
    Die Aufgabe ist ja tatsächlich Heikel. Wie bereits von Vorrednern erwähnt, versucht man hier offensichtlich auf Gedeih und Verderb möglichst viel Nutzfläche in das altehrwürdige Gebäude zu stopfen. Aber die Lösung von Kulka erscheint Plump. Muss sich das letzte Geschoss denn wirklich wie ein Kuhfladen auf dem Altbau ausbreiten, dass man Angst haben muss, es läuft bald über? Kann man denn die Höhe nicht ein wenig variieren? Oder der Gebäudeteil, der von diesem weißen Kubus erdrückt wird - wären denn da nicht das ein oder andere Fenster denkbar, oder irgendetwas anderes, es muss ja nicht die Welt kosten, das dieses Monstrum einer Fassade mit ein paar einfachen Linien zähmt? Am Rossmarkt und in immer mehr Teilen der Stadt macht man doch vor, wie die klare Sprache der Moderne und das wissen um Proportion sich nicht ausschließen müssen.
    Kulka mag lapidar behaupten, Schönheit liege im Auge des Betrachters und sei deswegen kein Kriterium, aber damit irrt er. Ein goldener Schnitt war noch nie geschmäcklerisch. Solche ästhetischen Grundmuster sind doch recht konstant, weswegen es ratsam ist, sie nicht zu ignorieren. Es gibt eben doch Dinge, die alle Moden überdauern und dabei immer als ansprechend empfunden werden. Zusammen mit einem positiven Bezug, den die Einwohner zu einem Gebäude, macht es dieses erhaltenswert. Aber das zählt ja nicht... nur das Zeugnis der Geschichte ist erhaltenswert! Architektur als Dokument! Ach, hätte doch Goethe persönlich unters Dach geschissen, dann würden die Denkmalpfleger noch das Geld für ein pädagogisches, multimediales Klosettmuseum im rekonstruierten Dachstuhl beschaffen... aber die sind ja gerade damit beschäftigt den ehemaligen Bundesrechnungshof gegen die ästhetisch so naiven Bürger der Stadt zu schützen, die nicht den Denkmalwert fehlgeleiteten Städtebaus aus der Vergangenheit erkennen wollen.... Ich schweife ab. Das war jetzt auch wirklich genug Polemik.
    Die Nacht ist vorbei, jetzt muss ich zumindest nicht mehr von dem Gebäudemonstrum träumen. Ich hoffe mal, die natürliche Selektion übernimmt den Rest.


    Ps: Dieser Text wurde auf einem Smartphone im Bett getippt... nach dem EDIT sollte man das aber nicht mehr merken.

    ^^
    Das Risiko sehe ich auch! Wie schon in einem früheren Beitrag geschrieben, betritt man mit einem Projekt in dieser Größenordnung in Frankfurt Neuland und richtet sich wohl an Investoren aus ALLER Welt. Das ist für den sonst recht besonnenen Frankfurter Markt ungewöhnlich und sollte damit ein Boom an Wohnhochhäusern ausgelöst werden, dann wird das (bis zum plötzlichen abdrehen des Geldflusses durch die Zentralbanken) durchaus zu einer Blase führen.
    Solange es aber bei einem oder sehr wenigen Projekten dieses Typs und der entsprechenden hohen Nachfrage nach Wohnungen in Frankfurt bleibt, sehe ich den Turm durch die Nachfrage gedeckt. ... es sei denn der Finanzsektor in Frankfurt bricht zusammen... aber danach sieht es jetzt weniger aus.

    Ja, das dürfte noch spannend werden!
    Wobei es wohl vor allem die Einzelhändler treffen dürfte – solange auch nur ein Zugang frei bleibt, werden die Gastronomen in der Mittagspause ihre Speisen an die unzähligen Angestellten der Umgebung verkauft bekommen.
    Wenn die Europa-Allee aber weitestgehend gesperrt sein wird, eine U-Bahnstation und ein Hochhaus vor den Toren wachsen, wer wird dann noch zum Shopping auf diese Insel in der Mega-Baustelle fahren wollen?!... Wo doch die Zeil mit ungleich größerem Angebot nicht weit ist.
    Und was passiert eigentlich, wenn eines Tages der Neubau des ehemaligen Saturn-Gebäudes in der Berger Straße stehen sollte? Wird der Saturn wieder umziehen – wenn man im Skyline-Plaza unzufrieden ist? Dann verlöre das Centre eine wichtigen Mieter… Ok, Konjunktiv! Alles sehr hypothetisch!
    Vielleicht, nur vielleicht wird man dann das ganze Konzept überdenken – die Shopping-Ausrichtung zurückfahren, die logistischen Unpässlichkeiten korrigieren, das kulinarische Angebot ausbauen und Raum für Freizeitaktivitäten schaffen – Frankfurt braucht immer noch ein Originalsprachen-Kino… und wo wäre denn ein besser Ort dafür als im polyglotten Europaviertel!

