Bauprojekte im/am Zoo Frankfurt

  • In der Tat völlig unverständlich. Sowohl der zweite als auch der dritte Platz sind um Längen besser! Es ist keine Rekonstruktion, aber ein vernünftiges Erscheinungsbild durch den Mittelrisalit. Der zweite Platz wirkt auf mich sogar als eine Verbesserung gegenüber des heutigen Zustandes. In der Jury saß unter anderem der Direktor des Architekturmuseums. Dieser bezeichnet den beabsichtigen Bau als Vorbild für die neuen Städtischen Bühnen...

  • Mir ist aufgefallen das wir bisher in diesem Strang nur ein Bild von epizentrum aus dem April 2015 des Zoogesellschaftshauses (ZGH) haben. Deshalb meinerseits ein paar Bilder aus einer Annäherung vom Alfred-Brehm-Platz heraus die den Status quo der Westseite des ZGH inkl. Vorfahrt, Aufgänge und Haupttreppe zeigen.

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    Ohne die 'Eisenwarenabteilung' im Vordergrund wirkt das Ganze deutlich repräsentativer:

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    Die anderen Bilder der Schokoseite von links angeschnitten im Thumb-Format. Zur Erinnerung, auf diesem Bild von thomasfra war der Bau der EZB schon sehr weit fortgeschritten. Dieser manchmal unscheinbare Kontrast zw. Alt und Jung gefällt mir immer wieder in Frankfurt; bitte zweimal auf das 2. Thumb hinschauen ;) .

    Bild: https://abload.de/img/6ac18892-63ab-40d9-ackj4p.jpeg Bild: https://abload.de/img/ae4538b2-4491-4035-bvpk6d.jpeg


    Bei der Südseite bewege ich mich von 'en detail' zu 'en gros' soweit das mit den belaubten Platanen machbar ist. Erkennbar ist das der Mittelteil nicht mehr orginal ist ...

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    ... und beim Blick über die Bernhard-Grzimek-Allee verdecken die Platanen im Sommer die klassizistische Architektur:

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    Bilder: main1a | Zur Galerie für Interessierte geht es hier entlang.


    Eine bauliche Veränderung der südlichen Mittelfassade hin zum orginalen Stil wie ihn Ortner & Ortner planen ist aus meiner Sicht vetretbar. Es würde mich jedoch überraschen wenn das der Denkmalschutz goutieren würde. Angemerkt sei das sie bei den hier gezeigten drei Entwürfen diesbezüglich am weitesten gehen.


    Kurze Zusammenfassung des kl. frontalen Anbaues beim ZGH

    Im März 2011 begann der Neubau des Zooeingangs, dem Bärengehege und der nördliche Abschnittt des Aufgangs zum ZGH wobei etwa 10 Monate später der Rohbau stand; siehe Bild von marty-ffm. Und im März 2013 war das gröbste geschafft wie auf epizentrums Bild zu sehen.

    Im März 2013 baute man dann am südlichen Aufgang der den 2. Anbau am EG enthält (Bild von epizentrum) und im Juni 2013 ware ein augenfälliger Fortgang zu bemerken (Bild von thomasfra). Im Dezember 2013 war die Vorfahrt, Treppenanlage bestehend aus nördlichen und südlichen Aufgang einschließlich der Haupttreppe zum aller größten Teil endlich fertig. Auf den damaligen Bildern fiel bei genauer Betrachtung schon auf, dass der rote Mainsandstein dank großflächiger Farbabplatzungen wieder zum Vorschein kam weil der Sandstein darunter schlicht zerbröselte.


    Das Hinterhofambiente an der Südseite beim ZGH hat sich durch den damaligen Umbau des Arerals verbessert, aber die drei Gewinner des Wettbewerbs zeigen hier im DAF auch keine deutliche Verbesserung. Das was Hascher Jehle Assoziierte zeigen verbuche ich mal unter der Rubrik 'künsterlische Freiheit'.


    Großer Umbau des ZGH in den 1980-igern (?)

    In den (späten) 1980-igern muss das ZGH im großen Maßstab umgebaut worden sein, da die Räumlichkeiten gestalterisch den Architekturmusem oder MAK entsprechen. Weiß jemand im DAF dazu mehr?

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  • Vielleicht könnte man den Entwurf für die neue Vorderseite stattdessen für die Rückseite verwenden, da wäre er gut aufgehoben ud würde den Ist-Zustand sogar noch verbessern.

    Ansonsten helfen die Platanen...

  • Ich finde dass keiner von den Entwürfen wirklich gut ist. Der zweitplazierte Hascher Jehle Assoziierte hat mindestens was in sich wenn man eins unbedingt auswählen müsste. Rekonstruktion, basta, Ende mit dem Zirkus wäre am besten gewesen.


    Es ist wirklich traurig wenn man sich den Ist-Zustand hier anschaut, ein zeichen von kultureller Armut :| Der nächste Fehler wie man mit seiner kulturellen Erbe umgeht lauert schon um die Ecke...

