Leipzig: Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Mehrzweckgebäude Nonnenmühlgasse

    Die Arbeiten an der Nonnenmühlgasse 3-5 gehen weiter: Der Keller wird betoniert.



    11.09.2018


    Schon ein bisschen älter aber ich kam noch nicht dazu es hochzuladen...

  • Vor kurzem habe ich abends das Geläut des Kirchturms hören können, fand ich recht angemessen. Weiß jemand, ob dieses Geläut komplettiert wurde?

  • Vor kurzem habe ich abends das Geläut des Kirchturms hören können, fand ich recht angemessen. Weiß jemand, ob dieses Geläut komplettiert wurde?


    Ja das Geläut soll jetzt komplett sein!

  • Entscheidung im Realisierungswettbewerb für den IfL-Neubau

    Das Architekturbüro Henchion Reuter aus Berlin/Dublin geht als Gewinner aus dem Wettbewerb für den Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) hervor.


    Gegenstand des Projekts ist die Planung des neuen Gebäudes des IfL mit Forschungsbibliothek auf dem Gelände des Wilhelm-Leuschner-Platzes. Der Neubau wird mit Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat finanziert. Für die Gesamtbaukosten ist ein Budget von 34,5 Mio. Euro vorgesehen.


    Henchion Reuter ist in Leipzig für seinen Bau des Gondwana-Lands im Zoo bekannt und hat mit Bauten in Deutschland, Irland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern internationales Renommee erworben.


    Siegerentwurf. Perspektive Tag.


    Perspektive Nacht.


    Atrium.

    © Henchion Reuter Architekten


    Neben dem Wettbewerbsgewinner wurden zwei weitere Arbeiten mit einem Preis ausgezeichnet.


    2. Preis.

    © ARGE Derveaux / Rimpau & Bauer Architekten


    3. Preis.

    © CLTR Cluster-Architekten


    Engere Wahl.

    © Steiner Weißenberger Architekten GmbH


    Volltext hier und Bilder hier.

  • Danke, miumiuwonwon!


    Ich finde, an dieser Ecke von Brüderstraße und Windmühlenstraße gibt es eine vertane Chance. Der Entwurf von Steiner Weißenberger Architekten sticht für mich mehr heraus und würde die Ecksituation besser hervorheben. Außer, sie soll nicht auffallen.

  • Sieht schlimm aus. Die Ecke zum Platz ist ausgebildet wie ein Bunker mit Schießscharten. Sowas kann ich nicht nachvollziehen. Gegen einen auffallenden modernen Bau als Blickfang habe ich hier nichts, aber das ist doch wieder Langeweile und Tristesse pur.

  • Mhm, auf den Entwurf von Steiner Weißenberger Architekten hätte ich mich gar gefreut, aber irgendwie gewinnt hier wieder mal eher Bunker und Raster. Berlin lässt grüßen, aber im negativen Sinne. Schade :nono:

  • Die Entwürfe sind alle nicht so der Brüller. Der Steiner Weißenberger Architekten - Entwurf nutzt zwar die Ecksituation am besten aus, trotzdem wirkt er aufgrund fehlender Höhe langweilig, und aufgrund der optisch dominanten horizontalen (Beton?-)Elemente kommt das eigentlich Filigrane des Entwurfs nicht zur Geltung.


    Der CLTR-Entwurf hat für mich die beste Eingangssituation an der Ecke - dafür wirkt der Rest des Gebäudes sehr abweisend.


    Die strenge Rasterung des zweitplatzierten Entwurfs wirkt nicht sehr einladend, könnte aber neben einer verspielten Markthalle durchaus für einen Akzent sorgen. Da die Markthalle und mit ihr deren Architektur noch in ferner Zukunft liegt, wäre mir das zu riskant.


    Beim Siegerentwurf gefallen mir die abwechslungsreichen Fassaden entlang der Brüder- und Windmühlenstraße. Den Block an der Ecke finde aber auch ich zu flächig. Da wird viel vom Fassadenmaterial abhängen - ich hoffe, dass es nicht Sichtbeton wird.


