Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Aufgrund der Tatsache, dass auch in München als Einwohner nur gezählt werden kann, wer eine Wohnung hat, korreliert der Bevölkerungszuwachs direkt mit der Zahl der fertiggestellten Wohnungen. Wenn 2018 nach amtlichen Angaben der Stadt München 8.094 Wohnungen fertiggestellt wurden, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie groß der Einwohnerzuwachs ausfallen könnte, je nach dem wieviele Bewohner pro Wohnung man im Durchschnitt unterstellt.


    Man beachte dazu den sog. Bauüberhang, ein Begriff, der die Zahl der erteilten Genehmigungen beschreibt, von denen noch kein Gebrauch gemacht wurde, bzw. bei denen zwar angefangen wurde, die aber noch nicht fertig sind.


    Aktuell liegt der Bauüberhang in München bei über 27.000 Wohnungen, von denen aber immerhin über 11.000 im Bau sind, 16.000 aber eben nicht.


    Kurzum: die Einwohnerzahl wächst nur in dem Maße, in dem neue Wohnungen fertig werden, egal wieviel Büroraum gebaut oder Arbeitsplätze angesiedelt werden.

  • Klar ist etwas ableitbar: Die Bevölkerungszahl Münchens wächst nur noch marginal und selbst im Vergleich der europäischen Städte gering.


    Am Marienplatz wurde letztes Jahr kein einziges Gebäude gebaut. Kann ich daraus ableiten, es ist eine unattraktive Gegend?

  • Ich will darauf hin, dass jede Behauptung München würde stark wachsen statistisch nicht belegbar ist. Reine Panikmache und medialer Missstand.

  • Ich will darauf hin, dass jede Behauptung München würde stark wachsen statistisch nicht belegbar ist. Reine Panikmache und medialer Missstand.


    Ja formal ist die Behauptung, München würde stark wachsen, nicht belegbar. Allerdings ist das in meinen Augen nur Wortklauberei. München würde stark wachsen, wenn es das könnte. Die Gründe hat tunnelklick schön dargestellt.

  • War heut mal um 9:30 in einer U-Bahn nach Garching. Einfach nur peinlich, was die MVG da abliefert. Eine der Hauptschädlinge der Stadt, die sich ja so gerne auf unlösbare Probleme durch das herbeidefinierte extreme Wachstum beruft.

  • Ich weiß nicht, was an dieser unterirdischen Leistung in einer der reichsten Städte der Welt zu relativieren ist. Auf die vielen und auf vielen Ebenen mangelhaften Punkte brauchen wir hier nicht eingehen. Dazu gibt es hier tonnenweise an Recherchemöglichkeit: https://www.eisenbahnforum.de/

  • ^^


    In Zeiten der Verkehrswende hat er aber einen nicht untergeordneten Anteil. Es gibt natürlich weitere Beitragende zur wachsenden Unzufriedenheit in München.

  • In Isekiden. Die liegen aktuell bei 95.


    Finde ich ja sehr toll, wenn es auch Leute gibt, die so frohgemut den Status hinnehmen. Details wie das Radfahren oder der ÖPNV interessieren mich aber schon. Genauso wie Preise zum Wohnen oder Verdrängung der Vielfalt innerhalb der Stadt, und damit meine ich nicht Eidechsen oder Hummeln. Vom breit diskutierten Disaster der Stadtplanung und Architektur nicht zu sprechen. Sowas sind dann schon vergleichsweise Luxusthemen.

  • In 10 Jahren wird ein internationales Unternehmen wie Uber oder vielleicht auch VW seine autonom fahrende Kleinbusflotte in München ausrollen und man wird von Haustür zu Haustür billigst fahren können. Ich glaube langsam nicht daran, dass die städtische Eigenbrödelei mit Plänen, die 30 jahre zur Umsetzung brauchen, Bestand haben wird.

  • Zitat Isek: Finde ich ja sehr toll, wenn es auch Leute gibt, die so frohgemut den Status hinnehmen.


    Zwischen hinnehmen und als hauptschädlich verantwortlich machen gibt es zumindest bei mir noch einen Unterschied. Aber wie gesagt, ist halt Ansichtssache. Ich z.B. beschwere mich auch regelmäßig bei der Bahn oder dem BA über die desolaten Zustände der S-Bahn Höfe in Bogenhausen, die MVG ist mir bislang noch nicht negativ aufgefallen. Du wirst andere Erfahrungen gemacht haben, also nichts für ungut ;).


    Zitat LugPaj: In 10 Jahren wird ein internationales Unternehmen wie Uber oder vielleicht auch VW seine autonom fahrende Kleinbusflotte in München ausrollen und man wird von Haustür zu Haustür billigst fahren können.


