Prenzlauer Berg (OT von Pankow) | Kleinere Projekte

  • An der Grenze zum Bezirk Mitte vis-à-vis der alten Bötzow-Brauerei wird das einstöckige Fitnessstudio mit einem klassisch angehauchten Neubau aufgestockt:


    https://www.morgenpost.de/bezi…nehmigt-Retro-Neubau.html


    Leider kommt der Artikel hinter einer Bezahlschranke und zitieren ist daraus nicht erlaubt. Aber so viel: Es bedarf keines Bebauungsplanes, deshalb wird das Vorhaben in Form eines fünf- bis sechsgeschossigen Bürobaus vermutlich auch verwirklicht. Dem Bezirk sei es eigentlich "zu massiv", was ich in dem urbanen Kontext des Vorhabens nicht verstehen kann.


    Das Fitnessstudio wird als Sockelbau in den Neubau einbezogen. Was mir nicht bewusst war: Der Bestand


    https://goo.gl/maps/YpkrCDq6mEpxG7JT7


    stammt aus der Zeit der 2000er Jahre. Ich bin naiverweise beim Vorbeifahren immer davon ausgegangen, dass es sich um einen 20er-Jahre-Bau handelt. In ähnlicher Form sollen auch die oberen Etagen entstehen.

    Das im Artikel gezeigte Ansicht erinnert entfernt an das Neubauprojekt Alexander in der Emser Straße, allerdings mit einem merklich höheren Fensteranteil:

    https://www.ralfschmitz.com/be…charlottenburg-alexander/

  • Marc Kocher hatte von Anfang an einen 7-geschossigen Büroneubau an der Prenzlauer Allee geplant. Eine Skizze davon ist auf seiner Website zu finden. Leider konnte dieser Neubau nicht verwirklicht werden.

    Erst im Jahr 2005, also 3 Jahre nach dem erfolgten Um- und Ausbau der Backfabrik, entwarf Kocher dann noch die Gewerbehalle, die bis 2007 - und das war bis jetzt auch mir neu - hauptsächlich in Holzbauweise verwirklicht wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Betonkopf ()

  • Ah, das ist des Rätsels Lösung denke ich - Diese Skizze:


    https://www.kocher-architekten…ichnung-09_922d0ee274.jpg


    zeigt rechts den Gebäudeteil, der offenbar nun gebaut wird. Zumindest kommt die Ansicht bei Morgenpost+ dieser Zeichnung sehr nahe! Zunächst wurde nur der eingeschossige Bestandsbau gebaut. Laut Morgenpost+ sollte eigentlich bereits damals der jetzt geplante Neubau verwirklicht werden, es gab aber nicht genug Bedarf an Büroflächen.


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

  • Der Verhinderungsgedanke der Berliner Politik klingt für mich hier mal wieder wie eine Posse aus dem Irrenhaus. Da hat man eine breite Ausfallstraße, die nach einer Einfassung schreit. Und zugleich schreit einem die dämliche Brandwand des SoHo-Hauses ins Gesicht. Es kommt ein Investor, um in Zeiten von Büroraummangel und Wohungsnot unweit des Alexanderplatzes eine bereits versiegelte Fläche mit einem anspruchvollen Bau im Sinne der Traufhöhe effektiv zu nutzen, und alles, was man vom Bezirk hört, ist, dass man es leider nicht verhindern könne. Wer wählt solche verrückten Leute eigentlich für diese Ämter aus?

  • ^


    Ich bin ja nicht immer deiner Meinung ;) - aber hier bin ich wirklich bei dir. Gerade ein grüner Baustadtrat, der seit vielen Jahren tätig ist, sollte doch wissen, dass eine Verdichtung in der Kernstadt (die alte Akzisemauer verlief ein paar Meter entfernt vom Neubau!) nicht nur Steuergelder bringt, sondern vor allem durch die gute verkehrliche Anbindung nachhaltig ist. Es wird ja nicht einmal ein einziger Baum dafür gefällt, was sonst ja gerne als Feigenblatt dafür dient, "nein!" zu sagen und damit unwillkürlich "dann baut halt im schlecht erschlossenen Außenraum, aber da sind wir dann auch dagegen!" meint.

    Diese Anti-Haltung ist erschreckend, peinlich und provinziell.

  • Ich kann mich noch gut an die Bauruine erinnern, die sich dort jahrelang durch Betonstützen und oben herausquellender Armierung bot, ein

    typischer Spät90er und Anfang 2000er Berliner Anblick. Das Fitnessstudio wurde als temporäre Verkleidung aufgesetzt. Dass nun endlich der Ursprungsentwurf verwirklicht wird, ist gut. Dass ein Bezirksamt hier von nicht möglicher Verhinderung spricht, ist eigentlich skandalös. Zumal an der Stelle ein größeres Gebäude absolut stadtverträglich ist.

  • Und zugleich schreit einem die dämliche Brandwand des SoHo-Hauses ins Gesicht.

    Na wenn ein Mural von JR (auch wenn es inzwischen ziemlich gelitten hat) für dich nur eine dämliche Brandwand ist, die dich anschreit, ist es natürlich kein Wunder, dass du gern alles zubauen würdest. Die beiden Zitate im Morgenpost-Artikel (btw. auch von einer Dame vom Denkmalschutz) beziehen sich auch nicht auf die völlige Verhinderung einer Bebauung, sondern um die nicht vorhandene Einflussmöglichkeit auf die Art dieser. Die jetzige gestaffelte Situation empfinde ich persönlich eigentlich als ganz interessant, 5 bis 6 weitere Etagen mit der Deckenhöhe der Backfabrik überragen das ehemalige Kaufhaus Jonas doch schon stark und verschieben den Schwerpunkt des Blocks doch erheblich nach Norden. Ein Neubau mit drei bis vier Stockwerken hätte hier m.E. zu einer interessanteren städtebaulichen Situation geführt. Kann man ja gern anders sehen (und ich vermute, das würden hier auch einige, wenn nicht die Rede von einem Retro- sondern einem futuristischen Glasbau wäre), aber dieses ständige wohlfeile Rumgeplärre, sobald auch nur darüber nachgedacht wird, als Stadt Einfluss zu nehmen, nervt.

