City West (Kudamm östlich der Fasanenstr. / Tauentzienstr.) | Kleinere Projekte

  • Obacht, Satire

    Um ein hier verwendetes Adjektiv aufzugreifen: in den Augen des derzeitigen architektonisch-städtebaulichen Mainstream gilt jede Art von Symmetrie und harmonischem Gesamtbild als "staubig". Daher haben, durch ihre Einfachheit und Unaufgeregtheit bestechende, Vorschläge wie von "Stunden" grundsätzlich keine Chance. Es muss immer möglichst teuer und kantig sein. Angepriesen unter möglichst häufigem Erwähnens von Floskeln wie "das Raumkonzept nimmt die Brüche der Umgebung auf ohne sich in den Vordergrund zu drängen". :D

  • Berliner Freiflächen

    Tja, Freunde. Und im Frühjahr bekommen wir dann die Entwürfe für die Freiflächen rund um Fernsehturm und Neptunbrunnen. Und dann der Wettbewerb für die Freiflächen um das Schloß, die laut unserer Senatsbaudirektorin einen "zeitgenössischen Kontrapunkt" zur Stadtschloßfassade setzen sollen. Na, da freuen wir uns alle...

  • Motto: Unsere Straße soll hässlicher werden.

    Die City-West - [url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/City-West-Ku-damm-Kranzler-Eck;art270,3036869]Auf der Straße nach irgendwo[/url]


    Trapezförmige Beete und Bänke für den Tauentzien sind [Verwünschung hier einfügen].

  • Wirtschaftlich ist der KuDamm schon lange wieder top. Sicherlich profitiert von der hohen Passantenfrequenz nicht jedes der Geschäfte, aber die Talsohle wurde schon lange durchschritten. Nur sieht man ihm das nicht unbedingt sofort an. Es wurde zwischen Tauentzien und Adenauer Platz in den letzten jahren so viel neu errichtet, meines wissens ist die Tauentzienstraße sogar die mit dem höchsten Anteil an Neubauten bezüglich Einzelhandel in ganz Berlin. (Das macht sie allerdings nicht zwangsläufig ästhetisch)


    Nur eben die öffentliche Infrastruktur ist etwas abgegessen. Die Gehwege, teils die Lampen, die Begrünung. All das ist wirklich in die Jahre gekommen.


    @ konstantin:
    ich finde die heutige kreuzung Joachimstahler/KuDamm die baulich bisher überzeugendste die hier je zu sehen war. Allerdings sollte die Platzgestaltung selbst nun auch überarbeitet werden.


    @ Ben


    das mit der U-Bahnverlängerung ist extrem kompliziert. Die Tunnel reichen ja bis etwa zur Bleibtreustraße. Am Adenauer Platz ist beim Bau des Bahnhofs der Bahnsteig für die spätere Verlängerung unterm KuDamm gleich mitgebaut worden. Auf den ersten Blick wäre es so schwierig also nicht, verfolge man nicht den Plan des Umbaus der Strecke auf Breitprofil. Dazu müssten die Tunnel selbst erweitert werden, was sicherlich den Teilabriss erforderlich macht. Irgendwann soll hier die "U10" nach Weißensee über Potsdamer Platz und ALex unterwegs sein.



    D.

  • @ konstantin


    ich muss dexter zustimmen, die ecke joachimsthaler/qdamm ist für mich absolut nicht investitionsarchitektur, sondern eine gelungene weiterentwicklung hin zu sinnvoller verdichtung und vielleicht wirklich der einzige ort in berlin mit potenzial auf echte "möndänität"...

  • Richard
    1. Ja, wir reden vom selben Kempinski. Zöge es um, wärs nicht dasselbe. Das Haus mit dem Café an der Ecke ist prägend für die Straße. Die Bauten der 50er sehen mMn besser aus, als so mancher Neubau der nachfolgenden Jahrzehnte.
    2. Das Europa-Center ist wie der gesamte Platz das Letzte, da haste natürlich recht. Aber keine weitere Ecke am Kudamm ist der maßen runtergekommen, wie diese und die unmittelbare Umgebung.
    3. Im Ggs. zu Hüten sind Pelze Statussymbole. Wer die Kohle hat, sich nen Pelz zu leisten, pfeift auf die politische Korrektheit. Es gibt in Charlottenburg genug Russen und jüdische Omas, die noch bei Lösche einkaufen. Luxusklamotten kosten bei Louis Vuitton am Kudamm genausoviel, wie in der Fritze...
    4. Das Kinosterben am Kudamm hat wenig mit Großbildfernsehern zu tun. Das hat schon lange vor DVD, Dowloaden und HD begonnen. Ich würde mal sagen, der Potse, also die von dir genannten Popcornbunker, ist nicht unschuldig daran. Und nun? Eine leerstehende Filmbühne Wien, eine vermüllte Zara-Filiale u.a....


