Four Frankfurt III: der Bau

  • Four Frankfurt III: der Bau

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    Weitere Threads zu diesem Projekt: Four Frankfurt I: die Planung (233/178/125/105 m) | Four Frankfurt II: Abbruch der DeBa-Bauten | Four Trivia - ein Großprojekt im weiteren Sinne
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    Aktuelle Situation auf der Baustelle
    4ffm.JPG

  • Immer mehr Technik wird herbeigeschafft


    Und es wird voller und voller auf der Baustelle.


    Scheinbar soll der Baufortschritt beschleunigt werden.

  • 3 Bilder zur Übersicht, das erste zwischen dem Bauzaun an der "Große Gallusstraße"



    und zwei aus der Ecke "Neue Schlesingergasse"



  • Nach einem Monat mal wieder 3 Bilder von unten, aus der "Neue Schlesingergasse" und der "Junghofstraße"




  • An dieser Stelle ist ein Durchgang geplant, auf der vergrößerbaren Ansicht unten zu sehen (mehr). Dafür werden offenbar schon jetzt Vorbereitungen getroffen.



    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/four_neu-05_02.2019.jpg
    Bild: Groß & Partner / UNStudio Architects

  • Stützen im Untergrund

    Eine - wie ich finde - sehr interessante Baustellentätigkeit ist möglicherweise bisher gänzlich unbemerkt geblieben, mit Sicherheit aber an dieser Stelle unkommentiert; deshalb etwas ausführlicher: Der schon seit Wochen andauernde Einbau von Untergeschossstützen.


    Am 9.7. habe ich zum ersten Mal Stützen auf dem Bild der Webcam entdeckt. Hier der entsprechende Bildausschnitt:




    Man sieht 3 Fertigteilstützen, die auf ihren Einbau warten. Mit dem profilierten unteren Ende werden sie unterirdisch in jeweils einen Bohrpfahl einbetoniert. Dazu wird erst eine Pfahlbohrung erstellt und der Bewehrungskorb in die Tiefe hinabgelassen. Oberes Ende des Bohrpfahles ist ja etwa die Unterkante der späteren Bodenplatte, also mehrere Geschosse unter dem jetzigen Baustellenniveau. Dann wird offenbar eine Art "Schablone" in die Verrohrung des Pfahles gestellt, die sicherstellen soll, dass die Stütze auch in exakter Lage im Boden versenkt wird. Es muss sowohl die Höhenlage stimmen, damit später die Untergeschossdecken an die dafür vorgesehenen Stellen angeschlossen werden können, als auch die Lage im Grundriss, damit die Stützen nach dem Aushub an der richtigen Stelle "wiedergefunden" werden.


    Ich finde, das ist eine ganz bemerkenswerte Leistung - wenn sie denn klappt (aber ich will da nicht unken; warten wir's einfach mal ab).
    Die "Schablone" ist dieses blaue Quadratrohr mit dem Kragen (siehe Bild weiter unten). Wenn das Teil im Bohrrohr steckt, kann der Pfahl betoniert und anschließend die Fertigteilstütze durch die Schablone mit dem profilierten Fuß in den frischen Pfahlbeton gesteckt werden.
    (Allerdings kann ich bei dieser vermuteten Vorgehensweise die Pfahlverrohrung nicht wieder ziehen. Vielleicht kann ein Kenner noch ergänzen, ob diese im Boden verbleibt oder der Ablauf doch etwas anders ist.)


    Leider steht kein Archiv der Webcam-Bilder zur Verfügung, aber ab und zu habe ich ein Bild gespeichert und zeige hier mal die interessanten Ausschnitte (in der Schärfe, die die Webcam hergab - eigene Bilder habe ich leider nicht):


    9.7.19
    Hier steckt offenbar die "Schablone" in einem Bohrloch und es wird gerade eine Stütze versenkt, mglw. erstmalig zum Üben und feststellen, ob man die nötige Genauigkeit beim Einbauen einhalten kann:




    16.7.19
    Stützen verschiedener Länge warten auf ihren Einbau, und die Bewehrung eines Pfahles wird gerade ins Bohrrohr hinabgelassen:




    3.9.19
    Noch mehr Stützen und die erwähnte "Schablone":




    13.9.19
    Ein neuer Lagerplatz für die Stützen:


    Man erkennt deutlich, dass die Stützen oberhalb des profilierten Stützenfußes schon über 3 komplette Geschosse reichen. An den schmalen profilierten Stellen schließen dann später die Geschossdecken an.



