Friedrichshain West: westl. der Petersburger und Warschauer Str.

  • Der Entwurf macht wirklich einiges her. Die Wahl von dunklem Klinker dürfte für eine solide Materialität sorgen und wirkt in Kombination mit den ebenfalls dunklen, dreisprossigen Fensterrahmen sehr edel. Durch die Rundung zur Ecke hin und durch die zurückgesetzten Staffelgeschosse wird dem Baukörper etwas von seiner Wuchtigkeit genommen. Die Balkone verleihen der Fassade zusätzliche Tiefe und brechen die Monotonie einer glatten Fassade auf. Mir gefällt auch die zusätzliche Gliederung der Fassade durch die Gesimse.


    Kurz gesagt, ein für mein Empfinden rundum gelungener Entwurf. :)

  • ...aber die Balkone zur Landsberger Allee hin, sind doch für die Katz. Wer will oder soll sich dort hinsetzen. Als reine "Schmuckstücke" machen sie das Gebäude nur teurer. Verglaste Loggien wären hier vielleicht besser gewesen...

  • Das Gebäude wird an der Kante zum Berliner Urstromtal stehen, daher könnte der Blick vom Balkon hinunter Richtung Alex und Volkspark recht spektakulär ein.

  • ...aber die Balkone zur Landsberger Allee hin, sind doch für die Katz. Wer will oder soll sich dort hinsetzen. Als reine "Schmuckstücke" machen sie das Gebäude nur teurer. Verglaste Loggien wären hier vielleicht besser gewesen...


    Geschenkt, es ging mir eher um die Balkone hin zur Matthiasstraße, wo die Fassade auch deutlich breiter ist als an der Landsberger Allee.

  • Ich finde den Entwurf großartig. Geschwungene Kanten, Gesimse, Backstein Optik und schwarze Sprossenfenster im Industrieloftstil schaffen am ehesten das Wunder zwischen zeitlos, freundlich und elegant. Würde ich mir auch in der Europacity wünschen, um an den Kornversuchsspeicher anzuschließen und Architektur-Fan glücklich zu machen:-)

  • Würde ich mir auch in der Europacity wünschen, um an den Kornversuchsspeicher anzuschließen und Architektur-Fan glücklich zu machen:-)


    In der Tat. Mit der Umsetzung dieses Entwurfs würde man mich glücklich machen. :) Allerdings verstehe ich nicht ganz, welches Gebäude du mit dem Kornversuchsspeicher meinst?

  • WBM Neubau Palisadenstraße

    Habe ich die WBM für ihre Bauten im Südkiez noch verteidigt, da diese tatsächlich in Ordnung sind, so hat sie hier ein Beispiel an abweisender Hässlichkeit hochgezogen, welches in seinem Anachronismus fassungslos macht. Die angenehmere Seite zeigt von der recht ruhigen Straußberger Straße weg zum Hinterhof. Eine Qual fürs Auge mit lächerlichen Bemalungen. :Nieder::Nieder::Nieder:







    Leider kann man Lompscher nicht dafür verantwortlich machen, da es vor ihrer Zeit war. ;)


    Stellt sich die Frage: Welcher zwanghafte Quälgeist hat das verbrochen?

  • Dies ist ja mal wirklich ein Armutszeugnis. Pseudo-Streetart um ein neues Gebäude aufzuhübschen.


    Sorry, so die Idee von Streetart umzudrehen...nein.



    Ich arbeite in einer Gemeinde südlich von Paris, hier hatte man die hässlichen Blöcke und Ecken aus den 70igern geerbt und hat die letzten Jahre ein Mekka für Streetart-Kunst daraus gemacht. (einfach mal Bildersuche : "Vitry sur seine streetart" eingeben)
    Aber solch einen Block heutzutage mitten nach Berlin zu stellen-pfui an den Bauherrn und an die "Architekten und Ingenieure" die sich dafür nicht zu schade waren.

  • Aua, das Teil in der Strausberger Straße sieht ja echt übel aus. Der Architekt meinte wohl sich mit der horizontalen Gliederung am gegenüber liegenden alten Postamt orientieren zu müssen. Nun ja, dieses ist immerhin ein Original aus seiner Zeit.
    Die Straußenköpfe wirken auf mich aufgesetzt, nehmen dem Bau aber nichts von seiner trostlosen Grobschlächtigkeit.

  • ^^ Nun komm mal wieder runter. Es muss Dir ja nicht gefallen (mir durchaus), aber deshalb gleich in Bausch und Bogen die Kompetenz der Architekten und Ingenieure per Anführungszeiechen in Frage zu stellen (was haben eigentlich Ingenieure damit zu tun?), ist dann doch etwas hysterisch.


    Und inwiefern wird denn da eigentlich "die Idee der Street Art" umgedreht? Der Ansatz, mit "Pseudo-Streetart ein neues Gebäude aufzuhübschen" ist tatsächlich recht alt und möglicherweise sogar noch etwas älter der von Dir hopchgelobte Trend der 90er... Ich sag nur Pyramiden, Sixtinische Kapelle etc. Alles Bauverschönerungen im Bauherrenauftrag. Oder dürfen Bilder nur auf vergammelten 70er-Jahre-Bauten in Paris sein um "echte Kunst" zu sein?

  • Akustiker


    Meine Kritik halte ich aufrecht, da ich das Gebäude einfach nur einfallslos, trostlos und abweisend empfinde und für diese Gegend unwürdig-> daher auch die bösen Worte.


