Leipzig: Areal Bayerischer Bahnhof

  • Die BUND Regionalgruppe Leipzig wirft der Stadt "langsames Handeln zum Schutz der seltenen Tierarten am Bayerischen Bahnhof" vor. Konkret geht es um Arten wie Zauneidechse, Ödlandschrecke und Wechselkröten, die im Areal festgestellt worden. Die gesetzlich vorgeschriebene Schutzmaßnahmen sind laut Meldung trotz Arbeiten im Gelände nicht getroffen worden.
    http://www.bund-leipzig.de/nc/…a6a91c29903d1f7512781c1be


    Bild.de strickt daraus ein plakatives "Naturschützer fordern Baustopp". Allerdings bejaht die BUND-Meldung selbst explizit die Erschließung der Flächen - nur eben unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen für die Tiere.
    http://www.bild.de/regional/le…ustopp-52141898.bild.html

  • Was wird den aus der Plattenbau-Schule in dem die Flüchtlingsunterkunft ist wenn da Schulneubauten veranschlagt sind?
    Oder ist diese als Schule eh vom Tisch und die Neubauten sind Ersatzbauten?

  • Was wird den aus der Plattenbau-Schule in dem die Flüchtlingsunterkunft ist wenn da Schulneubauten veranschlagt sind?
    Oder ist diese als Schule eh vom Tisch und die Neubauten sind Ersatzbauten?


    Die (ehemalige) Plattenbau-Schule der Pablo-Neruda-Grundschule wird zurzeit saniert und als Pablo-Neruda-Grundschule wiedereröffnen. Erst wollte man sie abreißen und durch einen Neubau ersetzen, dann war man aber auf der Seite einer Sanierung.


    Die geplanten (zwei) Schulstandorte auf dem Areal sind komplett neue Schulen. Ebenso die beiden geplanten Kindertagesstätten.

  • Still und starr ruht der See/das Areal.
    Nachdem die LVZ am 15.06. noch berichtete, dass das "Größte Wohnprojekt in Ostdeutschland kurz vor dem Start" stünde, passiert weiterhin gar nichts.


    Weiß jemand, ob die Bauvoranfragen mittlerweile positiv beschieden worden sind und ob noch dieses Jahr zumindest mit bauvorbereitende Maßnahmen gerechnet werden kann?

  • ^ Das eigentlich Positive an der Verzögerung ist ja, dass sich Rahmenbedingungen verändert haben. Die durchschnittliche Bebauung wird höher und wahrscheinlich auch dichter. Bebauungspläne dementsprechend verändert, was seine Zeit braucht. Auch bei den Genehmigungen.


    Ich sehe hier nur den Anfang für die Schulbauten sowie den Wohnungsriegel an der S-Bahn Trasse. Ansonsten wird wohl einiges verändert. Dass z.B. der Ostflügel des Bayerischen Bahnhofs wieder aufgebaut wird, ist sicher mit dem gestiegen Interesse auf Immobilienmarkt zu erklären. Eine geplante Höhendominante hinter dem Ostflügel, zum 18. Oktober hin, geht auch damit einher.


    Im Kontext der wachsenden Stadt ist es besser, hier etwas längeren Atem zu haben. Vor allem weil der Bayerische Platz dringend eine Verdichtung braucht.

  • Seit kurzem stehen auf dem Eckareal zwischen Paul-List-Str. und Philipp-Rosenthal-Str. einige STRABAG Container und diverse Baufahrzeuge.
    Soll(te) auf diesem Areal nicht die Höhendominante errichtet werden?


    Auch ist mir aufgefallen, dass offenbar an der Ostseite des Bayerischen Bahnhofs Arbeiten anlaufen. Der Bauzaun ist ist jedenfalls partiell geöffnet worden, um Fahrzeugen die Ein- und Ausfahrt zu ermöglichen.


    Ich konnte allerdings noch nicht beobachten, ob die beiden o.g. Dinge irgendwie im Zusammenhang stehen.


