Neue und erneuerte Parks und Grünflächen

  • Der nordöstliche Teil der Fischerinsel soll schöner werden. Im Rahmen der Umgestaltung soll ein neuer Uferpark mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit geschaffen werden. Grundlage ist ein Planungswettbewerb aus dem Jahr 2019.


    Jetzt hat die Umgestaltung begonnen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte vom 17. Februar hervor. Dafür müssen vor Ende des Monats 28 Bäume gefällt werden. In dem neu gestalteten Park wird das Straßen- und Grünflächenamt Mitte mehrere neue Bäume und Großsträucher pflanzen und so einen ökologischen Ausgleich schaffen.


    Hier kann man sich die Planung ansehen.


    Die Gesamtkosten betragen rund 2,4 Millionen Euro. Das Ganze ist eine städtebauliche Ausgleichsmaßnahme für den neuen Axel Springer Bau.

  • Im Bereich vor dem "Neues-Deutschland"-Verlagshaus wird gerade der Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain (nicht zu verwechseln mit dem Mehringplatz) umgegraben.

    Das ist wohl der Auftakt einer Umgestaltung zu einem "multifunktionalen Stadtplatz" in Zusammenarbeit von Bezirk und dem Eigentümer. Siehe hier: Pressemitteilung


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    ©gm013 I giencke mattelig über Competitiononline


    Auf jeden Fall eine Verbesserung, bisher war das vor allem der Parkplatz für das Redaktionsgebäude. Die Straße der Pariser Kommune bleibt aber völlig überdimensioniert, da müsste eigentlich in der Umgebung noch viel mehr passieren.

  • ^Vor allem müsste man das Gebäude "Neues Deutschland" entweder kernsanieren und aufstocken oder abreißen - die Lage ist sehr gut, es entstanden und entstehen weiterhin viele neue Projekte. Die aktuelle Bebauung ist nicht wirklich zeitgemäß.

  • Das eigentliche städtebauliche Problem scheint mir hier die andere Straßenseite zu sein.


    Wenn man hier irgendwie eine Kante herstellen könnte (etwa durch eine niedrige Bebauung vor den Hochhäusern, die sich bis zum Bahnhof zieht) hätte die Straße eine gute Breite und der Platz vorm "Neues Deutschland" wäre klar erkennbar und eine wilkommene Abwechslung.

  • Der Platz vor dem ND hat städtebaulich seinen Sinn, allerdings fehlt hier ein Gesamtkonzept von der Rüdersdorfer Straße bis zum Ostbahnhof. Ein engeres Straßenprofil und eine Bebauung an der Kante auf der Westseite der Straße der Pariser Kommune wäre sinnvoll und die HH im Hinterland könnten gut integriert werden (bei Zeilen ist das ja oftmals schwieriger).

    Auch hochpreisiger Wohnungsbau würde hier Sinn machen, da das Gebiet eine bessere soziale Durchmischung benötigt.

    Nicht ganz außer Acht sollen wir lassen, dass im Hinterland Wriezener Karree bis Berghain bald Veränderungen anstehen (siehe Projekt von Graft).

  • Ich habe die Befürchtung das mit der Umgestaltung des Platzes der Status Quo zementiert wird...(nicht unbedingt böswillig).

  • Den landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb zur Umgestaltung des Franz-Mehring-Platzes (ehem. Küstriner-Platz) gab es bereits 2018. Den ersten Preis holten damals die Landschaftsarchitekten vom Büro gm013 giencke landschaftsarchitektur. Auf deren Webseite findet man eine ausführliche Beschreibung und mehrere Bilder dazu.

  • Die Planer sprechen von einer geplanten „Grünverbindung“ von Spree über FM Platz zum Petri Friedhof.

    Ich weiß nicht auf welche Äußerungen oder gar Planungen sie sich hier beziehen. Könnte jedoch heißen, dass die Breite der Straße der Pariser Kommune in ihrer Gänze unbebaut bleiben wird. Schade für die Urbanität, gut für‘s Stadtklima (wenn gut entwickelt und entsiegelt).

