Frankfurt-Höchst

  • Das Pflaster sieht auf dem Foto wirklich etwas albern aus - da sich ein Ausflug nach Höchst eigentlich immer lohnt, sollte man sich in Natura vom Gegenteil überzeugen!


    Die Wirkung ist einfach toll! ...und wäre doch auch was für einen neuen Bahnhofsvorplatz! ;)

  • Ex-Süwag-Verwaltungsgebäude Brünigstraße 1

    Das Gebäude wurde in diesem Thread schon mehrmals angesprochen. Diskutiert wurde Sanierung oder Abriss. Aus einem Magistratsbericht vom 23.09.2011 geht nun hervor, dass für das Gebäude ein Abbruchantrag vorliegt. Es ist zwar von einem Süwag-Gebäude an der Bolangarostraße die Rede, doch dürfte damit die (unmittelbar anstoßende) Brünigstraße gemeint sein. Wörtlich heißt es: "Für das Süwag-Gebäude an der Bolongarostraße liegt der Abbruchantrag vor. Mit dem Wegfall dieser Hochhausscheibe kann der Rudolf-Schäfer-Anlage besser mit dem Brüning-Park verbunden werden."


    Unklar bleibt, was mit dem zweiten Süwag-Riegelbau an der Schützenbleiche geschehen soll (hier linker roter Pfeil).

  • Zollturm; Burggraben 10; Mainberg 11+12

    Der Zollturm ist noch komplett eingerüstet, inklusive der Tordurchfahrt. Ein Ausgangsfoto und weiter Informationen zu dem interessanten Gebäude finden sich in Schmittchens Beitrag an dieser Stelle. Während der Zollturm noch sein altes Schieferdach hat, wird der westlich angrenzende Bau, der in seiner ursprünglichen Form aus dem 17. Jahrhundert stammt, neu gedeckt. Schön ist hier, dass das vormals dunkelgrün gestrichene Gefach jetzt weiß ist, wodurch das schöne Fachwerk viel besser zur Geltung kommt. Höchstfans dürfte das schon bekannt sein, aber ich möchte mal auf die Seite der Bürgervereinigung Höchster Altstadt e.V. hinweisen, die einen schön kompakten Rundgang (PDF-Datei) durch die Altstadt anbietet.




    Der Vollständigkeit halber noch zwei Bilder zu abgeschlossenen Projekten. Burggraben 10 hat mittlerweile wieder ein schönes, mit Biberschwanzschindeln gedecktes Dach bekommen (#54).



    Ebenfalls fertig ist das Doppelhaus Mainberg 11+12, wo neu verputzt wurde. Sieht gut aus, nur wurden die früher im Mittelteil vorhandenen Schlagläden leider nicht wieder angebracht.



    -Bilder von mir-

  • Ex-Süwag-Verwaltungsgebäude Brünigstraße 1

    Am kommenden Montag beginnt der Rückbau. Zunächst wird entkernt, im Juni folgt dann der Abbruch des Gebäudes. Anfang September soll das Grundstück an die Stadt übergeben werden, die damit den angrenzenden Brüningpark erweitern wird. Das steht heute in der FNP, weitere Info zuletzt oben in #62. Foto von 2009:



    Bild: main1a

  • Bekanntlich besteht Höchst zum allergrößten Teil, wahrscheinlich zu etwa 95 Prozent, noch aus Bausubstanz von vor dem Zweiten Weltkrieg. Dies ist vor allem dem starken Wachstum der Stadt vor allem im Kaiserreich, aber auch noch in der Zwischenkriegszeit aufgrund des Aufschwungs der chemischen Industrie, namentlich der ehemaligen Hoechst AG, zuzuschreiben. Aufgrund des zusätzlichen Faktors der für einen Stadtteil sehr großen und flächenhaft gut erhaltenen Altstadt gibt es jedoch andererseits das Problem, dass, bis auf ein paar exemplarische Großanlagen, ein Großteil dieser stadtbildprägenden Architektur von überwiegend Wohn-, aber auch Geschäftshäusern, die zwischen etwa 1870 und 1930 entstand, nicht unter Denkmalschutz steht.


    Bezüglich der Bewertung dieses Umstands bin ich etwas hin- und hergerissen, einerseits kann nicht alles unter Denkmalschutz stehen, da noch ein Platz für die zeitgenössische Architektur im Stadtbild sein muss. Andererseits führt er im Zuge der (ich enthalte mich eines Adjektivs) Dämmwelle zu solchen Katastrophen, wie ich sie in Beitrag #51 gezeigt habe). Nachfolgend ein paar neue Projekte, die mir in den letzten Monaten aufgefallen sind.


