City West (Kudamm östlich der Fasanenstr. / Tauentzienstr.) | Kleinere Projekte

  • @Trottoir ab Rankestr.
    Es ist in der Tat stilistisch überholt. Aber wir wollen mal nicht zu fordernd sein. Ich frage mich eher, wieso man Ersatzsteine nicht in derselben Farbe ersetzt. Da ist dann ein schwarzer, wo sonst die beigen liegen, ein beiger in den roten Feldern oder die Lücken einfach mit Asphalt verfüllt. Sowas von lieblos...Zudem ist es auch einfach schmutzig.


    @Bäume
    Es müssen ja keine Platanen sein, wie an den Seiten. Ein paar kleinere Bäume, wie Kirschen oder Rotdorn oder andere blühende Büsche, wie auf der neuen Visu tätens auch.

  • Mancher im Forum wird mein Lieblingsbeispiel Augsburg schon in anderem Zusammenhang kennen, aber es ist nun einmal eine Stadt, die sich in den letzten Jahren stark herausgeputzt hat und so auch bzgl. der eigenen Flaniermeilen im Zentrum. Um einmal anschaulich zu machen, welchen Unterschied neues Pflaster und neue Stadtmöblierung machen, hier die Annastraße in Augsburg vor der kürzlichen Erneuerung:


    http://www.daz-augsburg.de/wp-…ds/2010/06/p9086427bd.jpg


    und hier danach:


    http://www.projekt-augsburg-ci…trasse-008_48868632d0.jpg


    (beide Aufnahmestandorte liegen nur ein paar Meter auseinander, auch wenn das durch die verwinkelte Wegführung nicht so wirken mag)


    Alleine der neue Bodenbelag ergibt ein komplett anderes Raumgefühl. Und genauso wenig, wie man sich diese berliner "Plastiklampen" (siehe oben) in noblen Flaniermeilen in Paris vorstellen kann, so kann halt Kudamm/Tauentzien nicht (wieder) zur noblen Flaniermeile werden, solange dort (u. a.) solche "Plastiklampen" stehen. Und die Bodenbeläge kaputt und versifft wirken und generell zu wenig gereinigt wird ("genereller Siff"), und und und...

  • Oder auch Platzgestaltungen (vgl. Mittelstreifen oder Hardenbergplatz), hier der unsanierte Zustand vorher (Elias Holl Platz in Augsburg),


    http://static.panoramio.com/photos/large/49437254.jpg


    http://www.kubische-panoramen.…burg-elias-holl-platz.jpg - marode und "muffig"


    hier danach:


    https://www.garten-landschaft.…tes-Pflaster-1400x933.jpg - niveauvoll und modern, aber trotzdem nicht "modisch", sodass man es in wenigen Jahren nicht mehr sehen wollen würde.


    Stadtmöblierung und Pflasterung machen einen gewaltigen Unterschied. Wie sehr das in Berlin heutzutage unterschätzt wird sieht man exemplarisch am verwahrlosten, d. h. nur minimale Akutreparaturen ansonsten lässt man es "laufen", Zustand von Kudamm und Tauentzien im öffentlichen Raum.

  • ^ Du machst schon sehr deinen Geschmack zum allgemeinen Maßstab, finde ich. Mir jedoch sagen Deine Bild-Beispiele aus Augsburg nicht zu, ich finde sie nicht gelungen, niveauvoll, und 'modern' ist in meinen Augen eine oftbenutzte Phrase.
    Aber jedem seine Meinung und sein Geschmack. Jedoch sind die Beispiele aus Augsburg in meinen Augen auch nicht tauglich für den Kudamm.


    Zu Deinen Off-Topic Ausflüge über den Berliner "Kleingeist" (Deine Wortwahl), die Du öfters anbringst: mich nervt es, das so als Feedback am Rande.

  • ^bzgl. deines Feedbacks möchte ich dich an deine eigenen Worte erinnern: http://www.deutsches-architekt…php?p=528373&postcount=20


    ...und auch darauf hinweisen, dass man zwischen persönlichen Sympathien und inhaltlichem Diskurs trennen sollte. An Inhalten kann ich nämlich in deinem gesamten Post nix finden, du gibst nur zu erkennen von mir genervt zu sein (dann sage ich doch gerne: dito). Schönen Tag noch.


  • Alleine der neue Bodenbelag ergibt ein komplett anderes Raumgefühl. Und genauso wenig, wie man sich diese berliner "Plastiklampen" (siehe oben) in noblen Flaniermeilen in Paris vorstellen kann, so kann halt Kudamm/Tauentzien nicht (wieder) zur noblen Flaniermeile werden, solange dort (u. a.) solche "Plastiklampen" stehen. Und die Bodenbeläge kaputt und versifft wirken und generell zu wenig gereinigt wird ("genereller Siff"), und und und...