    Weiß jemand mehr?

  • Die Verzögerungen beim Areal hinter dem Bayrischen Bahnhof sind schon enorm. Ich vermute mittlerweile, dass dort in diesem Jahrzehnt überhaupt nicht mehr gebaut wird. Und im kommenden Jahrzehnt würde ich auch mal ein dickes Fragezeichen dahinter setzen.


    Wenn man als mehr oder weniger direkter Anwohner verfolgen konnte, wie schlecht sich die Alte Messe in den letzten 20 Jahren entwickelt hat - und die Entwicklung dort ist wirklich unterirdisch - dann kann man sich leicht ausrechnen, wie hoch oder gering die Chancen sind, dass Gebiete wie der Bayr Bhf bebaut werden. Das kann man jetzt vielleicht als Schwarzmalerei hinstellen: aber passiert ist dort seit vielen Jahren schlicht und ergreifend nichts - warum sollte das 2018, 2019, 2020, 2021 etc anders laufen. Mir fehlt mittlerweile der Glaube dran. Die Stadt sollte nur mal aufhören, sich lächerlich zu machen und ständig neue Luftschlösser präsentieren und noch einen Workshop und noch viele neue tolle Ideen, von denen mit 100%iger Sicherheit 0 % realisiert werden.


    Das eigentlich spannende wäre, mal die Gründe zu erfahren, warum dieses Projekt offensichtlich komplett vor die Wand gefahren wurde...

  • ^ Hä? Auf der Alten Messe ist nichts passiert? Und daraus kann man dann auf die Entwicklungsgeschwindigkeit eines Wohnquartiers ableiten, dass trotz des ständig steigenden Zuzugsdrucks ein "Luftschloss" ist?

  • Ja, ruhig Blut! Ich sehe die Verzögerung auch eher als Vorteil. Wird nun sicher nicht nur dichter, sondern auch höher geplant. Eine Stadthaussiedlung wäre eine völlig vertane Chance.

  • Die L-IZ schreibt heute zum Thema. Offenbar bestehen derzeit tatsächlich ernsthafte Verkaufsabsichten der Stadtbau als Eigentümerin der Fläche, die auch laut Artikel die im Rahmen der Mediation getroffenen Vereinbarungen blockiert. Schul-, KiTa- und Wohnungsbau sowie die Entwicklung als Park scheint damit tatsächlich in weite Ferne gerückt, wenn nicht sogar ganz ad acta gelegt. Verträge wurden nicht unterzeichnet.


    Nun wurde laut Artikel durch die Grünen beantragt, eine "Städtebauliche Entwicklung nach § 165 ff. BauGB einzuleiten". Damit hätte die Stadt mehr Einflussmöglichkeiten auf die Verwendung der Fläche.

  • Damit hätte die Stadt mehr Einflussmöglichkeiten auf die Verwendung der Fläche.


    Auf die Schnelle als Laie schwer abzuschätzen, wie sich diese "städtebauliche Entwicklung" konkret auswirkt. § 166 BauGB meint dazu: "Die Gemeinde soll die Grundstücke im städtebaulichen Entwicklungsbereich erwerben."
    § 169 sogar: "Die Enteignung ist im städtebaulichen Entwicklungsbereich ohne Bebauungsplan zugunsten der Gemeinde oder des Entwicklungsträgers zur Erfüllung ihrer Aufgaben zulässig. Sie setzt voraus, dass der Antragsteller sich ernsthaft um den freihändigen Erwerb des Grundstücks zu angemessenen Bedingungen bemüht hat."
    https://dejure.org/gesetze/BauGB/169.html


    Liest sich so, als hätte die Stadt damit ganz erheblich mehr Einflussmöglichkeiten... . Aber noch ist es ja nur ein Antrag im Stadtrat.