    Albanusstraße 27, Eckhaus zur Hostatostraße, ein stadtbildprägender Kopfbau, erbaut wahrscheinlich in den 1890er Jahren. Vorzustand [URL=http://maps.google.de/maps?q=Hostatostra%C3%9Fe,+Frankfurt+am+Main&hl=de&ie=UTF8&ll=50.101604,8.545997&spn=0.00079,0.001632&sll=51.151786,10.415039&sspn=25.406092,53.481445&oq=Hostatostra%C3%9Fe&t=h&hnear=Hostatostra%C3%9Fe,+65929+Frankfurt+am+Main,+Hessen&z=20&layer=c&cbll=50.101604,8.545997&panoid=JccrOBoLyvXHJ0YGj3dbLw&cbp=12,178.9,,0,-19.08]Google Street View[/URL]. Ein weiteres Opfer der Dämmwelle, oder in kurzen Worten, eine Sanierung auf dem Niveau der 1970er Jahre, inklusive Feigenblatt-Nachpinselung der abgeschlagenen Fassadenprofile. Eigentlich bin ich sprachlos.



    (Klicken zum Vergrößern)


    Ein paar Schritte weiter westlich, Hostatostraße 10, direkt neben der neoromanischen Josefskirche. Ich hatte ja schon immer vermutet, dass sich hinter der Plastikverkleidung (Vorzustand [URL=http://maps.google.de/maps?q=Hostatostra%C3%9Fe+13,+Frankfurt+am+Main&hl=de&ie=UTF8&ll=50.101355,8.545492&spn=0.00079,0.001632&sll=50.10154,8.545867&sspn=0.003173,0.006528&t=h&hnear=Hostatostra%C3%9Fe+13,+Frankfurt+65929+Frankfurt+am+Main,+Hessen&z=20&layer=c&cbll=50.101399,8.545582&panoid=u8cSgkVrx_DFdHeMBlmeAg&cbp=12,301.26,,0,-25.32]Google Street View[/URL]), die wohl aus den späten 1970er / frühen 1980er Jahren stammt, noch ein älterer Bau verborgen liegt (wohl analog dem östlichen Nachbarbau), diese gerade erst anlaufende Sanierung bestätigt es. Im Vollbild kann man links und rechts den bisherigen und den Zusatand hinter den Platten vergleichen. Da die Verkleidung nicht besonders heruntergekommen war, heißt es Daumen drücken, dass hier eine Wiederherstellung oder zumindest Annäherung an den alten Zustand beabsichtigt ist.



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    Hostatostraße 21, diagonal gegenüber, ein ebenfalls stadtbildprägender Kopfbau an der Ecke zur Justinuskirchstraße, gegenüber dem monumentalen neobarocken Postamt, Baujahr wohl ebenfalls 1890er Jahre, wird gerade wieder abgerüstet. Was hier genau passiert ist, ist für mich nicht ersichtlich, auf den Planen war nur etwas von einer Firma für Natursteinarbeiten zu lesen. Für mich sehen jedoch wieder diese Teile der Fassade noch der Kliniker oder das Dach erneuert aus. Auch die hässlichen Plastikfenster werden wohl leider bleiben. Vorzustand [URL=http://maps.google.de/maps?q=Hostatostra%C3%9Fe+13,+Frankfurt+am+Main&hl=de&ie=UTF8&ll=50.101108,8.54499&spn=0.00079,0.001632&sll=50.10154,8.545867&sspn=0.003173,0.006528&t=h&hnear=Hostatostra%C3%9Fe+13,+Frankfurt+65929+Frankfurt+am+Main,+Hessen&z=20&layer=c&cbll=50.101108,8.54499&panoid=IAV_RVtrEBcyYigaJ6RQUQ&cbp=12,103.44,,0,-16.6]Google Street View[/URL].



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    Königsteiner Straße 14, Ecke Emmerich-Josef-Straße, ein beherrschender Kopfbau mitten im Haupteinkaufsabschnitt der Königsteiner Straße, gegenüber dem neuen Einkaufszentrum, Baujahr wohl um 1910. Zunächst ein Bild aus dem April 2009, als gerade die Fundamentarbeiten für das Einkaufszentrum liefen.



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    Gut erkennbar ist die für die Nachkriegszeit typische – wenn auch schon in der Zwischenkriegszeit gelegentlich zu findende – Verstümmelung des ersten Obergeschosses für einen Schaufenstereinbau, der jedoch offenbar seit Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr in Nutzung war. Dies hat man nun anlässlich der Dämmung des Gebäudesockels rückgängig gemacht und dabei auch die Achsensymmetrie der Gliederung wiederhergestellt – eines der erfreulichsten Projekte der letzten Jahre.



