Beiträge von abekoeln

    Cobe

    Dieser Entwurf ist tatsächlich als Sensation zu bezeichnen!


    http://www.deutzerhafen.com/morgen/


    In ihm ist wirklich alles vereint, was bei diesem Projekt wichtig ist - das ist fast zu schön, um wahr zu sein! Ich bin völlig begeistert - wenn das tatsächlich so umgesetzt wird, dann möchte ich mal sehen, welche andere deutsche Stadt ein so innovatives und in der Umsetzung verdammt anspruchsvolles Konzept an so einem speziellen und tollen Ort umgesetzt hat!


    Woran das liegt? : Es wurde endlich mal ein gordischer Knoten zerschlagen! Trotz Wettbewerben ist doch zu beobachten, dass die Büros bei großen Projekten ganz nach den wirtschaftlichen Wünschen der Investoren planen und am Ende meist ein langweiliger Einheitsbrei heraus kommt, der relativ einfach nach Schema F umzusetzen ist und somit den Investoren maximalen Gewinn sichert - natürlich weil man sich untereinander kennt und so die Chancen erhöht, den Zuschlag zu bekommen, denn oftmals sind die Jurys änhlich zusammengesetzt bzw. handelt es sich dabei um ein geschlossenes System, das zuerst sich selbst im Blick hat und nicht unbedingt die Menschen, für die es baut. Im Falle von Cobe und Deutz aber wird eine hohe Erwartung an die Investoren gestellt : es wird ihnen nicht leicht gemacht! Hier ist städtebauliche Verantwortung endlich mal keine hohle Phrase, die am Ende in der baulichen Wirklichkeit untergeht.


    Warum? M.E wegen folgender Punkte:
    Wenn man sich alleine die Ideen zur Klimafreundlichkeit des Ortes ansieht, und hier besonders die Umsetzung eines Schwimmbeckens mit aufbereitetem Regewasser, aber auch die Tatsache der Blockrandbebauung zwecks Schaffung echter Strassen, Gassen und Plätze, die angestrebte Diversität in punkto Fassaden und Bauhöhen (wenn man sich das ganze Modell von oben ansieht, wirkt es organisch-gewachsen), die Einbeziehung wichtiger industrieller Landmarken (DNA des Ortes als Vorgabe der Planung), die Schaffung eines Parks und weiterer offener, öffentlicher Plätze mit echten Angeboten für Sport etc. - und ganz ganz wichtig: nicht alles soll gleich hochgezogen werden! Es sollen auch Freiflächen bestehen bleiben, um zu schauen, welches "Leben" sich dort ansiedelt. Gerade bei so großen Flächen ein ganz wichtiger Punkt: dass man nicht hingeht und sagt: alles auf einmal abreißen, alles auf einmal neu bauen! Nein, Raum für echte organische Dynamik geben! Das bedeutet auch: hier und da Zeit lassen... Großartig! Wenn Herr Höing jetzt ein solches Konzept auch für Mülheim und die riesige Südstadt Erweiterung auf den Weg bringt, dann spielt Köln ganz vorne mit!

    es geht weiter

    die moschee strebt ihrer fertigstellung entgegen... laut der kölnischen rundschau:


    http://www.rundschau-online.de…r-fertigstellung-24283736


    gespannt darf man sein auf die innendeko des "künstlerteams aus istanbul" sowie den teppich... ob sich das eher an der moderne des baus oder doch eher am style der türkischen einrichtungshäuser auf der venloer strasse bzw. dem präsi-palast von erdogan (bäm, bäm, bling, bling - harald glööööckler lässt grüßen :D) orientiert... - ich befürchte letzteres - aber das tangiert mich ja als betrachter von außen nicht...

