Leipzig: Areal Bayerischer Bahnhof

  • ^„Warum sollte man mit höheren Gebäuden (> 22 Meter), mit Flächeneffizienz erst beginnen, wenn die Stadtgrenzen erreicht sind?”


    Wir sind uns ja alle einig das man das nicht sollte. Was im Endeffekt aber gemacht wird hängt ja nicht davon ab, sondern wahrscheinlich eher von den ökonomischen Interessen der Investoren.
    Ich vermute mal das die Immobilienpreise in Leipzig noch nicht das Niveau erreicht haben, an dem sich Hochhausbau prinzipiell lohnt - aber vielleicht irre ich mich da.

  • ^^„Hochhäuser machen klimatechnisch sicherlich keinen Sinn. [...] Gibt es hierfür bereits wissenschaftliche Untersuchungen?


    Zum Beispiel hier.

  • Nun ja, diese Untersuchung endet mit dem Resultat, das der Baugrund letztendlich den Ausschlag gibt. Hier (Beitrag 387) wurde gerechnet das ein Riegelgebäude mit einem "ähnlichen" Aufwand aus Stahlbeton gebaut wird, wie das vergleichende Hochhaus (Beispiel: Seite 346, 1200m³ mehr Bohrpfähle für den Riegelbau als für das Hochaus ...).

    Das sehe ich in der Realität sehr fallabhängig, der betrachtete Vergleich bezieht eher den "Worst Case" an Aufwand für das Riegelgebäude ein, das wird im Fazit auch so umschrieben, weshalb das Hochhaus etwas besser abschneidet. Betrachten wir jedoch die jüngere Vergangenheit und deren Hochbauten, sind diese oftmals frühzeitiger wieder gegangen als hier angenommen, nicht zuletzt aufgrund der sozialen Dysfunktion.
    Leider sind im Dokument, die sozialen Aspekte aussen vor, welche ich aber als entscheidend gegen eine nicht absolut notwendige Verdichtung durch Hochhäuser sehe. Beispiele für die Ausbildung von sozialen Brennpunkten aus solchem Vorgehen sind bekannt, Pruitt–Igoe, Unité d'habitation, Gropiustadt, ... . Ich möchte dem ergo nicht beipflichten das wir uns einig sind Hochhäuser sofort zur Verdichtung zu nutzen. Ganz im Gegenteil, das Hochhaus sollte als Dominante die Ausnahme bleiben. (Sonst ist es auch keine Dominante mehr ...)

  • ^ Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Grünfläche mit jeder neuen Planung weniger wird - kann aber auch täuschen.

    Der Bebauungsplan ist in Stein gemeißelt. Die Eindrücke sind durch die Bauvolumina sicher auch nicht komplett richtig wiedergegeben. Es war aber auch nie geplant, hier ein größeres Grünareal zu schaffen. Sondern ein Mischnutzgebiet mit einem hohen Grünanteil.

  • ^^ + ^^^


    Das sind ja alles Punkte, welche die Leipzig-Charta aufwirft. Also die drei Entwicklungsebenen der europäischen Stadt mit sozialer Gerechtigkeit, Klimaneutralität, und einer wirtschaftlichen Entwicklung anhand dieser Variablen.


    Ich sehe in Leipzig keinerlei Nutzen für Wolkenkratzer. Auch global ist die Zeit der extrem hohen Wolkenkratzer erstmal vorbei. Vielmehr sehe ich in Leipzig aber die Möglichkeit und zukünftige Notwendigkeit eines "Vancouverism". Dabei geht es nicht um Höhendominanten sondern um mittlere Höhen zwischen 50m und 100m. Dies mit Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe sowie zukünftig sogar "Industrie 5.0". Dadurch entstehen Szenarien welche eine Vermeidung/Verminderung von Flächenfraß unterstützen. Kurze Wege ohne das Auto. Kontrast von bebauter Fläche und Grünflächen.


    Das sind natürlich auch Szenarien für Leipzig. Und das muss nicht nur in Gebieten wie 18. Oktober sein oder neue Quartierszentren auf den Freiflächen zwischen zB Thekla und Heiterblick. Ein 50m Gebäude kann sich auch im Blockrand vertragen. Vor allem wenn es eine Mischnutzung gibt - Supermarkt im EG, Gewerbeeinheiten in den unteren Etagen, dann verschiedene Wohnungsschnitte für verschiedene soziale Ebenen darauf folgend.

  • Der Bebauungsplan ist in Stein gemeißelt. Die Eindrücke sind durch die Bauvolumina sicher auch nicht komplett richtig wiedergegeben. Es war aber auch nie geplant, hier ein größeres Grünareal zu schaffen. Sondern ein Mischnutzgebiet mit einem hohen Grünanteil.