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    Das wars erstmal.

  • Die FNP berichtete am Freitag, dass ein der potentieller Schatz der Höchster Altstadt, der "Goldener Adler", nun nach langem Hin und Her zwischen Stadt und Eigentümer zum Verkauf steht, was einen Erhalt wahrscheinlicher macht.


    • Der Goldene Adler gehört aktuell dem Mannheimer Unternehmer Götz, der den "Goldenen Adler" 1986 zusammen mit mehreren anderen Immobilien von der Henninger-Bräu AG gekauft hat
    • Das Haus soll in diesem Frühjahr von Experten des Denkmalamts unter die Lupe genommen werden. Die Denkmalschützer der Stadt haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie es um die historische Immobilie an der Bolongarostraße steht. Aufgestellt werden soll ein Maßnahmen- und Schadenskatalog. Die Kosten teilen sich Denkmal- und Stadtplanungamt.
    • Nachdem bekannt wurde, dass die städtischen Ämter eine Arbeitsgruppe "Problemhäuser Höchst" gegründet haben, folgte binnen weniger Tage das Verkaufsangebot von Götz, der bisher auf Kaufgesuche der Stadt nicht reagiert hat.
    • Götz besitzt mehrere Häuser in Höchst, die sich laut FNP alle in einem schlechten Zustand befinden. Ihm gehören neben dem "Goldenen Adler" der "Schwan" auf dem Höchster Schlossplatz, der "Kaiserbrunnen", die Gaststätten "Alt-Nied" und "Zum alten Fritz" sowie die ehemalige "Sportzentrale" in der Melchiorstraße.
    • Seit dem Kauf gab es so gut wie keine Investitionen in dieser Häuser, wogegen die Stadt jedoch aus rechtlichen Gründen wenig unternehmen konnte.
  • Jaja, der Götz.


    Hat wirklich eine Menge Häuser seinerzeit von der Henninger gekauft. Alles Gaststätten. Ist nämlich eigentlich ein Automatenaufsteller und hat sich dumm und dämlich damit verdient.
    Mittlerweile hat er eine Hausverwaltung gegründet (die seine Tochter führt) und eigentlich vermieten die nur (vorzugsweise an Kneipen mit der Auflage die eigenen Automaten aufzustellen).


    Das Muster ist immer dasselbe. Bis auf wenige Häuser ist in alle so gut wie nie etwas investiert worden, er hat sie fast alle einfach verfallen lassen (selbst wenn der Erhaltungsaufwand gar nicht so groß war). In meiner unmittelbaren Nachbarschaft musste er gezwungen werden Notsicherungsmaßnahmen an einem eigentlich ganz gut erhaltenen (mittlerweile gar nicht mehr so) ca. 300 Jahre altem Fachwerkhaus durchführen zu lassen. Auch mit dieser Maßnahme wurde eigentlich nur etwas verdeckt und nichts verbessert. Eine Gaststätte, auch dort in der Nähe, hatte unter dem Namen eine 160-jährige Tradition. Götz wollte nichts in die sehr dringende Sanierung investieren (er hat, wie gesagt, genug Geld und der schlimme Zustand ist auch durch 35 Jahre andauerndes Unterlassen selbst herbeigeführt) und dann die traditionsreiche Gaststätte in eine Flatrate-Kneipe umgewandelt, die dann nach einigen Razzien dicht gemacht wurde. Jetzt verfällt das Gebäude ungenutzt.
    Und es gab auch wirklich genug und ausreichend ausstaffierte Angebot zum Kauf. Bei dem Mann halte ich wirklich das Mittel der Zwangsmaßnahmen und sogar Enteignung für absolut angemessen.

  • Rahmenplanung ehemalige Breuer-Werke / Pallaskestraße

    Im Osten von Höchst, zwischen der Palleskestraße und den Bahngleisen, befindet sich das Areal der ehemaligen Breuer-Werke. Hergestellt wurden Maschinen und Armaturen, auch Motoren und sogar Kleinlokomotiven (Typenschild). Die Breuer-Werke wurden 1871 gegründet und 1923 von Buderus (Wetzlar) übernommen. Die Produktion wurde in den Sechziger-Jahren eingestellt. Die Reste gingen 1969 auf Krauss-Maffei (München) über.