    Neubauten

    Danke für die Bilder Rainer :daumen: - - beim letzten Neubau hat man mal ein gutes Beispiel vorliegen, dass 50er Jahre-Bebauung oftmals von der Formensprache und den kleinen Details her deutlich (!) besser ist als heutige Standardware. Den Bau in der Rheingasse konnte ich schon live "bewundern" - grau-en-haft - völlig missraten... sehr schade in dieser Lage. Hätte man den 50er Bau geschickt revitalisiert, wäre es viel viel schöner geworden... :nono::Nieder::confused:

    Ost-West-(U)-Bahn (Diskussionsstrang)

    es wird bei der stadt wohl intensiv über eine vision u-bahn-ost-west-achse nachgedacht. :daumen:


    wenn man da mal anfängt nachzudenken, was da alles möglich wäre mit dem gewonnen freien platz! das wäre in der innenstadt dann DAS projekt mit einer aufwertungsqualität, die den rest der debattierten projekte locker in den schatten stellen würde! man stelle sich mal vor, die bahn käme erst am aachener weiher wieder an die oberfläche:


    _aachener strasse nur für fußgänger!
    _rudolfplatz ein geschlossener platz!
    _neumarkt (!!!) ein geschlossener platz!
    _kulturquartier neumarkt um st. cäcilien könnte sich platzartig ausdehnen
    _wenn man das unwirtliche telekom-gebäude für die allgemeinheit umnutzen könnte - vl. mit hängenden gärten auf den oberen plattformen...
    _der platz vor st. maria im kapitol aber auch der vor dem turm von klein st. martin, wo ja auch jetzt schon ein platz davor möglich wäre, könnte entwickelt werden... zumal dann ja auch dort platz entstünde, wo jetzt die oberirdische haltestelle ist...
    _ und und und


    natürlich ist das thema u-bahn-bau in köln belastet - aber jenseits dieser emotionalen komponente: der u-bahn-bau auf der ost-west-achse ist eine chance, die sich die stadt der zukunft eigentlich gar nicht nehmen lassen darf !!! zumal sie auch alleine schon aus kapazitäts-gründen umgesetzt werden MUSS. wenn ich wetten müsste: ich bin mir ziemlich sicher, dass das so kommt. diese zwischenebene am heumarkt hat man ja nicht aus spaß gebaut... nur wohl erst zw. 2025-2030...


    http://www.rundschau-online.de…fuer-die-u-bahn--24130374

    kurt-hackenberg-platz

    die umsetzung des geplanten gartens am kurt-hackenberg-platz wird wohl am 28.6 im rat verabschiedet - wäre ja toll, wenn das im nächsten frühjahr/sommer schon fertig wäre. ich glaube, man macht sich gar keinen begriff davon, wie sehr diese maßnahme, die auf den ersten blick klein wirkt, die altstadt aufwerten wird! genau an dieser stelle fehlt nämlich eine einladende verbindung zw. dom/museum/philharmonie und dem beginn der kernaltstadt um alter markt/heumarkt. ich freue mich da richtig drauf!


    http://www.ksta.de/koeln/innen…adtgarten-werden-24155350

    Friesenplatz

    in den schaufenstern von weingarten hängen werbebilder mit der ankündigung eines schlussverkaufes und dem hinweis auf die vision eines weingarten damenmodehauses 2018 - darunter dann bilder vom eckneubau friesenplatz und dem angrenzenden weingarten-neubau! da muss es also wirklich bald losgehen. :daumen: und es wird ja auch höchste zeit, denn der friesenplatz ist aufgrund der zwei leer bzw. halbleerstehenden (hochhaus) eckgebäude wirklich völlig unrepräsentativ im hinblick auf die attraktivität der angrenzenden viertel!


