Leipzig: Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Die Fassade macht einen hochwertigen Eindruck und setzt die Qualität der Kirche fort. Auch finde ich den leichten Überhang des ersten OG's eine gute Fortführung der Eingangssituation der Kirche an der Ringstraße.


    Das einzige was ich leider nach den ersten Visus befürchtet hatte, ist die Orientierung der Ecksituation zur Nonnenmühlgasse. Ich hätte bei dem Entwurf eine einheitliche und gespiegelt Fassadenfront zum WLP bevorzugt. Ähnlich der Schaufassaden vor der Kriegszerstörung.



    PS: danke für den Link mit dem Eindruck der früheren Bebauung 'Birte'. Der WLP hatte aber wenig später eine wesentlich großzügigere Bebauung. Die Kleinteiligkeit aus zum Teil der Zeit als Vorstadt wurde nach und nach überbaut.

  • ^^Seit heute finden sich auf der Webseite von upa weitere Erläuterungen der Architekten, was sie sich da so überlegt haben (wichtigste Punkte):

    • die Bronzerahmen der Fenster sind in den unteren Etagen dünner und werden mit jeder höheren Etage breiter (wodurch sich jeweils der Klinkeranteil der Fassade nach oben hin ausdünnt) - damit soll das Gebäude nach oben hin „leichter“ wirken
    • die Wohnungen sind in der ruhigeren Ruth-Pfau-Str. angesiedelt (nur hier Putzfassade und herauskragende Balkons), betreutes Wohnen in der Nonnenmühlgasse, Gastronomie/ Einzelhandel am Peterssteinweg an der Ecke neben der Kirche, das Hotel an der Ecke neben dem Polizeirevier (hier öffnet sich die Lobby und der Restauranteingang in Richtung Karli)
    • die markante Betonung/Öffnung des Gebäudes mit der Höhendominante Richtung Kirche ist bewusst so gewählt worden - das Gebäude nimmt damit direkten Bezug auf den zurückweichenden Baukörper der Probstei St. Trinitatis
    • die überdachte Zulieferzone für das Hotel entsteht in der Dimitroffstr., direkt neben der Einfahrt zur zweigeschossigen Tiefgarage
  • ^ also ich will gar nicht groß kriteln, denn der Gesamtenwurf ist wirklich gut geworden. Aber das Argument eines "direkten Bezugs auf den zurückhaltenden Baukörper der Kirche", kann ich nicht wirklich nachvollziehen und verstehen. Warum? Warum kein baulichen Präsenzbezug auf einen den zweitgrößten Stadtplatz der Stadt?


    Aber gut - es sind halt Gestaltungsansätze des Büros. Und wie gesagt, ist der Geamtentwurf gut gelungen.

  • ^ Drei Worte: Gott sei dank!


    Derweil ist der Entwurf zum Bebauungsplan für den Leuschner Platz von der Stadtspitze bestätigt worden, so dass der Stadtrat im Juni darüber entscheiden kann. Angedacht ist weiterhin die Errichtung einer Markthalle inkl. Einzelhandel, Büros, Gastronomie und ggf. "wichtigen städt. Einrichtungen" im zentralen Baufeld. Darüber hinaus soll der ehem. Königsplatz ab Mitte des Jahrzehnts zu einem "Stadtplatz mit hohem Grünanteil" ausgebaut werden - das Wettbewerbsverfahren dazu soll ab 2022 starten.


    https://www.leipzig.de/news/ne…lm-leuschner-platz-steht/

  • Nonnenmühlgasse 20 - Update


    Nachdem sich lange nichts mehr getan hatte, scheinen sich die Fassadenarbeiten an dem Caritas-Gebäude dem Ende zuzuneigen. Rundgang:

    tjb65ief.jpg
    Es wird interessant sein, wie sich der GRK-Neubau links daneben einfügen wird:

    gxlfj4lb.jpg

    Nonnenmühlgasse / Ecke Ruth-Pfau-Straße:

    o25ea755.jpg

    Die Fassadengestaltung erinnert vor allem an der Ecke an das Trias-Gebäude ein paar hundert Meter weiter am Ring:

    cxd7hxkj.jpg
    Blick entlang der zukünftigen Ruth-Pfau-Straße:

    26h5yu38.jpg
    Tiefgarageneinfahrt an der Dimitroffstraße:

    pa8w77n4.jpg Bilder: meine, gemeinfrei

  • ^ Ich hoffe, die Tiefgarageneinfahrt in der Dimitroffstraße kann noch mit einem Gebäude überbaut werden, das an die Brandwand des Nachbargebäudes anschließt.