    Die meisten Werksgebäude wurden inzwischen abgerissen. In den letzten Jahrzehnten wurde das Areal von verschiedenen Gewerbebetrieben genutzt, derzeit noch von einem Getränkehändler und bis 2011 auch von der C/S RaumCenter GmbH, die dort Container für Büro-, Schul- oder Messenutzung lagerte und vermietete. Im östlichen Teil ist in den letzten Jahren eine neue Feuerwache entstanden. Prominentester Nutzer ist aber sicher die Höchster Porzellanmanufaktur, 1746 als kurfürstlich-mainzische Porzellanmanufaktur gegründet und damit die zweitälteste Porzellanmanufaktur in Deutschland. Aus dem Dalberger Haus, dem früheren Sitz in der Höchster Altstadt, wurde 1996 die Produktion und 2002 auch der Firmensitz in den Neuen Porzellanhof verlagert, ein Industriegebäude der Gründerzeit an der Palleskestraße.


    Satellitenbild von 2002:



    Bild: Google


    2010 hat die Stadt das 45.000 Quadratmeter große Areal gekauft. Hauptsächlich um auf einem Teil des Geländes einen Neubau für die Integrierte Gesamtschule (IGS) West zu errichten. Auf den restlichen Flächen sind weitere Neubauten für die drei derzeit auf der gegenüberliegenden Seite der Palleskestraße angesiedelten städtischen Betriebshöfe (Grünflächenamt, FES und Straßenbauamt) geplant. Auf den dadurch frei werdenden Flächen zwischen Breuerwiesenstraße, Höchster Stadtpark und Palleskestraße ist Wohnungsbau vorgesehen.


    Derzeit laufen, wie in planen + bauen von November 2011 nachzulesen, die Planungsvorbereitungen für das Vergabeverfahren zu einem Entwurfs- und Investorenwettbewerb zur IGS West. Es ist vorgesehen, das Schulgelände an den Westrand des Breuer-Areals zu platzieren, eine Schulturnhalle an der Südseite kann als zusätzlicher Schallschutz für die Freiflächen dienen. Der Haupteingang des Schulgebäudes soll sich zur Palleskestraße orientieren. Künftig kann durch Zusammenfassung mit den Freiflächen der Porzellanmanufaktur ein öffentlicher Freibereich entstehen (dafür muss aber m. E. noch ein Gewerbegebäude weichen, das zur Zeit von einer Schreinerei genutzt wird). Für die neuen Betriebshöfe ist eine neue Erschließung von Südwesten vorgesehen.


    Das ist der Rahmenplan:



    Bild: Stadtplanungsamt Frankfurt / Planungsgruppe Darmstadt / WerkStatt Darmstadt

  • Unverständlich aus meiner Sicht, warum der oben gezeigte Rahmenplan eine dermaßen lockere Bebauung zwischen Palleskestraße und Helene-Lange-Schule vorsieht, die zudem vom Blockrand weggerückt beliebig über die Wiese verstreut ist. Und östlich der geplanten Wohnhäuser ist sogar noch eine Ausweitung der ohnehin schon sehr ausgedehnten Grünflächen vorgesehen. Mit solchem Bauen wird sich der Wohnungsmarkt nicht entspannen.


    Weiter südlich wird die Gegend mit den neuen Betriebshöfen nicht aufgewertet, sondern eher der aktuelle, ziemlich struppige Zustand konserviert. Damit wird möglicher Wohnbau an dieser Ecke unnötig erschwert. Platz wäre da, mit den Kleingärten und sogar landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die südöstlich und östlich an den Höchster Stadtpark angrenzenden Bereiche könnten eine angenehme Wohngegend sein, mit viel Grün und der Nidda sowie einem sehr schönen Schwimmbad (für Mitglieder des Höchster Schwimmvereins) in der Nähe. Und mit dem früheren Tillybad sogar noch eine mögliche Naherholungsfläche in Reserve. Doch so ist das für mich keine zeitgemäße Stadtplanung.


    Nun Bilder von Ende März. Ein großes Areal und eine umfangreiche Planung, also ein paar Fotos mehr. Zunächst der Porzellanhof - das 1906 errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz.



    Hofseite des Manufakturgebäudes:



    Sehr guter Bauzustand, auf den ersten Blick jedenfalls:



    Hier wird nicht nur verkauft, sondern auch produziert:



    Gegenüber einer der drei Bauhöfe, im Hintergrund ist die Helene-Lange-Schule zu sehen, ein neusprachliches Gymnasium:



    Der Plattenbau östlich des Manufakturgebäudes steht mittlerweile leer, die Weinkellerei Höchst (die meines Wissens auf einen Wirtschaftsbetrieb der Hoechst AG zurückgeht) ist an die Bolongarostraße gezogen:



    Die Schreinerei auf der anderen Seite dürfte dem gewünschten gemeinsamen Freibereich von Manufaktur und Schule im Wege sein.