  • ^ Lieber DaseBLN, ein Wandbild von JR ersetzt leider keinen sinnvollen Städtebau. Ich wüsste auch nicht, seit wann gerade Streetart per se den Anspruch hat, für die Ewigkeit geschaffen zu sein.

  • Die Renovierung und Umbauten der Backfabrik gehören für mich zu einem der gelungensten und auffälligsten Quartiere zwischen Alex und Pankow. Marc Kocher spürte hier eindeutig Aldo Rossi nach. Beide nicht immer ganz stilsicher, hier denke ich jedoch kann es eine gelungene Erweiterung werden.

    Der Flachbau mit Fitnessstudio ist in seiner Kunst der Verfremdung ja so genial, dass man wirklich glaubt der steht schon immer da. Mit dem Chipperfield nebenan entsteht hier eine architektonisch sehr hochwertige Abfolge.

    Bitte mehr davon in Mitte und in Zukunft am Molkenmarkt!

  • neues BV an der ecke schönhauser allee und dänenstrasse


    das eckgrundstück gehört der GEWOBAG. wohnungsbau gibt es bisher nur zur schönhauser allee (36 wohnungen und das espresso house im EG). zur dänenstrasse steht nur ein kleiner flachbau, der ehem dänenspäti.

    als direkter anwohner wurde ich darüber informiert, dass die GEWOBAG an dieser stelle den bau von 23 wohnungen plant


    baubeginn: 15.11.2021


    20211018_14523352k66.jpg


    20211018_145228ehj9b.jpg

  • Ah...endlich. Ich wohne auch in der Ecke und komme da fast täglich dran vorbei. Hatte schon länger die Vermutung, dass der Flachbau wohl bald wegkommen würde. Find ich gut...Bin gespannt, was da hinkommt.

  • das ist mittlerweile schon der 3. termin 😁

    aber man beginnt schon mit dem abbau einiger holzanbauten vom espressohouse im innenhof.


    eine visualisierung konnte ich leider noch nicht finden.

  • Hatten wir bisher noch nicht...in der Malmöer Straße 28 (DAF-Map) visavis BSR Recyclinghof entstehen in den nächsten anderthalb Jahren 84 ETW für Preise/m² ab 8TEUR.

    So solls mal aussehen:


    20210319_100259_list_2okt6.jpg


    start-image_023kkcm.jpg

    (C) Project Immobilien Berlin

  • ja das Grundstück wurde im April beräumt, die Garagen und das kleine Wohngebäude abgerissen. Um Letzteres finde ich es eigentlich irgendwie schade, aber nun ja.... Hier noch nachträglich meine Bilder vom April. Nachdem alles abgerissen wurde hat sich bis jetzt nichts mehr getan. Kann später Bilder nachliefern, wohne dort um die Ecke ;)

    (c) Betonkopf

  • Am S-Bahnhof Prenzlauer Allee ist ein Projekt der "Deutsche Wohnen" mit 2 Jahren Verspätung bald fertig. Die vorhandene Bebauung von 1937 direkt am Bahngraben wurde aufgestockt und ergänzt.


    Den Urzustand sieht man gut bei google:


    https://www.google.com/maps/@5…!2e0!7i13312!8i6656?hl=de


    Es gibt tatsächlich eine private Neufassung von streetview mit der Veränderung:


    https://www.google.com/maps/@5…!3e11!7i5760!8i2880?hl=de


    Wenn es fertig ist soll es so aussehen:


    https://www.competitionline.com/de/projekte/73527

  • Schade. Mal wieder eine Wohnburg ohne Gestaltungsanspruch, die aus unerklärlichen Gründen als „chic“ und „klassisch“ bezeichnet wird.

  • ^ um nur auf die schnelle einmal drei Gestaltungselemente zu nennen:

    - eine zweigeschossig abgesetzte Sockelszone mit angedeutetem Bossenputz

    - farblich und vermutlich auch vom Strukturputz abgesetzte Faschen der meist bodentiefen Fenster, in Anlehnung an die berliner Gründerzeitgebäude

    - ein umlaufendes dreifach abgesetztes Band als Fassadenabschluss im Attikabereich in Anlehnung an auskragende, verputzte Mauersteine, wie man sie häufig auf Hofseiten von Gründerzeitgebäuden findet.


    Das kann man persönlich als nicht chic bezeichnen. Aber eine


    Wohnburg ohne Gestaltungsanspruch

    sieht anders aus.

    Ich finds übrigens ganz chic.

  • ^ Bleibt nur zu hoffen, dass es am Ende auch tatsächlich so realisiert werden kann wie auf den Visus dargestellt, insbesondere der Attikabereich. Nicht dass am Ende so eine Sparvariante rauskommt wie beim EmMi-LuebesKind-Bau in der Littenstraße.

  • Okay der gute Wille ist da, das kann man auch positiv anmerken.
    Diese Elemente verschwimmen für mich jedoch in der Gesamtkomposition, die maßstäblich zu groß wirkt, zu viele Geschosse hat und keine Symmetrie, bzw. gekonnte Asymmetrie in der Fassade aufweist. Die Vor- und Rücksprünge sowie die Fenstergrößen erscheinen eher willkürlich.
    Für mich tun sich die paar klassischen Elemente daher sehr schwer, ernst genommen zu werden.