    Du musst dabei beachten, dass Augsburg eine typisch bayerische Kleinstadt mit Ordnungs- und Sauberkeitsfimmel ist und Berlin eben eine versiffte Weltstadt mit ganz anderen Problemen ist. Dafür spricht Berlin aber auch ganz andere Bevölkerungsgruppen an.
    Beide Städte haben ihre Reize und Augsburg ist zweifelsfrei eine wunderschöne Stadt, aber ich ziehe den Charme des (leicht versifften) Berlins vor. Wie es wäre wenn sich der Ku'damm derart herausputzen würde wie Augsburg weiß ich nicht, aber ich denke dann würde einiges an Charme verloren gehen. Dass die Reichen Berlins (und von außerhalb) trotz des Siffs auf den Ku'damm abfahren steht außer Frage.

  • Ich denke das Problem ist die Perversität des ganzen Systems. Für Instandhaltungsmassnahmen und ordentliche Reparaturen ist zu wenig Geld da.
    Geld gibts nur wenn man irgendwelche Fördertöpfe anzapfen kann und dann richtig. Daher verlottert die Infrastruktur bis was ganz Neues kommt.
    Genau das Problem gibts auch am Olivaer Platz. Die Anwohner haette es gern etwas sauberer und hübscher, dafür ist kein Geld da. Nee da muss der ganze Platz umgestaltet werden. Genauso Hardenbergplatz: Statt zu reparieren und mal ueberall durchzukärchern wird auf die Rundumsanierung gewartet.
    Ein strukturelles Problem der öffentlichen Hand in ganz Deutschland.


    Ausnahmen sind Städte die wenig verschuldet sind wie Dresden oder Duesseldorf...


    Dass Berlin seine haesslichen und runtergekommenen Ecken hat : Geschenkt, klar machen manche Brüche den Reiz einer Metropole aus. Dass aber Berlin deshalb ueberall nur siffig sein muss, dem moechte ich widersprechen, aber da sind wir alle gefragt: Ich mag. z.B. die privaten Pflegeaktionen für die Baumscheiben. Unerträglich dagegen die Ignoranz vieler Hundebesitzer bezüglich der Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge!


    Typische Situation: Shakespearplatz: 15 Leute sitzen drum rum, in mitten der Rosen eine riesige Plastiktüte. Wurde angestarrt wie ein Alien als ich die Tüte geschnappt habe und sie in einen 3 Meter entfernten Abfallbehälter gab. Na dett is ooch Berlin wa?

  • JanM. Restrigo
    Wie kommst du darauf, daß Augsburg eine "typisch bayerische Kleinstadt" ist? Ab 100.000 Einwohnern gilt eine Stadt als Großstadt. Augsburg hat immerhin 280.000 Einwohner, überschreitet also die Grenze zur Großstadt sehr sehr deutlich.

  • @JanMRestrigo
    Also meine unmaßgebliche Lebenserfahrung als "geborener Urpreuße mit preußischem Stammbaum" ist, dass es weit überwiegend bis fast ausschließlich Zugereiste sind, die so über Berlin denken und reden - klar, das ist die Art von Stadt für die sie einmal nach Berlin gezogen sind. Das, was man in Berlin suchte und fand will man nicht verlieren. Aber mein Verständnis dafür endet eben immer dort, wo sich dies dadurch äußert, andere Verhältnisse als provinziell oder kleinstädtisch abzuqualifizieren, so als wäre es eine zwingende Eigenschaft einer interessanten Großstadt die Verwahrlosung zu zelebrieren.


    Schon die nächste Metropole weiter westlich, Paris, belegt eigentlich das genaue Gegenteil und böse Zungen mögen Berlin im Vergleich mit Paris sogar, jenseits der Hipsterkultur, für (fast schon) provinziell und kleinstädtisch halten. Diese Schubladen führen als nirgendwo hin. Und irgendwann wird doch jeder junge Hipster, Student, Antifa, usw. mal etwas älter und gesetzter und möchte dann ggf. auch mal mehr als "Szene"-Monokultur. Vielfalt, das ist alles was ich möchte. Die klebrigen Kieze Berlins dürfen gerne weiter klebrig bleiben. Aber Kudamm und Tauentzien waren nie als klebig oder versifft bekannt, sondern als noble Meile der Stadt. Wenn diese Meile aber nicht mehr nobel ist, aber gewiss auch nicht "szenig", was ist sie dann? Garnix. Stagnation und Muff wie in den 90ern. Das will ich überwinden und bin damit sicherlich nicht alleine. Selbst wenn dies nicht das Meinungsbild im Forum sein mag.

  • JanM. Restrigo
    Wie kommst du darauf, daß Augsburg eine "typisch bayerische Kleinstadt" ist? Ab 100.000 Einwohnern gilt eine Stadt als Großstadt. Augsburg hat immerhin 280.000 Einwohner, überschreitet also die Grenze zur Großstadt sehr sehr deutlich.


    Hast recht. Augsburg ist eine kleinere Großstadt und Berlin ist eine Millionenstadt, um genau zu sein.

  • ^Gatow hat sogar noch weniger Einwohner als dieser Stadtteil Augsburgs. Dein Punkt? ;)

  • Paris wurde übrigens unlängst als zu dreckig abqualifiziert...vom japanischen Tourismusverband...