    Insgesamt finde ich, dass man seitens der Stadt den Hochpunkt eher an diese Ecke hätte setzen sollen. Anders als bei der Vorkriegsbebauung hat aufgrund des viel größeren Platzes der Eingang der Windmühlenstraße eine hohe Bedeutung, dem auch eine entsprechende bauliche Betonung gutgetan hätte.

  • Ich kann mich an dem Reigen der negativen Kritik überhaupt nicht beteiligen. Für mich ist das ein ganz starker Entwurf und ich kann die Entscheidung der Jury nicht genügend loben.


    Als einziger der eingereichten Entwürfe haben 'Henchion-Reuter' hier eine Ecksituation nicht einfach "abschmieren" lassen. Im Gegenteil, wird hier mit einer monolithischen Form, in der sich die öffentlichen Bereiche des Instituts mit Bibliothek und Archiv befinden werden, der Blockrand unterteilt. Mit einer hervortretenden art Gebäude-Plastik welche am WLP selbst mitgestaltet. Ganz so wie bei St. Trinitatis, womit der jetzige Neubau eine Beziehung herstellt. Fenster-Öffnungen lockern den Block etwas auf. Der zweigeschossige Eingang zum Atrium öffnet das Gebäude zur Platzfläche.


    Während die beiden Seitenflügel in der Raumkannte sowie in der Gebäudehöhe etwas zurückgenommen werden und somit dem Block die Eintönigkeit entziehen. Wobei diese in der Gestaltung noch einmal zwischen Brüder- und Windmühlenstraße variieren. Erster Teil wird sich im Stil des Kopfbaus bewegen, während der Bau in der "Windmühle" sich, durch starke Fensterraster, im Kontext zur vorhandenen Blockrandbebauung bewegt.


    Hier bin ich auf die Fassadenmaterialien und die Umsetzung bzw. Erscheinung gespannt. Bei einer qualitativen Umsetzung kann sich die Stadt an dieser prominenten Stelle darauf freuen.



    Das alles schaffen die anderen Entwürfe nicht im Ansatz. Muss man einfach feststellen. Eher bekommen sie den gestalterischen Unterschied zu einem normalen Bürogebäude nicht hin. Des Weiteren bricht keiner der anderen Entwürfe mit dem kompletten Dreieck-Grundstück sondern verringern nur die Gebäudehöhe. Keine Prägnanz zum WLP hin und keine Differenzierung zu den verschiedenen städtebaulichen Gegebenheiten von Platzfläche, bestehender Bebauung, und zukünftigem Neubau.


    Deswegen absolut d'accord zu der Entscheidung der Jury! Die LVZ noch einmal mit einem Model des Entwurfs.



    __________



    An dieser Stelle sei auch noch mal an die Planungen der juristischen Fakultät der Uni erinnert. Im Doppelhaushalt 2019/2020 des Freistaats werden nun die Planungen aufgenommen. Die Fakultät und Uni wollen bekanntlich auf die andere Seite des obigen Grundstücks. Der Neubau soll Fakultät, mehrere Hörsäle (darunter ein Audimax), die neue juristische Bibliothek, sowie eine Mensa enthalten.


    Wenn nichts dazwischen kommt, wird man noch in diesem Jahr mit gezielten Planungen starten.

  • Dann verzichte ich lieber auf eine betonte Ecksituation, statt so einen Klotz vor die Nase gesetzt zu bekommen.
    Der Verweis auf die Trinitatiskirche ist gleichwohl richtig. Die große fensterlose Front zum Leuschnerplatz ist die große Schwäche des Kirchenbaus. Damit ist zumindest mein Bedarf an monolithischer "Gebäude-Plastik" am Platz gedeckt. Zumal wir hier sicher ohne die wohltuende Struktur des Rochlitzer Porphyrs werden auskommen müssen.

  • Weisser Beton oder Muschelkalk wird dem ganzen auch besser stehen, als der eigentlich seit der Renaissance nicht mehr wirklich genutzte Rochlitzer Porphyr.



    Auch sei allen Bedenken mal entgegengebracht, dass die Ecksituation bei einer kompletten Bebauung der Platzkante, eher im Hintergrund steht. Wir werden also von keiner Dominanz auf dem Platz, dennoch aber Beziehung mit dem Platz ausgehen können.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Weisser Beton [...] wird dem ganzen auch besser stehen ...