    Im westlichen Bereich hat der Abbruch begonnen. Dieses Industriegebäude geht wohl auf die Breuer-Werke zurück:



    Die Stirnseite steht unmittelbar an der Palleskestraße (auf dem Satbild oben direkt unterhalb der entsprechenden Beschriftung), das hier ist die Westseite:



    Wohl auch Altbestand der Breuer-Werke:



    Der letzte Nutzer hatte hier, wie es für mich aussah, keinen Getränkeeinzelhandel, sondern die Zentrale und so etwas wie ein Verteillager für seine 40 Filialen. Im hinteren Bereich soll die Sporthalle der Schule gebaut werden.



    Zum Schluss noch ein älteres Foto mit Blick über den Lagerplatz von C/S RaumCenter. Die Verwaltung war in dem großen Gebäude im Bildhintergrund, wahrscheinlich ebenfalls ein früheres Fabrikgebäude der Breuer-Werke. Im vergangenen Jahr ist das Unternehmen nach Fechenheim gezogen. Hinter den Pappeln steht jetzt die erwähnte Feuerwache.



    Bilder: Schmittchen

  • Das diese lockere Bebauung nicht sonderlich zur Entspannung des Wohnungsmarkts beiträgt ist sicherlich richtig. Aber vielleicht sieht es die Stadt so wie Albireo Star, der unten in diesem Beitrag zur Mörfelder Landstr. 87 folgendes schrieb:

    Allem Anschein nach wird in Frankfurt mittlerweile jede, aber auch jede Baulücke geschlossen, was ich grundsätzlich positiv finde. Trotzdem sind gerade diese Lücken etwas, das das "Stadtbild" auflockert und zumindest optische Freiräume schafft.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Das derzeit so viele Brachflächen in Frankfurt verschwinden oder ins Auge von Investoren springen ist begrüßenswert. Dennoch finde ich es grundsätzlich gut, wenn es bei aller Nachverdichtung auch noch ein paar aufgelockerte Blockrände gibt, damit die Stadträume nicht irgendwann zu beklemmend wirken. Von daher ist auch eine Bebauung, die ein Stück vom Blockrand wegrückt auch mal ganz gut. Wobei ich zugeben muss, dass es dafür Stellen gibt, an denen dies sinnvoller wäre. Denn beklemmende Straßenschluchten die einer Auflockerung bedürfen kann ich an der Palleskestraße nicht erkennen.



    PS: Der Porzellanhof sieht ja herrlich aus, danke für die Fotos Schmittchen. :daumen:

  • ^ Gegen Auflockerung und Grünflächen kann ja niemand etwas haben, aber jetzt schaue Dir doch mal die vorgesehene Wohnbebauung an der nördlichen Seite der Palleskestraße an. Da siehst Du fünf Gebäude, die Schmittchen treffend als "über die Wiese verstreut" bezeichnet. Genau das sind sie nämlich. Ich kann keine, wirklich gar keine städtebauliche Leitlinie hinter der Verteilung der Baukörper erkennen. Von Blockrand reden wir hier schon einmal gar nicht. Aufnahme von Baulinien benachbarter Häuser? Keine Spur. Fortsetzung einer Sequenz? Bildung eines erkennbaren "Wohfühl-"Musters? Gerade Durchwegung des Grundstücks? Möglichst große Erweiterung des angrenzenden Parks? Nicht zu erkennen. Eher schon die Bauklötzer des Sohnes im Sandkasten.


    Warum nicht die Breuerwiesenstraße auch auf der östlichen Straßenseite mit einem Blockrand schließen, um dieser Straße eine Geschlossenheit zu geben, die auf der Westseite geplant bzw. gebaut wurde? Warum diesen Block nicht um die Ecke ziehen und entlang der Palleskestraße fortsetzen, um den schönen Manufakturgebäuden eine hochwertige Gebäudefront gegenüberzustellen und ihnen eine Fassung zu geben? Dieser Block sollte in Höhe der Manufaktur enden, um eine Sichtachse vom Stadtpark freizuhalten. Der Innenhof wäre groß genug, um als Erweiterung des Parks durchzugehen. Eine Passage zur Breuerwiesenstraße müsste freibleiben.


