Beiträge von Spreetunnel

    Abgesehen, dass ich gegen die Umbenennung bin, aus historischen Gründen, würde die Anzahl der Häuser in der Tauentzienstraße wirklich hinhauen, es sind 10 Häuser. Aber das Europacenter, dass jetzt die Nummer Kurfürstendamm 238 hat (weiß natürlich kaum jemand), so wie vorher das 2. Romanische Haus", müsste seine Hausnummer in Nr. 10 ändern müssen, bei den anderen Häusern wäre es nur der Straßennamen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, es wird zu keiner Umbenennung kommen.

    Zur Frage der Denkmale auf dem Leipziger Platz soviel:


    Nördlich stand der Graf Brandenburg.


    "Der Bildhauer Hugo Hagen schuf 1862 im Auftrage des Königs ein Denkmal für den Grafen Brandenburg. Vermutlich erfolgte unmittelbar nach der Modellierung der Bronzeguß bei Hermann Gladenbeck. Das Datum der Aufstellung auf dem ehemaligen Leipziger Platz konnte nicht ermittelt werden.
    Das Denkmal ist heute laut Kartei der Gartendenkmalpflege Berlin nicht mehr vorhanden.
    Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg
    (24.1.1792 Berlin - 6.11.1850 Berlin),
    preußischer General und Politiker, Sohn Friedrich Wilhelms II. von Preußen aus der morganatischen Ehe mit Gräfin Dönhoff. Unter Friedrich Wilhelm IV avancierte er zum Ministerpräsidenten und löste als solcher im Dezember 1848 die während der Revolution gebildete Berliner Nationalversammlung auf."


    aus "Bronzenes für Berlin" von Inge und Rolf Kießhauser (Friedrichshagender Hefte Nr 38-40)



    Südlich stand das Denkmal für Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel, von Carl Keil, Guss Hermann Gladenbeck,


    Über den Platz verteilt standen die Figuren der ehemaligen Opernbrücke aus Sandstein, als Leuchterträger konzipiert und geschaffen vom Bildhauer Wilhelm Christian Meyer, der sich auch an der Hedwigskirche und an der Königlichen Bibliothek (Kommode) verewigte.


    Habe auch Fotos davon, da ich aber keine Quellen mehr weiß, kann ich sie wohl leider nicht zeigen :-(((

    Von Bausünde beim Vorgängerbau würde ich nicht sprechen, denn der Bau war ja im Kern eine Markthalle, die Friedrich Wilhelm Hitzig mitsamt der Umgebungsbebauung auf das Areal der Mündung der Panke in die Spree (Kolk) gesetzt hat.


    Im Archiv des TU-Architekturmuseum:


    http://architekturmuseum.ub.tu…hp?set=1&p=79&Daten=88409


    Was daraus dann gemacht wurde: Lagerraum, Zirkus, Theater (Hans Poelzig).


    Das scheußliche graue Gebilde wurde erst in der Ära "Kratzputz" zu dem, was uns in Erinnerung bleibt.



    Hier mal ein paar Fotos, die ich während des Abrisses 1985 gemacht habe:








    Hier besonders interessant ein Rest der Gestaltung von Hans Poelzig in Foyer:



    Die Gesamtgestaltung des Theaters (Tropfsteinhöhle) wurde ja unterden Nazis beseitigt.

    Bauen am Bahnhof Grunewald

    Heute habe ich ein neues Siedlungsgebiet entdeckt, zu dem es wohl noch kein Kapitel hier gibt. Es ist auf ehemaligem Bahngelände in Grunewald, hinter der Trabener Straße. Die beiden neuen Straßen haben die Namen Hilde-Ephraim-Straße und Rosensteinweg. Nordwestlich verläuft der Bahndamm. An dieser Seite sind die Häuser direkt unterhalb des Dammes gebaut, der Garten liegt also vor dem Haus. Auf der anderen Seite des Hauses ist es duster.