    In der Frage bin ich ganz bei Birte. Sichtbeton sieht spätestens nach drei Jahren nur noch schäbig aus. Immer.


    PS: Die (Platz-)Kante benötigt kein zweites n.

  • Ich kann mich der negativen Kritik nur anschließen. Wie kann man einem Platz, den man erlebbar machen möchte und an dem sich Menschen gerne aufhalten sollen, zwei Betonwände mit Schießscharten zukehren:nono:? Der Siegerentwurf harmoniert auch nicht im Ansatz mit den umliegenden Gebäuden und er gibt eine Richtung für die noch zu bauenden Gebäude vor, die mir gar nicht gefällt:Nieder:. Allenfalls der Entwurf von Steiner Weißenberger wirkt auf mich angenehm. Wie zu viel Beton nach einer gewissen Zeit wirkt, kennt man doch bereits aus anderen Städten.

  • In der Frage bin ich ganz bei Birte. Sichtbeton sieht spätestens nach drei Jahren nur noch schäbig aus. Immer.


    PS: Die (Platz-)Kante benötigt kein zweites n.

    Das ist also "immer" so. Wirklich "immer"?


    Und danke für den Hinweis bzgl. der Rechtschreibung. Gibts denn auch eine inhaltliche Auseinandersetzung oder bleibt es bei "immer" und nem falschen "n"? Deine Kommentare bestechen eher durch Kritik an anderen Kommentaren als an Projekten bzw. Themen selbst. Das bleibt dann eher flach.

  • Der Siegerentwurf harmoniert auch nicht im Ansatz mit den umliegenden Gebäuden und er gibt eine Richtung für die noch zu bauenden Gebäude vor, die mir gar nicht gefällt

    Also weder gibt es Bestandsbauten auf dem Platz noch muss der Entwurf eine "Richtung für die kommenden Bauten" sein. Im Gegenteil bzw. warum auch?



    zu viel Beton nach einer gewissen Zeit wirkt, kennt man doch bereits aus anderen Städten.

    und man kennt auch alt gewordene Glasfassaden und dessen Erscheinung nach einigen Jahrzehnten. Was hat das nun aber mit einem Entwurf zu tun? Sind materielle Alterung ein Grund für Entwürfe? Gibt es überhaupt Materialien welche nicht altern?

  • ^
    Es gibt aber direkt angrenzend die Stadtbibliothek und weitere Gebäude, die sehr wohl umliegende Gebäude sind, auch wenn sie nicht direkt auf dem Platz stehen. Sie sind teils direkte Nachbarn.


    PS: Ein Gebäude, was aussieht wie ein moderner Bunker in dieser Lage. Dort drin sollen Menschen arbeiten. D.h. dahinter ist nicht wie bei St. Trinitadis ein großer Leerraum, der nicht genutzt wird und der Kirche nur ihre nötige Höhe gibt. Was soll daran architektonisch wertvoll sein?

  • ^ Das wird hier wieder alles recht heiss diskutiert. Ich hatte in meiner Ausführung davon gesprochen, was die Nachteile der anderen Entwürfe sind. Und bei diesen sticht eben vor allem die nicht existierende Auseinandersetzung der vom WLP zurückgesetzten Ecksituation, sowie die fehlende gestalterische Abgrenzung zwischen Platzsituation an der Ecke und dem Teil an der "Windmühle" hervor. Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber eine städtebauliche Einordnung des Neubaus mit ner simplen Höhenstaffelung ist keine intelligente Komponente des Entwurfs.



    Der Siegerentwurf bringt ganz eindeutig drei wichtige Ansätze mit: dieser betont die zurückgesetzte Ecksituation (die eben nur marginal die Platzkante einnimmt) welche die öffentlichen Bereiche mit Bibliothek und Archiv beinhaltet; der Entwurf rationalisiert die Gestaltung anhand der Bestimmung und der Umgebung im Teil an der Windmühle; und er schafft eben ein Gegengewicht im Dreieck mit mindestens einer Höhendominante an der Grünewaldstraße.


