Das Praesidium - Neuentwicklung mit 175-m-Hochhaus (geplant)

  • Der Abriss wird sogar erst frühestens Anfang kommenden Jahres starten, sagte der Vorstandchef der Gerch Group Mathias Düsterdick gegenüber der FAZ (vom 05.06.). Die Bauanträge würden derzeit vorbereitet. In der Immobilienbranche gibt es indes nach wie vor Zweifel am Start des Projekts. Ein Grund: der hohe Kaufpreis von mehr als 200 Mio Euro. Es wird vermutet, dass Gerch einen Finanzierungspartner sucht. Düsterdick ist jedoch vom wirtschaftlichen Erfolg des Projekts überzeugt, da zum Zeitpunkt der Fertigstellung nur wenig andere Projekte auf den Markt kämen.

    Also, hoffen wir dass dieses scheußliche Eck (vor allem an der Mainzer Landstrasse / Ludwigstrasse) dann endlich nächstes Jahr verschwindet.

  • Seit wann steht das Präsidium leer? 20 Jahre? An so einer zentralen Stelle ist das wirklich eine Schande. Vor fünf Jahren wurde das Objekt gekauft, weiter passiert nichts, es gibt keine Finanzierung und aus meiner Sicht auch keinerlei Sicherheit, dass das Projekt im gezeigten Rahmen durchgeführt wird. Am Ende haben wir vlt. 30 Jahre, in denen diese Ecke für Passanten und die ganze Stadt eine Katastrophe ist, die ganzen Messegäste müssen da vorbei. Recht peinlich, dass die Stadt das nicht besser geregelt hat.

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    Sogar ein komplettes "Zurück auf Null" fände ich speziell bei diesem Projekt nicht schlecht.

    Gerade an diesem Standort könnte man mMn deutlich mehr als die geplanten rund 100.000 qm BGF realisieren - warum nicht 150.000 bis 200.000 qm BGF (wie beim FOUR). In städtebaulicher Hinsicht sehe ich für eine wuchtige Baumasse beim "Präsidium" überhaupt kein Problem.

    Ich warte hier lieber noch einmal 20 Jahre und dann kommt wenigstens vielleicht "was Anständiges".

  • Einen Abriss sehe ich auf jeden Fall als wünschenswert an, egal ob es gleich oder später zu einer Neubebauung kommt. Das historische Polizeipräsidium bleibt ja auf jeden Fall stehen und die Ansicht von der Friedrich-Ebert-Anlage würde sich kaum ändern.


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    An anderen Ecken des Areals sieht es jedoch nicht so gut aus. Eine baldige Veränderung dieses Zustandes ist sicherlich mehr als wünschenswert, selbst wenn zunächst einmal eine Brache entsteht.


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    Fotos: Beggi

  • Im Nachtrag zur imposanten Ansicht auf Beggis erstem Bild eine aus anderer Distanz.

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    Und noch etwas näher und leicht gedreht.

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    Bilder: main1a

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • (...) In der Immobilienbranche gibt es indes nach wie vor Zweifel am Start des Projekts. Ein Grund: der hohe Kaufpreis von mehr als 200 Mio Euro. Es wird vermutet, dass Gerch einen Finanzierungspartner sucht. (...)

    Das ist ja keine banale Info, die man mal eben in den Raum wirft: Hast du für diese These eine seriöse Quelle?

  • Was daran ungewöhnlich sein soll, dass ein Unternehmen einen Finanzierungspartner sucht, erschließt sich mir nicht so ganz.


    Natürlich ist es ebenso wahr, dass alle Arten von Projekten derzeit extrem schwer zu realisieren sind. Das liegt aber im Wesentlichen am Zinsumfeld, mit Blick auf Büros auch am immer noch unklaren Umfang des künftigen Bedarfs angesichts von Homeoffice. Da wäre es wenig ins Gewicht gefallen, wenn die Immobilie meinetwegen 50 Mio. Euro billiger gewesen wäre.

  • Das Areal des zukünftigen Bauprojektes aus einer anderen Perspektive (leider ist der nördliche Teil an der Friedrich-Ebert-Anlage nicht einsehbar).

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    Bild: main1a | Die Spiegelung und den Grünstich bitte ich zu entschuldigen.

  • Der Projektentwickler Gerchgroup hat Insolvenz angemeldet. Nachzulesen ist das unter anderem hier. Betroffen sind (vorerst) mehrere Holdinggesellschaften, nicht die operativ tätigen Projektgesellschaften. Letzteres dürfte für die Unternehmergesellschaft "Das Präsidium" gelten (i).

  • Ich würde trotzdem erwarten, auch auf Basis der Erfahrungen mit der Adlergroup und dem Livinit und insbesondere angesichts des riesigen Finanzierungsbedarfes des Präsidium-Projekts, dass das eine erhebliche Disruption der ursprünglichen Planung mit sich bringt.