    Dexter
    Das mit der U-Bahn war auch nicht ganz ernst gemeint. Wär natürlich schön, aber ja nicht sehr realistisch. Aber danke für die Erläuterung. Und wieso plant man nen Profilwechsel? Ist Schmalprofil veraltet? Müsste dann nicht eh den Tunnel von Wittenbergplatz bis Uhlandstr. umbauen oder ist es da schon passiert? Die paar Meter hinter der Uhlandstr. umzubauen dürfte ja dann auch nicht die Sache sein...Und der Rest wär ja neu.

  • der wechsel ist geplant, weil das kudamm-u-bahn-stück eben in jene neue linie integriert werden soll. aus kapazitätsgründen baut man die dann natürlich nicht mehr im Kleinprofil.
    Tatsächlich sind für diese Pläne viele viele Vorleistungen, auch am Kudamm getroffen worden. So viel ich weiß, wurde der kürzlich hinzugefügte zweite Ausgang des Bahnhofs Uhlandstraße bereits so angelegt, das er nicht mehr umgebaut werden müsste. Auch der erst in den 50ern nachträglich eingefügte Bahnhof Kurfürstendamm ist schon baulich auf Großprofil vorbereitet.


    Die Gedanken an eine derartige verbindung von Ost nach West sind also schon Uralt. Hat ja auch was. Die vier wichtigsten Zentren Berlins (KuDamm, Potsdamer Platz, Friedrichstraße, Alexanderplatz) wären ohne Umsteigen miteinander verbunden.


    Bei den Tunneln weiß ich auch nicht. Aber ich denke schon das die bestehenden Tunnel stark aufgeweitet werden müssten. Dies kann wohl hier nur bei offener Straße passieren, denn die Bahn liegt ja direkt drunter.


    Unabhängig von der zukünftigen U10 wäre natürlich die Verlängerung der U3 trotzdem sinnvoll. Dann eben halt vorläufig im Kleinprofil mit Umrüstmöglichkeit. Aber es Berlin hat ja selbst bei der U5 nur mit größtem Widerstand den Weiterbau forciert, so wird das also defnitiv nicht so bald kommen.


    D.

  • Zitat von Ben:

    Das mit der U-Bahn war auch nicht ganz ernst gemeint.


    Wieso nicht? Ich finde das ist durchaus ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Die U10 wird sowieso in den nächsten 30 Jahren noch nicht verwirklicht sein, sowie es momentan aussieht. Das Argument, dass Kleinprofillinien nicht mehr weitergebaut werden sollen, habe ich schon öfter gehört, halte es aber für unsinnig. Es verhindert nämlich die kurzfristige Weiterentwicklung des U-Bahn-Netzes massiv, da eine Verlängerung mancher Kleinprofillinien einfach sinnvoll wäre. Man sollte die U1 definitiv verlängern und zwar nicht nur bis zum Adenauerplatz sondern mindestens bis Halensee. Dass der schönere Teil des Kudamms zwischen Fasanenstraße und Olivaer Platz so wenig frequentiert wird im Vergleich zu der Tauentzienstraße liegt denke ich hauptsächlich an der schlechten Verkehrsanbindung. Ich halte mich dort selbst kaum auf, weil man einfach so schlecht hinkommt. Man könnte ja die Neubaustrecke von vorneherein so bauen, dass sie irgendwann später leicht in eine Großprofillinie umgebaut werden kann. Im Zuge der Verlängerung fände ich auch eine Umstrukturierung der Linien U1 und U2 sinnvoll. Also die U2 von pankow bis Halensee und die U1 von Warschauer Straße nach Ruhleben. So hätte man mit der U2 eine durchgängige Linie, die alle Hauptzentren Berlins bedient also (Schönhauser Allee) - Alexanderplatz - Friedrichstraße - Potsdamer Platz - Wittenbergplatz - Kudamm. Das wäre auf jedenfall billiger zu bekommen als ein kompletter Neubau der U 10 mit einer ähnlichen Intention.