    wenn dann parallel noch der rudolfplatz erneuert wird, dann wäre der ring deutlich aufgewertet! der negative eindruck, den köln bei einigen leuten auf den ersten blick hinterlässt, hängt nämlich vor allem davon ab, dass köln gerade an den auffälligen, also hochfrequentierten stellen - kreuzungen, plätzen, großen strassen, einigen neuralgischen schnittstellen zw. innenstadt und stadtnahen vierteln, die nicht richtig zusammengewachsen sind, also ausgefranst wirken et. al. - viel unattraktiver wirkt, als es in den vierteln eigentlich ist. deswegen verteidige ich die stadt auch immer gegen die vorschnellen pauschalurteile. es könnte sich gerade in köln durch qualitative neubauten an strategisch wichtigen punkten ein unglaublicher "oberflächlicher" attraktivitätsgewinn einstellen! :daumen:

    irrsinn tiefgarage

    diese tiefgarage ist ein finanzpolitischer irrsinn !!!


    http://www.rundschau-online.de…endlich-begraben-23844676


    ich frage mich, wo bleibt denn hier der aufschrei von "köln kann auch anders", den es ja bei der arch.zone/jüd.mus. kräftig gab - aber die hüllen sich ja auch bei diversen weiteren und tatsächlichen finanzgräbern wie bspw. der oper u.v.m. in schweigen - :nono: - da erscheinen dann plötzlich ganz andere motive als vermutlich ausschlaggebend für den protest gegen die arch.zone/jüd.mus - denn, mal ganz ehrlich, diese tiefgarage: DAS wäre rausgeschmissenes geld!

    happy-end

    ich finde, dass das folgende zitat aus dem artikel der rundschau tatsächlich als eine art happy-end der ganzen geschichte bezeichnet werden kann - die fertigstellung des museums wird für 2018 angegeben :


    "Dann soll der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das Museum betreiben und das weltliche Herzstück der Kölner Stadtgeschichte präsentieren – von den Ruinen des römischen Statthalterpalastes bis zu den Resten eines der bedeutendsten jüdischen Stadtquartiere Europas."


    http://www.rundschau-online.de…hristliche-koeln-23843516


    eine archäologische zone, die die zeitschichten in köln begehbar und somit direkt erlebbar macht, ist genau das, was in köln immer gefehlt hat - auch im vergleich zu anderen europäischen städten, deren geschichte und sehenswürdigkeiten-mix eine ähnliche genese hat wie in köln; und wo köln in deutschland auch tatsächlich unter den großen städten ein echtes alleinstellungsmerkmal hat - dieses hat nun endlich auch einen echten ort und rückt damit auch mehr ins bewusstsein! im hinblick auf die touristische außenwerbung der stadt ein riesiger hinzu-gewinn! ich glaube, das wird man erst so richtig begreifen, wenn es am ende fertig ist, was das bedeutet. wenn ich als tourist in eine alte europäische stadt fahre, dann will ich ja doch genau so etwas besichtigen können! :daumen: überlegt mal: neben dem "neuen" baptisterium kann kölntourismus binnen kürzester zeit eine weitere top-sehenswürdigkeit in einem "amtlichen" gewand präsentieren!


    ps: noch ein weiterer artikel dazu - im hinblick auf die findung geeigneter vortragsräume für die "arch.zon/jüd.mus." müssen stadt und lvr noch eine lösung finden:


