Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Es ist ungezüglet. Oder wie meinst Du dass es gestaltet wird? Gar nicht.

    Es gibt allerhand Bauvorschriften und Verordnungen (Kinderbetreuung, Stellplätze, Grünanteil, Sozialwohnungsanteil). Neue Stadtviertel werden über Jahrzehnte geplant (Freiham, SEM-Nordost). Planungen werden über mehrere Phasen vollzogen hin zu immer größerer Verfeinerung. Gutachten über Gutachten werden erstellt zur Verkehrsführung etc. ÖPNV wird vorbereitend geplant. Wie kann man da zu der Aussage kommen, es gäbe in München gar keine Zügelung? Solche Aussagen kann man tatsächlich nicht ernst nehmen.


    Ungezügeltes Wachstum sehen wir vielleicht in Lagos/Nigeria. Zu solchen Zuständen will ja auch in München keiner hin.

  • Für manche ist "ungezügeltes Wachstum" offensichtlich schon, wenn man Samstags vorm Edeka plätzlich 3 Minuten nach nem Parkplatz suchen muss! Da passt dann der Begriff "First-World-Problems" wohl ganz gut. Aber Horus, ich kann dich beruhigen, du wirst die Zeit der Stagnation und des Rückgangs noch erleben, verbunden mit der Schließung von öffentlichen Einrichtungen und teilweiser Stilllegung des ÖNV.

  • Durch die Grenzschließungen, den vielfachen Produktionsstopp und die nun erwartete Rezession werden das Wachstum und ganz konkret die Bauarbeiten in der Region stark ausgebremst und kommen teilweise bereits zum Erliegen. Die SZ fasst einige aktuelle Entwicklungen zusammen:

    • Arbeit auf Baustellen stockt wegen Personal- und Materialmangel
    • Engpässe bei den meisten Lieferketten (Rohbau, Innenausbau etc.)
    • Stillstand bei den Behörden, keine Baugenehmigungen mehr
    • auch Sanierungsarbeiten im Bestand betroffen
    • massiver Nachfragerückgang auf dem Wohnungsmarkt
    • möglicherweise bevorstehende Insolvenzwelle bei Investoren und Projektentwicklern u.a. durch erwarteten Preisverfall

    https://www.sueddeutsche.de/wi…ien-coronavirus-1.4855300

  • Ich hab schon Angst von der Liste der Planungen, die nun eingestampft oder auf St . Nimmerleinstag verschoben werden.


    Rund um die Paketposthalke o.a....

  • Naja, ganz so easy ist das nicht zu nehmen, daß jetzt alles wie geplant weiterläuft. Bei der Bayernkaserne rechne ich fest mit einer Verschiebung des Baubeginns. Denke mal aufs Ungewisse.


    Was das Werksviertel betrifft, hab ich Gestern bißchen rumtelefoniert. Auf Eis bleiben Rock One (unbestimmte Zeit) sowie Konzertsaal (aber da war ich eh der Meinung, daß der Sargdeckel nie gebaut wird). Die anderen Projekte, von Pandion in der Anzingerstraße, hängen weiter in der Luft.


    Wie es das Optineo betreffen wird, sei noch nicht ganz klar. Könnte demnächst auf Halt gestellt werden? Aber wer weiß?


    Dadurch das viele Firmen jetzt auf den Homeoffice Trichter gekommen sind, wird höchstwahrscheinlich nach Corona, deutlich weniger Bürofläche gebraucht werden.


    Die Capital.de fast die Immobilienzukunft, im kleinem Umfang zusammen. Es könnte auch zu einem platzen der Immobilienblase kommen, wie wir das ja aus 2009-2010 kennen.


    https://www.capital.de/immobil…?utm_source=pocket-newtab

  • ^


    Sicher wird erstmal vieles zum Stillstand kommen und die Folgen für die Immobilienbranche wie für alle anderen Branchen sind derzeit nicht abzusehen.


    Deshalb muss man aber nicht auch noch künstlich Planungen, die sich ohnehin erst im Anfangsstadium befinden, stoppen, wie das Herr Brannekämper an der Paketposthalle fordert. Da gibt es jetzt definitiv wichtigeres, als seine persönliche Abneigung gegen das Projekt.

  • Ich denke mal, daß den Paketposthallenplanungen inkl. der Tower, doch eigentlich rechtlich nichts mehr im Wege steht?


    Dann sollte es doch dem Bauherren (Büschl) überlassen bleiben, ob er die Planungen forsetzt, oder nicht? Was mischt sich denn Brannekämper da wieder ein? Vielleicht sollte er aktuell lieber mal überlegen, wie er anderweitig positiv für SEINEN Bezirk (und das ist nicht die Paketposthalle) in diesen Zeiten, tätig werden kann? Was ist mit dem KH Bogenhausen? Kapazitäten, Betten auf der Intensivstation erhöhen, etc.,etc....das sind eventuell Themen für ihn?