  • Sehr interessante Diskussion hier. Ich war jetzt vor ein paar Wochen zum ersten Mal "bewusst" am Kudamm, habe für mehrere Nächte in einem Hotel ziemlich weit im Westen gewohnt.
    Ich muss sagen, der Kudamm hat immernoch einen wirklich guten Namen und auch das architektonische Flair stimmt über weite Strecken des Boulevards. Insgesamt sind Vergleiche mit Champs-Elysées etc. nicht ganz weit hergeholt. Allerdings muss ich sagen, dass ich von der Lebendigkeit, welche ja sehr viel vom "Großstadtfeeling" ausmacht und für viele Besucher eine Qualität an sich ist recht enttäuscht war. Tagsüber war noch was los auf den Straßen, wobei man gemerkt hat dass einen großen Teil der Fußgängerströme auch ausländische Besucher ausmachen die ihre Sightseeing und Party-Aktivitäten dann doch sehr schnell auf andere Bezirke konzentrieren. Abends habe ich mich oft ähnlich einsam gefühlt wie auf den Straßen unserer 100.000 Einwohner Stadt. Ein paar schöne Restaurants gabs zu entdecken, und ja einzelne "Locations" wie das Qdorf habe ich nach der Suche in Seitenstraßen dann auch gefunden...aber mein Eindruck war, dass hier, zumindest am Kudamm selbst, die Anziehungspunkte fehlen um auch abends wirklich eine gewisse Lebendigkeit versprühen zu können.
    Das kalte Wetter hat sicherlich seinen Teil dazu beigetragen und so schlimm wie 2005 in diesem Thread von manchen Usern prophezeit

    2010 wird hier niemand nach 20 Uhr noch freiwillig flaniueren wollen

    ist es wohl nicht gekommen. Dennoch denke ich, dass eine etwas andere Handelsstruktur die sich nicht nur an das Luxuspublikum richtet manchen Ecken des Kudamms entgegen der Sicht der Traditionsliebhaber vielleicht sogar gut tun würde. Ähnliches gilt für weitere Kneipen etc, die man in manchen Abschnitten heute mit der Lupe suchen muss.
    Insgesamt bin ich aus der Ecke nicht so schlau geworden, Eleganz und wohl sehr teure Läden (auch von der Miete her) wechseln sich mit fast leer stehenden Passagen und Hotels, die ihre besten Zeiten auch schon länger hinter sich haben, ab. Ich habe mich über die Übernachtung für 30€/Nacht an einer recht zentralen Stelle und in einem ziemlich herrschaftlichen Altbau gefreut, habe mir vom Boulevard Nummer 1 unserer Hauptstadt aber schon noch ein wenig mehr erhofft als die teilweise Eleganz von Fassaden und Schaufenstern und frage mich, obs dem Kudamm auf Basis der Luxus-Läden insgesamt wirklich noch so gut geht (mit der Konkurrenz von Friedrichstraße etc?). Noch ist die gewisse besondere Ausstrahlung zu spüren...gleichzeitig habe ich persönlich neben den üblichen Touri-Touren die mittlerweile sowieso eher rund ums Brandenburger Tor und in den "Ost-Bezirken" stattfinden meine Abendaktivitäten ebenfalls schnell in andere Viertel verlegt.
    Klar, es geht nicht nur um die Touristen, aber vielleicht ist so ein Blick "von außen" auch mal ganz interessant.
    (für Touris und Berliner sehr sehenswert: http://www.story-of-berlin.de Mehr davon!)


    Breitscheidplatz und alles weiter östlich ist denke ich ein ganz anderes Thema, da kann man sich über fehlende Fußgngerfrequenz wohl nicht so beschweren, vermisst aber gleichzeitig zum Teil die Eleganz der westlichen Abschnitte.
    Zur Verkehrsanbindung...zumindest vom Zoo aus kommt man doch überall hin..ist die U-Bahnanbindung der Haltestellen weiter westlich so viel schlechter als anderswo?

  • ...
    Inhalt gelöscht...Neuigkeiten über das Kudamm Karree siehe hier.
    Bato


    Stunden, Ben
    betr. Mittelstreifen Tauentzien (Beitrag 412 ff.):


    Ich bin der Meinung das der Entwurf den richtigen Ansatz verfolgt. Der Mittelstreifen hat doch keinerlei Aufenthaltsqualität und wird es auch nie besitzen. Für ein Flanieren ist er einfach zu klein und der Verkehr rings rum zu stark. Die Annahme von stunden, dass man durch Bänke und wilhelminischem Design eine grössere Aufenthaltsqualität schafft ist Blödsinn. Wer würde -sei die Gestaltung noch so attraktiv- sich dort hinsetzen und Zeitung lesen..(?)..kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
    Ich finde es folgerichtig, dass man den Charakter eines attraktiven Mittelstreifens erhält und die Durchwegung und Durchkreuzung verbessert wird. Nur so -durch kurzen Aufenthalt/das Kreuzen der Fussgänger- kann der Mittelstreifen meiner Meinung nach eine städtische und urbane Einbindung erhalten und "bevölkert" werden.
    Wie das dann entwurflich im Detail umgesetzt wird, bleibt Geschmackssache..

