J. Mayer H.-Neubau gegenüber dem Tacheles [realisiert]

  • Der Mayer-Neubau wird sicherlich ähnliche Dimensionen haben. Wenn dann noch die Johannisstraße 4 irgendwann mit gleicher Stockwerkszahl geschlossen wird, dann ist der kleine Altbau (Kalkscheune) der Fremdkörper.

  • kuehn malvezzi bemüht sich wenigstens noch, durch das zurückgesetzte Staffelgeschoss einen Übergang zur Kalkscheune zu schaffen.

  • Während um die Zukunft des Tacheles noch gerungen wird (der Kulturstaatssekretär André Schmitz sprach sich jüngst zum Erhalt des Kunsthauses aus), wird in der Johannisstraße mit dem Aushub der Baugrube begonnen:




  • Apartmenthaus "JOH 3"

    Heute vermeldet Baunetz den Baubeginn des Apartmenthauses JOH 3 in der Johannisstrasse 3 in Berlin Mitte.


    Zu den Fakten: Auf 4200 m^2 BGF sollen auf 6 Etagen 21 Eigentumswohnungen entstehen, im Erdgeschoss ist Gewerbe vorgesehen. Mit der Fertigstellung wird 2011 gerechnet.
    Hervorgehoben wird die aussergewöhnliche Fassadengestaltung. Vor die eigentliche Glasfassade wird eine dreidimensionale gefräste Aluminiumfassade gesetzt.
    Architekt ist J. Mayer H. Auf deren Website finden sich zwar keine Informationen zu diesem Projekt, jedoch werden andere Projekte mit einer sehr eigenständigen Formensprache vorgestellt.
    Hier kann man sich anschauen, wo der Bauplatz leigt.




    *schieb*
    Bilder der Baustelle siehe #177.
    Bato

    Einmal editiert, zuletzt von joe910 ()

  • Nochmal zur Veranschaulichung direkteingebunden:




    Bildquelle: J. MAYER H. Architekten


    Das Besondere am Gebäude soll also die dreidimensional gewölbte Lamellenfassade aus CNC-gefrästem Aluminium (mit Abstrichen auch die leicht schrägen Grundrisse) sein. Was daran eine moderne Übersetzung klassischer Gründerzeit-Stuckfassaden sein, weiß wohl nur JMH selbst. Auch wenn das Äußere durchaus stylisch daherkommt, so wirkt das Ganze leider ein wenig wie ein zusammengepresster Wackelpudding.
    Von außen hat es eher was von einem Bürogebäude statt eines Wohnhauses. M.E. wäre das Gebäude an anderer Stelle vielleicht besser aufgehoben; bspw. in der Friedrichstadt wo es die durch teils strenge Rasterfassaden geprägten Gebäudeblöcke auflockern könnte.

  • Ich gebe der 'Fassade' 10 Jahre, dann wird sie entweder von sich aus zerfallen, oder so stark verdreckt und reparaturbedürftig sein, dass ein Abriss in Erwägung gezogen werden muss.
    Das ist das Dilemma mit den schicken 3D Visualierungen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber eben nur der Fantasie.

  • Naja, zumindest kann man dem Ganzen eine gewisse Hochwertigkeit nicht absprechen. Heutzutage sollte es mittels Lotuseffekt durchaus möglich sein, die Fassade weitestgehend selbstreinigend umzusetzen. Und ob da nun alle zwei Monate der Fensterputzer oder alle zwei Jahre der Lamellenreiniger vorbeikommt, macht für die Bewohner sicherlich auch nicht so den großen Unterschied.


    Mich stört ein wenig die arg horizontale Gliederung im Hofbereich, erinnert dann tatsächlich arg an ein Bürogebäude. Ansonsten ist es doch zumindest keine Fassade, wie man sie so schon etliche Male gesehen hat. Aufgrund der weniger praktischen als stylischen Fassade wird das Ganze eh ein Einzelgänger bleiben.

  • Finde ich eine nette Ergaenzung in der Ecke - ist doch mal was neues. :)
    Bevor man es verteufelt, sollte man sich erst einmal anschauen, wie es letzten Endes wirkt.