  • GRK - Wettbewerbsergebnisse


    Hier weitere Entwürfe aus dem Wettbewerbsverfahren:


    Platz 1

    Ansicht Peterssteinweg:

    28n9mnj5.jpgAnsicht Nonnenmühlgasse:

    ys3loou5.jpgAnsicht Ruth-Pfau-Straße (links) und Dimitroffstraße:

    6fdj9ipm.jpg unnewehr-packbauer

    Hochauflösendere Bilder werden sicherlich folgen.


    Platz 2

    Ansicht Peterssteinweg/Dimitroffstraße:

    yxjdzqs4.jpg
    i65f9y9p.jpg


    Platz 3

    Ansicht Peterssteinweg (Maverick83 hatte bereits berichtet):

    p9aze94f.jpg Alle Bilder: competitiononline


    Die Ergebnisse auf den hinteren Plätzen wurden (noch) nicht mit Bildern hinterlegt.

  • Oh man, die immer gleichen Rasterfassadenelemente.

    Platz 1 - über endlose Meter die gleiche Fassade, wenig Abwechslung, wenig Bezug auf die Umgebung (Kirche vs. altes Polizeigebäude), was man wohl nur durch Klinker(imitat) versucht.

    Platz 2 - auch nicht viel besser, aber wenigstens etwas merh Abwechslung in der Fassadengestaltung und es wirkt im Entwurf etwas anspruchsvoller...

    Platz 3 - was soll das denn sein? Ein Mix aus Bürogebäude und misslungenem Raumschiff? Wieder über hunderte Meter endlose Rasterfassade mit geringem Betonanteil und sonst monotoner Glasfront. Gähn.

  • ^

    Schade.

    Ich kann mit diesem polemischen und recht respektlosen Beitrag wenig anfangen. Ein produktiver Diskussionsbeitrag ist es jedenfalls nicht ... vielmehr eher eine geschmacksbasierte Meinungsäußerung.


    Die Entwürfe selbst sind der Bauaufgabe in meinen Augen durchaus angemessen. Wir haben hier einen großen Stadtplatz (auch nach weiterer Bebauung), der auf Wiederholung und Masse in Fassaden- und Raumgestaltung angewiesen ist, um vernünftig eingefasst zu werden. Kleinteiligkeit hätte zerfasert gewirkt und die Raumwirkung nachhaltig gestört.

    Der Bezug zur Kirche ist bereits erklärt worden, zum Polizeirevier ist architektonisch mit modernen Mitteln keine vernünftige Bezugnahme sinnvoll / möglich, außer in Bauhöhe und Materialität. In beiden geht der Siegerentwurf auf die vorhandene Bausubstanz zu.


    Im Ergebnis scheint mir besonders der Siegerentwurf ein harmonisches Zusammenspiel aus altem Verwaltungsbau, neuem Kirchenbau und ganz neuen Misch-Zweckbau zu versprechen ... jedenfalls auf den Visualisierungen. Materialitäten, Funktionen, Baumassen und Gestaltung passen gemeinsam für mich sehr gut an einen wichtigen Stadtplatz einer modernen Großstadt. Nix wofür man sich an dieser Stelle schämen müsste.

  • Meine persönliche Rehenfolge der Entwürfe wäre 1-3-2 gewesen. Der Entwurf auf dem zweiten Platz ist mir zum Leuschnerplatz hin zu langweilig, da man auf Sprünge in der Fassade verzichtet hat. Der drittplazierte Entwurf hat eine gewisse Leichtigkeit, zudem wirkt das EG höher als bei den anderen Entwürfen. Der Rücksprung der Fassade zum Polizeigebäude hin hat ebenfalls etwas - gern hätte das noch drei bis fünf Stockwerke weiter gehen und damit in einer deutlicheren Betonung der Ecke zur Kirche enden dürfen. Vom Platz aus wäre aber vermutlich die wenig plastische Fassade nicht so schön anzusehen gewesen.


    Insgesamt hat daher meiner Meinung nach der beste der drei bisher vorgestellten Entwürfe gewonnen.

  • Die Bild gibt sich nun doch noch einmal etwas inhaltlicher, mit Stichpunkten, zum Thema WLP wieder.