    Unverständlich ist mir auch die Rückversetzung der neu zu bauenden Integrierten Gesamtschule. An den Straßenrand mit ihr! Gegenüber ist - ein Blockrand. Mit einem einst hübschen Gründerzeitler an der Ecke. In der Mitte der Schulfront würde ich durch ein ansprechendes Portal den Zugang zu dem dann vergrößerten Schulhof schaffen. Das Portal wäre das Ende der Sichtachse durch die Breuerwiesenstraße und damit vielleicht ein kleiner Blickfang. Die westliche Seite der Schulgebäude könnte man öffnen, um den "Gefängniseffekt" des Schulhofs zu vermeiden. So, wie die Gebäude jetzt geplant ist, sehe ich auf der Freifläche Autos der Lehrer parken. Dafür wäre auch an der Kurmainzer Straße Platz.


    Meine Meinung.

  • Melchiorstraße: Lückenschluss und ehemalige "Sportzentrale"

    Ein weiteres Ärgernis im Besitz des Mannheimer Unternehmers Götz ist die ehemalige "Sportzentrale", von sipaq oben in #67 erwähnt. So siehts aus:



    Genau gegenüber plant die städtische Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) den Bau eines Mehrfamilien-Wohnhauses. Das Grundstück liegt an der Ecke zur Hilligengasse.



    Bilder: Schmittchen


    Dort war früher ein Parkplatz von Hertie, es handelt sich demnach um einen Lückenschluss. Gebaut werden soll ein viergeschossiges Gebäude in Passivhaus-Bauweise mit sieben sozial geförderten Wohnungen. Im Erdgeschoss ist eine als Kiosk zu nutzende Gewerbeeinheit vorgesehen, außerdem Pkw-Stellplätze und im zugehörigen Hinterhof eine Spielfläche für Kinder. Visualisierung:



    Bild: KEG

  • Kleines Statusupdate, wie bereits angesprochen, der der von der Stadt notgesicherte „Goldene Adler“ in der Bolongarostraße steht tatsächlich zum Verkauf, wovon seit ein paar Wochen nun auch ein Schild am Haupteingang zeugt. Quick'n'Dirty-HDR des gegenwärtigen Zustandes von gestern abend:



    (Klicken zum Vergrößern)


    Rechts im Bild übrigens das Haus Bolongarostraße 154 von 1526, das bereits in den 1980ern restauriert und teilweise rekonstruiert wurde. Hoffen wir, dass auch aus seinem Nachbarn dereinst ein solches Schmuckstück wird.


    In Beitrag #66 berichtete ich unter anderem über die angelaufene Sanierung von Hostatostraße 10. Leider erfüllen sich hier die Erwartungen auf eine diesem Jahrhundert angemessene Sanierung nicht, stattdessen ist seit einigen Tagen Dämmmaterial vor dem Gebäude aufgestapelt. Den Ausgang des Ganzen kann man sich denken.

  • Bebauungskonzept "Neues Wohnen am Klinikum Höchst"

    Durch den geplanten Neubau des Klinikums etwas weiter östlich und Abriss eines Teils der alten Klinikgebäude werden Flächen frei. Das Stadtplanungsamt macht sich darüber bereits Gedanken und hat Ende 2011 ein städtebauliches Gutachterverfahren durchgeführt, um Vorschläge für ein detailliertes Bebauungskonzept zu den neuen Wohngebieten und dem Kerngebiet gegenüber der ehemaligen McNair-Kaserne zu erhalten. Die eingereichten Entwürfe wurden im Februar 2012 von einer Jury bewertet und prämiert. Anschließend wurden die Entwürfe der Preisträger offenbar noch überarbeitet.


    Die Ergebnisse des Gutachterverfahrens werden am Montag, 4. Juni, im Kapellensaal des Bolongaropalastes vorgestellt. Die Präsentation der Überarbeitung des 1. Preises erfolgt durch das bearbeitende Architekturbüro Jourdan und Müller PAS. Im Anschluss an die Veranstaltung können die Ergebnisse des städtebaulichen Gutachterverfahrens sowie der überarbeitete Entwurf des 1. Preises bis einschließlich 12. Juni 2012 im Bolongaropalast montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden. Näheres, auch zur Informationsveranstaltung, in einer heutigen =9424506"]Pressemitteilung der Stadt.


    Eine Visualisierung des vorgesehenen Quartiersplatzes - das Haus im Vordergrund dürfte lediglich eine Studie sein, die Gebäude mit geneigten Dächern sind Bestand und sollen wohl erhalten werden:



    Grafik: Benjamin Jourdan - Jourdan und Müller PAS


    Dazu habe ich noch ein paar Fotos aus dem Jahr 2010. Auch eines des kleinen Gebäudes nahe der Gotenstraße, links auf der Visualisierung zu sehen und wohl bisher als Bibliothek des Klinikums genutzt:



    Das Hochhaus wird sicher abgerissen:



    Was mit anderen Bestandsbauten des Klinikums geschieht, wird abzuwarten sein.



