SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • weiß jemand warum manche Straßen grün sind?

    Die Farben zeigen die Eigentumsverhältnisse an und nicht ob da Gras wächst, wie man ja vermuten könnte. Grün steht für LH München.

    Steht auch bei MiaSanMia in Klammern über der Karte.

  • Grün eingefärbt sind die Flächen im Besitz der Stadt, also eben insbesondere öffentliche Verkehrsflächen und zum Beispiel auch der Hüllgraben (schmales langes grünes Band in Nord-Süd-Richtung im östlichen Umgriffsbereich).


    Interessanter find ich, dass zum Beispiel die Salzstraße, die Johanneskirchen mit Dornach verbindet, nicht im Besitz der Stadt ist.

  • Ich meine mich zu erinnern, dass dort auch ein Schild Privatstraße irgendwo steht, fahr da immer wieder mit dem Fahrrad entlang.

    Wenn die Johanneskirchner Straße gerade über die Gleise verlängert wird und der Durchstich zur M3 kommt, wäre es gar nicht so verkehrt, die Straße zwecks Durchgangsverkehr einfach zu einem Radlweg umzufunktionieren.

    Die T-Kreuzung Salzstraße/ Glücksburger Straße ist m.E. auch recht gefährlich, da die Glücksburger da einen kleinen Knick macht und der Fahrradweg recht unvermittelt aufhört

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    Laut Baureferat ist die Salzstraße als landwirtschaftlicher Weg ausgewiesen, vielleicht daher nicht eingezeichnet (das östliche Ende scheint jedoch kartiert zu sein). Der Zustand ist entsprechend miserabel, was einen Bürger jüngst zur Beschwerde veranlasste: http://www.unser-bogenhausen.d…ersbedingter-verschleiss/. Da ich dort ebenfalls mehrmals die Woche mit dem Radl entlang nach Dornach zum Einkaufen fahre, begrüße ich den Zustand aber. (Die meisten) Autos sind gezwungen langsam zu fahren ^.^. Eine Sanierung würde nur das Tempo der Autofahrer erhöhen, jedoch mangels Platz sicherlich keinen Radweg herzaubern.


    Wie die Straße künftig genutzt wird, ist sicher noch offen, zumindest in den drei Strukturvarianten (Perlenkette etc) taucht sich nirgends als Autostraße auf.

  • Ich hatte bei der Wettbewerbsergebnis-Vorstellung im Deutschen Museum damals mit einem der Architekten geredet, der meinte, so genau seien die Planungen diesbezüglich nicht zu nehmen, das war mir nämlich auch aufgefallen.


    Für die Bewohner der Gartenstadt Johanneskirchen/ Zahnbrechersiedlung wäre es in meinen Augen eine Aufwertung, wenn sie im Rahmen der SEM quasi zu einer Insel am Stadtrand werden, mit Badesee und U-Bahn und Tram rein über Radwege in 5 Min zu erreichen und über die neue M3-Anbindung nochmal 5 Min schneller am Flughafen.

  • und über die neue M3-Anbindung nochmal 5 Min schneller am Flughafen.

    Bis es soweit ist, hoffe ich, dass die Leute nicht mehr mit dem Auto zum Flughafen gurken ;). Schon gleich gar nicht von Johanneskirchen aus, dem Ort mit der kürzesten ÖPNV-Anreisezeit in München. Mit dem Auto dauert es rund 30 Minuten (ohne Stau und Parkplatzsuche am Flughafen), S-Bahn + eine Station mit dem Bus Gartenstadt - Bhf. Johanneskirchen 32 Minuten (ohne Verspätung).

  • Ich hatte schon gesehen, dass Grün für Eigentum steht, aber bei den Straßen macht es keinen Sinn, oder soll das südliche Ende der Kattowitzer Str in die Baulast der Stadt München fallen, das nördliche aber nicht? Ich denke es geht dabei eher um die Verkehrserschließung der SEM durch Straßen außerhalb der SEM, und in Daglfing hat man sich noch nicht festgelegt, wie man das Trabrenngelände genau anschließt.

  • ^ Ich denke, die Stadt färbt Straßen innerhalb des SEM-Gebiets grün, wenn sie ihr gehören, und stadteigene Straßen auch außerhalb des SEM-Gebiets dann grün, wenn sie diese potenziell für Sparten- oder Ausbauarbeiten benötigt.

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  • Es kristallisiert sich heraus, dass man wohl bevorzugt Flächen der Stadt und des Freistaats (Olympia Reitanlage) von Süd nach Nord entwickeln will um unabhängiger von fremden Flächen zu sein. Dabei will man von Süd nach Nord entwicklen, auch die Verkehrsanbindung soll sich von Süden entwickeln, u.a. durch die Verlängerung der Tram aus Steinhausen kommend.

    Die Gebiete in Johanniskirchen sollen als letztes entwickelt werden, unter anderen aufgrund der Klärung der Höhenlage der S8 und deren Querung. Interessant ist, dass man hier die Entscheidung der Bahn abwarten will. Die bisher klare Haltung der Stadt um jeden Preis die Bahn unterirdisch zu verlegen scheint mir hier zu bröckeln.

