Prenzlauer Berg (OT von Pankow) | Kleinere Projekte

  • Stargarder Straße

    Ein schönes Beispiel für Historismus der Moderne: hier ein gerade fertigstellter NEubau im Atlantikwall-Bunker-Stil der 1970er Jahre. Besonders urban sind die Parkplätze im Erdgeschoss.




    (C) Selbst

  • Das Gebäude ist ein Statement: Die Eroberung von Pankow/Prenzlauerberg durch den Spieß und Mief der BRD. Ist das Gebäude vielleicht transloziert worden - aus Pforzheim?? Der Parkplatz im EG ist günstig, damit die Einsatzfahrzeuge (SUVs) schnell ausrücken können...;) Wäre das Gebäude ein Original-70er würde ich es fast schon als einfühlsam zur restlichen Bebauung (immerhin nicht zurückversetzt, Höhenvermittlung zwischen den Nachbarn und Farbe passen) bezeichnen, für einen Neubau geht das für Berliner Verhältnisse gar nicht!

  • Ich stimme Dir ^ zu.
    Im Umkehrschluss bedeutet es aber, dass viele andere Lückenfüller etwas besser, bzw. gar nicht übel oder sogar ganz gut sind. Ich weiß, ein kleines Lob kommt auch hier den Meisten wesentlich schlechter über die Lippen als harsche Kritik, weshalb ich das mal erwähnen möchte.

  • Generallob: Lückenfüller sehen in Berlin in den allermeisten Fällen besser aus als etwa in Stuttgart oder vor allem München, wo trotz gutem Bier architektonisch "Hopfen- und Malz" verloren ist (Arnulfpark!!!). Ich würde den Pseudo-70er aus Berliner Sicht als seltenen Einzelfall bezeichnen.

  • Das Gebäude ist ein Statement:! .....


    Ja ist es,ein Erstklassiges sogar.Wirklich schön ist die Fassadenstruktur,nicht monoton und trotzdem klar gegliedert.Mit Sicherheit sehr guter Lichteinfall in die Räume,Loggiaartige Fenstergetaltung.Hoher Aufenthaltswert der Balkone,guter Sicht und Windschutz für die Balkonbenutzer.Wenn man sich das Nachbargebäude mit den drangeklatschten Balkonen ansieht,weiss man sowas zu schätzen.


    Erstklassige Optik durch die vor/zurückgestellte Balkonbrüstung.Schöner Abschluß nach unten durch durchgehend gerade Gestaltung der Balkonbrüstung im 1.OG. Sehr schöner,eleganter Dachabschluß.


    Erdgeschoßgestaltung. Annehmbar.Warum muss jedes Erdgeschoss bewohnt,belebt sein ? Für die Bewohner und für alle diejenigen,die Autofahren nicht als schwere Sünde ansehen,ist dies geradezu Luxus.
    Unten Parken oben wohnen. :daumen: Konzeptionell hochwertig und Bewohnerfreundlich.



    Erinnert mich mehr an die kalifornische Moderne,denn an Pforzheim.Solch hochwertige Gestaltung war zu allen Zeiten Mangelware und war niemals und nirgendwo in Deutschland typisch für irgendein 70er Jahre Provinzmief,den hier einige ausmachen wollen.:nono:


    Fazit: sehr gelungen. Geradezu erfrischend.Bitte mehr davon.

  • Kleist: Künstliche Begeisterung

    Also lieber Kleist deine Begeisterung erscheint mir etwas gekünstelt. Dieser Bau hat mitnichten etwas anspruchsvolles - wer vor dem Gebäude mal gestanden hat - der sieht welch miserablen Eindruck das Ganze macht.


    Die Materialien wirken billig, die Garage wirk dunkel und miefig. Die Monotomie lässt sich nicht übersehen - schon der gewählte Farbton erinnert sofort an Abrissbirne ;)


    Wenn dieses Gebäude konzeptionell hochwertig ist - dann gute Nacht.


    Davon mal abgesehen fehlt natürlich auch für die Bebauung im Bezirk ein Plan welcher Vorgaben dazu macht wie bebaut werden sollte...


    Ach ja und übrigens - die Wohnungen sind wie 95% aller Neubauten natürlich Eigentumswohnungen. Damit hat der Bau auch die letzte Sympathie verspielt.


    Hässlich, in der Gegend unpassend - wirkt billig - erinnert an die 70´er (kann ich mich nur anschließen) und mir fällt dazu nur ein "Boujour Tristesse"

  • Kleist
    Ich kann deine Begeisterung beim besten Willen nicht nachvollziehen.
    Der Fassade fehlt jegliches gestaltendes Element
    Die durchgehenden horizontal verlaufenden Brüstungen wirken durch die grauen Baumarktfliesen schon kurz nach Fertigstellung versifft.
    Man stelle sich mehrere Gebäude ähnlichen Typs nebeneinander vor welch depremierende Tristesse würde entstehen.

  • Ich mag die Balkone. Mal ehrlich, die Balkone an dem Nachbarhaus sind doch dagegen ein schlechter Scherz. Bei dem '70-Jahre-California-Provinzmief'-Haus hat man, eine entsprechende Raumaufteilung im Inneren vorausgesetzt, eine herrliche helle Fensterfront und durch den soliden Balkon trotzdem genügend Privatsphäre. Die Fassade sieht in ihrer Grauheit in der Tat eher aus wie Stuttgart aus als wie Prenzlauer Berg.