    Ohne große Neuigkeiten:

    • Ende 2020 soll der Bebauungsplan durch den Stadtrat um verabschiedet zu werden
    • Baubeginn wohl ab 2024/25


    • nördliches Teilgrundstück mit 56m Hochhaus inklusive der neuen Juristenfakultät und dem 'Forum Recht'
    • im mittleren Teilgrundstück sollen Stadtverwaltung, Musikschule, Volkshochschule, Einzelhandel, Gastronomie
    • im südlichen Teilgrundstück bekanntlich das Leibniz-Institut sowie weitere Institute der Uni und Wohnen auf 110.000 qm (was wohl auch eine Höhendominante bräuchte bei der Fläche)


    • Markthalle im mittleren Teilgrundstück möglich, aber Konzept durch Bedarf und Investor weiterhin fraglich
    • Freifläche für Veranstaltungen um Marktplatz zu entlasten


    Soweit so gut, nix neues. Explizite Planungen wohl erst mit dem verabschieden des Bebauungsplans. So richtig stimmig bzw klar wirkts für mich immer noch nicht. Wie gesagt, sind es meines Erachtens zu viele Nutzungskonzepte für diese Stadtfläche.

  • ^Wenn lange warten gleich hohe Qualität bedeutet, dann isses ja gut. Ich persönlich hoffe auf moderne, vielleicht sogar spektakuläre moderne Architektur, von den Eggeraats und Liebeskinds & Co dieser Welt. Ich meine an dieser Stelle kann man es schon mal ordentlich krachen lassen, um den Leuschnerplatz mit einem Knall wieder auf die Stadtkarte zu setzen. Der Nutzungsmix klingt stimmig. Auch wird der Platz ein neuer Knotenpunkt im Nahverkehrsnetz werden. Wenn jetzt noch die Ostkante und der Platz selber architektonisch anspruchsvoll gestaltet werden, dann könnte hier ein hochfrequentierter und vielleicht sogar einer der beliebtesten zentralen Plätze der Stadt entstehen.

  • Nonnenmühlgasse 20 - Update


    Auch die Fassade am Martin-Luther-Ring ist jetzt gerüstfrei:


    Bilder: meine, gemeinfrei

  • ^^ und so ist es ja auch gedacht. Ein neuer Platz am Rand der Innenstadt und im Übergang zur beliebten Südvorstadt. Mit diversen Nutzungen und als Veranstaltungsort. Zu lange musste der Platz als eine Durchgangsstation in die Innenstadt herhalten. Das wird sich definitiv ändern.


    ^ ist einfach solide, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Etwas mehr Staffelung hätte dem Gebäude sicher nicht geschadet. Dennoch eine Verbesserung zu dem 90er Jahre Ungetüm auf der Ecke. Auch fehlt natürlich immer noch der Kontext mit dem geplanten Bürogebäude auf der Ostseite des WLP. Dann wird's auch etwas spannender.

  • Quelle: PM Stadt Leipzig

  • Da sieht man mal wieder, was wir auf diesem Platz wahrscheinlich alles nicht zu sehen bekommen werden. Schade. Das hätte Landmarkencharakter gehabt und wäre ein schönes Abenteuer fürs Auge gewesen. Etwas, worauf man sich bei der Fahrt durch die Stadt schon einen Kilometer vorher gefreut hätte. Aber sicher gibt's da auch andere Meinungen. Manchmal ist es halt nur traurig und ermüdend wenn man immer wieder mit erleben muss, wie sehr dynamischere Ideen von Form und Gestaltung immer wieder zurecht gestutzt werden. Das ist, als würde ein Museum immer nur Kompromiss-Kunst sammeln, um ja sein Publikum nicht zu überfordern. Ich würde mich ja sogar darüber freuen wenn mal wieder etwas gebaut würde, das überhaupt nicht meinem Geschmack entspricht aber das versucht, seine Umgebung etwas zu beeinflussen.

  • ^Ich muss gestehen, auch mir gefällt dieser Entwurf sehr gut. Vergleicht man diesen mit dem Gewinnerentwurf, wirkt letzterer geradezu mutlos und tendenziell langweilig. Wenngleich ich die Fassade für unpassend an dieser Stelle halte, weil sie so gar nichts aus der Umgebung aufgreift. Aber das mal außer acht gelassen, wäre das doch mal ein Leuchtturm gewesen - ähnlich dem SAB-Bau - ein Hingucker eben.