    Billig von Haustür zu Haustür? Klingt romantisch. Wann sollte solch ein System billig angeboten werden können? Wenn es Massen von Nutzern gibt. Gibt es Massen von Nutzern, verlängern sich die Fahrtzeiten und Fahrtstrecken. Also brauchen wir Massen von Kleinbussen, um die Menschen nicht mit Umwegen, die er nicht mag, abzuschrecken. Die Busse kosten und aufgrund der nun begrenzten maximalen Fahrzeit, auch nicht endlos optimierbaren Routen, fahren dann viele wieder (halb)leer durch die Stadt. Es gibt bereits einige Simulationen in diesem Bereich, wann und wie das System ausgestaltet sein muss, um damit erfolgreich zu sein. Bislang versagen sämtliche Ansätze im Test gegen den klassischen - aktuell in Städten vorhandenen - ÖPNV. Das hat auch VW erkannt und ist mit seinem Bussystem etwas zurückgerudert (natürlich, was nicht ist, kann noch werden). Der springende Punkt ist:
    Es ist völlig wurscht für den Nutzervorteil ob die Busse autonom fahren oder nicht. Eine optimierte Routenfindung aus Nutzerort und -ziel ist de facto mit entsprechenden Algorithmen bereits seit Jahren möglich und für Logistikprozesse z.T. schon implementiert. Nur setzt die Nutzerzahl und Komfortvorgaben (Fahrzeit) wie gesagt auch dem besten Algorithmus Grenzen. Selbstredend, ein Kleinbus muss auch nicht erst erfunden werden.
    Ergo, warum gibt es billige Haustür-zu-Haustür-Kleinbus-Flotten nicht heute schon?
    Als effizienter sehe ich Konzepte mit vordefinierten Routen, so wie bei einem normalen Bus, nur, dass durch den Kleinbus engmaschigere Netze möglich sind. Nur zu eng darf es eben nicht werden, sonst verschwindet der Nutzervorteil, ob autonom oder nicht. Oft wird zwar eine "grenzenlose" Skalierbarkeit angepriesen, aber das darf man getrost der Marketing-Ecke zuordnen :).


  • Der springende Punkt ist:
    Es ist völlig wurscht für den Nutzervorteil ob die Busse autonom fahren oder nicht. Eine optimierte Routenfindung aus Nutzerort und -ziel ist de facto mit entsprechenden Algorithmen bereits seit Jahren möglich und für Logistikprozesse z.T. schon implementiert. Nur setzt die Nutzerzahl und Komfortvorgaben (Fahrzeit) wie gesagt auch dem besten Algorithmus Grenzen. Selbstredend, ein Kleinbus muss auch nicht erst erfunden werden.
    Ergo, warum gibt es billige Haustür-zu-Haustür-Kleinbus-Flotten nicht heute schon?


    Der springende Punkt ist, dass erst das autonome Fahren diese Systeme sehr billig machen werden.

  • ^


    Billig im Verhältnis zu...?


    Billig durch...? Den entfallenen Fahrer? Vielleicht. So billig, dass Nutzung trotz beschriebener Nachteile für die Masse attraktiv ist?


    Wenn der Preis die entscheidende Rolle spielen würde, würden heute schon weniger Leute mit dem Auto fahren.


    Meiner Meinung nach ist der ÖPNV die Lösung gegen den Verkehrskollaps (und ein Umdenken der CSU bzgl. Auto und Tram), alles andere sind Nischenmodelle, aus der verzweifelten Romantik heraus geboren, sich ohne zu bewegen und in Rekordzeit von einem Ort zum nächsten chauffieren lassen zu können. "Billig" noch dazu. Nur mit Code, ein paar Sensoren und Aktoren. Die Zukunft wird es zeigen, vielleicht behältst du Recht. Ich glaube weniger daran.


    Eine neutrale Sicht auf das aktuelle Konzept von VW:


    https://www.spiegel.de/auto/ak…in-hamburg-a-1247238.html

  • ...die MVG ist mir bislang noch nicht negativ aufgefallen. Du wirst andere Erfahrungen gemacht haben, also nichts für ungut ;).


    Für mich ist es nicht normal, wenn in einer 2 Millionen Stadt die U-Bahn immer noch nur alle 10 Minuten fährt und in der Folge z.B. nach Garching raus 3 auf den Quadratmeter im Türbereich und in den Gängen stehen. Das mal 2 oder 3 Haltestellen weit ist ok, aber nicht für die 20 Minuten nach Garching raus.

  • Ich wiederhole mich leider, aber hier wären auch autonome U-Bahnen angebracht. Technisch inzwischen ein alter Hut. Und laut MVG scheitern doch Taktverdichtungen am Fahrermangel.

  • In 10 Jahren wird ein internationales Unternehmen wie Uber oder vielleicht auch VW seine autonom fahrende Kleinbusflotte in München ausrollen und man wird von Haustür zu Haustür billigst fahren können. Ich glaube langsam nicht daran, dass die städtische Eigenbrödelei mit Plänen, die 30 jahre zur Umsetzung brauchen, Bestand haben wird.


    Kleinbusse werden aus meiner Sicht die Verkehrsprobleme nicht lösen können, da sie im Vergleich zu einem echten Bus, einer Tram oder gar U-Bahn viel zu viel Fläche benötigen. Und was München nicht übrig hat, ist Fläche.

  • Welches Gebiet an der Heidemannstraße ist damit eigentlich gemeint? Kann da nix erkennen was 5000 Wohnungen erlauben würde. Oder geht's um das Gebiet östlich der Bayernkaserne, wodurch es zu den 5000 Wohnungen an und um die Bayernkaserne kam?