    http://www.rundschau-online.de…n-den-ratskeller-23837038

    industrie in mülheim

    wenn auch nur 2/3 davon am ende wahr werden, was da an erhaltung der industriedenkmäler angekündigt wird, dann möchte ich mal eine andere deutsche stadt sehen, die einen vergleichbaren bereich dieser größe für ein städisches leben derart zeitgemäß erschlossen hat! ich hab das hier in dem forum schon oft gesagt, aber wir können wirklich froh sein, dass wir mit dem höing einen generationenwechsel zur rechten zeit hatten - der angesagte verzicht auf "show-architektur" ("keine Halligalli-Architektur, wo jeder architektonische Gimmick zu Hause ist") und der wunsch zur großen geste ("sollen klare Formen dominieren, die sich an Größe und Aussehen der benachbarten Ex-Fabriken orientieren") lässt hoffen, dass hier echte urbanität (hoffentlich im großen blockrand) im mehr oder weniger belassenen industrieumfeld entsteht. das negative gegenbeispiel, welches höing hier sicher bewusst nicht nennt, um der "modernen stadt" nicht auf die füsse zu treten, ist ganz klar das piefige clouth-gelände in all seiner städtebaulichen mickrigkeit (ein echter LBS-vorort-(alb)traum)... drücken wir die daumen! - ich finde, dass dieses projekt, wenn man noch den hafen in mülheim miteinbezieht, im hinblick auf das zu erwartende ergebnis das deutlich vielversprechendste der großen projekte in köln ist - im vgl. zum deutzer hafen und zur parkstadt-süd. selbst die SZ hat mal in einem artikel erwähnt, dass das industrie-backstein-erbe zw. deutz und mülheim (inkl. hafen) eine art von new yorker-coolness-faktor besitzt. das darf man nicht tot sanieren! aber hier macht auch die aussage eines der investoren, hamacher, mut, der sagt, dass das ganze kein nobelviertel werden soll. hoffentlich läuft es hier wirklich mal anders - und die noch immer etwas stiefmütterliche lage auf der schäl sick kann hier vielleicht ihr übriges hinzutun; dass sich da im windschatten anderer filet-projekte etwas wirklich besonderes umsetzen lässt!

    baptisterium

    das frühchristliche taufbecken aus dem 6. Jh. am fuße des domes - das älteste nördlich der alpen (das attribut kennen wir in köln ja schon... :)) - hat jetzt endlich einen angemessenen ort. schon wahnsinn, dass das solange brach lag. zusammen mit der "neugestaltung" des ubiermonuments und der hoffentlich in ein paar jahren fertiggestellten archäologischen zone ein weiterer kölner meilenstein hin zu mehr kulturell motiviertem tourismus (als gegengewicht zum event-tourismus ganz wichtig!) und somit natürlich auch einnahmen. da ist mal eben so eine archäologische super-sehenswürdigkeit auf-erstanden, die vorher völlig unwürdig vor sich hin gedämmert hat...


    http://www.rundschau-online.de…evollen-umgebung-23825000

    Replik

    Nun, die Lokalkeule zu schwingen, wie es Frl. Wegner hier tut, wirft natürlich im Hinblick auf die anzunehmende Objektivität ihres Beitrags erstmal kein gutes Licht... Es geht hier um die HFC und nicht um Köln oder Hamburg als Stadt. Mit einem objektiven Blick von außen muss man klar sagen: man muss schon sehr wohlwollend oder stark lokalpatriotisch sein, um die von mir angeführten Kritikpunkte nicht in vielen Punkten teilen zu können - mag sein, dass es hier und da Gelungenes in der HFC gibt; und Vereinheitlichungen und Einseitigkeiten im Urteil stimmen ja eigentlich nie in Gänze; insofern war mein Beitrag vl. etwas zu pauschal, das mag sein. Aber die grundlegende Kritik ist angesichts des unten verlinkten Bildes und des Eindrucks vorort doch (Hand auf's Herz) nicht von der Hand zu weisen - es gibt leider keinen erkennbaren zusammenhängenden Gestaltungswillen bzw. -ansatz, kein Relief, keine große Form, keine einprägsame Gesamtansicht, die einen quasi dazu zwingen würde, das Ganze in einem optimalen Ausschnitt fotografieren zu wollen, der sich einem als der perfekte Ausschnitt geradezu aufdrängt - auch eine Architektur, die man in Erinnerung behalten würde oder die es in einen Bildband schaffen würde, gibt es außer der Elb-Philharmonie nicht - wo denn? - das ist ein ganz großes Versäumnis angesichts einer so großen historischen chance :


    http://www.ndr.de/nachrichten/…encity494_v-contentxl.jpg


    Und noch kurz zur Genauigkeit - ob der Turm, den ich in meinem letzten Beitrag verlinkt habe, jetzt direkt dazu gehört oder nur angrenzt, ist nicht relevant - er prägt das Bild mit, dass die HFC insges. abgibt.