    Damit hätte dann Mainhatten wieder den größten Wohnturm – nimm das Chicago!… ich meine Berlin!
    Entwickelt sich da etwa ein Überbietungswettbewerb? Das wäre bei den recht knapp kalkulierten und besonnenen Planungen in Frankfurt in der letzten Zeit ein Novum.
    Das Projekt in der Größe, in einer Stadt und einem Land in dem Wohnhochhäuser (im Luxussegment) noch nicht etabliert sind, ist durchaus gewagt.
    Allerdings: wie man hört, werden nicht wenige Eigentumswohnungen im Europaviertel als Investmentobjekt von solchen Kunden gekauft, die ihren Hauptwohnsitz in Gegenden haben, in denen solche Hochhäuser die Regel sind. So gesehen dürfte man das Betongold schon unter die Leute bringen (wenn es keinen Crash im Immobiliensektor gibt).Vielleicht sieht der Entwurf auch deswegen ein wenig nach dem aus, was sonst in Singapur oder Hong Kong gebaut wird.


    Dem Entwurf an sich hat das ja nicht unbedingt geschadet. Man erkennt den Willen mit der Staffelung und der Auskragung an der Spitze zumindest ein paar spannende Effekte zu setzten. Ein bisschen so wie der Westend Tower… Verglichen mit dem minimalistischen Scheiben-Kult bei den Hochhausplanungen der letzten Jahre in Frankfurt ist das sicher eine angenehme Abwechslung.
    Auch mit dem Material der Brüstungen kann man sicher noch spielen.
    Insgesamt darf man wohl ganz angetan sein.
    Der Entwurf von UNStudio war trotzdem noch viel besser/außergewöhnlicher!


    PS: Noch zwei Dinge:
    Ich habe Mitleid mit den Käufern in den ersten Etagen, die auf die Wand des Skyline-Plazas starren müssen. Mit den Käufern ein paar Geschosse darüber weniger, denn die dürfen dann auf die Außenflächen des Spa-Bereiches sehen.

    Ach ja, was wäre Frankfurt ohne eine Hausbesetzung? Die Frage ist rein rhetorisch.
    Diesmal hat es wohl das Gebäude aus Beitrag #788 in der Hohenstaufenstraße 19-25 oder ein Hinterhaus dieses Gebäudekomplexes getroffen.
    Die Onlineausgabe der FAZ berichtet: http://www.faz.net/aktuell/rhe…n-frankfurt-12903495.html
    Nicht frei von Ironie ist die Bitte der Besetzer, der Besitzer Ca Immo möge sie doch als "soziale Geste" zur "Zwischennutzung" bis zum Abriss im Haus dulden.
    Wenn es bei einer Zwischennutzung bliebe, wäre den "Aktivisten" das auch sicher zu gönnen, aber die Erfahrung lehrt leider, wenn man in solchen Fällen den kleinen Finger reicht, nehmen die gleich die ganze Hand. Alles andere als eine Räumung und ein sehr zügiger Abriss würde mich wundern.
    Oh und ein Gebäude in der Weilburger Straße 17 im Gallus ist ebenfalls besetzt... und man weiß scheinbar noch nicht, wer der Besitzer ist?! Vielleicht hebt ja hier jemand die Hand.

    Eine Karikatur des PanAm Buildings auf einem Sockel, der versucht dem Museum of London etwas gutes abzugewinnen?!
    Nachdem schon das geplante Gebäude Marieninsel, lieber aus 50ern stammen würde, gibt es nun eine etwas verquere Hommage an die 60er und 70er Jahre... wenn das so weitergeht, kommen nächstes Jahr Entwürfe mit goldenen Fenstern zurück.


    Zwar bin ich kein Hadid-Fan, aber an dieser Ecke hätte man schon mal etwas effekthascherischeres wie eben von der genannten Dame planen können. Wird die nicht sonst zu jeeedem Wettbewerb in Frankfurt eingeladen?! Ich bin enttäuscht.

