Stadtgespräch Berlin / dies und das

  • Ich stimme Bato zu: Die Stärke des Zoofensters ist die relativ gute Einbindung ins Umfeld. Insbesondere wenn/ falls der modernere und stärker hervortretende Atlas-Tower noch hinzukommt, sollte dies der Gegend durchaus gut tun. Ich persönlich finde letzteren jedoch vom Rendering her auch ansprechender als das Zoofenster. Das Gesamtbild der Gegend werden mE aber beide positiv prägen. Der Kontrast von Glas und Stein, von klassisch und modern, wird hier zusammen mit Concorde, Swiss'ôtel sowie Kranzler-Eck mit Jahn-Riegel & Co eine interessante, urbane Gegend schaffen: Modern aber nicht authistisch.


    Eine ähnlich Mischung gefällt mir auch beim Potsdamer Platz sehr gut. Das Sony Center wirkt mE gerade deshalb so genial, weil es in Kontrast steht zur zumeist klassischeren Architektur des Daimler- und Beisheim-Quartiers. Auch der Kontrast aus moderner Kunst und lokalhistorischen Bezügen wie Ampelturm, Haus Huth und Esplanade-Fassade tut mE irgendwie gut. Ich weiß aber auch, dass der Potsdamer Platz nicht unumstritten ist und finde etwa das hintere Debis-Haus auch nicht gerade gelungen.


    Fazit: Ich persönlich bevorzuge solche urbanen Ecken in der Stadt verteilt und in die jeweiligen Quartiere eingebunden gegenüber einer modernen Skyline. Es ist schön, dass es in Deutschland ein Frankfurt am Main gibt, aber auf Berlin sähe ich das nicht gerne übertragen. Nur den Alex sähe ich gerne mit einigen Wolkenkratzern (ca. 150m) gefüllt - aber auch nur weil es dort mE sehr gut hinpassen und der Platz auch so lebendig bleiben würde.

  • zu den grünen und deren stadtplannung...

    ich hab mir jetzt öfter überlegt ob ich dieses thema nicht in einem eigenen senatswahl-thread behandle, hab mich dann aber dagegen entschieden, da dieser thread nach dem 18. september eh in der versenkung verschwinden würde. das fände ich dann sehr schade wenn dadurch einer lebhaften diskussion ein riegel vorgeschoben wird. deswegen hier:




    ich hab jetzt wirklich mal das bedürfnis auszudiskutieren warum eigentlich die grünen, auch nach sicht backsteins ;) , die bessere bzw. mind. solide stadtentwicklung betreiben sollen.


    wie dem auch sei, ich bin jedenfalls der meinung dass man bei den grünen eher baumkultur erwarten kann statt baukultur. sieht man ja bei mediaspree, bebauung um friedrichswerdersche kirche etc.


    was nicht nur der reinste irrsinn deswegen ist weil die bezirke schon jetzt überfordert sind die bestehenden grünanlagen zu pflegen, von denkmälern ganz zu schweigen, sondern auch aus anderen gründen die ich bereits in folgenden beiträgen ausführlichst dargelegt habe:
    diskussion hansahof: blockrand vs. hochhaus
    diskussion über mediaspree-bebauung (update)


    fazit:
    dieses undifferenzierte grün, welches in vielen ecken berlins herscht, ist der absolute urbanitätskiller. wenn brachgrün fließend in parkanlagen übergeht und man das eine (unter anderem wegen der mangelnden pflege) kaum mehr vom anderen auseinanderhalten kann, dann ist das einfach grausam!
    solange in berlin durch die hiesige strukturschwäche noch nicht in sonderlich großem maße ökonomisch und zentralistisch "von selbst" nachverdichtet wird wie in anderen weltstädten, muss das bilden von klaren städtebaulichen kanten und natürlich einer gewissen verdichtung ins stadtplannerische leitbild einfließen.


    ich kann einfach nur mit dem kopf schütteln, wenn ich wieder lese, dass die grünen mit solchen aussagen wie "im grünen am wasser entlang ins herz der stadt laufen" (siehe parteiposition der grünen, thema mediaspree, beim wahl-o-mat) wahrscheinlich insgeheim den spreewald am liebsten bis in die mitte berlin verlängern würden.