  • Schade für die Urbanität, gut für‘s Stadtklima (wenn gut entwickelt und entsiegelt).

    Und schlecht für Wohnungsssuchende, die ja nun noch mehr werden. Hoffe doch sehr der Zwang des Faktischen beerdigt noch so manche Friedrichshainer Utopien.

  • Es entsteht ein sozialer, multifunktionaler und urbaner Mittelpunkt, ein Ort des Austauschs für das gesamte Quartier. Der Platz wird zur Adresse für das FMP1 und wirkt identitätsstiftend für das sonst heterogene Stadtquartier”


    Ich frage mich wirklich, warum das Geschwafel zur Beschreibung von neu zu geataltenden Plätzen so oft so ähnlich abgedroschen klingen muss.


    Mäuerchen und Freifläche können also als Sitzgelegenheit und Tribünenstufe bei Veranstaltungen genutzt werden & auf dem Rasen darf gepicknickt werden- sensationell multifunktional. Und daraus wird dann ein Ort der Kommunikation oder des Austauschs.


    Diskurs fehlt mir noch beim Worthülsenbingo.

  • Genau das, also ein sozialer, multifunktionaler und urbaner Mittelpunkt, wird ja nicht passieren, solange die Umgebung dermaßen unwirtlich ist. Im besten Fall erhalten wir ein schönes Hundeklo. Woraus soll sich denn dort eine Aufenthaltsqualität ergeben? Ich kann mich den obigen Auffassungen nur anschließen: Mit einer höherwertigen, engen Bebauung der gegenüberliegenden Seite, einem Abriss der Platten am Wriezener Karree und einer mittel- bis langfristigen Entwicklung des nördlichen Bahnhofsumfeldes und des alten Ostbahnhofs (Metro und Hellweg) hätte man hier einen urbanen Platz erhalten können, der mitunter sogar dem schlimmen ND-Gebäude zu einer Berechtigung verholfen hätte. So wird es die Verstetigung einer Brache und städtebaulichen Nichtfläche werden. Und ein bisschen habe ich die Befürchtung, dass auch genau das gewollt ist.

  • Och Leute, der Platz wird ein bisschen aufgemöbelt und es gibt eine Mail mit PR-Lyrik dazu. Das ist alles. Manchmal kann ich die Aufgeregtheiten hier echt nicht nachvollziehen.

  • Na ja, Architektenkind, es geht hier in der Diskussion doch um öffentlichen Freiraum, der im besten Fall belebter und bewohnter Lebensraum sein soll. Dass man hier Geld in die Hand nimmt, um wenigstens an den Details zu schrauben, ist löblich - zumal in einer Ecke, in der insbesondere entlang der Hochhäuser und um die riesige Tunnelrampe zum ehemalige Kaufhaus herum die Anmutung von aus der Zeit gefallenen Brachen herrscht. Wenn in dieser Umgebung dann ein Übermaß an Euphemismen bemüht wird, um einen ausgesprochen großen Unort schön zu reden, dann nährt man auch eine Lüge, die verhindert, dass Berliner hier irgendwann auch jenseits der 5 neuen Büsche ein lebenswertes Stück Stadt für sich nutzen können. Ich bin oft in der Ecke, und außer den 3 Menschen, die auf den Bus warten, will da keiner tot überm Zaun hängen. Warum also Kritik nicht einfach mal zulassen und überlegen, wie man über die Minimalkosmetik diesen Raum einmal neu denken kann.

  • ^ Dies ist der Strang über Grünflächen, und eine kleine Grünfläche wird hübscher gemacht. Schön für die Leute, die im ND-Gebäude arbeiten und dort im Sommer einen Pausen-Kaffee trinken. Sonst ziemlich egal, denn an der städtebaulichen Situation ändert sich niente. (Mit dem Städtebau des Viertels beschäftigt sich allerdings ein anderer Strang.)