    Und wegen des Stadtpanoramas : Hamburg hat in dem Sinne nicht DAS historisch berühmte Stadtpanorama, mit dem es identifiziert wird - (höchtens die Ansicht der Innenalster mit der Fontäne) das ist einfach faktisch so; daher hätte man in der HFC ruhig mal die große Geste auspacken können. Das meinte ich damit. Stattdessen ist die Gesamtansicht jetzt genauso relieflos und unterschiedslos wie die, die man bekommt, wenn man mit dem Zug in den HBF in H. einfährt...

    besuch hafencity

    ich war letztlich nochmal zu besuch in der hafen-city und muss sagen, dass ich die belanglosigkeit der halbhohen, irgendwie halbherzigen und sehr beengenden sowie völlig ohne abstimmung vorgenommenen "würfelei" dort für eine stadt mit dem selbstverständnis von hamburg erschreckend finde! selbst die elbphilharmonie, deren proportionen mir etwas zu plump sind, sie müsste sich nach oben hin im vergleich zum sehr soliden und dominanten sockel noch viel eleganter verjüngen (!), wirkt im kontext der fast provinizell wirkenden architekturen in ihrer direkten umgebung irgendwie nur halb so ikonenhaft, wie es sein sollte. das ganze mittelmäßige "gewürfel" drum herum ist weder urban, noch besonders modern, noch zumindest "großmassstäblich". ganz offenbar zutage liegt, dass hier neben der elbphilharmonie von vorneherein nicht ein einziges weiteres architektonisches highlight geplant worden ist. die ganze gestaltung der einzelnen häuser wirkt zudem zeitlich an vielen stellen total überholt, irgendwie so neunziger-jahre-mäßig uncool in ihrem seltsamen materialienmix. zudem wurde anscheinend auch nicht vorher eine gesamgestaltung für eine art abgestimmtes relief bzw. skyline geplant. einen wohlgeformten abgestimmten gesamteindruck bekommt man hier zumindest nicht geliefert - weder von nah noch von weit - eher das komplette gegenteil...


    http://www.bilderbuch-hamburg.…84299910_978x1304xin.jpeg


    https://www.engelvoelkers.com/…/04/Hafencity_Hamburg.jpg


    dieser runde turm mit der spitze drauf bspw. - das ist weder große geste noch irgendwas...


    tatsächlich ist es überhaupt nicht gelungen, eine art ikonographisch klar gegliederte skyline zu gründen. das finde ich wirklich traurig. da hamburg ja kein historisches stadtpanorama an bedeutenden kirchen o.Ä. hat, hätte man hier mit größeren hochhäusern und dann mit mehr platz dazwischen planen sollen - oder aber zumindest, wenn schon eher kleinteilig wie jetzt bebaut, einen räumlichen abstand zwischen der unentschiedenen "würfelei" und der elbphilharmonie herstellen sollen, diese wird jetzt irgendwie durch das sie umgebende mittelmaß mit runtergezogen...


    http://www.ndr.de/nachrichten/…encity494_v-contentxl.jpg


    das ganze sieht - von der elbphilharmonie mal abgesehen - im prinzip so aus wie ein ambitionierteres wohn- und arbeitsneubaugebiet in einem stadtnahen vorort.

    rheinansicht

    aber jetzt mal ehrlich: die rheinansicht der stadt ist stark aufgewertet durch den bau - das sieht man auf tiekos bildern :daumen: sehr gut ! überhaupt: vom rhein aus sieht köln bis auf das musical-zelt mittlerweile richtig gut aus - großstädtisch und wie eine alte europäische kulturstadt zugleich. hier kann man schon sagen, dass es DIE stadt am rhein ist. wenn jetzt noch die häfen entwickelt und die promenaden verschönert werden und der eine oder andere bau entlang der rheinuferstr. vitalisiert wird, dann ist köln vom rhein aus eine durchgängig bemerkenswerte und richtig schöne stadt (von der siegburger str. und, wie gesagt, dem musical-zelt mal abgesehen)

    vantast - zu deinem Zitat: "Das Gebäude wird bis auf die Fassade abgerissen und an selber Stelle wird ein neues Gebäude mit "modernen Standards" entstehen."