    Es arbeiten nicht nur Architekten an einem Gebäude und jeder der an so einem Werk mitarbeitet, hat an der einen oder anderen Stelle einen gewissen Einfluss auf die Gestalt. Auch der 'simple' Bauzeichner kann in einem guten Büro seine Kritik und Anregung einbringen. Daher meine Kritik am gesamten Planerteam UND den Auftraggeber.


    Street Art - hätte vielleicht diesen Begriff nicht verwenden sollen. Aber ich glaube du verstehst meine Aussage.
    Es handelt sich hier um eine völlig bezugslose Bemalung die von der Einfachheit des Gebäudes ablenken soll. Also auch nicht mit den Verschönerungen in der Architekturgeschichte vergleichbar, die du zitiert hast.(die hatten alle einen Bezug zum Gebäude)


    Oder es gibt doch einen Bezug??? - es zeigt die Einstellung der Architekten - Kopf in den Sand

  • ^ Ähh, bezugslos? Strausberger Straße, Vogel Strauß...? Kann man vielleicht doof oder einfach 'n bissl simpel finden, aber der Bezug ist doch nun wirklich in-your-face.


    Abgesehen davon sind Murals doch nun wirklich nichts Neues und haben in den seltensten Fällen etwas mit dem Gebäude zu tun. Graffiti bzw. Street-Art sind auch nur ein Teil dessen, weswegen nicht jede Wandmalerei gleich Street-Art darstellen soll, oder den Sinn dieser konterkariert.

  • Ich bin mir nicht sicher ob dieses Projekt hier schon vorgestellt wurde. Jedenfalls ist es in der Karte nicht eingezeichnet. (Vielleicht zu klein).


    Es handelt sich um 54 Eigentumswohnungen, mit der Bezeichnung "Kopernikushöfe". Der Bau ist bereits weit fortgeschritten.


    Projektwebsite: http://plandesign.org/wohnungsneubau-berlin-friedrichshain/ (korrigiert)


    Ein paar Eindrücke von heute:






    2 Mal editiert, zuletzt von UrbanFreak ()

  • ^
    Dein Link führt zu einem gleichnamigen Projekt (?) jedoch an einem anderen Ort (siehe hier und dort).


    [URL='https://www.google.de/maps/place/52%C2%B030'39.6%22N+13%C2%B027'13.7%22E/@52.5109882,13.4537047,278m/data=!3m1!1e3!4m14!1m7!3m6!1s0x47a84e5c7517af7b:0x66d1caaeb8367722!2sKopernikusstra%C3%9Fe+25,+10243+Berlin!3b1!8m2!3d52.5105001!4d13.4537668!3m5!1s0x0:0x0!7e2!8m2!3d52.5109942!4d13.4538152?hl=de']Hier[/URL] die genaue Lage des Projektes. Projektinfos gibt es auf dieser Seite.

  • Oh, mein Fehler. Habe das in meinem Beitrag korrigiert. Die Visualisierung sieht nicht besonders detailreich aus. Jedenfalls ein unglaublich dicht bebautes Areal insgesamt.

  • SEZ

    [..] Jetzt berichtet der Tagesspiegel, dass der Senat Pläne für eine Blockrandbebauung hat. Allerdings scheinen die nicht mit dem (Noch?)Eigentümer abgesprochen zu sein. Den Nicht-Öffentlichen Bebauungsplan-Entwurf hat die IHK ins Netz gestellt. Das Raster der Vorkriegsbebauung soll als Blockrandbebauung z.T. wieder hergestellt werden. 600 bis 800 Wohnungen sind geplant. Im lärmgeschützten Innenbereich soll es "locker gruppierte Wohnhäuser und eine Schule" geben. Als "Marker an der Kreuzung" ist ein kleiner, zehngeschossiger Turmbau vorgesehen.


    PM vom 20.11.2018: https://www.berlin.de/rbmskzl/…essemitteilung.759590.php
    Demnach wurde der diesbezügliche Entwurf des Bebauungsplans 2-43 für das Grundstück Landsberger Allee 77, eine südlich angrenzende Teilfläche der Landsberger Allee und Teilflächen der Langenbeckstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen.
    Für die Umsetzung des Bebauungsplans sei eine Grundstücksneuordnung erforderlich, die eine einvernehmliche Regelung mit dem Eigentümer des ehemaligen „Sport- und Erholungszentrums“ (SEZ) voraussetzt. Komme diese nicht zustande, sei ein sogenanntes Umlegungsverfahren auf Grundlage des Baugesetzbuchs erforderlich.

  • Anbau und Sanierung Petersburger Straße

    Hatten wir, glaube ich, noch nicht: Der Gründerzeitler in der Petersburger Straße 16 erhält einen zeitgenössischen Anbau:



    Was von vorn sehr schmal wirkt, entpuppt sich von der Seite als größeres Projekt mit mehreren Gebäudeteilen:



    Google Earth ist zweierlei zu entnehmen: Zum einen wurde im Hinterhof die Ruine eines Gründerzeitbaus abgerissen. Zum anderen reicht der flache Neubau in der Mitte weit in den Hof hinein. Ob er so flach bleibt oder zum Hof hin höher gebaut wird, konnte ich nicht erkennen.



    Das hintere Gebäude ist kein Neubau, sondern ein um zwei, drei Meter verlängerter Altbau, der auf der anderen Seite an die Straße An der Brauerei grenzt (gelber Gründerzeitler im Hintergrund). Auf dem letzten Bild sieht man, dass auch an dem Altbau Abrissarbeiten stattgefunden haben – es wurden wohl einige Anbauten entfernt. Der neue Dachstuhl und die mehrfach unterteilten dunklen Holzfenster lassen hoffen, dass hier keine Billigbauweise betrieben wird.



    © Die Bildrechte liegen bei mir.