  • Das ist eine reine Drohkulisse, um den Flächeneigentümer zu bedrängen (und öffentlichkeitswirksam aufzutreten). Die tatsächlichen Hürden für Maßnahmen nach den §§ 165 ff BauGB liegen sehr hoch, da Eigentum in der BRD grundgesetzlich geschützt ist. Ich habe auch meine Zweifel, dass der belastbare Nachweis gelingen würde, daß diese Fläche für die Versorgung der Einwohner mit Wohn- und Arbeitsstätten zwingend erforderlich ist. Nicht in Leipzig, noch nicht jedenfalls. In München, wo es mittlerweile nicht ungewöhnlich ist, für ein 6 m² Studentenzimmer 600 € zu bezahlen, wäre dies u.U. vorstellbar. Meiner Erfahrung nach wenden Gemeinden diese Maßnahmen ohnehin schon deshalb sehr selten an, weil sie mit unkalkulierbar hohen Risiken hinsichtlich jahrelanger Klageverfahren und Kosten verbunden sind.

  • Weiß eigentlich jemand, wie es um die Neubebauung am Dösener Weg steht, für die eigentlich 2017 noch Baustart sein sollte? Da ist es auch verdächtig still...


    Laut HP der Grünen sind mittlerweile auch viele Fördermittel verfallen, die beispielsweise für den Abriss der "Gurkenfabrik"-Ruinen genutzt werden sollten... :nono:

  • ^ Die Stadtbau AG hat sich nach dem Enteignungsvorstoß der Grünen geäußert und bekräftigt, dass sich an der Umsetzung des Mediationsergebnisses nichts geändert habe. So solle bald der Bauantrag am Dösner Weg gestellt werden (geplanter Baubeginn war dieses Frühjahr). Ebenso wurden Bauvoranfragen für die Kita auf dem Areal Gurken-Schumann und das Wohngebiet entlang der Kohlenstraße sowie für ein gewerblich genutztes Projekt am Portikus bereits im Dezember 2016 eingereicht. Die Stadtbau AG schiebt den Schwarzen Peter der Stadt zu und sagt, die Stadtverwaltung hätte darüber noch nichts beschieden.


    Das zumindest schreibt die LVZ

  • kleiner Hinweis am Rande: Die oft so genannte Fabrik-Ruine "Gurken-Schumann" sollte bitteschön ihrer eigentlichen Würde nicht beraubt werden.


    Es handelt sich um die älteste originale Bausubstanz von Eisenbahnbauten, denn das war der frühere Anheizschuppen für Dampflokomotiven des Bayerischen Bahnhofs. Die spätere (DDR)-Nutzung hat zwar diesen prägenden Gemüsenamen beigesteuert, nur ein Verlust wäre ein echter Verlust.

  • ^ Für dessen Abriss hat sich ja der Stadtrat Siegfried Schlegel stark gemacht und erhielt dann sogar Fördermittel für den Abriss. Die Maßnahme sollte auch schon längst über den Tisch gegangen sein, zum Glück steht sie noch, aber zum großen Ärgernis der Anwohner.

  • In der Nacht zum heutigen Freitag hat es auf dem "Gurken-Schumann" Gelände gebrannt. :nono:
    Soweit ich das von der Ferne ausmachen konnte, war aber nicht das "Hauptgebäude" betroffen, sondern eines der Nebengelasse.

  • Nach 6 Jahren Bauverzug geht es hier endlich richtig los. Für die Nahversorgung wurde diesmal als erstes gedacht. Ein Aldi-Zelt steht schon fix und fertig auf dem Gelände.

    Bild: Cowboy



    Natürlich geht hier gar nix los und das aus meiner Sicht sehr wichtige Projekt mitten in der Stadt entwickelt sich so langsam zur Farce. Der Verkauf des fast gesamten Geländes an die Stadtbau AG stellt sich wohl als großer Fehler heraus. Brachtristesse vom Allerfeinsten und sicher auch noch dann, wenn die Stadt schon bald über 600.000 Einwohner zählt.