    Schade, dass eine der wichtigsten Ecken der Innenstadt jetzt noch länger in diesem schlimmen Zustand bleibt.

  • Die heutige RMZ berichtet darüber, u.a. dass für das Prj. "Präsidium" und dessen Entwicklung vier haftungsbeschränkte Untergesellschaften gibt. Diese sind aktuell nicht von der Insolvenz der Holdinggesellschaften betroffen.


    Die Gerchgroup erklärt: "[…] die Fortführung aller Projekte unter Einschluss und im Einklang mit den Interessen der jeweiligen Projekt- und Finanzierungspartner."

    Es dürfte Zeit und Geduld erfordern um die Banken und sogenannten "Mezzanine Capital Partners" auf angemessene Forderungsverzichte zu verhandeln die einerseits der Gerchgroup helfen sollen wieder auf eigenen Füße zu kommen und andererseits die aktuellen und zukünftigen Kapitalpartner überzeugt, dass die Gerchgruppe auch in Zukunft ein vertrauenswürdiger Kreditnehmer ist.

    Das Sanierungsteam, bestehend aus Experten einer Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung, erklärt: "Wir werden nun für jede Projektgesellschaft und für jedes Immobilienprojekt die Situation genau analysieren und zeitnah mit allen Projekt- und Finanzierungspartnern Gespräche führen, um wirtschaftliche Lösungen zu finden."


    Die Abrissarbeiten wurden von der Gerchgruppe für Anfang 2024 avisiert. Die Immobilienbranche kolportiert eine Verschiebung von bis zu anderthalb Jahren.


    Sollte es bei den globalen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten bleiben, dann wäre dieser Zeitverzug m.E. noch 'performant'.

  • Das sind vier UGs, haftungsbeschränkte Unternehmen, die mit 1.000 € Eigenkapital gegründet wurden: Gerchgroup Frankfurt Das Präsidium 1, ...Präsidium 2, ...3 und ...4

    Die Gerchgroup besteht aus Dutzenden solcher Firmen, einer Beteiligungs GmbH und der Holding AG, insgesamt laufen beim AG Düsseldorf rd. 50 Insolvenzverfahren für alle Gerch-Firmen, eingeleitet zwischen 5.10.2023 und 3.1.2024.

  • Die Hessenschau berichtete gestern, dass der städtebauliche Vertrag auch für einen Rechtsnachfolger gelten würde. Bevor es jedoch dazu kommt, spricht der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Schmidt davon, dass er alles unternehmen werde um eine Fortführung des vielversprechenden Projektes und die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger erreichen möchte. Dazu bedarfs es allerdings auch Geduld aufgrund der widrigen Umstände in der Immobilienbranche. Angaben dazu, ob ein Käufer in Sicht sei, gab es seitens des vorläufigen Insolvenzverwalters nicht.


  • Ironischerweise ist es für solche Projekte sogar vorteilhaft, wenn ein Insolvenzverfahren stattfindet. Ein Käufer kann die bereits erbrachten Leistungen spottbillig aufkaufen, sogar die Bürokratie mit den Behörden ist schon erledigt, alle Kosten sind gut kalkulierbar und es kann schnell losgehen. Ganz anders als wenn man von Anfang an neu startet.


    Da man für die Fortführung tiefe Taschen benötigt wird auch der Bieterkreis sehr klein sein (oft sind Insolvenzverwalter froh n=1 aufzutreiben), somit kein Bieterwettbewerb zu erwarten sein, alles sehr günstig für Erwerber.


    Bei insgesamt guten Projekten eigentlich ein goldilocks Szenario für Entwickler mit hinreichend tiefen Taschen.


    Das mal der wirtschaftsrechtliche Hintergrund, der vielleicht nicht sofort auf den ersten Blick jedem bewusst ist.

  • Da man für die Fortführung tiefe Taschen benötigt wird auch der Bieterkreis sehr klein sein (oft sind Insolvenzverwalter froh n=1 aufzutreiben), somit kein Bieterwettbewerb zu erwarten sein, alles sehr günstig für Erwerber.

    Sicher stimmt es, dass ein Insolvenzverfahren für ein solches Projekt ganz gut sein kann.

    Sicher gilt auch der städtebauliche Vertrag de-jure für einen Erwerber.

    Spannend wird es, wenn der Insolvenzverwalter nur einen Bieter auftreiben kann, der aber noch Gesprächsbedarf hinsichtlich des Bebauungsplans oder des bestehenden städtebaulichen Vertrages anmeldet - sozusagen n zwischen 0 und 1.

  • Müsste ein neuer Eigentümer denn auch den architektonischen Sieger-Entwurf von Meixner Schlüter Wendt übernehmen und umsetzen (städtischer Vertrag)?

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