Rund um den Kudamm (westl. der Fasanenstraße)

  • ^ Gut man kann die missliche Lage hier am Bahndamm anführen, aber das wäre für mich nicht wirklich ein Argument für Gestaltungsverweigerung. Auch der Bezirk sollte sowas nicht immer durchwinken.

  • Batō: Zwischen dem Eike-Becker-Entwurf und dem neuen gab es einen weiteren, den Du damals vorgestellt hattest, und der war ein Hotel. Das hatte ich noch im Kopf. Der verlinkte Beitrag ist vier Jahre alt - danach ging es bald los mit den Bauarbeiten, aber nach der Bodenplatte war Schluss. Bestimmt zwei Jahre Stillstand, und am Ende bereits deutliche Risse im Beton.


    Seit Ende 2019 wird wieder gebaut, im März war man schon beim 2. oder 3. OG (seitdem war ich coronabedingt nicht mehr dort). Deshalb wundert es mich, dass erst im vergangenen Monat das Projekt erneut verkauft und anscheinend umgewidmet wurde. Wer hat denn dann seit fünf, sechs Monaten die Bauarbeiten vorangetrieben? Seltsame Baugeschichte, jedenfalls.


    Und ja, der neue Entwurf ist as öde as can...

  • Die Lage des Grundstücks so an dem Bahnviadukt ist vielleicht auch nicht so die geilste, um als Bauherr dort allzu viel ins äußere zu investieren? Sieht man ja auch an dem einen Hotel am Hauptbahnhof.


    Wenigstens die "Bossierung" ausm EG hätte man noch irgendwie weiterführen können. Aber wie so oft: wer weiß, ob das auch wirklich kommt. Und davor war dort ne Tankstelle. Also in jedem Fall eine Verbesserung.

    ...wer mietet oder kauft oder wohnt in sowas?

    Auch, wenns von außen nicht viel hermacht, wieso sollte man nicht drinnen wohnen wollen? Die Lage (Bahnviadukt man außen vor) ist doch hammer. Das einzige von außen, was man auch innen mitbekommt, sind die Fenster. Ich würde natürlich auch das Literatur-Café in der Fasanenstraße bevorzugen, aber der Nachbarbau und weitaus schlimmeres werden schließlich bewohnt.

  • Du sagtest auch, dass es nach Baubeginn wieder verkauft wurde. Kann ja wieder passieren, vor allem nach der coronabedingten wirtschaftlichen Entwicklung. Oder man spart sich die Strukturen im EG/1.OG ganz. Lassen wir uns überraschen. Es wurde vieles gutes Gebaut in der City West. Da lässt sich auch mal son Griff ins Klo verkraften.

  • Das ist ja ein kultiges Ding!

    Irgendwo zwischen Kaiser Wilhelm, Art Deco und Palazzo?


    Mir gefällt es besser als der Vorgänger-Entwurf, bei dem mich besonders die etwas mickrig aussehende Dachschräge irritiert hat.

    Hätte jener ein Staffelgeschoss gehabt statt der Schräge - ich würde ihn immer noch bevorzugen.

  • Ein bisschen erschreckend finde ich das man sieben Etagen in dieses Gebäude presst. Ansonsten gefällt mir die klassische Formensprache.

  • Schrecklicher Entwurf. 7 Etagen, ein unproportionierter Mittelrisalit. Was stellen eigentlich diese Würste im Staffelgeschoss dar?

  • Hui, was fürn Brocken. Ja, die Etagenzahl ist in der Tat etwas ärgerlich. Schade auch, dass man wieder mal nicht 2 Häuser draus gemacht hat, zumindest optisch. Dieser Monstererker macht dies noch deutlicher. Aber - wie immer - mal abwarten, obs auch wirklich so kommt.

  • Lietzenburger Straße 79/81


    Nun gehört das Grundstück offenbar Van Caem Projects. Gezeigt wird auf der Projektseite ein Entwurf des Van Caem'schen Haus- und Hofarchitekten Marc Kocher: ...

    © Marc Kocher/Van Caem

    Den Entwurf gibt es nun auch in Farbe:


    01_lietzenburger_stray0ksz.jpg

    Quelle siehe oben


    Da gibt es sicherlich deutlich Schlimmeres. Ehrlich gesagt kann ich damit sogar recht gut leben.

    Defintiv positiv finde ich mit diesem aber auch anderen Projekten (Nöfer, Patzschke) die Entwicklung in der Lietzenburger die Baufluchten wiederherzustellen.

  • Ja - auch ich kann damit leben.
    Aber da wäre mit etwas mehr Mühe Besseres möglich gewesen.
    Was ist das für ein Urteil, wenn ein Historismus-Anhänger wie ich sagt "Da sind gute Ansätze zu sehen..." :rolleyes:X/:/

  • Es gibt diesen Strang und den Strang "Charlottenburg/Wilmersdorf - Kleinere Projekte"


    Das Projekt hier könnte in beide passen:


    In der Lietzenburger Straße 76 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Projekt "Fürst - Kudamm Karree" soll ein Gründerzeit-Altbau (ehemaliges Amary-Hotel und Flüchtlingsunterkunft) abgerissen und durch ein Geschäftshaus mit Büros und Apartments ersetzt werden. In der Morgenpost ist ein Foto des Gebäudes. Der Text verschwindet leider hinter der Paywall. Über einen Investor oder einen Entwurf habe ich nichts gefunden.

  • Es ist leider wirklich unfassbar, wie ein Gründerzeitaltbau abgerissen werden kann (für Büros!!!) und einfachste Platten überall in der Innenstadt saniert werden. Diese stehen mehr und mehr unter Denkmalschutz, für mich zu oft unverständlich.
    Mir kommt es vor als ob das unurban geplante und realisierte Berlin der 50er bis 70er Jahre hier nach und nach konserviert werden soll.

  • ^ Deine Empörung ist m. E. etwas von einer verzerrten Wahrnehmung gestört. In der Tat ist es nicht schön, dass dieser Altbau abgerissen wird. Womöglich gibt es aber nachvollziehbare Gründe dafür. Und das "überall" in der Innenstadt Plattenbauten saniert und/oder unter Denkmalschutz gestellt werden, ist doch Unsinn. Man sollte immer erstmal den Einzelfall beurteilen.

    Ich bin sicher, dass in Berlin wesentlich mehr "Plattenbauten" abgerissen oder komplett umgebaut werden als Altbauten aus der Jahrhundertwende.

  • ^Da musst du aber schon den Zeitraum zwischen 1945 - heute in Betracht ziehen - ich glaub in diesem Zeitraum sind mehr Altbauten abgerissen worden als überhaupt Plattenbauten existieren.

  • Meine Vermutung: Womöglich ist wohnen dort gar nicht mehr zulässig. Das Gebäude wurde zuletzt als Hotel genutzt und hat entsprechend keinen Bestandsschutz mehr als Wohngebäude.

    Ein ähnliches Problem haben die Besitzer des Hauses in der Wartenbergstraße, deren Haus steht inzwischen in einem Gewerbegebiet wodurch eine Wohnnutzung unzulässig ist.

    Für eine gewerbliche Nutzung wären zudem umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig (Brandschutz).