Cobe
Dieser Entwurf ist tatsächlich als Sensation zu bezeichnen!
http://www.deutzerhafen.com/morgen/
In ihm ist wirklich alles vereint, was bei diesem Projekt wichtig ist - das ist fast zu schön, um wahr zu sein! Ich bin völlig begeistert - wenn das tatsächlich so umgesetzt wird, dann möchte ich mal sehen, welche andere deutsche Stadt ein so innovatives und in der Umsetzung verdammt anspruchsvolles Konzept an so einem speziellen und tollen Ort umgesetzt hat!
Woran das liegt? : Es wurde endlich mal ein gordischer Knoten zerschlagen! Trotz Wettbewerben ist doch zu beobachten, dass die Büros bei großen Projekten ganz nach den wirtschaftlichen Wünschen der Investoren planen und am Ende meist ein langweiliger Einheitsbrei heraus kommt, der relativ einfach nach Schema F umzusetzen ist und somit den Investoren maximalen Gewinn sichert - natürlich weil man sich untereinander kennt und so die Chancen erhöht, den Zuschlag zu bekommen, denn oftmals sind die Jurys änhlich zusammengesetzt bzw. handelt es sich dabei um ein geschlossenes System, das zuerst sich selbst im Blick hat und nicht unbedingt die Menschen, für die es baut. Im Falle von Cobe und Deutz aber wird eine hohe Erwartung an die Investoren gestellt : es wird ihnen nicht leicht gemacht! Hier ist städtebauliche Verantwortung endlich mal keine hohle Phrase, die am Ende in der baulichen Wirklichkeit untergeht.
Warum? M.E wegen folgender Punkte:
Wenn man sich alleine die Ideen zur Klimafreundlichkeit des Ortes ansieht, und hier besonders die Umsetzung eines Schwimmbeckens mit aufbereitetem Regewasser, aber auch die Tatsache der Blockrandbebauung zwecks Schaffung echter Strassen, Gassen und Plätze, die angestrebte Diversität in punkto Fassaden und Bauhöhen (wenn man sich das ganze Modell von oben ansieht, wirkt es organisch-gewachsen), die Einbeziehung wichtiger industrieller Landmarken (DNA des Ortes als Vorgabe der Planung), die Schaffung eines Parks und weiterer offener, öffentlicher Plätze mit echten Angeboten für Sport etc. - und ganz ganz wichtig: nicht alles soll gleich hochgezogen werden! Es sollen auch Freiflächen bestehen bleiben, um zu schauen, welches "Leben" sich dort ansiedelt. Gerade bei so großen Flächen ein ganz wichtiger Punkt: dass man nicht hingeht und sagt: alles auf einmal abreißen, alles auf einmal neu bauen! Nein, Raum für echte organische Dynamik geben! Das bedeutet auch: hier und da Zeit lassen... Großartig! Wenn Herr Höing jetzt ein solches Konzept auch für Mülheim und die riesige Südstadt Erweiterung auf den Weg bringt, dann spielt Köln ganz vorne mit!