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • ^ Für dein Alter bist du ziemlich festgefahren und verbittert. Muss jetzt nach dem SSC auch das DAF damit zugemüllt werden?


    @ anonymer Bewerter: konstruktiv my ass... vielleicht wirfst du mal einen Blick in Punkt 3 und 7 der DAF-Boardregeln.

    3 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • ^ Für dein Alter bist du ziemlich festgefahren und verbittert. Muss jetzt nach dem SSC auch das DAF damit zugemüllt werden?


    und damit willst du mich allen ernstes von deiner these überzeugen?


    warum kannst du inhaltlich nicht mehr sagen als nur: "müll"?



    @ anonymer Bewerter: konstruktiv my ass... vielleicht wirfst du mal einen Blick in Punkt 3 und 7 der DAF-Boardregeln.


    ich werbe also für eine "politische kampagne"? aha...ist mir neu. ich wollte nur über die stadtplanung der grünen debattieren und würde auch konträrer meinung aufgeschlossen gegenüber stehen. bzw. wurde mir dazu noch gar nicht die möglichkeit geboten.
    ich würde sehr gerne bspw. backstein´s sicht dazu hören. dann kann ich ihn, dich und andere vllt. auch besser verstehen als wenn jedwede diskussion abgewürgt wird sobald man mal die stadtplanerischen ansichten der grünen kritisch sieht.


    ich würde empfehlen dass wir uns hier bitte beruhigen...

    6 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Ich sehe den Einfluss der Grünen auf die Stadtentwicklung schon eher destruktiv. Es gibt eine gewisse 'Dagegen-Politik', die Stadtplanung mit antikapitalistscher Kritik und idealisierten Stadt-Biotop-Vorstellungen vermischt.

  • Ich sehe den Einfluss der Grünen auf die Stadtentwicklung schon eher destruktiv. Es gibt eine gewisse 'Dagegen-Politik', die Stadtplanung mit antikapitalistscher Kritik und idealisierten Stadt-Biotop-Vorstellungen vermischt.


    naja aber immerhin haben sie erkannt dass die entwicklung der gegend um den hbhf. so wie er jetzt geplant ist nicht das goldene vom ei ist. fordern ja hier auch hotel-investoren einen riegel vorzuschieben, weil sich berlin "das leisten muss" und das ganze notfalls erstmal ruhen zu lassen und das finde ich auch richtig so. denn wer vieles gleichzeitig machen will, der macht nichts richtig gut. siehe tegel, tempelhof, campus charlottenburg etc.
    die gegend darf kein hotel- und beamten-ghetto werden! insofern erfhoffe ich mir von den grünen sollten sie an die macht kommen in der hinsicht die notbremse zu ziehen und dort ein nutzungskonzept vorlegen das nicht nur lüscher-bettenburgen-kästen vorsieht.
    siehe hier folgende diskussionsrunde:
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=308052&postcount=808

  • @ _flyn_: wenn regelmäßig in deinen Beiträgen in diversen Strängen hier oder im SSC die Grünen als Ursache allen Übels auftauchen, ist das kurz vor der Senatswahl nichts weiter als eine politische Kampagne. Ich habe übrigens weder eine These, noch will ich dich von andersfarbigen Schlüpfern überzeugen. Es nervt einfach nur, dass du seit geraumer Zeit in diversen themenfremden Strängen in beiden Foren deine politische Position jedem unter die Nase reibst. Auch Backstein hat nicht geschrieben, dass er die Grünen wählt, sondern sein Mißfallen um das regelmäßige Bashen von Parteien, die nicht die eigene Linie vertreten, geäußert. Das solltest du erst einmal verstehen, bevor du bittest, dass sich doch alle mal beruhigen mögen.