    Alle Bilder: Four Webcam (Ausschnitte von mir)

  • Ich finde, das ist eine ganz bemerkenswerte Leistung - wenn sie denn klappt (aber ich will da nicht unken; warten wir's einfach mal ab).


    Herr Frosch, diese Bauweise gab es doch beim Deckelbau des Palais Quartier auch - da der Deckel nicht auf temporären Stützen sitzt, sondern auf den tatsächlichen späteren Stützen, hat man diese sehr aufwendige Bauweise. Der Vorteil - wie beim Palais Quartier - ist ja am Ende dass G&P dann gleichzeitig nach oben und nach unten bauen kann... :)


    Man könnte vermuten, dass die Fertigteilstützen erst einmal "nur" in den frischen Beton der Pfähle eingesteckt werden, denn sie müssen erst einmal ja nur den Deckel tragen. Und oben geht es beim Deckel eher um horizontale Kräfte aus der Baugrube und nicht so viel um das Gewicht der Untergeschoss 2 Decke (die Aussteifungsebene bzw. der "Deckel"). Der untere profilierte Bereich der Fertigteilstützen wird dann vielleicht mit den Pfählen und der Bodenplatte beim Bewehren der Bodenplatte verwoben und alles mit einer ordentlichen Portion Beton verbunden.

  • ^
    Genau genommen wird - wie porteño richtig vermutet - nur ein Teil des profilierten Stützenfußes in den Bohrpfahl gesteckt. Der Rest kommt dann in der Bodenplatte zu liegen. Somit werden im Endzustand die Stützenlasten sowohl direkt in den Bohrpfahl, als auch in die Bodenplatte eingeleitet und wir haben eine KPP (kombinierte Pfahl-Platten-Gründung).
    Bei diesem Ausschnitt kann man an der Länge des profilierten Bereiches die unterschiedliche Dicke der Bodenplatte "ablesen". Die mittlere Stütze wird also vermutlich direkt unter einem Hochhaus stehen, wo die Bodenplatte wesentlich dicker ist:



    Bild: Four Webcam 16.07.2019 (Ausschnitt von mir)

  • <Baufrosch,
    Duer Vorteil - wie beim Palais Quartier - ist ja am Ende dass G&P dann gleichzeitig nach oben und nach unten bauen kann...


    Das wird wohl mit Sicherheit nicht so seim.
    Erklärung.
    Die Deckelbauweise wurde ja gewählt weil eine normale Grubengründung von Schutzwänden mit seitlicher Abspannung in der Größe nicht möglich ist. Andere Gebäude Fundamente, Versorgungs Infrastruktur U Bahn und vieles mehr da geht die Abspannung einfach nicht.


    In jedem Fall wird aber auch von ganz unten angefangen, auf drm Deckel geht wenig. Die Kerne der 4 Türme werden zuerst von Unten mit Fundamenten nach oben wachsen, so wie an anderen
    Hochhäusern auch. Diese Treppentürme, Aufzugs und Versorgungsschächte werden dann auch zuerst aus dem Deckel erscheinen, Dazu werden schon einige größere freie ausgesparte Bereiche zu sehen sein, in diesen werden Wohl oder Übel auch die Krane heraus wachsen.
    Als 2 tes werden dann die anderen Bereiche im Untergrund erstellt.
    Es ist aber bei dieser Bauweise auch nicht möglich gleich auf dem Deckel Wände oder Stützen zu erstellen. Alles muß ja von Unten beginnen. Auch liegt der Deckel ja nur auf diesen wenigen, wenn ich so sagen darf, Pfeilern die jetzt von Oben fundamentiert werden. Richtig ausgesteift zu den Seiten ist das ganze was im Boden ist ja nicht. Erst dann wenn die Decken der Keller Geschosse mit den Unter oder Überzügen fertig ist dann passt es.


    Ich wollte jetzt nicht auf den Putz hauen, aber so einfach ist das nach Unten und Oben eben nicht.


    Ja, und der Deckel auf der Grube ist ja nur dafür da das die Grube gesichert ist da keine Abspannanker möglich.