    3 Mal editiert, zuletzt von schwede ()

  • schwede
    Es sagt ja keiner, dass der Mittelstreifen in seiner jetzigen Form perfekt ist. Nur sind die neuen Pläne nicht besser...Die Bänke kann man auch auf einem anders gestalteten Mittelstreifen aufstellen. Das hat doch nichts mit der Breite zu tun. stundes Entwurf hat ja mehr Platz und sieht trotzdem besser aus. Außerdem haben diese wilh. Bänke Rückenlehnen. Heutige Bänke nicht selten nicht, sondern eher ein stylisches Design, was auch nicht grad zum längeren verweilen einlädt.


    Aber du sagste es: "Falnieren"! Dass der Kudamm und generell Boulevards nicht nur zum Einkaufen und Partys, sondern eben auch zum Flanieren gedacht sind, darauf ist wohl noch keiner gekommen. Wems zu laut ist, der ist eben nicht für die Großstadt geschaffen und soll im Wald spazieren gehen. Außerdem gibt es neben dem Faktor Tourist noch etwas, was man "Berliner" nennt. Seltene Art, aber ab und zu läuft einem noch einer über den Weg. Es geht also auch/in erster Linie darum, den Kudamm für diesen wieder attraktiver zu machen.


    Breitscheidplatz und alles weiter östlich ist denke ich ein ganz anderes Thema, da kann man sich über fehlende Fußgngerfrequenz wohl nicht so beschweren, vermisst aber gleichzeitig zum Teil die Eleganz der westlichen Abschnitte.


    Das habe ich doch gesagt. Aber wie kann man das ändern? Eine H&M-Filiale am anderen Ende wird da wohl nicht helfen. Ob das neue Kudamm Karree vielleicht was dazu beiträgt? Schade, dass das Theater des Westens nicht direkt am Kudamm steht. Wär der sicher ein würdigerer Ort, als an der Kantstr. neben der S-Bahn-Brücke. Ebenso würde es vom Aussehen eher passen. Nach dieser Diskussion halte ich eine Verlängerung der U1 als nächstes Bauprojekt für das, was als nächstes angegangen werden sollte, Tunnelumbau oder nicht. Die geplante Umgestaltung des Mittelstreifens ist doch eine einmalige Gelegenheit.

  • Zu Stundens Beitrag #647:
    Oh mein Gott!! Man reißt einen Original-60er ab, um einen Retro-60er zu bauen. Ich war schon beim Abriss misstrauisch, fand ich den Vorgängerbau gar nicht soo schlecht (vor allem das EG und 1. OG mit seinen vorgelagerten Betonpfeilern) - zumindest war er ein hässliches aber echtes Kind seiner Zeit. Im Vergleich mit der Umgebung hätte man echt JEDES andere Gebäude abreißen können. Siehe hier (das blaue ist der Vorgänger):


    http://www.bing.com/maps/?v=2&…20Berlin%2C%20Deutschland


    Dieses neu gebaute 60er-Klon-Ding ist grausam - "lustiges" schrilles grün (nervt schon nach drei Tagen) zu tristem antrazith, gähnend langweilige Kubatur ohne funky 60er-Details. Und dann auch noch so niedrig und geduckt. Hier wären ein bis zwei Geschosse mehr wünschenswert gewesen. M.E. ein unwürdiger Nachfolgebau und eine Verschlechterung zur Vorbebauung, was im Anbetracht von dessen Erbauungszeit ein echtes Armutszeugnis ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • HardRock Cafe zieht von der Meinekestr. an die Ecke selbiger und Kudamm.



    Gute Idee, würde ich sagen. Der Laden war zwar immer voll, aber eben doch etwas abgelegen. So viele Geschäfte, die von den sich auf dem Weg vom Kudamm zum HRC befindenden Gästen profitieren konnten, gibts in der Straße nun auch nicht. Der Kudamm ist hingegen um ne "Attraktion" reicher und ein leerstehendes Geschäft "ärmer". Fragt sich nur, ob die Atmosphäre mit umziehen wird. Aber es wird wies aussieht zwei Etagen und ne Terrasse haben.