    Letzteres ist vor allem wichtig, wenn man die Visualisierungen sieht, in dem diese Höhendominante in Richtung Bayerischen Platz doch recht stark ausfällt. Deswegen meine Formulierung des "abschmierens" der anderen Entwürfe. Vergessen wir nicht die Pläne der Juristischen Fakultät, welche in dem anderen Teil - Brüder-/Grünewaldstraße eine menge Nutzungen unterbringen will. Da wird's sicher auch nicht bei einer normalen Raumkante bleiben. Hier wäre also die Möglichkeit die drei Spitzen zu pointieren.



    Worüber diskutieren wir bei dem Entwurf also? Es geht um die Nutzung und dementsprechende Umsetzung dieser Ecksituation. Es geht um die Prominenz der Ecksituation auf dem WLP. Es geht um die Einbindung in die Bestandsgebäude in der Windmühle. Und es geht eben um Baumasse in Korrespondenz des gesamten Dreiecks. Applizieren wir das auf die gezeigten Entwürfe, fällt es mir zumindest schwer, die anderen besser zu finden.




    Keine Einzelkritik an dich altbaufan sondern generell, muss dann eben mehr kommen als "Betonfassade" und "aussehen in einigen Jahren". Sondern da braucht es mehr Auseinandersetzung bzw. Kontextualisierung mit den oben genannten Faktoren. Denn darum geht es ja.


    Das ist schon noch ein Architekturforum. Es kann dadurch nicht sein, dass einem durch längere Kommentare und einer gezielten Auseinandersetzung zum Projekt, minimal Spruchbänder aka Kommentare um die Ohren fliegen. Die sich inhaltlich kaum damit auseinandersetzen sondern gezielt Teile des Beitrags herausgreift. Das ist einfach zu flach!

  • „Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.“ (Immanuel Kant)


    Es tut mir leid, aber ich kann an diesem Siegerentwurf wahrlich nichts Schönes finden. Das Gebäude sieht wirklich aus wie ein Bunker und das mitten in der Stadt. :Nieder:

  • ^^ Nochmal zur Klarstellung: Auch ich bin der Meinung, das der beste der vier Entwürfe gewonnen hat, nicht zuletzt, weil er im Gegensatz zu den anderen eine gewisse Präsenz auf den Platz bringt, obwohl das Gebäude leicht zurückgesetzt ist. Mit einer dunklen Verkleidung könnte sich der Eindruck verstärken. Mit einer Betonfassade wohl eher nicht. Dass Beton nicht so gut über die Jahre kommt, selbst wenn er initial makellos war (was auf so großer Fläche oft nicht der Fall ist), kann man immer wieder beobachten. Dazu kommt die Verschmutzung durch den an der Stelle nicht unerheblichen Kfz-Verkehr. Ich hoffe, dass man sich für eine Verkleidung entscheidet.


    Die Anpassung an das Umfeld halte ich in diesem Fall für vernachlässigbar. Die existierende Bebauung ist ohnehin schon so vielfältig und großflächig, sodass eine Vermittlung meiner Meinung nach gar nicht möglich und auch nicht nötig ist.


    Der neue WLP wird so groß sein, dass jedes der Gebäude am Platz schon ordentlich "Wumms" benötigt, um überhaupt eine Wirkung auf den Platz zu haben. Man täte gut daran, die an den Platz angrenzenden Teile der Gebäude jeweils als ausdrucksstarke Solitäre zu betrachten und nicht zu versuchen, eine Vermittlung oder Harmonie zwischen diesen anzustreben. Daher auch mein Wunsch nach etwas mehr Höhe am Eingang der Windmühlenstraße. Mit zwei Stockwerken mehr wäre die Wirkung nochmal eine ganz andere. Dafür kann der Architekt aber nichts, die Höhe war meines Wissens nach durch die Stadt vorgegeben.


    Ein ganz anderer Schnack ist die Seite zur Grünewaldstraße und die Ecken der gesamten Platzbebauung dort. Die haben wieder ganz andere Anforderungen. Aber um diese geht es ja im Moment noch nicht.