    Welcher Bebauungsplan ist in Stein gemeißelt?

    Der zum Vorhaben am Bayrischen Bahnhof ist gerade in der Vorentwurfsphase - eine zweite Pahse schließt sich meines Wissen an, in der nochmals Stellungnahmen auch der Öffentlichkeit gestattet sind, die abgewogen und ggfs. einbezogen werden. In Stein gemeißelt ist dieser BPlan mitnichten, oder liegeich hier falsch?

  • ^ "Bebauungsplan" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Aber das Gebiet ist in verschiedene Planungsabschnitte unterteilt. Dazu kommen schon explizite Planungen was genau gebaut wird. Strassenführung mit zB der Verlängerung der Kohlenstraße (könnte man auch mal umbenennen) und Verbesserung Dösner Weg.


    Dazu gibt es die Planungen zu dem Stadtteilpark, der in drei Abschnitten realisiert wird. Ich wüsste jetzt nicht, was ausser vielleicht an Gebäudehöhen durch stadtplanerische Aspekte und explizite Nutzungskonzepte wie zB öffentliche Einrichtungen, jetzt noch einmal in eine Diskussion kommen soll. Sicher wird noch an Rad- und Fußwegeverbindungen im neuen Park geschraubt werden.


    Aber was soll da jetzt noch groß auf den Tisch, was das Gebiet in der Struktur mit bebauten und unbebauten Grünflächen stärker verändern würde?

  • BUWOG - Dösner Weg


    Hier geht es mit dem Aufbau Ost rasant voran:

    cccb556f-1ff4-4f71-940jt3.jpeg


    Vorwärts immer, ...
    fb989f63-9487-48d0-8byjsa.jpeg


    6c9b5d80-4601-4731-bkkklp.jpeg

    pics by 555Farang


    Ich hatte ja mal auf schicke neue Entwürfe gehofft, aber vielleicht bleibt es beim „Happy Living at Dösner Weg“ ja auch bei dem übliche-weiße-Würfelkiste-Einheitsbrei-Plattenbau 2.0? 🤔

  • Die Stadtbau AG hat jetzt die Brache auf der Seite der Kohlenstraße (Teilgebiet 2) partiell durch einen Bauzaun begrenzt. Offenbar soll demnächst mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden. Es müssten wohl zunächst noch Rest der alten Bahnhofsmauer usw. abgebrochen und entfernt werden.


    Auf der gegenüberliegenden Seite - also Kita Dösner Weg - sind nach wie vor keine Arbeiten zu beobachten. Eigentlich sollte langsam mit den Abrissarbeiten von "Gurken Schumann" begonnen werden, um den Zeitplan halten zu können.


    Die Abrissarbeiten im Teilgebiet 4 "Wohnen am Dösner Weg" schreiten (nur sehr langsam) voran, wenn man die aktuelle Situation mit den Bildern oben von Farang555 aus dem Januar vergleicht.

  • Das Jahr ist nun schon zu mehr als einem Drittel rum und auf dem Gelände passiert so gut wie nichts. Mal schauen, ob kommendes Jahr im Mai schon irgendwas passiert ist... :D

  • ^

    Vermutlich ist es auch besser so wenn nichts passiert - wenn die Vonovia (hier unter dem label „BUWOG“) schon mal zur Schippe greift kann einem eigentlich nur Angst und Bange werden. Da kommt dann sowas raus:


    cff2fad5-d3bc-4389-8bjk3s.jpeg


    0ea5405e-4ea9-4d5e-98ljdd.jpeg


    9a3a1196-4873-4549-83zkjg.jpeg

    tchoban voss


    Da finde ich (und sicherlich auch die ein oder anderen Insekten) den aktuellen Anblick deutlich spannender:

    182a3c3b-ce47-4591-8c5kni.jpeg

    pic by 555Farang

  • Und was spricht denn dagegen die Hochhäuser so zu bauen, wie das in Frankfurt am Main??


    Eine ganze Menge. Abgesehen von der nicht vorhandenen Flächenverknappung in Leipzig, den vergleichsweise günstigen Grundstückspreisen, den geringen Mieten usw. hat Frankfurt als traditioneller Hochhausstandort Nr. 1 eine ganz besondere Qualität, die hierzulande unerreicht bleibt. Nur in Berlin sehe ich Potenzial, Hochhäuser bzw. Cluster mit einer gewissen Qualität zu realisieren, alle anderen Städte mit viel größerer Flächenverknappung laufen auch künftig unter ferner liefen. Warum sollte das ausgerechnet in Leipzig anders sein, noch dazu bezahlbar?