    Bilder: Schmittchen

  • Der Blick geht von der Ecke Gotenstraße / Liebknechtstraße nach Osten, im Vordergrund die Gotenstraße.


    Das kleine, hauptwachenartige Gebäude links ist Klinikgebäude M (Foto 1 Schmittchen), es entstammt ebenso wie das dahinter liegende größere Klinikgebäude C (Foto 3 Schmittchen) der Bauphase um 1910. Gebäude C, das heute u. a. die Orthopädie, das SPZ und die Personalabteilung berherbergt, wird vom Entwurf offenbar zur Disposition gestellt. Dass das Bettenhochhaus (Foto 2 Schmittchen) nach dem Neubau an der Windthorststraße weichen wird, ist ziemlich klar.


    Der rechts im Bild eingeschobene Riegel soll offenbar auf der südlichen Hälfte des heutigen „Orthopädieparkplatzes“ entstehen. Am rechten Bildrand daran angrenzend Klinikgebäude F, meines Wissens ebenfalls aus der Zeit um 1910, das offenbar nicht zur Disposition gestellt wird.


    Bewertung: unverständlich ist für mich die Tatsache, dass Gebäude C nicht in den Entwurf einbezogen scheint, ist dieses von den Dimensionen her doch noch am ehesten zum Umbau in ein schniekes Wohngebäude geeignet. Ebenfalls nicht nachvollziehen kann ich, auch wenn es sich um einen frühen Entwurf handelt, wieso hier wieder mal in einem nahezu vollständig gründerzeitlichen Umfeld mit Walm- und Mansarddächern mit Flachdächern hantiert wird.


    Kubaturen und grundsätzliche Idee sind natürlich begrüßenswert. Insbesondere bezüglich der angrenzenden weitläufigen Grünflächen bedarf es aber eines ausgeklügelten Konzeptes auch über die Architektur hinaus, wenn diese Ecke nicht, wie offenbar schonmal vor Jahren, zu einem Treffpunkt für dunkle Gestalten und Drogenabhängige werden soll.

  • Danke für die Infos Schmittchen. Es ist wirklich positiv, dass die Stadt sich frühzeitig über die zukünftige Nutzung des Klinikareals Gedanken macht. In Anbetracht der Umgebung und dieses gründerzeitlich stark geprägten Stadtteils, fände ich wie RMA auch Walm- und Mansarddächern deutlich passender. Von daher hoffe ich sehr, dass die Bestandsbauten auf Schmittchens 3. Foto erhalten bleiben. Sie bilden ein sehr schönes Ensemble.


    Negativ überrascht bin ich aber, dass die Studie von Jourdan stammt. Bisher hatte ich eine hohe Meinung von ihm. Sein jüngstes Projek in Bornheim und diese Studie finde ich - in der jeweiligen Umgebung - nicht sonderlich überzeugend. Da man sich aber noch in einer frühen Phase der Planung befindet, hoffe ich auf entsprechende Nachbesserungen.

  • Nochmals: Es geht bisher nur um den Städtebau! Also um die Frage, wo Baufelder vorzusehen sind, wie groß diese werden sollen, wie Bauten auszurichten und zu gruppieren sind, auch um die Raumbildung durch Wege und Plätze, und so weiter und so fort. Es wird weder über die Dachform noch über die Architektur überhaupt entschieden, auch nicht darüber, wer später irgendwann Architekturentwürfe anfertigen soll. Keineswegs zwingend ist das das Büro welches den städtebaulichen Entwurf liefert. Auf dem Bildchen wurde halt irgendetwas eingezeichnet, so dass nicht überall gänzlich ausdruckslose Platzhalter stehen so wie im Hintergrund (daher mein Hinweis auf eine Studie). Und ein Büro wegen eines einzigen Vorentwurfs zu verurteilen, auf Grundlage einer nun wirklich nicht gut gemachten Visualisierung, besonders da es dort - in bekanntermaßen schwieriger Situation - tatsächlich um Architektur und nicht um Städtebau geht wie hier, halte ich für mehr als fragwürdig. Außerdem dürfte in diesem Büro gerade ein Generationswechsel vor sich gehen, auch daran sollte man vielleicht denken.

  • ^ Zustimmung. Prominente Beispiele für nie gebaute Platzhalterentwürfe im Rahmen eines städtebaulichen Konzeptes waren Gateway Gardens und das Europaviertel. Dort haben wir mehr oder weniger schöne, futuristische Baukörper gesehen, von deren tatsächlich gebauten Projekten oft nicht einmal die Kubaturen übrig blieben. Wie gesagt, geht es erst einmal um Städtebauliches, und das ist ja schon verzwickt, spannend und herausfordernd genug, wie man gerade in Hoechst sieht.