    Was den Werbetext betrifft: Sowas schreiben halt PR-Leute. Immer und überall. Jede ALDI-Mortadella ist "Gourmet" und jeder Standard-Neubau im Wedding eine "exklusive Residenz im Herzen der Hauptstadt". Alles Quatsch, wissen alle, nimmt keiner ernst. Aber hier muss es gleich eine "Lüge nähren", die die Zukunft des Viertels prägen wird. Herrje: Wer diese Presseerklärung gelesen hat, wird wahrscheinlich glauben, die Straße der Pariser Kommune würde dadurch zum neuen Kudamm, oder so. Weil niemand gucken kann.

    Wenn in dieser Umgebung dann ein Übermaß an Euphemismen bemüht wird, um einen ausgesprochen großen Unort schön zu reden, dann nährt man auch eine Lüge, die verhindert, dass Berliner hier irgendwann auch jenseits der 5 neuen Büsche ein lebenswertes Stück Stadt für sich nutzen können.

    Du kannst Dir sicher sein: Die Leute können gucken. Und Pressemitteilungen liest kein Schwein.

  • Naja das Problem ist ja schon diese leere Weite, von der sich der Platz wenig absetzt.

    Ich würde ja sogar behaupten, wenn man auf die Ecke ein Gebäude setzen würde, würde der Platz profitieren - meinetwegen auch ein Kiosk, ein Eckhaus wäre mir lieber. Ich bin der Meinung die Straße würde an der Stelle mehr von Dichte profitieren als von Grünflächen.


    Es ist aber natürlich ein berechtigtes Argument, dass man, bevor man auf die Idee kommen sollte, den Platz anzutasten erst einmal die zahlreichen Parkplätze auf der anderen Straßenseite hinterfragen sollte.

  • Und Pressemitteilungen liest kein Schwein.

    Doch, ich. Und eben auch die Erläuterungen der Architekten, die ich hier zitiert habe. Ich habe auch, in einem Diskussionsforum nicht unüblich, lediglich meine Unzufriedenheit mit der derzeit üblichen Worthülsenschleuderei für banalste Grüngestaltung, wie hier in Reinform zu bewundern, zum Ausdruck gebracht.


    Sollte es hier zukünftig nur noch um das Einstellen von Bauinfos gehen, die nicht weiter zu kommentieren sind, sag‘ eunfach bescheid.

  • ^ Dies ist der Strang über Grünflächen, und eine kleine Grünfläche wird hübscher gemacht. Schön für die Leute, die im ND-Gebäude arbeiten und dort im Sommer einen Pausen-Kaffee trinken.

    Da muss ich Dir sagen, dass ich dabei Bauchschmerzen bekomme. Nein, ich sehe diese Grünfläche nicht als notwendig an und finde generell diese neuen Grünflächen maximal eine Saison ansehnlich (und das hat nicht unbedingt etwas mit Vandalismus zu tun).

    Da dies in Friedrichshain geschehen soll würde ich als Friedrichshainer gerne darauf verzichten. Stattdessen könnte man den Gärtnern im Volkspark Friedrichshain einen Dampfstrahler spendieren, damit der Märchenbrunnen nicht bald so schwarz wie der Kölner Dom aussieht. Da fehlt es hinten und vorne und am Ende steht wieder eine jahrelange teure Sanierung an.

    Zum anderen lade ich dich gerne zu einem Spaziergang rund um den Strausberger Platz ein. Da wirst du feststellen, dass dieser Platz mittlerweile wie Kraut und Rüben aussieht. Das Pflaster kommt überall hoch, die Bänke sind größtenteils kaputt, die Laternen und Ampeln rosten vor sich hin. Am krassesten ist die Mittelinsel mit Brunnen. Wo Pflaster, wo Gras anfängt oder aufhört kann man nicht mehr sagen. Der Brunnen fällt fast auseinander, am Rand läuft das Wasser aus, weil undicht, für die abgebrochenen Fontänen hätte man sich selbst zu DDR-Zeiten geschämt. Und das als einer der Hauptplätze zum Eingang zur Innenstadt. Wenn schon so wenig Geld da ist, dann bitte dort ausgeben wo es notwendig ist und keine neuen Grünanlagen mehr anlegen, die wieder nicht gepflegt werden können.