    Hoffe nur, dass die Hochglanzrenderings nicht wieder ein so falsches Bild wie beim Spreedreieck abgeben. Die Materialien bei solch einer Bauausfuehrung muessen einfach hell sein!

  • Das Ding erinnert mich an das Otto-Bock-Zentrum in der Friedrich-Ebert-Straße. Mir gefällts. Aber: falscher Standort neben der Kalkscheune...
    Sowas passt hervorragend an den Osthafen oder eben zum Potsdamer Platz.

  • So schnell kann's gehen. Knapp 2 Monate nach Baubeginn müssen die Bauarbeiten für den J. MAYER H.-Bau schon wieder eingestellt bzw. zumindest vorläufig gestoppt werden. Dessen mit Aluminiumlamellen gestalteten Fassade sei mit dem Umgebungsschutz nicht vereinbar. D.h., dass Bauten in unmittelbarer Nähe eines Baudenkmals dessen Erscheinungsbild nicht wesentlich beeinträchtigen dürfen.


    Artikel Tagesspiegel


    Edit: Danke für den Hinweis Baukunst. Habe nochmal neu verlinkt. Irgendwie spinnt die Tagesspiegel-Seite nach deren Umstellung. Der eigentliche Artikel ist leider nicht mehr zu finden, habe aber auf einen älteren verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Batō () aus folgendem Grund: Verlinkung

  • ^^
    Dein verlinkter Artikel behandelt einen Sprengsatz am Ostbahnhof :) Ist aber auch interessant... Was ich bei der Stresemannspitze doof finde (Umgebungsschutz) finde ich hier - obwohl mir die Fassade schon gefallen hat - gar nicht so schlecht. Warum? Zum einen, weil der Standort tatsächlich nicht glücklich gewählt war. Zum anderen macht sich wenigstens jemand Gedanken (auch und gerade bei viiiel schlechteren Neubauprojekten, die noch kommen mögen) und es gibt so etwas wie einen Blick über den Tellerrand auf die Umgebung als ganzes. In München - der zweiten Stadt, in der ich lebe - ist das UNDENKBAR. Da wird wild reingeklotzt, ohne auch nur einen Furz-Gedanken an die Umgebung zu verschwenden. (Vielleicht auch) deswegen sehen Neubauten in Berlin in der Regel um Welten, ach was, um Universen besser aus als in München...

  • Aus einem Interview zwischen Spreeblitz und den Herren Hanke und Gothe im Dezember kann man herauslesen, dass der Streit zwischen Kalkscheuene und der Euroboden offenbar außergerichtlich beigelegt wurde. Die Kalkscheune verpflichtet sich einen bestimmten Lärmpegel nicht zu überschreiten. Welche Verpflichtungen der Euroboden entstanden sind darüber schweigt man sich im Interview aus.
    Die Fassade von J.M.H. wird jedenfalls so wie geplant realisiert.


    Artikel Spreeblitz


    Edit: Ich hab alle Beiträge aus dem Tacheles-Thread hierher in einen neuen Thread verschoben.

  • Johannisstraße - gleich hinter dem Tacheles

    Der Rohbau ist inzwischen aus dem Boden gewachsen. Zumindest an der "Brandwandseite" sieht das ausgesägte Puzzleteil ganz witzig aus. Wie es nach Fertigstellung von vorne wirken wird, da bin ich gespannt...







    @Bato: Danke fürs Verschieben in den richtigen Thread!

    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Wow, also ich find's toll.
    Wenn man bedenkt, was sich dahinter für ein langweiliger Kasten versteckt (muss ja auch nicht interessant sein, für das gibt's ja die Fassade). Die Aluskulptur (muss man ja schon beinahe sagen), macht einen echten Hingucker draus!

  • Eine super Idee, um mit relativ geringem Einsatz (Unmengen kann die Schaufassade ja nun auch nicht gekostet haben), einen wahren Hingucker zu fabrizieren. Sowas habe ich in der Ausfuehrung noch nicht gesehen. Sehr schoen!