    Viele Ecken und Plaetze Berlins empfinde ich gar nicht als so dreckig, die U Bahn z. B. hat einen recht guten Standard...und es geht ja auch voran: Am Zoo werden zumindest die Aufgänger der U Bahn renoviert, ein Aufgang ist schon fertig...man muss sich auch an kleinen Dingen freuen können :)


    Der Bezirk muss aber was tun, man sollte nicht vergessen dass der Ku damm auch deshalb Zulauf erhält weil Unter den Linden eine einzige Baustelle ist. Nach Fertigstellung der U 5 wird sich die Situation wiederum ändern...

  • Die klebrigen Kieze Berlins dürfen gerne weiter klebrig bleiben. Aber Kudamm und Tauentzien waren nie als klebig oder versifft bekannt, sondern als noble Meile der Stadt. Wenn diese Meile aber nicht mehr nobel ist, aber gewiss auch nicht "szenig", was ist sie dann? Garnix. Stagnation und Muff wie in den 90ern. Das will ich überwinden und bin damit sicherlich nicht alleine. Selbst wenn dies nicht das Meinungsbild im Forum sein mag.


    Ich sehe das eher so, dass in ganz Berlin ein Grund-Siff herrscht, der die teils zusammenhanglose Stadt Berlin wie eine Art Kleber zusammenhält. Ob Hermannplatz oder Wittenbergplatz, ob Warschauer Straße oder Tauentzien, die Straßenschilder sind ähnlich stark versifft. Ob reich oder arm, auf den Siff kann man sich verlassen. Das hat doch auch etwas beruhigendes, wenn Berlin seine Einwohner nicht in zwei Klassen teilt. Jeder bekommt seinen Siff ab. Und wenn man sich einmal dran gewöhnt hat nimmt man ihn als ganz normal wahr, sozusagen als Naturzustand.

  • Neue Impulse für City West

    Heute berichtet die Morgenpost, dass zwischen Kant- und Hardenbergstraße das Tagungszentrum „Eventpassage“ schließt und ein neues Kino mit 7 Sälen öffnen wird.
    Betrieben wird´s von der Yorck-Gruppe, mit Entkernungsarbeiten sei schon begonnen worden.


    Meine persönliche Meinung ist: grnds. finde ich es zwar gut, wenn das früher zu beobachtende Kinosterben ins Gegenteil verkehrt wird...aber wieso man in unmittelbarerer Nähe zum Zoo-Palast und zum Delphi jetzt unbedingt ein neues Kino verorten willl..erschließt sich mir nicht.


    Da hätte ich pers. für ein größeres Kino einen Standort Rtg. Halensee als wesentlich bessere Lage ausgemacht!


    http://www.imwestenberlins.de/…-kino-fuer-die-city-west/

  • Das Delphi gehört doch ebenso zur Yorck-Gruppe. Da das nur einen Saal hat, scheint mir so eine Erweiterung sehr sinnvoll.

  • Skurril, war doch 1999 ein Wettbewerb für den Neubau eines Multiplexkinos auf diesem Grundstück durchgeführt worden, den Benedikt Tonon gewannn. Später musste er dann auf Parkhaus mit Hotel umplanen...

  • Mir gefällt an der Yorck-Gruppe, dass sie alte, oft kleinere Stadtteil-Kinos betreibt, also eine Kultur am Leben erhält, die aussterben würde, ginge es nach rein ökonomischen Kriterien. Wenn sich die Betreiber jetzt ein eigenes Multiplex hinstellen, macht mir das für die Zukunft dieser Kultur schon Sorgen...

  • Wo stellen die denn ein Multiplex hin. Die bauen doch nur ein bestehendes Gebäude um. Da würde ich mir keine Sorgen machen. Im Gegenteil, das ist eine sehr feine Sache...

  • ^ Herrje, sie bauen ein bestehendes Gebäude in ein Multiplex um. Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass es mir um die Nutzung ging. Um ganz unmissverständlich zu formulieren: Ich fürchte, wenn die Yorck-Gruppe ein Multiplex mit sieben Sälen betreibt, könnte sie dafür mehrere (teils sehr atmosphärische, aber wenig lukrative) Stadtteilkinos schließen. Diese Sorge entkräftest Du nicht, indem Du sagst, dass Dir ein neues Multiplex gut gefallen würde.

  • ^ Der Titel Multiplex ist vielleicht hinderlich, da damit die meisten Menschen nehme ich an, jedenfalls ich selber, an sowas denken wie C...maxx und Verwandte, Blockbuster und Popcorn.
    Die Yorckgruppe baut aber hier ein Programmkino und kein Großkino. Die Säle werden zwischen 36 und 157 Plätzen groß, bzw. klein, und das Programm wird ausländische Filme mit Untertitel zeigen und Filme jenseits des Mainstreams. In der City West würde so ein Angebot fehlen, so die Einschätzung der Yorck-Gruppe.