  • Wenn man den Siegerentwurf so betrachtet, könnte man meinen, die Stadt habe sich für den optisch am billigsten wirkenden entschieden - in der vagen Hoffnung, daß diese Annahme sich erfüllt. Seit die Pläne für dieses Theater aufgetaucht sind, frage ich mich eigentlich, warum man es ausgerechnet in das Zoo-Gesellschaftshaus implantieren muß. Weil Kinder auch gern in den Zoo gehen, dabei automatisch dran vorbeikommen und, wo sie schon mal da sind, vielleicht sogar hineingehen? Eine stichhaltige Begründung für diese Ansiedlung kann ich nicht erkennen. Schon gar nicht, wenn man in Konsequenz dieses Schrittes gleich das traditionsreiche Rémond-Theater vor die Tür befördert. Haben wir in Frankfurt etwa ein Überangebot an Versammlungsstätten, um eine solche Umwidmung zu begründen? Gerade wo die Bevölkerungszahlen im Ostend massiv steigen, dieses Haus aus dem Angebot zu nehmen, grenzt schon an klassische Römer-Ignoranz. Ein flexibel nutzbarer Saal von der Größe des bisher vorhandenen wird künftig schmerzlich fehlen. Und es hat ja niemand vor, analog zum Südbahnhof, den Ostbahnhof als Saalbau wiederzuerrichten. Führt Frankfurt einen Krieg gegen die Gesellschaftshäuser? Nach der verpeilten Sanierung des Gesellschaftshauses im Palmengarten, das seither ausgesperrt daliegt und alles andere als ein lebendiger Treffpunkt für die Bevölkerung ist, der es früher ja mal war, knöpft man sich jetzt das Pendant im Osten vor.

    Sicher ist die Originalsubstanz des Hauses durch die Kriegsschäden und anschließenden Dranherumbauten weit massiver mitgenommen als es die des Palmengarten-Gesellschaftshauses oder des Senckenberg je waren. Auch der hier im Forum gepriesene Mittelrisalit auf der dem Zoo zugewandten Seite kann bestenfalls noch als den alten Grundriß aufnehmendes Zitat des ursprünglichen gelten.

    Das Urteil des Preisgerichts kann einen nur erstaunen - und von Architekten, die den Begriff Baukunst im Firmennamen führen, würde ich schon etwas Ambitionierteres erwarten, als dem Haus einen übergroßen Hut aufzusetzen und eine Klapplädenfront aus Streckmetall zu verpassen. Wie Lotte Ulbricht so schön sagte: "Schade drum!"

  • Das Kulturamt der Stadt hat eine Website mit Informationen zum Projekt geschaffen. Dort kann unter anderem ein Nutzungs- und Betriebskonzept für ein Kinder- und Jugendtheater als PDF heruntergeladen werden, das im vergangenen Jahr von einem Wiener Institut gefertigt wurde. Auch detaillierte Planungsunterlagen der drei Preisträger aus dem Architekturwettbewerb sind auf der Website zu finden.


    Außerdem gibt es Fotos aus der - durchaus bewegten - Historie des Gebäudes. Was mir nicht bekannt war: Der Mittelrisalit an der Ostseite wurde bis 1957 im Zuge des Wiederaufbaus zurückgebaut, obwohl er nach den Kriegszerstörungen teilweise erhalten war. Erst bei einem erneuten Umbau zwischen 1988-1990 wurde wieder ein solcher Baukörper errichtet.


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    Bilder: Institut für Stadtgeschichte, Zooarchiv

  • Schmittchen hatte Mitte Juli 2021 die drei erstplazierten Entwürfe vorgestellt.


    In einem Interview mit Ina Hartwig in der RMZ erfahren wir weitere Details zu den nächsten Schritten die bis Ende 2023 / Anfang 2024 erreicht sein sollen:

    - die drei erstplazierten Büros liefern noch einiges nach;

    - die Museums Bausteine GmbH erarbeitet die Bau- und Finanzierungsvorlage.

    Damit sollten die Fachausschüsse und Stadtverordneten für Entscheidungen präpariert sein. Vor Mitte 2024 würde ich deshalb keinen weiteren für die Öffentlichkeit wahrnehmbaren Fortgang erwarten.

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  • Neubau Restaurant in Nordosten des Zoos

    Im Sommer vergangenen Jahres lasen wir hier vom Plan, ein neues Restaurant zu bauen. Dieser Tage wurde ein Architekturauftrag bekanntgegeben, demzufolge das Frankfurter Büro M|M|Z letzte Woche mit der Gesamtplanung des Vorhabens beauftragt wurde.


    Ob da ein Architektur-Wettbewerb schon stattfand oder noch ausgelobt wird, kann ich nicht angeben. Über den verlinkten Beitrag vom Juni 2021 hinaus, habe ich nichts finden können.

  • Bauprojekte im Zoo sind rar gesät und über das Stadium "Konzeptstudien" kamen in den letzten Jahren eigentlich keine Projekte hinaus. Gerade der südwestliche Bereich sieht noch aus wie 1960 und versprüht einen entsprechenden Charme. "Investitionsstau" beschreibt es wohl ganz gut.


    Am Außengehege der Löwen-Ausstellungsanlage wird aber tatsächlich gebaut. Immo Herbst zeigt sich verantwortlich und es sieht auch schon ziemlich fortgeschritten aus:

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    Das Pflaster orientiert sich am Design der in letzter Zeit neu gestalteten Anlagen der Bären und des Eingangsbereichs. Das sieht gleich wertiger aus als die roten Knochensteine:

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    Bilder von mir