    Davon abgesehen sollten wir uns bei konkreten Entwürfen aus dem Büro Jourdan & Müller wohl an eine stilistische Zweigleisigkeit gewöhnen. Neben dem ehrwürdigen Zottel Jochen arbeitet sein Filius Benjamin im Büro. Letzterer hat eine eigene Entwurfssprache gefunden und ordnet sich eher nicht dem bisherigen Bürostil unter. Siehe etwa beim Skyline Plaza (Spatenstich mit Fotos).


    Beim Konzept oben gefällt mir die Fortsetzung der Straßenlinie Gotenstraße, die Kleinteiligkeit und der klar abgegrenzte Platz vor dem Schmuckstück, der "kleinen Hauptwache". Das alles passt auch gut zur gegenüberliegenden Bebauung an der Gotenstraße und heilt die jetzige Wunde (Parkplatz).

  • Achso OK, dann habe ich das falsch verstanden. Außerdem verurteile ich Jourdan nicht, ich bin nur von den jüngsten Entwürfen nicht so überzeugt wie von den früheren bzw. war über des neuen Stils überrascht. Mir war aber nicht bekannt, dass sein Sohn im Büro tätig ist. Von daher muss ich wohl wirklich an die neue Formsprache gewöhnen, wie epizentrum sagt.


    Die Umgestaltung des Parkplatzes in einen Aufenthaltsplatz für Anwohner ist eine gute Idee. Schade wäre es aber um das Gebäude C. Schöner fände ich es, wenn das "Jourdan-Haus" um ein Drittel verkürzt wird, damit Gebäude C erhalten bleiben und somit der Platz hinter dem Gebäude für Neubauten genutzt werden kann. Es kann aber auch sein, dass die Perspektive auf diesem Bild täuscht und das neue Gebäude zwischen dem Platz und Gebäude C entstehen soll. Denn wenn ich es richtig sehen, wird der Platz etwas kleiner ausfallen als der Parkplatz. Na ja, warten wir mal ab. Ab Montag wird es sicher mehr Entwürfe bzw. Perspektiven geben, dann kann man dieses Konzept besser beurteilen.

  • Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt wird doch wieder am Brunnen in der Bruno-Asch-Anlage, unmittelbar neben dem Höchster Bahnhof, gearbeitet. Laut =9334193"]PM der Stadt begannen die Arbeiten am 14.05.2012, ein Probelauf des Brunnens ist noch für dieses Jahr geplant. Mehr dazu in diesem Beitrag und der FNP. Das Fundament für den Brunnen scheint soweit fertig zu sein.



    Aktuelle Bilder des ehemaligen Süwag-Verwaltungsgebäudes in der Brüningstraße 1, dessen Abbruch im März begonnen hatte (Karte, #65).





    Einer der Sanierungsfälle in der Höchster Altstadt ist das Gebäude Höchster Schlossplatz 14. Das Fachwerkhaus aus der Spätrenaissance (1585, siehe wikipedia) scheint langsam aber sicher in Schönheit zu sterben…



    Oder doch nicht? Das Höchster Kreisblatt berichtete Anfang Mai über die verschiedenen Höchster Sanierungsfälle. Und wie man erfahren hat, soll nach jahrzehntelangem Verfall endlich der Eigentümer, der wohl einen Dauerstreit mit den Ämtern hat, ein Architekturbüro als Vermittler akzeptiert haben, so dass nun vielleicht im Sinne von Eigentümer und Denkmalschutz saniert werden kann. Immerhin steht an der Rückseite schon ein Gerüst (Foto). Mehr im Presseartikel, wo es auch um andere Sanierungsfälle (Goldener Adler) geht.



    Nach wie vor eingerüstet ist der ebenfalls am Schlossplatz gelegene Zollturm (Karte, mehr hier), jetzt aber schon mit neuem Schieferdach.




    Westlicher Anbau.



    Ein gutes Beispiel, wie ein vernachlässigtes Gebäudeensemble schön wiederhergestellt wurde, ist das Sanierungsprojekt Badstubengasse 6, 8 und 8H. Zuständig dafür war die KEG, die auf ihrer homepage ein paar Infos und Fotos zu dem Vorhaben hat. Im Industriebau 8H wurde früher das Höchster Kreisblatt gedruckt und gebündelt. Das Ergebnis ist sehr gelungen, ein sehr schöner, ruhiger Innenhof entstanden.



    -Bilder von mir-