Im Streit um die Finanzierung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke wird nun ein Alternativkonzept gefordert. Unter anderem soll dieses den Ausbau der Haltepunkte Ostbahnhof und Laim, der Strecken S 1, S 2, S 4 und S 8, eine Aufrüstung der Signaltechnik sowie die mögliche Verlängerung der U 5 nach Pasing beinhalten.
2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]
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In einer neuen Studie kommt die Bahn zu dem Ergebnis, dass die Stammstrecke dicht ist. Damit will sie auch die Argumente der Gegner zu einer weiteren Röhre entkräften. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen zur Debatte um die zweite Stammstrecke:
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Im Wettbewerb zwischen Freistaat und Stadt ist es jetzt die Staatsregierung (also die bayerische CSU), die das Projekt platzen lässt. Verantwortlich sei die Stadt München (also die Münchner SPD und damit Ude, der vermutlich 2013 gegen Seehofer bayernweit antreten wird), die sich weigert, bei der Finanzierung für den klammen Bund einzuspringen.
Die bayerische und Münchner CSU empfehlen nun ein breites Maßnahmenpacket als „Plan B“ zur Stamm2:
- Technische Modernisierung der S-Bahn
- Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Chemiedreieck mit Anschluss an den Flughafen
- Verlängerung U5
- Ausbau S-8 Trasse mit Express-S-Bahn zum Flughafen
- Ausbau Südring
- 10- bis 15-Minuten-Takt auf den Außenästen
- Anbindung des Flughafens ans ICE-Netzhttp://www.merkur-online.de/na…le-schuld-mm-2280365.html
http://www.merkur-online.de/na…strecke-meta-2280058.html
http://www.welt.de/regionales/…-Bahn-gegen-die-Wand.html
http://www.augsburger-allgemei…r-dem-Aus-id19637766.html
http://dmm.travel/news/artikel…ierung-vor-dem-aus-42575/ -
Aus für zweite Stammstrecke
In der Süddeutschen Zeitung heißt es, Ministerpräsident Horst Seehofer habe sich mit den Worten "dieses Theater müssen wir beenden" von den Tunnel-Plänen verabschiedet. Die anderen Parteien seien jetzt sauer und sogar die FDP distanziere sich. Bis nächste Woche wolle die Staatsregierung über schnell umsetzbare Alternativen beraten.
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Interview mit MVV-Chef Freitag, der vor allem von der Bahn mehr Engagement zur Finanzierung erwartet hätte:
http://www.sueddeutsche.de/mue…b-gibt-es-nicht-1.1337107
Das Ganze erinnert stark an das Transrapid/Flughafenanbindungs-Aus vor einigen Jahren.
Edit: Innerhalb der CSU ist man zunehmend uneins über Seehofers Schnellschuss. Was als taktisches Wahlkampfmanöver geplant war, könnte sich zum Eigentor entwickeln...
http://www.sueddeutsche.de/mue…rach-in-der-csu-1.1337295 -
Kommunalpolitiker sind sauer, beim Ausbau des Nahverkehrs darf nicht nur auf München geschaut werden. Projekte wie der Südring verbessern nur den Komfort für die Münchner...
http://www.sueddeutsche.de/mue…r-s-bahn-ausbau-1.1337926 -
Hier mal das "Alternativkonzept", das die bayerischen Grünen seit einigen Wochen präsentieren. Ab 2022 könnte es demnach bereits den integralen Takt10 München XXL (10-Minuten Takt überall) geben.
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In der SZ steht ein bemerkernswertes Interview mit Herrn Wiesheu. Es wird auch das Nein von Herrn Ude angesprochen , dazu sagte W.etwas sehr treffendes. Zitat:
" München sollte sich daran erinnern, dass sich der Freistaat beim Ausbau von U-Bahn, Tram und Mittlerem Ring auch nicht auf seine gesetzlichen Mindeststandards beschränkt hat, sondern großzügigst gefördert hat. Das geht in die Hunderte von Millionen."
Das ist genau der Punkt. Die Stadt profitiert in großem Maß von der 2. Stammstrecke. Und kann man sich da nicht auch finanziell beteiligen ?
Das ganze Gespräch:
http://www.sueddeutsche.de/mue…ierender-fehler-1.1339995 -
http://www.sueddeutsche.de/mue…geissler-machen-1.1340510
Die Kritik an Udes hartem Nein, die auch hier im Forum zu spüren war, lässt ihn anscheinend langsam zurückrudern. Eine Beteiligung der Stadt wird auf einmal doch nicht mehr strikt abgelehnt und Ude fordert einen Schlichter für die Gespräche zwischen den Beteilgten, wobei das ganze in einer öffentlichen Aktion stattfinden soll.
Ist die Situation schon so zerfahren, dass es einen Schlichter braucht, damit die Politiker miteinander reden?Man merkt aber, worum es geht. Es geht nicht mehr um die 2. Stammstrecke, sondern um die Landtagswahlen und persönlicher Eigendarstellung - auf beiden Seiten.
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Also ich persönlich glaube fest daran, dass die zweite Röhre, ganz im Gegensatz zum Rohrkrepierer Transrapid, früher oder später kommen wird.
Wer nun behauptet die zweite Stammstrecke wäre bereits gestorben, der will damit nur provozieren.Allerdings ist mir persönlich noch nicht ganz klar wie sich die prognostizierten Kosten von 2 Milliarden Euro aufteilen.
Bisher wurde so geplant, dass der Bund 46,7% finanziert, der Freistaat 45,7% und die Bahn die restlichen 7,6%.