    Wobei ich nicht weiß, inwieweit ein BA in solche Dinge eingebunden ist? Meiner Meinung nach, sind die münchner BA's doch eigentlich nur zum Verhindern von allen neuen Bauprojekten da :) ? Besonders Brannekämper. Wenn ein Bogenhausener Bürger mehr weiß, was der gute Herr in der aktuellen Krise sonst noch POSITIVES treibt, dann Danke für die Infos.


    Denke mal, daß Verzögerungen, evtl. Baustopps, komplette Projektstreichungen von den Bauherren ausgehen werden, nachdem die eben das Ausmaß der Pandemie in 6 Monaten? In 1 Jahr oder wann auch immer einschätzen können?


    Wie ja auch in dem Capital Bericht erwähnt wurde, reagiert der Immobilenmarkt sehr oft, als letztes. Die Börsen haben schon einiges vorweggenommen. Ob Gestern nur eine kurzzeitige Erholung war, kann derzeit auch keiner vorhersagen. Der Dax hat leider von 4% Plus, Heute Morgen in aktuell 1,5% minus gedreht. Der Dow könnte den gestrigen Anstieg von 11% fortsetzen...oder auch nicht?


    Die Folgen für die Wirtschaft sind auch erst dann absehbar, wenn die Pandemie gänzlich besiegt wurde. Und da spielt wohl der Impstoff eine sehr große Rolle. Und auch da gibt es eben den Optimisten Hopp, der mit Herbst rechnet aber zahlreiche Virologen, die nicht daran glauben.


    Und dann erst wird man sehen, was mit den Immobilien passiert? Und da ist auch jedes Szenario möglich. Wenn dann "plötzlich" die Kaufpreise für Büros und Wohnungen, ähnlich wie nach den Finanzkrise, komplett in den Keller gehn? Dann frage ich mich, wer will denn dann noch Großprojekte, wie die Bayernkaserne oder Bürotower (also in München eher Türmchen) durchziehen?


    Aber das alles ist noch meilenweit entfernt und eigentlich kann man derzeit nicht mal annähernd darüber spekulieren.


    Kurz ausgedrückt: Es gibt aktuell niemanden, der etwas vorhersehen kann....vieles ruht aktuell noch auf Spekulationen.

  • Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise wird die Nachfrage nach Immobilien stark beeinträchtigen und könnte insbesondere für spekulative Anleger zu einem großen Problem werden. Ich denke das oft angekündigte Platzen der Immobilienblase steht unmittelbar bevor. Der Nachfrageeinbruch im Immobiliensektor bezieht sich nicht nur auf den Verkauf von neuen Objekten, sondern auch auf die Einnahmen mit Bestandsimmobilien - neben Privathaushalten, die ihre Miete nicht mehr bezahlen können/müssen, haben auch diverse große Unternehmen (z.B. Adidas) angekündigt ihre Mieten nicht mehr bezahlen zu wollen. Ich erwarte einen drastischen Einbruch des Immobilienmarkts...

  • ^^

    Eine Blase platzt nur, wenn sehr viele Eigentümer zum Verkauf ihrer Wohnung gezwungen werden. Dagegen sprechen viele Fakten: z.B. das extrem niedrige Zinsniveau und der Umstand, dass das Einkommensniveau in München global gesehen sehr hoch ist. Würde etwa ein BMW-Ingenieur seine Wohnung "mit Verlust" verkaufen, weil er in 2020 nur 70 % seines Bruttoeinkommens bekommen wird? Von den großen institutionellen Investoren ganz zu schweigen: Zinsen niedrig, Aktien unkalkulierbar. Was bleibt neben Gold? Das Betongold!

  • Ich glaube auch nicht, daß es durch vermehrtes Homeoffice dazu kommen wird, daß weniger Büroflächen gebraucht werden. Ich arbeite selbst in der Informatikbranche und wir könnten technisch alle permanent Homeoffice machen. In der Praxis macht das aber keiner weil jeder weiß, daß der persönliche Austsusch vor Ort die Produktivität unermesslich steigert.


    Wenn es also zu einem Platzen der Immobilienblase kommt (falls es also tatsächlich eine Blase ist), dann bestimmt nicht deswegen weil die Unternehmen jetzt entdeckt haben, wie gut Homeoffice funktioniert.

  • ^^

    Meine Meinung! Vergiss Home-Office. Du kommst bei Familie mit Kind vielleicht auf 40 % Leistungsfähigkeit. Ohne Kind vielleicht auf 70 %. Mehr ist doch nicht drin. Es fehlt der Austausch, die Gemeinschaft, das Arbeitsumfeld.