  • ^^
    Der stand leer? Da war doch bis vor kurzem Easy Internet drin, der überwiegend ein junges und touristisches Publikum anzog. Das Hardrock Cafe macht da, was die Klientel betrifft, keinen großen Unterschied. Na gut, das Hardrock Café ist schon sexier. Wobei ein stylisches Nicht-Ketten-Kaffeehaus mir am besten gefallen hätte. Schönes Haus übriges. Stammt meines Wissens aus den 1980er Jahren.

  • Naja, "bis vor kurzem" kann man das nicht nennen. Der Laden ist bestimmt schon seit nem Jahr leer - oder sogar zwei? Beim Hardrock Café wird denke ich mal auch ein (mittel-)älteres Publikum angezogen, also schon ne Verbesserung. Ein Nicht-Ketten-Kaffeehaus dürfte es in der Ecke wohl schwer haben :(. Das Haus finde ich auch ganz gut. Wenigstens hat es keine farbigen Fensterrahmen oder so, wie für den Jahrgang üblich.

  • "Schönes Haus übriges. Stammt meines Wissens aus den 1980er Jahren"


    In nem BZ-Atrikel zur Eröffnung des HRC steht: "Neben Platz für 350 Gäste (...) verfügt das neue Lokal im denkmalgeschützten Bauhausgebäude anders als das alte auch über Tageslicht.". Hm, sicher? Hätte ich jetzt nicht erwartet, auch wenns so aussieht. Aber das ist ja keine Kunst...


    Hier noch was zur Umgestaltung des George-Grosz-Platzes vom Bezirk. Das einzig neue sind ein Paar Zahlen und die Info zum "Hohen Tresen", dem gepimpten Trafo. "Neu vereinbarter Realisationstermin Sommer 2007"? Na dann mal hurtig! Heut war da schon richtig was los. Aber das ist ja schon ne ziemlich alte Geschichte (s.Datum).

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Ben  Baukunst: bzgl. Kurfürstendamm 224


    der Bau ist von 1949/1950 und stammt von Rolf Bermbach (Mitglied des Deutschen Werkbunds). War einer der ersten Neubauten am Kurfürstendamm nach dem Krieg für das in dieser Zeit recht bekannte Modehaus Horn. Im Grunde war es ein Umbau unter Einbeziehung der Kriegsruine. Dirk Dorsemagen sieht in seiner Monographie "Büro- und Geschäftshausfassaden der 50er Jahre" bei dem Bau eine Anknüpfung an die Prinzipien der 20er Jahre (vgl. Band 3, Kat. Nr. 33).
    Meiner Meinung nach zurecht unter Denkmalschutz.


    Foto 1950
    Volltext von Dorsemagen mit vielen Informationen zum Gebäude (PDF S. 362, u.a.)

  • Vielen Dank Stunden! :daumen:
    Hab ich das wohl mit einem ähnlichen Bau - ebenfalls am KuDamm, weiter Richtung Halensee - verwechselt glaub ich. Jedenfalls gehe ich jetzt Dank dir heute abend klüger ins Bett als ich morgens aufgestanden bin ;)
    Diese Info macht mir das Haus natürlich noch angenehmer! Nebenbei bemerkt: In dem Lebenslauf und Werksverzeichnis Bermbachs in Deinem Link steht das: "Mehrfamilienhaus für befreundete jüdische Familie, Mönchengladbach 1937 ". Krasse Sache, dass das ´37 noch möglich war...
    Ben: Wenn die BZ von Bauhaus schreibt, würde ich hingegen eher von Neuer Sachlichkeit sprechen, oder besser aufgrund seines Erbauungsdatums von "Neu-Neue Sachlichkeit". Kleine, aber feine Unterschiede...



    PS: Das muss ich OT noch loswerden - die 1950er gehören zu meinen absoluten Lieblingsjahrzehnten in der Architekturgeschichte. Wenn man bedenkt, was für schöne, wertige und edel anmutende Bauten (also jetzt nicht die Normalo-Wohnzeile, eher Geschäftshäuser, Kirchen usw.) so kurz nach dem Krieg, also mit bescheidenen finanziellen Mitteln, errichtet wurden kann ich nur immer wieder sagen Hut ab! Moderne at its very best!!
    Vielleicht sollte man die Arch.-Studenten heute doch ein wenig mehr Geschichte lehren...