Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • ^ Ein sehr schönes und gut gelöstes Beispiel! Aber sicherlich - mit den einfahrbaren Stufen und der ausfahrbaren Absperrung, auch eine maximal aufwändige Lösung. Hierzulande würden bestimmt gestreifte Markierungen der Kanten und eine Warnleuchte hinzukommen.


    Den Sockel des Denkmals könnte man so gut erschließen, aber was ist mit der Schale/Wippe? An der Vorderseite-, in der Mittelachse der Wippe, wäre so eine Lösung sicherlich nicht möglich - zumal alle anderen Besucher während des Betriebes einer solchen Anlage, die Wippe nicht verlassen, oder betreten könnten.


    Ich stelle mir beim grundlegenden Entwurfskonzept des Denkmals, da schon eher die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer barrierefreien Erschließung der Wippe. Ich hoffe die "Barrierefreiheit" der Wippe wurde, wie in den Mockup-Videos zu sehen, auch geprüft und ist nicht nur in der Theorie möglich.

  • ^ Mir fehlt die Erfahrung, aber ob Treppe, Rampe oder Fahrstuhl: Ich stelle es mir für Rollifahrer schwierig vor, auf einer abschüssigen Fläche zu navigieren, die außerdem noch ständig die Neigung ändert...

  • zum glück sind die nicht immer allein unterwegs. haben bremsen und manche sogar einen elektroantrieb. so wie in meiner familie.

  • Was mir übel aufstößt ist, dass es nichts wirklich interaktiv zu tun und zu sehen gibt auf dieser Wippe. Nicht mal ne Art Wunschbrunnen, wo ich nen Cent reinschmeißen und mir für Deutschland was wünschen kann. Gibt es einen Grund dort zu stehen, außer mal dort gestanden zu haben? Mir ist das für ein Monument im Jahr 2020 irgendwie zu uninspiriert. Ich hab (noch) überhaupt nicht das Gefühl, dass dort ein Highlight entsteht, auf das ich mich freue.

  • Was mir übel aufstößt ist, dass es nichts wirklich interaktiv zu tun und zu sehen gibt auf dieser Wippe.

    Ich finde, dass gerade die Begehbarkeit der Wippe ein Zusatz ist zu dem, was man bei einem Denkmal normalerweise machen kann. Ein Reiterdenkmal kann schließlich auch nur betrachten. Und der Erfolg des Holocoust Mahnmals liegt in seiner Begehbarkeit. Kaum einer besucht den Teil der unterirdischen Gedenkstätte. Meines Wissens nach wollte man beim Einheitsdenkmal auch auf zusätzliche Info-Tafeln verzichten, weil das deutsche historische Museum im die Ecke ist.

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    Es ist aber kein Zusatz, sondern eher ein "stattdessen", denn die Wippe selbst ist ja so designt, dass sie keine skulpturale Form hat, die von weithin sichtbar ist, wie ein Obelisk oder ähnliche Monumente, sondern der Begehbarkeitsanspruch sorgt ja gerade dafür, dass es sich um eine gezwungenermaßen flache Flunder handelt. Ich kann das Ding also im Prinzip nur betrachten, wenn ich drauf stehe. Und das hat man einmal gemacht und danach absolut keinen Grund das nochmal zu tun. Im Prinzip ist das ganze Monument nichts als ein weiteres Häkchen auf der Sightseeingtour für die Touristen. Ich sehe vor meinem Auge schon mobile Würstchenverkäufer davor rumlungern und verkleidete Stadtgardisten, die für ein paar Euros Fotos schießen. Das ist nicht nichts, aber in meinen Augen zu wenig um dem Geltungsanspruch gerecht zu werden.

  • Ich würde dem Entwurf aber keine skupturale Figur absprechen. Die „Wippe“ soll ohne Sockel allein 5,8 Meter hoch werden. Wenn man davor steht wird es schon sehr groß wirken und gerade von der Schlossbrücke wird es eine sehr schöne Perspektive geben. Schließlich soll die Unterseite goldgefärbt werden.

  • Und nicht nur gold, sondern auch mit abstrahierten Fotos aus der Zeit. Es wird schon eine monumentale Struktur entstehen.

  • Vielleicht klären wir überhaupt mal, welcher Entwurf denn nun der aktuellste ist.


    Dieser Artikel der BZ vom 19.05.2020 ist der neuste, den ich zur Schale auf Anhieb gefunden habe und dort wird eine Graphik gezeigt, mit den Mosaiken und einem als Relief herausgehobenen Schriftsatz, auf dem man sitzen kann. Hier sieht die Schale auch irgendwie deutlich filigraner aus, als auf älteren Renderings. Gefällt mir noch mit am besten und wäre auch ein guter Kompromiss. https://www.bz-berlin.de/berli…heits-und-einheitsdenkmal


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    Foto: picture alliance / Milla&Partner


    Auch hier fällt mir aber wieder eines auf. Es fehlt komplett der Bezug zum Wasser und zwar auf der ganzen Schlossanlage! Keine Sprinkler, keine Fontänen, keine urinierenden nackten Pissbubenfigürchen und wasserspeiende Fabelwesen, kein Neptunbrunnen, keine spielenden Kinder, die sich Wasserschlachten liefern. :Nieder: Im Sommer könnte die Schale darüber hinaus zu einer Bratpfanne werden auf der man sich wie ein Spiegelei fühlt. Es muss einfach Wasser ans Schloss! Mir rätselhaft, wieso das nicht mehr gefordert wird.