  • Hochhäuser hin oder her. Was wirklich hilft, sind Wohnungen, die tatsächlich auch in den Markt kommen. Dafür müssen diese aber endlich mal gebaut werden. Das ist der Punkt, der mir hier am meisten aufstößt. Was wurden nach den jahrelangen Verzögerungen zuletzt nicht alles für Versprechungen gemacht - es war sogar die Rede davon, dass die Bauherren jetzt bei weiterem Verzug in Regress genommen würden. Und?

    Niemals werden die ersten Wohnungen wie geplant fertig. Corona dient da sicher als Ausrede - vielleicht zum Teil auch begründet aber warum dieser Sommer ohne nennenswerte Aktivitäten verlaufen ist, ist mir schleierhaft.

    Am Ende geht es auch um die KiTa, für die zunächst mal die Reste von "Gurken Schumann" entfernt werden müssten. Auch da passiert: Nichts.


    Das darf man schon mal kritisch hinterfragen. Meine letzten Anfragen bei diversen Stadträten blieben dahingehend jedenfalls unbeantwortet.

  • ^^ das ist leider die bittere Wahrheit. Auch 2021 passiert dort nichts. Sicher wird man auch 2022 eine gute Ausrede finden. Oder eben garnichts sagen.

  • ^ Hochhäuser und bezahlbar in einem Satz zu verwenden ist mutig.

    Wenn die Stadt finanzielle Hilfe leistet, dann kommt so etwas raus wie in Frankfurt-Bonames, Frankfurt-Sossenheim, usw.

    Der Wille seine Wohnungen billiger anzubieten ist nicht da! Da ist dass problem!

  • Hochhäuser hin oder her. Was wirklich hilft, sind Wohnungen, die tatsächlich auch in den Markt kommen. Dafür müssen diese aber endlich mal gebaut werden. Das ist der Punkt, der mir hier am meisten aufstößt. Was wurden nach den jahrelangen Verzögerungen zuletzt nicht alles für Versprechungen gemacht - es war sogar die Rede davon, dass die Bauherren jetzt bei weiterem Verzug in Regress genommen würden. Und?

    Niemals werden die ersten Wohnungen wie geplant fertig. Corona dient da sicher als Ausrede - vielleicht zum Teil auch begründet aber warum dieser Sommer ohne nennenswerte Aktivitäten verlaufen ist, ist mir schleierhaft.

    Am Ende geht es auch um die KiTa, für die zunächst mal die Reste von "Gurken Schumann" entfernt werden müssten. Auch da passiert: Nichts.


    Das darf man schon mal kritisch hinterfragen. Meine letzten Anfragen bei diversen Stadträten blieben dahingehend jedenfalls unbeantwortet.

    Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Wohnungen müssen gebaut werden. Und zwar billige und mittelpreisige. Und das bietet sich auf solchen Arealen an. Man baut solche Wohnblöcke (aber nich die langgezogenen, sondern die Punkthochhäuser) wie an der Straße des 18. Oktobers und dann wir das endlich mal was mit dieser Stadt. Aber so lange dieses Provinzdenken und der Wille der Gewinnmaximierung nicht aufhört, kann das nichts werden.


    Und sind wir mal ehrlich, Deutschland ist die Nummer 1 bei den Flüchtlingen und Migranten, also wir die Einwohnerzahl in Deutschland in den nächsten 10 Jahren Explodieren. Daher Provinzdenken abstellen und Metropolenartig planen und bauen.


    Dazu kommt, dass Leipzig generell angesagt ist, Messestadt, Musikstadt und Unistadt ist. Sprich Leipzig spricht eine sehr breit gefächerte Masse an zukünftigen Bürgern der Stadt an.

  • Eine ganze Menge. Abgesehen von der nicht vorhandenen Flächenverknappung in Leipzig, den vergleichsweise günstigen Grundstückspreisen, den geringen Mieten usw. hat Frankfurt als traditioneller Hochhausstandort Nr. 1 eine ganz besondere Qualität, die hierzulande unerreicht bleibt. Nur in Berlin sehe ich Potenzial, Hochhäuser bzw. Cluster mit einer gewissen Qualität zu realisieren, alle anderen Städte mit viel größerer Flächenverknappung laufen auch künftig unter ferner liefen. Warum sollte das ausgerechnet in Leipzig anders sein, noch dazu bezahlbar?