  • @all
    Bitte etwas mehr Sachlichkeit und weniger Polemik. Wir sind doch alle erwachsene Menschen. Das Thema Stadtentwicklung im Wahlprogramm kann man auch ohne gegenseitiges Beschimpfen diskutieren.
    Danke

  • @dase:
    so jetzt hab ich mal zeit und lust das nachzuholen, da ja bato meinen letzten beitrag versehentlich gelöscht bzw. überschrieben hat.



    ich hab meine meinung und du hast deine.
    aber für mich ist die denke: "ich habe keine lust auf eine diskussion mit dir, aber ich hab trotzdem recht." eine umgangsform mit der man in einem forum, wo schließlich meinungsaustausch an erster stelle steht, denke ich nicht sonderlich weit kommen wird.
    und ich fürchte du wirst auch in zukunft mit dem "grünen-bashing" weiter leben müssen, solange bis du bereit bist mir deine vorstellungen zu unterbreiten und dich der diskussion zu stellen. du könntest das ganze natürlich auch ignorieren was dir aber auch nicht zu gelingen scheint. also entweder oder bitte.


    stadtplanung kann man nicht einfach von der politik trennen, genau so wenig wie man bspw. in einem forum wie diesem nur über architektur redet, nicht aber über stadtplanung usw.
    warum soll hier also ein politisches denkverbot herrschen?

    2 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Auch wenn ich mich in diese Diskussion noch nicht eingebracht habe - ich finde, dass in einem Architekturforum politische Ideologien wenig zu suchen haben. Architektonische Bauten betrachtet und wertet nunmal jeder anders, und gerade ist doch das spannende.


    Die ganze Aufregung hier kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Es ist doch klar, dass jede Partei ihre Klientel hat und gerade kurz vor der Wahl das Getöse umso lauter ist. Natürlich versuchen sich die Grünen mit der Mediaspree und ähnlichen Projekten zu positionieren. Ganz abwegig finde ich deren Kritik grundsätzlich aber nicht. Schlimm genug, dass keine andere Partei sich z.B. für eine variierte, niedrigere Bebauung am Friedrichswerder einzusetzen scheint, die dem Ursprungszustand angemessener wäre und die Schinkel'sche Kirche nicht verschatten würde. Auch wenn man natürlich in Berlin, der prekären Wirtschaftslage geschuldet, Investoren hofieren muss: Dies muss nicht um den Preis der Verhunzung eines architektonischen Denkmals geschehen.

  • Auch wenn ich mich in diese Diskussion noch nicht eingebracht habe - ich finde, dass in einem Architekturforum politische Ideologien wenig zu suchen haben.


    soso...nehmen wir mal an fr. lüscher´s geschmacksverirrungen basieren in wahrheit auf ideologischen denkmuster, wäre es dann auch verboten diese tatsache (die sich ja auch auf die architektur auswirkt!) anzusprechen?

  • ^
    Soweit ich weiß, ist Regula Lüscher Schweizerin und keiner dt. Partei angehörig. Aber was hat das nun mit den Grünen zu tun? Ich dachte bisher immer, in Berlin regiert Rot-Rot.


    Ihr Denkmuster ist zweifelsfrei von der Ricola-Ideologie geprägt. Natürlich wirkt sich das auf die Architektur aus. Ein Schweizer kann nunmal nie aus seiner Haut! "Wer hat's erfunden?"


    :D

  • Warum mischt sich das Baukollegium bei solch guten Entwürfen ein? Seltsam. :nono:
    Wie wurde denn die Forderung nach Überarbeitung begründet? Denn schlecht ist der Entwurf von Graetz wahrlich nicht. War der PDS der alte Entwurf zu klassisch? :confused:


    Warum das Baukollegium sich einmischt ist der Netzseite von SenStadt zu entnehmen. Es geht den Herrschaften um "Baukultur".