Macht also folgende Aufteilung (gerundet):
- Bund 935 Mio
- Freistaat 915 Mio
- Bahn 150 MioIn der Presse ist allerdings die Rede davon, dass der Bund "bestenfalls" 200 Mio beisteuern wird und die Bahn nur 100 Mio.
Bleibt also eine Finanzierungslücke von 785 Mio Euro und das bei einem Planwert von 2 Milliarden Euro, die vermutlich eh noch nicht final sind. -
Auf einen aussenstehenden wirkt sie Sache reichlich unausgegoren.
München wächst schnell, die Stadt ist finanziell gut aufgestellt.
Weshalb soll nun das ohnehin schon vielfach durchlöcherte und überentwickelte Zentrum ein weiteres mal "gestärkt" werden, während weite Teile der Stadt nicht in Ansätzen eine urbane Alternative mit guter Nutzungsmischung bieten?Ich denke es wäre Zeit die grundsätzlichen Probleme einer schnell wachsenden Stadt mit räumlich zu enger City anzugehen.
Hier liegt meiner Meinung der große Fehler der Planer und Befürworter der 2ten Stammstrecke. Mit viel Geld soll ein wirtschaftlich fragwürdiges, zweifelsohne aber prestigreiches Projekt durchgedrückt werden. Noch dazu ohne jede verkehrliche Neuerschließungsfunktion!
München rennt nun seit Jahrzehnten sehenden Auges in eine Stadtentwicklungssackgasse. Weniger Konzentration, stärkere Subzentrenbildung wäre der Schlüssel zum langfristigen Aufstieg.
Außerdem ist es für die übrigen Städte und Gemeinden ein Hohn was sich in Bayerns Hauptstadt abspielt. Sollte der Freistaat die Milliarde für den Tunnel hier vergraben sind Projekte in anderen Landesteilen schlicht nicht mehr finanzierbar. Und, ich sags mal zugespitzt, das alles damit die Oberbayerin schneller zum Einkaufen in die Kaufinger fahren kann?
Seehofer hat wohl erkannt das dies den bayerischen Wählern nicht mehr vermittelbar ist.
d.
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Hier mal das "Alternativkonzept", das die bayerischen Grünen seit einigen Wochen präsentieren. Ab 2022 könnte es demnach bereits den integralen Takt10 München XXL (10-Minuten Takt überall) geben.
Also für mich ist 33 S-Bahnen die Stunde im Stammstreckentunnel so etwas wie der Fluxkompensator.
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Im Streit um die zweite S-Bahn-Stammstrecke geht der Bund laut Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nicht von einem Kredit aus. Er fordert stattdessen unmissverständlich einen finanziellen Beitrag der Stadt zum Milliardenprojekt.
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Die Welt berichtet, dass Ministerpräsident Horst Seehofer die Bahn nun dazu bewegen will, ihren Finanzierungsanteil von 133 Millionen Euro zu erhöhen.
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Zur Gesamtsituation und den Stillstand rund um den seit Jahren überfälligen Ausbau des Bahnknotens München gibt es diesen Blog, ich weiss nicht, ob das schon mal gepostet wurde.... http://www.railblog.info/
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Trotz der gescheiterten Finanzierung des zweiten Stammstreckentunnels ist ein Ende der fragwürdigen archäologischen Grabungen am Marienhof momentan nicht in Sicht. Ursprünglich war geplant, das Areal in eine Grünanlage umzugestalten: http://www.muenchen.de/rathaus…ergebnisse/marienhof.html
© Architektator
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In London wird eine neue Stammstrecke für 18 Milliarden gebaut. Da wäre es schon lächerlich, wenn in München das Projekt wegen 300 Millionen kippt.
http://de.wikipedia.org/wiki/London_Crossrail -
Neugestaltung des Marienhofs
Vor genau sechs Jahren gewannen BBZ Landschaftsarchitekten und Atelier PK den Wettbewerb für die Neugestaltung des Marienhofs.
Nach Auffassung aller beteiligten Fachleute, der verantwortlichen Kommunalpolitiker und der städtischen Berater stellt diese Lösung eine dauerhafte und tragfähige Neugestaltung des Marienhofes sicher. Die Planung fügt sich städtebaulich gut in das Umfeld ein und schafft für den Bürger ein breites Spektrum an Nutzungen sowie eine angenehme Atmosphäre zum Verweilen. Die Bäume und die innen liegende Rasenfläche geben dem Platz einen ausgeprägten grünen Charakter, der in einem spannungsvollen Gegensatz zur steinernen Umgebung steht. Die klare, klassische Grundform wird den unterschiedlichen Ansprüchen an diesen bedeutenden Ort mitten in der Stadt gerecht. Die Elemente des Platzes sind auch im Detail mit großer Sorgfalt und viel Fantasie entwickelt.Presseinformation: http://www.muenchen.de/rathaus…/marienhof_presseinfo.pdf
Tagesansicht:
Nachtansicht:
Konzeption:
Modell:
Lageplan:
Lichtplan:
Schnitte:
Bildquellen:
http://www.bbz.la/
http://www.atelier-pk.de/ -
Marienhof
@Architektator: Entschuldigung, aber das ist total laaangweilig :gähn: mehr oder weniger so war's doch schon vor diesen Probe-Tunnel-Ausgrabungen. Ich persönlich bin für eine Bebauung, wie vor dem Krieg. Konzertsaal. Oder eine schicke Luxus-Shopping Mall. Oder ein Kaufhaus. Auf keinen Fall so ne unentschlossene Kompromiss-Grünfläche!