  • Danke für das Bild. Zum Wasserbezug würde ich dem entgegnen, dass direkt daneben ja eine Freitreppe zum Wasser hinunterführen wird. Das gehört dann nicht konkret zur Denkmalanlage, aber ist ja trotzdem Teil des Platzes.

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    Das ist aber nicht dasselbe wie ein Brunnen oder ein Sprinklerpark o.Ä. Diese tragen ja nicht nur optisch bei, sondern man kann sich auch daran erfrischen und Kinder können daran spielen. Die Möglichkeit ein paar Schritt zu laufen und am Rand der Spree zu stehen, ist nicht vergleichbar. Das Entertainmentviertel vor der Mercedes Benz Arena hat z.B. so eine kleine Anlage. Und für so etwas ist der Bund bei so einem Prestigeprojekt zu geizig? Entweder Neptungbrunnen oder ein modernes Wasserspiel. Ich bin zuversichtlich, dass diese Forderung mehr und mehr Unterstützung findet, wenn das Schloss erstmal steht und besucht wird.

  • Vielleicht klären wir überhaupt mal, welcher Entwurf denn nun der aktuellste ist.

    [...]

    Dein gezeigter Entwurf ist nicht aktuell:
    Die Mosaike sind abgetragen und in ein Depot verfrachtet worden- sie werden planmäßig auch nicht mehr an ihren Ursprungsort zurückgeführt. Außerdem wurden die Rampenzugänge vereinfacht. Bei Notfällen zum Beispiel kann die Wippe nun schneller und unkomplizierter verlassen werden.
    Auch das kleine Geländer zum Festhalten auf der Wippe wurde aus den neuen Entwürfen entfernt, da dieses wohl nicht mehr nötig sei.

  • Vielleicht klären wir überhaupt mal, welcher Entwurf denn nun der aktuellste ist.


    Vielleicht zwei Seiten zurückblättern, dann findet sich z.B. folgendes...

    Leider kann man auf die Aktualität der Zweit- u. Drittverwerter (in diesem Fall der Presse) nicht immer blind vertrauen.

    Die nehmen dann schonmal irgendeine Visu aus der Mottenkiste (ohne gleich böse Absichten zu verfolgen) und veröffentlichen diese.

    Solche Beiträge sorgen dann leider wieder für Verwirrung und sind nicht gerade hilfreich.


    In meinem Selbstzitat sind die Links zu den ursprünglichen Quellen!



    Gruß, Jockel

  • Vielleicht klären wir überhaupt mal, welcher Entwurf denn nun der aktuellste ist.

    Hat mich auch beschäftigt welcher Entwurf nun schlussendlich gebaut wird.


    Mag jetzt ein wenig kleinlich wirken, aber der neue Entwurf sieht ganz klar eine reduzierte Treppenanlage vor. In den ersten Visus sah man dort noch einen schmalen zentralen Treppenblock der auf die Anlage und die große Treppe führt. Auf den neuen Veröffentlichungen sieht das alles schon wieder sehr abgespeckt aus, naja wunderte mich eigentlich dass man diesen Minimalismus noch minimieren konnte.


    Ansonsten werde ich persönlich gut mit der Anlage leben können, bestenfalls wird sie eine interessante Wirkung auf das Umfeld haben, besonders vor Ort wirds wohl spannend.


    Naja eine Kleinigkeit ist mir bei der Betrachtung noch aufgefallen. Die Schale wird ja von unten noch einen Aufdruck mit einer gepixelten Menschenmenge bekommen, wie die der Menschenmassen am 9. November 89. Ich hab da so ein Bauchgefühl dass das schon etwas einfallslos wirken könnte, na mal abwarten.

  • [...] denn die Wippe selbst ist ja so designt, dass sie keine skulpturale Form hat, die von weithin sichtbar ist, wie ein Obelisk oder ähnliche Monumente, sondern der Begehbarkeitsanspruch sorgt ja gerade dafür, dass es sich um eine gezwungenermaßen flache Flunder handelt.

    In direkter Nähe befindet sich mit der Granitschale im Lustgarten bereits eine historische "Flunder" als Monument. Von der Treppe des "Alten Museum" aus bekommt man dann zukünftig beide in den Blick:



    © HarrySeidler

  • Trotz aller Kritik der Experten hier im Strang. 'Unser aller Einheitsdenkmal' kommt nun in Form einer Wippe. Die offene begehbare Kugel hätte ich zwar persönlich lieber gesehen, da schlichter und unaufgeregter aber mit dieser beweglichen Schale wird mit Sicherheit eine Besucherschar an Touristen in den ersten Jahren angezogen werden die noch nicht einmal für das Stadtschloss diese Richtung wählen würden. Da denke ich in erster Linie an die jüngeren Spezies. Ob die Wippe nun ausgerechnet so spannend wird wie angekündigt durch ihr Auf- und Absenken bleibt abzuwarten. Berlin ist Hauptstadt, hat viel zu bieten und bald eine Attraktion mehr.


    Anmerkung zum Schluss: Natürlich kann man das Geld für die Wippe auch sinnvoller verwenden und z.B. Spenden oder andere gute Dinge damit tun und nur noch schönes bauen was allen gefällt. Ich glaube aber zu wissen dass auch das wieder nicht allen gefällt.