  • Wirklich innovativ ist das Design freilich nicht, im Wedding schaue ich auf ein imho hübscheres (vor allem wegen der beständigen Klinker) Haus dieser Ausprägung. Wie lange es schon da steht weiß ich nicht, würde aber mal 80er/90er schätzen.



    Vor allem die nackten Betonbalkone sehen inzwischen ziemlich ranzig aus, denen wird's im Prenzlberg nicht besser ergehen, auch wenn die Stargarder Straße wohl etwas weniger befahren ist.

  • das projekt in der kastanienallee war ja auch schon grund für die ein oder andere diskussion hier....persönlich empfinde ich es als hm..nicht unbedingt verlust, aber dennoch schade, das hierfür ein altbau weichen musste, der zwar architektonisch nicht unbedingt erhaltenswert war, aber dennoch teil der gewachsenen struktur war, welchen man durchaus in eine neubebauung (das nachbargrundstück war ja - nehm ich mal an - kriegsbedingt leergeräumt) hätte integrieren können...wie dem auch sei...es werden seit ca. 2 monaten tatsachen geschaffen. auf dem gelände der chorinerstr. war in der tat nicht wirklich viel, ausser dem parkplatz der angrenzenden, noch vorhandenen autowerkstatt. das ergebniss ist allerdings auch hier eher enttäuschend, glatter putz und mehr oder weniger wirr verteilte, unterschiedlich große fenster...banal...
    was die veteranenstrasse angeht, so sorgen die locker verteilten fenster der "brandwand" doch dafür, das dort eine angrenzende bebauung erst einmal nicht weiter möglich ist...das ACUD in diesem falle zwar von einer strassenseitigen bebauung verschont bleibt, aber auch eine zukünftige bebauung verhindert wird...hätte man das bereits von vorneherein in betracht gezogen, wäre eine wesentlich elegantere lösung von vorteil gewesen...diese "schießscharten" sind auf jedenfall eher ein fauler kompromiss...eine anständige hofsituation wäre dann doch eher ein statement...vertane chance

  • Wer ist nur auf die abstrusen neumodische Idee gekommen, Fassaden derart wahllos zu verfenstern. Mir wird einfach schwindelig nur beim Hinsehen, das Auge irrt hin und her, findet nirgends einen Halt des Schauens, eben eine Pappfassade mit scheinbar sinnlos eingestanzten Rechtecken, was ein Glück, dass es gleich daneben einen Altbau mit klassischer Fassadengliederung gibt, wo noch deutlich zu erkennen ist, wo bei einem Haus oben und unten ist und sich Stockwerk von Stockwerk abhebt und doch zu einem gemeinsamen Fassadenganzen wird.

  • ^
    Genau, immer diese neumodischen Ideen :rolleyes:


    Das mit den versetzten Fenstern ist sicherlich nicht neu, aber irgendwie finde ich dieses wahllose Durcheinander an kleineren und größeren Fenstern fast schon wieder faszinierend. Die Farbe und die Putzfassade sind etwas langweilig, sollen aber wohl die Reizüberflutung abmildern.

  • ^ Als ich es damals noch mit dem Gerüst gesehen hatte, war ich eher skeptisch. Jetzt - wie es sich in Betonkopfs Bildern darstellt - finde ich es gar nicht so übel. Die Choriner Straße ist nicht so homogen mit stuckverzierten Gründerzeitlern bestückt wie manche andere Straßenzüge im den Gegend, daher verträgt sie schon mal Fassaden, die aus der Reihe fallen.


    Zudem sind die Fenster hier recht groß, z. T. auch sehr groß, sodass sich kein Schießscharten- oder Taubenloch-Effekt einstellt wie z. B. im oberen Bereich beim "Campus Daniel" in der Brandenburger Str. (letztes Foto in diesem Beitrag).


    Ich finde eher, dass es Interesse erweckt, als dass es das Auge irritiert. Es erinnert mich aufgrund der Fensterverteilung irgendwie ein wenig an einen Adventskalender. ;) Und wie Bato schon anmerkte, durch die schlichte Farbwahl wirkt es auch nicht zu überkandidelt.


    Hätte man den gleichen Bau mit gleichmäßig rasterartig verteilten Fenstern "in Reih' und Glied" errichtet, wäre es wohl Ödnis pur - so wie beim umgebauten Bewag-Haus in der Luisenstraße. Mit dieser Unregelmäßigkeit finde ich es daher ganz okay. Werde es mir bei Gelegenheit mal vor Ort ansehen.

  • ^ Naja, ein klein wenig vereinfacht wurde die Fassade schon (zur Vergrößerung der Fenster im 4. Stock):
    maps.google.de
    Aber stimmt schon, zu Zeiten des Wärmedämm-Wahns ein echter Lichtblick

  • ^
    im wahrsten sinne des wortes.....wie konnte das passieren?? auf dem placket ist es schön zu sehen, jedes stockwerk sollte balkone bekommen.


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke
    Bato