    Zum Schluss noch warme Worte von Christian Müller (SPD), dass die Verkehrsinfrastruktur rechtzeitig geplant wird. Er sollte lange genug dabei sein, um zu wissen, dass dies vermutlich nur ein frommer Wunsch ist.


    PS auch die Größenordnung scheint zu schrumpfen. Wenn ich richtig rechne, dann sind es nun unter 20 000 Wohnungen.

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    Waren nie mehr als 18.000 WE ~ 30.000 EW geplant.


    Welche Entscheidung der Bahn will die Stadt denn bzgl. Tunnel abwarten? Die Bahn hatte sich doch bereits für T0 entschieden? Oder bekommt der Verkehrsminister doch kalte Füße, ob seiner magischen Zugzahlen vom Brenner-Nordzulauf?

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    Abwarten, abwarten. Es kann sich in die eine wie auch in die andere Richtung bewegen. Freiham war ein positives Beispiel. Darüber hinaus stellt langfristig die aktuell geplante Stadterweiterung nicht das Ende dar. Da geht es noch weiter nach Osten. Die Weichen der Politik stehen jedenfalls hinsichtlich Stadtentwicklung noch vergleichsweise gut. Die CSU wird in München nie mehr wieder Fuß fassen. Selbst auf Landesebene sehe ich eine Ära zuende gehen. Die Grünen (oder im Fall Land die FW) werden neue Restriktionen durchsetzen. In Bezug auf stadtplanerische Aspekte sind diese Einflüsse jedoch deutlich besser als jeder Einfluss, der von der CSU kommen könnte.

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    Das sehe ich ähnlich. Daher rechne ich inzwischen auch fest mit 30k EW im SEM-Gebiet, letztlich sollte gerade die CSU einsehen, dass die Infrastruktur - wenn überhaupt - nur mit der Maximalvariante finanzierbar ist.

    Die CSU ist allerdings nach den Grünen immerhin zweitstärkste Kraft im Rathaus, den OB haben sie seit 45 ohnehin nur neun Jahre lang gestellt. Aktuell ist es natürlich vorteilhaft, dass die Grünen mit der SPD inhaltlich weit mehr Gemeinsamkeiten haben und es damit nicht zu häufigen Blockaden wie bei der letzten Ratsperiode SPD + CSU kommt. Beschluss neuer Tramlinien, Reduzierung des MIV in der Innenstadt / Altstadt, SEM MNO... geht so alles unkomplizierter und schneller voran. Sehr schade ist es mMn um die vorerst gestrichenen weiteren Autotunnel auf dem Ring, und auch bei der Bürgerbeteiligung ist ein Übertreiben oft nicht fern.

  • Was für mich nach wie vor unklar ist ist die Zukunft des Reitsports in Daglfing. Der Reitsportverein sitzt zwar auf gigantischen Flächen, diese wurden im Wettbewerb jedoch explizit ausgespart. Es gab ja mal die Idee, der Reitsportverein könne die Trainingsbahn per Erbpacht vergeben und damit langfristig auf solidem Boden stehen, ein Blick auf die (Geruchs)-Emissionskarten würde allerdings erfordern, dass das ganze Gelände mit Stallungen anders angelegt wird.

    Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, und eine Erschließung von Süden beginnend macht die Erschließung der Galopprennbahn/ Trainingsbahn deutlich leichter.


    Bzgl. der Bahn denke ich auch, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, sowohl was Scheuer und seine magischen Züge angeht, als auch was die Bereitschaft/Möglichkeit der Stadt angeht, im Zweifel für einen Tunnel finanziell einzuspringen.


    Die nördlichsten Flächen in Johanneskirchen gehören übrigens zu guten Teilen einer bekannten Großbauernfamilie mit prominenten Namen und besten Beziehungen zur CSU, da ists vielleicht auch einfach leichter für die Stadt woanders anzufangen. Außerdem wird sich das Projekt über mindestens 20 Jahre ziehen, die nördlichsten Flächen sind aufgrund der Nähe zum Landschaftsschutzgebiet ökologisch wertvoller und aufgrund des extrem hohen Grundwasserspiegels auch nicht so leicht zu bebauuen.


    Was ich auch interessant fand ist die Aussage, man solle bereits in 9 Jahren in dem neu zu schaffenden Badesee schwimmen gehen können. Für ein Bebauungsplanverfahren selbst in reduziertem Umfang (Also erste Teilabschnitte) muss man mindestens 4 Jahre einplanen, eher 5, also müsste der Startschuss in den nächsten 3 Jahren fallen... Ich bin gespannt.

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    Da lässt Frau Merk den See einfach als erstes entstehen 8o


    Aus dem hier verfügbaren Mitschnitt der Infoveranstaltung eine Grafik zu den verschiedenen Baufeldern sowie eine Skizze "SEM-See / Zentralquartier":




    Den entstehenden Trambahnring aus den Linien 17 und 19 finde ich sehr reizvoll, die Anbindung der Johanneskirchner an die M3 weniger, aber das lässt sich wohl leider nicht vermeiden, will man einen Kollaps des Föhringer Rings verhindern.

