Beiträge von Äppler111

    Mod: Dieser und der folgende Beitrag verschoben aus dem Thread zum Projekt "Drei Schwestern".
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    So unterschiedlich sind Geschmäcker. Brocken wie in den USA brauchen wir hier in Frankfurt nicht finde ich. Schlanke Hochhäuser sind schicker und passen besser zu uns. Wer will schon Straßenschluchten, wo ganz unten keine Sonne mehr durchkommt.

    Alle landwirtschaftlichen Flächen in Frankfurt zubetonieren? Kleingärten abschaffen? Grüngürtel zusammenstreichen, weil es zuviel Flächen verbraucht?


    Wow. Wollen wir denn Zustände wie in Tokyo, wo eine Verkehrsinsel schon als Park gilt? Ist gerade der Grüngürtel in seiner Größe nicht etwas besonderes für eine Stadt der Größe von Frankfurt? Wollen wir uns Kleingärten in Frankfurt leisten, oder soll man die Leute nach Kelsterbach, Eschborn und Offenbach verbannen, dort wo sie keine "wertvolle" Fläche verbrauchen? Wie oft les ich, dass die Leute in den Park gehen können anstatt egoistisch einen eigenen Kleingarten zu haben.


    Ich habe früher auch gedacht, dass man Kleingärten nicht braucht. Deutsche Spießigkeit, Park geht doch auch usw. Aber dann habe ich Leute kennengelernt, die Kleingärten hatten. Junge Leute. Studenten. Ausländer. Selbst junge Familien. Nix war mit Spießigkeit, sonder Fun, Individualität, Lebensqualität, Kinderfreudlichkeit, eine Aufgabe haben. Partys gefeiert wie es sonst woanders nicht geht. Kindergeburtstage erlebt. Äpfel mit Kindern gepflückt, von den Omis Gemüse ohne Ende nach Hause mitbekommen, den Kids beim Pferde-Reiten zugeschaut usw. Ja, auch Pferde werden in Kleingärten gehalten.


    Und zu den Äckern: Klar, man könnte hinter der Heerstraße, oder in Rödelheim, oder in Oberrad so viel Fläche gewinnen, und dort Industrie ansiedeln. Aber das wäre ein herber Verlust an Lebensqualität für die Menschen dort. Ich bin in Rödelheim aufgewachsen. Ich war in 15 Minuten mit der S-Bahn in der City, gewohnt hab ich im Grünen. Die Leute gehen da gerne joggen, fahren Fahrrad, mit dem Hund gassi, und es ist einfach schön die weiten Flächen zu sehen. Es muss ja nicht alles zugebaut werden.


    Wenn in Frankfurt alles so schlimm ist mit den Kommunisten, Gutmenschen und Grünen (Sarkasmus), warum gab es denn keinen Aufschrei, als man entschied am Osthafen einen Park zu machen, anstatt den letzten Rest mit Wohnungen zu bebauen? Eben, weil ein wenig Fläche, ein wenig Rasen und etwas weite Sicht den Menschen gut tun.


    Jede Partei, die solche radikalen Pläne wie in den letzten Beiträgen beschrieben verfolgen würde, wäre zurecht bei der nächsten Wahl in Frankfurt abgewählt. Es gibt so viele andere Flächen die sich für die Bebauung eher eignen. Oder was man in Frankfurt in den besten Lagen alles nachverdichten könnte, wenn nicht jeder Parkplatz- und Barackenbesitzer einfach nur abblocken würde, weil er hofft, dass seine 300 qm in 5 Jahren das Doppelte wert sind.

    Also pauschal 3 Meter Deckenhöhe finde ich nicht gut. Wir haben im Altbau 3,90 im ersten Stock, die Nachbarn über uns haben 3,70, da drüber 3,20 und ganz oben ist es glaube ich 2,80. Daher lieber abgestuft als alles auf 3 Meter gebürstet. Würde nicht gut aussehen, vor allem nicht neben einem Altbau.