    Hier einige Eindrücke, von Palladio bis Bauhaus ist alles vertreten. Eine kuriose Mischung der verschiedenen Baustile, von der sprichwörtlichen Hundehütte bis zum Palast, die sich oft fürchterlich beissen. :lach:


    Alle Fotos von heute von mir.


    Überblick vom Gleis 17 am S-Bahnhof Grunewald:










    Und nun im einzelnen:


























    Am südlichen Ende der Straße:


    So viel ich weiß war das Berliner Schloss der größte Schlossbau nördlich der Alpen und zur Barockzeit wirklich ein echter Klopper im Stadtgefüge. Manche Schlösser mögen größer wirken, da auseinandergezogen wie Versailles oder Schönbrunn, aber vom Raumvolumen waren sie es wohl nicht.

    Dort waren mal Initialen, vermutlich zu Kaiser Wilhelm II. Das Haus wurde 1894 durch Paul Kieschke errichtet, dort könnte ein "W" und eine "II" gestanden haben, das würde die Symetrie des abgeschlagenen erklären.




    Hier ein Bild vom Festschmuck in der Friedrichstraße zum 25-jährigen Thronjubiläum 1913 von Willi II. mit den typischen Initialen des Kaisers.



    Übrigens wird hier das Haus mit der Disko "Tresor" in Verbindung gebracht. Das stimmt nicht!!! Der "Tresor" war Teil der Wertheimbank, die sich daneben befand Nr. 126a. Nämlich dier alte Tresorraum im Keller der Bank.




    Leider kann ich hier keine Quellen angeben, da die Bilder aus Alten Zeitschriften stammen, deren Titel mir entfallen sind, z.B. "Der Bär" bzw. "Berliner Illustrierte", aber beide Bilder sind vor 1914, also 100 Jahre alt und damit gemeinfrei.

    Zumindest auf der Ecke Lustgarten / Schlossfreiheit ist der Grund, dass hier ursprünglich auch schmale Fenster vom Untergeschoss waren, die auch wieder so angebracht werden, auch wenn es kein Untergeschoss mehr gibt.




    Das Untergeschoss war durch eine Balustrade bzw. Absperrung gesichert, sa dass es von der Ferne nicht sichtbar war.


    Aber auf der Schlossplatzseite weiß ich auch nicht warum hier plötzlich die Öffnungen sich ändern. Es hat auch hier Fenster des UG gegeben. Ich habe aber in einem Grundrissplan entdeckt, dass am Schlossportal II gleich links das Treppenhaus lag und möglicherweise dadurch die Fensterreihe des Untergeschosses unterbrochen war und an der Fassade nur Scheinfenster zu sehen waren. Kann noch folgende Bilder dazu hinzufügen:





    Fotos: Landesbildstelle Berlin, Märkische Museum,

    Unter #42 von "Kleist" wird das Haus Potsdamer Straße 80 als das Anton-von-Werner-Haus bezeichnet.


    Ich darf darauf hinweisen, dass Anton von Werner im Hof des Hauses Potsdamer Str 81 (früher 113) bis zu seinem Tod 1915 gewohnt hat, damals eine kleine Privatstraße. 1873/74 vom Architekten Ernst Klingenberg (vor 1840-1917) entworfen und erbaut.

    Dort wohnten auch die Gebrüder Cornelius und Fritz Gurlitt (Kunsthändler).


    Auch die Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim, mit Anton von Werner befreundet, hatten ihre Wohnungen und Ateliers gegenüber der »Villa VI« an der Potsdamer Straße.



    Man mag das Haus neben dem Tagesspiegel so benennen, aber mit von Werner hat es nichts zu tun. Die Töchter von Werners bewohnten das Haus bis 1938, ehe dort eine Düngermittelfirma einzog. Die Malereien nach Entwurf Werners an den Wänden der Wohnung sind zum Teil noch vorhanden.




    Bildquelle?