  • Bei der Immobilienfrage darf man auch nicht den Cashflow vergessen. Ohne Einnahmen kann man auch trotz geringer Zinsen nicht die Raten tragen. Das wird bei einem starken Anstieg von Arbeitslosen- und Kurzarbeiterzahlen so einige treffen. Und auch Projektentwickler leben vom Cashflow und der Bewertung der Objekte und Grundstücke. Sollten die Bodenpreise sinken, wird auch ein vermutlich spekulativer Entwickler wie Rock Capital Probleme bekommen, die Grundstücke sind ja oft Grundlage für die Erteilung von Krediten.


    Insgesamt dürfte es richtig turbulent werden.

  • Es werden sicher einige Firmen komplett wegkrachen oder gezwungener weise sich verkleinern müssen. Alleine deshalb wird sich der Bürobedarf verringern.


    Beim Homeoffice kommt es auf die eigene Struktur an. Der Hauptteil meines Teams arbeitet eh in anderen Ländern. Da ist es egal, wo man arbeitet.

  • Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise wird die Nachfrage nach Immobilien stark beeinträchtigen und könnte insbesondere für spekulative Anleger zu einem großen Problem werden. Ich denke das oft angekündigte Platzen der Immobilienblase steht unmittelbar bevor. Der Nachfrageeinbruch im Immobiliensektor bezieht sich nicht nur auf den Verkauf von neuen Objekten, sondern auch auf die Einnahmen mit Bestandsimmobilien .....


    Ich erwarte einen drastischen Einbruch des Immobilienmarkts...

    Ich denke auch, dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt kurzzeitig verschieben wird:


    In den nächsten 12 Monaten kommt es zu zusätzlichen Immobilienverkäufen, sowohl von Anlegern als auch von Privatleuten, die eigentlich nicht vor hatten zu verkaufen, die von der wirtschaftlichen Situation aber dazu gezwungen werden. Der eine kann den Kredit nicht mehr wie geplant stemmen, der andere muss eine Bestandsimmobilie zu Geld machen um finanzielle Engpässe zu überbrücken, Erbengemeinschaften entschließen sich jetzt doch zum Verkauf obwohl sie eigentlich die Immobilie noch halten wollten, es gibt zahlreiche Gründe warum sich jemand zu einem Verkauf entscheidet, den er eigentlich nicht geplant hatte.


    Auf der anderen Seite wird in den nächsten Monaten die Nachfrage erstmal zurückgehen. Da man die Folgen des Stillstands noch nicht abschätzen kann wird es vielen einfach zu riskant sein. Man kann momentan nicht sagen in welche Richtung sich die Wirtschaft oder die eigene Karriere entwickeln wird. In so einem Moment wird weniger gekauft.


    Trotz allem denke ich, dass die Region München die negativen Auswirkungen des Lockdowns deutlich besser wegstecken wird als viele andere Regionen in Europa. Einige Regionen standen wirtschaftlich schon vor Corona auf wackeligen Beinen, jetzt kommt der Lockdown obendrauf. Und der fällt gerade in der ein oder anderen strukturschwachen Regionen aufgrund der Überschreitung der viel geringeren Kapazitäten im Gesundheitssektor deutlich stärker aus als in Deutschland, also: angeschlagene Wirtschaft + hohe Fallzahlen sprich starker und langer Lockdown = starke Rezession = Pleitewelle und Schließungen = Abwanderung


    München ist wirtschaftlich recht stabil und breit aufgestellt, hat ein gewisses Polster und wird sich relativ schnell wieder berappeln, da die Fallzahlen nicht sehr hoch waren und somit der Lockdown auch milder ausgefallen ist als in anderen Ländern. Sollte sich München als stabile Wachstumsregion etablieren in der es 2021 wieder nach vorne geht, kann die Region als eine Art sicherer Hafen eine Sogwirkung für Anleger, Firmen und Arbeitssuchende entwickeln und es so zu einer Einwanderungswelle ähnlich der ab 2009 kommen. Sprich die Formel sieht so aus:

    prosperierende Wirtschaft + gemäßigte Fallzahlen sprich milder Lockdown = mildere Rezession = baldige Rückkehr zur Normalität = Sogwirkung und Zuwanderung.


    Die nächsten Monate wird es wohl auch in München drunter und drüber gehen. Im europäischen Vergleich wird das aber alles gemäßigt ablaufen. Danach, wenn es in Folge von wirtschaftlichem Abschwung in einigen Teilen Europas zu Abwanderung kommt, kann es gut sein, dass die Nachfrage in München und ähnlichen Städten wieder stärker anzieht.