    allerdings, und das meine ich mit "exakt sein", suggerierst du mit der obigen aussage, dass ein originales altes gebäude-inneres hier abgerissen worden wäre - das stimmt aber so nicht. das gebäude war aufgrund der für köln typischen substanziellen bzw. bis ins mark gehenden kriegsschäden, die auch die nur rein äußerlich stehen-gebliebenen gebäude zumeist betroffen haben bzw. spätestens nach zeitgemäßen nachkriegssanierungen im inneren nicht mehr original, sondern man fand dort ein profanes, altes nachkriegs-büro-gebäude-inneres vor. das man sich dann entscheidet, aufgrund moderner arbeitswelten auch die räumlichkeiten im inneren zeitgemäß neu zu strukturieren und dafür unter beibehaltung sämtlicher historischer fassden-elemente sowie der hist. eingangshalle und treppe auch die grundmauern et. al. abzureißen, ist doch nur logisch.


    und noch kurz zum dach. die farbe glasdach = schwarz wurde ja durch die helle metallkonstruktion gerade vermieden, so dass das dach ja eben doch luftig wirkt! tatsächlich lässt sich diese luftige wirkung auch nur mit den hellen blenden erreichen - man sieht ja schon auf den bildern oben, dass selbst bei wenig sonne bzw. licht dieses dennoch derart reflektiert wird (anders als bei glas), das die konstruktion insgesamt hell und dadurch luftig erscheint. das wäre bei anderen, stärker absorbierenden materialen nicht so. ich finde den kontrast zwischen der wuchtigkeit des gebäudes und der leichtigkeit des daches bzw. seiner reflektierenden konstruktion ziemlich klasse. und übrigens: das ist bei der größe der konstruktion gar nicht mal leicht zu erreichen! das erkennt man auf den ersten blick gar nicht, dass das ziemlich gut gelöst worden ist. wie riesig das dach ist, würde man bei einem alten mansardendach an dieser stelle m.E. negativ bemerken, wenn es umgesetzt wäre - das wäre dann dach = schwarz - und das ganze gebäude dann ein großer schwarzer trumm!

    exaktheit

    argumentationen bezgl. historie und denkmalschutz müssen natürlich von fall zu fall betrachtet werden und exakt sein :


    1. alles, was an der alten direktion im inneren noch original war, wurde ausgebaut und wieder eingebaut - das ist im endeffekt der eingangsbereich mit den treppengeländern und böden gewesen; soviel zum denkmalschutz.


    2. das neue dach ist ein mansarden-dach - nur eben ein zeitgemäßes. von der form her ist es aber tatsächlich an den ursprungszustand angelehnt. es ist aber doch völlig logisch und auch nachvollziehbar, dass man es in einer nutzbaren moderneren form umsetzt und nicht als einen riesgen dunklen dachboden, was ja ein komplett verschindeltes mansardendach mit ein paar gauben im endeffekt wäre.


    3. über materialwahl kann man immer streiten - klar. da bin ich ganz vorne dabei! ich finde aber die wahl des hellen metalls gar nicht schlecht - zumal durch witterung hier ja auch eine nachdunkelung einsetzen wird. besonders in den dunklen jahreszeiten, immerhin die hälfte das jahres, wird das moderne dach richtig super aussehen und sehr viel urbanität an dieser stelle versprühen! unter berücksichtigung aller faktoren - von tradition bis moderne, von leerstand bis zeitgemäßer renovation - ist das projekt alles in allem definitiv gelungen!