    Das Eurohaus scheint rein äußerlich ja noch herausragend in Schuss zu sein. Es sieht so geleckt aus, man könnte glatt eine Art "Lake Shore Drive Apartment" daraus machen ... aber die Originale in Chicago sind sicher auch nicht mehr ganz zeitgemäß.
    Um die ein oder andere Bürohausperle ist es schon schade, aber dem Viertel wird es gut tun. Ich habe kürzlich einen alten Aktenzeichen XY-Bericht aus den 80ern über einen nächtlichen Mord in der Bürostadt gesehen. So ganz ohne Wohnbebauung war das in der Nacht wirklich kein einladender Ort!

    Der etwas (zu) weit hergeholte Verweis auf Paris kam den Marketing-Menschen sicher als sie von den "Französischen Balkonen" gehört haben, die sich über die ganze Europa-Allee verteilen. Und bei "Französischen Balkonen" auf einer breiten "Allee" ist man ja quasi schon auf den Champs-Elysées und dann ist Frankfurt ja quasi Paris... Und Paris klingt erstmal sehr sehr gut.
    Ironischerweise berichten mir alle Mitmenschen, die schon mal nach Paris ziehen mussten, dass Pariser Wohnungen sich vor allem durch veraltete Technik und vollkommen überteuerte Preise auszeichnen.
    Naja, zumindest bei letzterem kann man sich auch in Frankfurt ein wenig wie in Paris fühlen.

    Ich bezweifle, dass der DFB sich auf so eine Lösung einlässt. Wenn ich mich recht entsinne, hat Oliver Bierhoff in irgendeinem Interview gesagt, man plane eine Art 'Campus' auf dem die Gebäude locker verteilt seien. Die Rennstrecke wäre da doch eher im Weg.


    Beim Betrachten des Luftbildes kam mir der laienhafte Gedanke, man könne doch die abzugebende Strecke im Süden einfach durch eine Erweiterung nach Osten bis zur Ecke Niederräder Landstraße/Kennedyallee kompensieren, aber dann hätte man wohl eher eine quadratische Laufbahn... und ich mutmaße, das geht nicht?! Ich lass mich da gerne aufklären.


    Naja, ich hoffe, der Rennclub kann irgendwo im Rhein-Main-Gebiet noch eine attraktive Fläche finden. Irgendwo weit ab der Einflugschneise bei Königsstein oder Bad Homburg oder Wiesbaden wird es hoffentlich einen Interessenten für diesen mondänen Sport geben. Vielleicht ja in Kooperation mit einem anderen Golfplatz?... Es wird sehr schwierig.


    Den Fußball wird man in Frankfurt wohl kaum aufhalten können.

    Keine Frage: Das geplante DFB-Leistungszentrum kann aufgrund des langjährigen DFB-Sitzes und vor allem der unbestreitbar bei weitem besten Erreichbarkeit innerhalb Deutschlands nur in Frankfurt am Main entstehen! Alles andere würde keinen Sinn ergeben!


    Naja, die Kölner sagen natürlich, dass die nähe zur Deutschen Sporthochschule keinen anderen Standort als Köln zulässt. Außerdem wurde das Fußballmuseum ja auch nicht nach Frankfurt vergeben sondern nach Dortmund und für Spiele der Nationalmannschaft wählt DFB lieber andere Stadien als das vor der eigenen Haustür. Der DFB und Frankfurt, das scheint zumindest keine uneingeschränkte Lovestory zu sein. Umso erfreulicher wäre es natürlich den Standort mit diesem Leistungszentrum sehr langfristig sichern zu können.


    Um die Rennbahn tut's mir auch ein wenig leid, aber zu den wichtigsten in Deutschland gehört sie meines Wissens nicht. Der Verlust dürfte sich also in Grenzen halten und besser ein Ende mit Schrecken als ein Mietschulden-Schrecken ohne Ende.


    Was das Hotel angeht bin ich gespannt. Die geplante China-Replika passt überhaupt nicht zum DFB! Ich kann mir schwer vorstellen, dass die DFB-Verantwortlichen das Gebäude in dieser Forum auf ihrem Gelände sehen wollen (wenn es überhaupt darauf liegt (?), denn der DFB zeiht ja dann nur auf das "untere Drittel" des Rennbahngeländes).
    Und hat der Chinesische Betreiber überhaupt noch ein Interesse, ein solches Hotel neben den Fußballplätzen zu betreiben? Rennsport ist in ja zumindest Hong Kong ein Volkssport, aber Fußball... Wenn die das Gebäude zu einem guten Preis verkaufen können, sind die sicher nicht unglücklich.
    Wenn es auf dem zukünftigen DFB-Gelände liegen sollte, tippe ich auf einen Aufkauf und dann Umbau nach Wünschen der DFBler.