    Was sie darunter verstehen wird - mir jedenfalls - nicht klar. Deshalb zur Meinungsbildung realisierte Bauten der Mitglieder des Baukollegiums:


    1. Anderhalten:



    und



    (C) bei Anderhalten Architektur



    2. Prof. Krischanitz (bei dem die Senatsbaudirektorin studiert hat):



    und



    (C) Krischanitz Architektur



    3. Hilde Leon




    und



    (C) Leon Architekten


    sowie



    4. Niggli



    und



    (C) Niggli Architekten


    Vielleicht klären die Oeuvres der Architekten über deren Verständnis von Baukultur auf. Ich finde die Bauwert hat sich bei der "Jury" noch ganz gut gehalten...


    P.S. Zu ergänzen bleibt, dass Hilde Leon 2007 den Wettbewerb für das neue Regierungszentrum von Tripolis gewonnen hat.

  • Berlin braucht jetzt ein klares Signal Richtung Zukunft: eine große Koalition wäre das Beste. Schlimm wäre es, wenn die Grünen an die Macht kommen würden und Hochhäuser am Alex verhindern würden. Eins ist klar, die Linke ist gegenüber den Grünen die vorzugswürdige linke Partei. Die setzen sich wenigstens für den Erhalt stilprägender Bauten aus der Zeit der DDR ein.
    Die Grünen würden auch am liebsten das Haus des Reises abreißen und dort ein Biotop einrichten! :Nieder:

  • Grüne und Stadtentwicklung das sind Begriffe, die passen einfach nicht zusammen. Berlin hat jetzt die Chance seine Zukunft zu gestalten. Zukunftsverhinderer und Ewiggestrige sollten keine Chance haben an die Regierung zu kommen. Berlin hat Grün nicht verdient.

  • Lustige Theorie :D


    Um auf die Polemik einzugehen: Ich glaube eher, dass die Grünen statt Biotop auf den Neubau eines Billig-Hostels oder eines Hellweg-Baumarkts setzen würden. Beide Projekte sind zumindest in Kreuzberg/Friedrichshain stark angesagt, und da regiert bekanntermaßen ein Grüner ;)

  • Ein Baumarkt oder Billighotel am Alex, na das könnte denen so passen! Es ist ne Frechheit, was sich diese Pseudo-Weltverbesserer und Ideologen rausnehmen wollen in diesem Punkt, und dann noch unter einer Neuberlinerin!

  • Berlin braucht jetzt ein klares Signal Richtung Zukunft: eine große Koalition wäre das Beste. Schlimm wäre es, wenn die Grünen an die Macht kommen würden und Hochhäuser am Alex verhindern würden.


    das nicht unbedingt aber sie fordern dort auf jeden fall - überraschung - mehr grün! vom parkstadt-flair der umliegenden plattenbauten drumherum kann man ja nicht genug kriegen.


    franziska eichstädt-bohlig - stadtentwicklungspolitische sprecherin der grünen, meint jedenfalls:

    (...) an besonderes ökologisches und energieeffizientes Bauen, an gute Bauqualität und Gestaltung und an mehr Grün erfüllen. Mit ein paar Bäumen auf dem Mittelstreifen der Alexanderstraße ist es nicht getan!


    zitat aus pressemitteilung von gruene-fraktion-berlin.de


    http://www.gruene-fraktion-ber…aedtebauliche_anford.html


    :nono:

  • da kann man für Berlin nur hoffen, dass diese Partei keinen Erfolg hat.
    In Hamburg war die Baupolitik der Grünen auch ein völliger Schuss in den Ofen.
    Ich kann nicht verstehen wie jemand diese Populisten unterstützen kann. Wer mit Demagogie auf Stimmenfang geht, sollte von den demokratischen Parteien zurecht gewiesen werden.