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    Die Visualisierung hat schon ihren Reiz, aber nur wenn die "Strandpromenade" dann auch wirklich gut besucht ist. Mit U-Bahn und Tram-Ring könnte das aber tatsächlich gelingen.


    In dem ursprünglichen Wettbewerbsergebnis war ja bei Gebiet "F" ein Gewerbehof für Handwerk/Kleingewerbe sowie der zu verlagernde Wertstoffhof und das (vom jetzigen Standort zu verlegende) Steinlager vorgesehen. Ohne M3-Anbindung müsste dieser Verkehr weitestgehend durch den Ortskern Johanneskirchen geleitet werden, allein dafür plant man vermutlich schon eine Anbindung.


    Die Olympia-Reitanlage ("B") war in dem ursprünglichen Entwurf nicht überplant, aber mit einem unterirdischen U-Bahn-Betriebshof unterplant. Bin auch ehrlich gesagt überrascht, dass der Freistaat da mitmacht, denn indirekt ermöglicht die CSU damit natürlich eine zügigere/größere Bebauung.


    Im Bezug auf den Verkehr erschließt sich mir auch nicht, wieso man bei Überbauung der Olympia-Reitanlage nicht den Schatzbogen verlängert. Dafür wäre zwar eine Querung der Bahngleise Richtung Riem nötig, aber man hätte dafür eine richtige Umfahrung der Rennbahnstraße und einen leistungsfähigen Anschluss, bei dem man entspannt auch vor Tunnel-Fertigstellung mit der Wohnbebauung loslegen kann.


    In der Veranstaltung wurde übrigens erwähnt, dass die Nummerierung nicht festlegt, wo zuerst gebaut wird, aber einen gewissen Vorschlagscharakter hat (Anfang bei "A" und dann so weiter). Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Stadt versucht, die Diskussion über die Nutzungsdichte dadurch zu entschärfen, dass für jedes der Baugebiete ein eigener B-Plan erforderlich wäre, sich damit die Siedlungsentwicklung eh über mehrere Jahrzente ziehen wird, und daher sich auch jetzt niemand zu sehr Gedanken machen muss.

    Prinzipiell verstehe ich das Vorgehen (das auch eine Bebauung über 30.000 EW zulassen würde), jedoch sehe ich das Problem, dass für den Bau der U-Bahn eine Förderung durch den Bund zum Beispiel nur bei positiver K/N-Analyse erfolgen kann, die maßgeblich von der Anzahl der Einwohner abhängt. Die Stadt müsste sich also entweder eben doch frühzeitig zu einer recht hohen Anzahl an EW verpflichten oder die Kosten weitgehend alleine tragen. Ein einzelnes Baufeld "A" für 4.000 WE wird kaum eine neue U-Bahn hergeben.

  • Das Problem ist halt, dass die Opposition (CSU) immer suggeriert, man die Infrastruktur unabhängig von der Einwohnerzahl garantieren müsse. Mir ist völlig unverständlich, wieso weder die Referate noch die Regierungsparteien es nicht schaffen, die Zusammenhänge des Nutzenkostenfaktor bei der Verkehrsinfrastruktur aufzuklären. So kann die Opposition wahlweise über mangelnde Garantie für die U4 Verlängerung oder "viel zu viele" Einwohner nölen.

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    Die Leute sind nicht so blöd um nicht den Zusammenhang zwischen Kosten und Nutzeranzahl zu verstehen. Den Referaten oder Regierungsparteien bringt es daher mMn keinen wirklichen Vorteil dies nochmal gesondert herauszustellen. Die Diskussion würde sich damit weg von der Notwendigkeit einer hohen Wohnungsanzahl aufgrund mangelnden Wohnraums hin zu einer bloßen Kosten-Nutzen-Debatte über ÖPNV-Träger verlagern. Darin ist die Wohnungsanzahl dann variierbarer Parameter, so als wären U-Bahn, Tram & Co Selbstzweck. Ziel der CSU erreicht, denn die weiß genau, dass eine U-Bahn bei 10k eher nicht lohnt: Anstatt ihre WE-minimierende Haltung aufzugeben, gibt sie dann lieber die U-Bahn auf.

    Anstelle sich also in eine Diskussion über ÖPNV-KNFs zu begeben, halte ich es schon für sinnvoll, ausschließlich über den Wohnungsbedarf zu argumentieren und erst dann daraus abzuleiten, welche ÖPNV-Kapazitäten wir dafür brauchen. Die CSU möchte den Spieß wie du schreibst umkehren, aber Planer und Koalition sollten sich lieber nicht darauf einlassen.


    Grün / Rot ist mit 30k Einwohnern zur Wahl angetreten, hat zusammen die absolute Mehrheit erhalten. Die Wahlperiode geht noch bis 2026, bis dahin fallen sämtliche richtungsweisende und faktenbestimmende Entscheidungen bzgl. der SEM. Das ist der CSU bewusst und sie opponiert natürlich wo es geht, das gehört dazu, aber wie schon öfter geschrieben, wird das mMn nicht erfolgreich sein...;)