  • Muss Schiller hier nochmal ergänzen. Die Bodenplatte des 1. UG der Tiefgarage wird komplett bei ca. 6m unter Straßenniveau (glaube gemessen an Junghofstraße) begonnen. Danach wird die Bodenplatte des 2. UG hergestellt, sobald wie im Bergbau mit kleinem Gerät das ganze Erdreich unter der Bodenplatte des 1. UG entfernt wurde. Und dann immer so weiter, bis man im 5. UG angekommen ist.

    Mit den Türmen wird erst gestartet sobald das letzte UG fertiggestellt wurde. Alle Stützen werden schon im Boden sein, bevor es nach unten geht also werden die Decken auch direkt statisch belastbar sein. Gleichzeitig nach oben und unten zu bauen wäre hier also theoretisch möglich, wird aber aus logistischen Gründen nicht gemacht. Zumal verkompliziert das ein Projekt unglaublich. Was hier ja nicht nötig ist.


    Man Sieht übrigens auf der Webcam auch unten mittig die Großbohrpfähle des Turm T1 die auch bereits jetzt gebohrt werden.


    Aus Webcam-Sicht rechts wird übrigens gerade an der Großen Gallusstraße eine Logistik-Fläche betoniert. Da G&P die Neue Schlesingergasse 22-24 als Baubüro nutzt wird hier wahrscheinlich und hoffentlich keine große Containersiedlung entstehen.


    Die Rote Linie kennzeichnet die bereits fertiggestellten Schlitze, die Gelben sind noch nicht fertig. Die Schlitze die an das Gebäude am Rossmarkt angrenzen sind auch fast durch. Bei dem Tempo werden die Schlitze wohl im Januar fertiggestellt sein. Auch die Pfähle sind wohl zu ca. 50% eingebracht.


    folie1cqjtr.jpg

    Quelle: Webcam G&P, Bearbeitung ich.

  • @ pontifexmaximus,

    So hatte ich es zum Teil auch gedacht. Nur nicht daß die Etage für Etage von 1 auf 5 ausführen. Dachte die machen Decke und dann wird koplett bis auf null ausgehoben. Das ist aber viel aufwändiger. Ausgespart in der Decke bleiben also nur die Aufzugschächte und Treppenhäuser und durch diese muss dann der ganze Aushub nach Oben geschafft werden. Na das wird mal ein Ding. So kann man aber auch davon ausgehen das alle Krane mal in Schächten stehen wenn so die Ausführung ist. Es könnte aber meinen Gedanken nach auch sein das am Anfang nur 2 oder 3 stehen und erst wenn man auf Straßen Höhe ist weitere kommen.

    In Ulm am Bahnhof an der

    Neuen Tiefgarage "zur Zeit

    im Bau" ist die Ausführung

    gerade so.


    Bild von mir.

    https://photos.app.goo.gl/5u2xzaAnS7P5y2Uy5

  • ^ das ist ganz normal bei der Deckelbauweise.Wie will man denn sonst eine seitlich drückende Aussteifung über mehrere Etagen hinbekommen...


    Hierzulande werden die wenigsten Baustellen so erschlossen. Deshalb vielleicht die Verwunderung. In Asien ist das eher die übliche Variante.


    Ausserdem: wenn Du Dich mit dem System mal richtig beschäftigst, wirst Du es auch besser verstehen und es nicht so unverständlich finden.

    Man kann nicht einfach nur tief buddeln und darauf vertrauen, dass die umgebende Erde schon hält. Schon bei Kabeltrassen wird ein Druckverbau eingesetzt, dass der Graben nicht einstürzt. Das erledigen dann eben im Fall der Deckelbauweise die eingezogenen Decken...egal wieviele es sind.

  • Hallo RYAN FRA

    So unverständlich habe ich mich wohl nicht ausgedrückt

    Das zeigt auch mein Foto von Ulm das ich verlinkt habe. Es gibt 2 Möglichkeiten der Deckelbauweise. Decke und dann nach unten mit seitlicher Rückverankerung oder mehrere Decken, dieses dann wenn keine Ankerrücksicherung möglich ist. Dass dies in Frankfurt öffters der Fall ist auf Grund der U Bahn und der anderen großen Gebäude habe ich nicht beachtet. Sorry.


    Ich denke wir haben da kein strittiges oder ein verschiedenes Bild der Deckelbauweise.

    In Ulm ist die Grube 18 Meter tief. Deckel und dann mehrmals Rücksicherung vor allem aber auch wegen des hohen Grundwasserspiegels und dem enormen Druck.

    MfG. r.f.t.