    Ja und?? Warum klein denken, wenn man den Platz hat??? Das Ding is man muss doch nich erst Häuser mit 4-5 Etagen, die dann abreißen und dann erst die Mehrgeschosser bauen. Das ist ja das was in Frankfurt passiert. Man reißt alte Häuser ab und baut Hochhäuser drauf. das ist Rohstoffverschwendung!!!

  • ^ Hochhäuser und bezahlbar in einem Satz zu verwenden ist mutig.

    Wenn die Stadt finanzielle Hilfe leistet, dann kommt so etwas raus wie in Frankfurt-Bonames, Frankfurt-Sossenheim, usw.

    Oder so ein Unfall wie das Konzept des Leuschnerplatzes 😂. Sin wa ma ehrlich das ist einfach nur hässlich und ineffektiv. Und der sogenannte "Hochpunkt" am Roßplatz is ä Witz mir lächerlichen 60 Metern. Mein Gott der Uniriese verschlingt das Witzteil. Da muss etwas ab 100m hin!

  • Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Wohnungen müssen gebaut werden. Und zwar billige und mittelpreisige. Und das bietet sich auf solchen Arealen an. Man baut solche Wohnblöcke (aber nich die langgezogenen, sondern die Punkthochhäuser) wie an der Straße des 18. Oktobers und dann wir das endlich mal was mit dieser Stadt. Aber so lange dieses Provinzdenken und der Wille der Gewinnmaximierung nicht aufhört, kann das nichts werden.


    Und sind wir mal ehrlich, Deutschland ist die Nummer 1 bei den Flüchtlingen und Migranten, also wir die Einwohnerzahl in Deutschland in den nächsten 10 Jahren Explodieren. Daher Provinzdenken abstellen und Metropolenartig planen und bauen.


    Dazu kommt, dass Leipzig generell angesagt ist, Messestadt, Musikstadt und Unistadt ist. Sprich Leipzig spricht eine sehr breit gefächerte Masse an zukünftigen Bürgern der Stadt an.


    Ich glaube, Sie sitzen einem generellen Irrtum auf. Wohnhochhäuser sind auf den qm im Bau wesentlich teurer als "normale" Wohnbebauung. Insofern ist das einfach unvereinbar. Das meinte auch der Kommentar von pkdex.

    Man kann nicht nicht billige Mieten fordern und gleichzeitig nach teureren Bauten (Hochhäusern) rufen. Und es ergibt auch keinen Sinn, Wohnungen zu bauen/zu vermieten, die sich quasi nie amortisieren. Wer würde denn dann noch investieren (bauen) und warum?


    Hochhäuser sind ein Produkt von Flächenmangel, diesen hat Leipzig nicht und wird diesen wohl nie in einer Form erfahren, dass massiv auf Hochhäuser gesetzt werden müsste.


    Ebenso bin ich anderer Auffassung, was die Mietpreise angeht. Es hilft eigentlich erst mal jede Wohnung, egal in welchem Segment. Generell sollte aber auf das Milieu geachtet werden und Gentrifizierung im Rahmen bleiben. Dennoch wird es nie so sein, dass auf den attraktivsten Flächen einer Stadt der günstigste Wohnraum entsteht. Es wird ja bereits versucht, dem etwas gegenzusteuern (geförderter Wohnraum). Aber ehrlich: Dass auf Filetgrundstücken Neubauten für überwiegend untere Einkommensklassen entstehen...das wird nicht passieren.


    Wo also zukünftig verstärkt angesetzt werden muss, um Wohnraum bezahlbar zu halten, sind niedrigere Baukosten (bei immer noch guter Qualität, auch in energetischem Sinne). Da müssen Konzepte her. Eine Förderung muss es natürlich weiterhin geben. Auch da ist vielleicht noch Luft und es ließe sich noch zielgerichteter steuern, für was und wen Fördermittel aufgewendet werden.

  • Allein der Aspekt, dass die Zahl der Einwanderer nach Deutschland in den nächsten Jahren nich abnehmen wird sondern zunehmen. Dann heißt das, dass Leipzig schneller und mehr Wohnungen braucht. Und man muss doch Leipzig nicht unnötig in die Breite bauen. Sollte der Stadtrat das in Zukunft doch anstreben, dann heißt das: weniger Wälder und weniger landwirtschaftliche Nutzflächen. Und das geht überhaupt nicht! Und außerdem wir Leipzig durch die Hochhäuser attraktiver. Diese Flächen: Bayrischer Bahnhof Leuschnerplatz und die 2 Areale hinterm Hauptbahnhof sind ideal um Leipzig für die Zukunft bereit zu machen.