    Aber was anderes, wenn auf dem selben Grundstück weniger Wohnungen stehen, weil die einzelnen Wohnungen 20% höher sind, dann kosten diese Wohnungen aber auch gleich 20% mehr, um den Gewinn wieder rein zu holen. Nur so als Denkanstoss. :)

    Wenn man genau hinschaut ist da schon eine Aufteilung in verschiedene Teile gegeben. Balkone mit Betongeländer, mit Metallgitter, schmale Balkone, lange Balkone, dann welche mit runden Ecken. Dazu die Fassaden mit hellem Klinker oder einfach nur gestrichen. Schön. Einzig der Sockel ist überall gleich, den hätte man auch optisch aufbrechen können.


    Auf jeden Fall ist es gut, wenn in diese Ecke mehr Leben rein kommt.

    Ich finde solche verglasten Häuser auch schick. Ich liebe Licht und hatte in meiner Wohnung in der City auch keine Vorhänge. Sollen die Leute doch gaffen wenn sie wollen. Geschmäcker sind halt verschieden, wer es mag wird es kaufen.


    Was mich eher stören würde sind die Mauern um die ganze Siedlung herum. Gated Communities sollten in Deutschland garnicht erst entstehen müssen.

    Ich verstehe nicht, wieso es an dieser Stelle unbedingt eine Kleinteiligkeit sein muss. Die war vorher da auch nicht, die ganze Ecke war schon damals ein großer Block/Zeile wie man an dem überlagerten Plan gut sehen kann. Im Gegensatz dazu war das ehemalige technische Rathaus auf einem alten Gassengewirr errichtet worden. Von daher kann man beide Projekte nicht miteinander vergleichen. Ich finde es gut wie sich das neue historische Museum in die Umgebung einfügt.


    P.S. Und ach ja, ein historisches Museum gehört natürlich in das Herz der Altstadt, wohin auch sonst??

    Gerade wo man sich 100 m weiter so viel Mühe gibt die Struktur der historischen Stadt wieder erkennbar zu machen, hätte ich mir in diesem kleinen Areal um den Dom/Römer/Paulskirche einfach eine kleinteilige Lösung gewünscht.


    Wenn man sich alte Karten um 1850 rum anschaut, sieht man dass das neue Museum mit den angrenzenden Bauten quasi einen Block bildet, der schon damals in ähnlicher Lage und Größe bestand. War also auch schon damals nicht anders oder gar kleinteiliger als wie es nun wieder wird.

    Ich muss dich leider enttäuschen, denn deine Beobachtungen zum Tragwerk beim Gewinner-Entwurf von Kaminiarz sind falsch. Wie bei allen anderen Hochhäusern üblich, hat auch dieses Hochhaus einen massiven Kern.


    Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Dass jedes Hochhaus, so auch dieses, einen massiven tragenden Kern hat ist mir bewusst. Ich hatte einen viel stärkeren Kern und viele tragende Säulen im Inneren vermutet.


    Zum cma Cyrus Moser Entwurf, den würde ich auch gerne irgendwo in der Stadt sehen.

    Der Gewinner-Entwurf ist sehr clever gemacht. Hatte mich sehr gewundert über die doch sehr luftigen Wände mit viel Glas und habe im Inneren einen dicken tragenden Kern vermutet. Auf den Grundrissen kann man aber gut erkennen, dass eigentlich die begrünten Wände wie ein Aussenskelett viel Gewicht aufnehmen werden. Gut gelöst.

    Wow, das sieht einfach toll aus.


    Auch ich bin ein großer Verfechter von großen hellen Balkonen - am liebsten mit Glas statt Gitter - und kann garnicht nachvollziehen, wieso sich so viele für diese dunklen Taubenschlag Balkone mit Betonbrüstung a la Bunker-Schiess-Scharten begeistern. Als ich die viel zu dunklen Balkon der Maintor Palazzi kritisiert hatte kamen auch die üblichen Argumente wie "man wird da eben nicht begafft" und "Sichtschutz über alles". :)