    unten ein link zum rendering. im grunde sagt es über die ganz entscheidende frage - das zu verbauende material - nicht viel aus. die formensprache ist ja an die derzeit allseits beliebte fortführung klassischer 50er jahre elemente angelehnt - das finde ich für den architektonisch in meinen augen sehr eleganten "hochwertige 50er architektur par excellence"-wallrafplatz im grunde völlig ok.


    http://www.rundschau-online.de…8215c-71-46254436-jpg.jpg


    was ich ein bisschen schade finde, ist die sehr sehr kalte und nüchterne neugestaltung des hauses, in dem das grauenhafte steak-haus (Farmer's) vorher drin war (gegenüber wdr-campi neben foto-lambertin). vl. schaffe ich es, da mal ein foto zu machen und hier hochzuladen. da muss man ganz klar sagen, dass die alte fassade oberhalb des verhunzten EGs und 1.OGs tausendmal besser war!

    express zum masterplan

    ganz interessanter artikel zum masterplan im express - zwar natürlich schon auch im express-stil gehalten, aber dafür mal ganz angenehm sachlich - ohne das typisch negative köln-bashing, was ja auch nix bringt - interessant: die stadt weist wohl auch einfach nicht gut genug daraufhin, wenn masterplan-projekte umgesetzt werden - wie bspw. der otto-platz. das führt dazu, dass alle denken, es tue sich da nichts...


    http://www.express.de/koeln/20…-dem-masterplan--23770910

    messe-entwürfe

    fein säuberlich getrennte stränge für messe und messe-city - sehr gut!


    hier noch zwei artikel zur neuen messe:


    http://www.rundschau-online.de…in-neues-gesicht-23764224


    http://www.ksta.de/koeln/stadt…se-bald-aussehen-23764486


    Dominik - interessant, wie sich die ansichten unterscheiden - ich finde den sieger-entwurf von jswd deutlich besser als den entwurf von ingenhoven architects. letzterer hat zwar vielleicht den show-effekt auf seiner seite - aber dieser verpufft oftmals, wenn erstmal gebaut, in ebensolche vordergründige show-architektur, die gefahr läuft, jahre später dann kurzerhand als fehler oder gar bausünde indentifziert zu werden. diese seltsamen säulen: da hatte ich mich bei der visualisierung bspw. gefragt, wie die denn in echt aussehen sollen. da war viel bildschirm-grafik-tuning und noch nicht soviel reale materialität für mich erkennbar - und das ist ja, wie wir alle wissen, fast immer die hauptcrux zw. wettbewerb und realisierung: wie sieht es am ende WIRKLICH aus. da ist der klassische entwurf von jswd deutlich "zuverlässiger" - und dennoch auch ein hingucker, wie ich finde, aber eben nicht so ein aufdringlicher. zudem passt er zur formensprache der messe aber auch zu dem, was man bislang an plänen für die messe-city zu sehen bekommen hat. aus den fehlern der vergangenheit lernen heißt für mich in köln besonders: wieder mehr im bezug auf den bestand planen, um eine gewisse ruhe in das, positiv betrachtet, so chaotisch bunte und abwechslungsreiche stadtbild zu bekommen. diese säulen von ingenhoven hätten zum rest der messe m.E einfach nicht gepasst und hier ein unnötig böses und dann auch irreversibles erwachen im fertigen gesamteindruck erzeugen können. es wird dort jetzt soviel auf einmal gebaut, dass man im nachhinein erstmal nix mehr korrigieren kann. dann lieber durchgängig "klassisch" in hoher material-qualität bauen!


    und noch etwas ganz entscheidendes muss man beachten - ingenhoven hätte ja ein glasdach gebaut; das ist unglaublich pflegebedürftig - und dann bedenke man mal die riesige fläche, die da bei der messe entstanden wäre... da muss man sich nur mal die fast blinden waben der glasdächer am hbf in dem neueren bereich anschauen, um zu sehen, dass das auch gefahr läuft, am ende etwas ungepflegt auszusehen.