Rund um die Parochialkirche

  • Nein, das meinte ich nicht. Das ist schon von den Falkenseeer Investoren gekauft worden. Zusätzlich soll ein Streifen des Kirchengrundstückes überbaut werden.


    Zudem fallen Abstandsflächen nach BauO Bln auf das Kirchengrundstück, diese werden vom Gemeindekirchenrat nicht akzeptiert.


  • Ich bin heute mal wieder in der Gegend gewesen. Da ist ja wirklich tote Hose. Ich hoffe in Zukunft wird, gerade mit den Neubauplänen, mal wieder etwas mehr los sein.


    Das liegt aber einzig an der durch die Grunerstraßenschneise hervorgerufenen Isolation des Klosterviertels. Ein Hotel wird daran nichts ändern. Vordringlich wäre mal die angekündigte Aufstellung eines Rahmenplans und anschließender Bebauungspläne. Im Moment sehe ich da schwarz.

  • Rekonstruktion der Parochialkirche

    Die Turmspitze der Parochialkirche soll wieder rekonstruiert werden und soll so sogar das Glockenspiel wieder erhalten. Der Vorstandsvorsitzende vom Verein "Denkmal an Berlin" ist zuversichtlich mit dem Turmbau beginnen zu können, sobald die Baugenehmigung, vorraussichtlich im Frühjahr, vorliegt.


    Neue alte Töne im Klosterviertel

  • Das finde ich einfach nur gut. So sieht es aus und eine Gesellschaft ohne kirchen ist keine Gesellschaft. Man baut moscheen wie in köln und man hat es bis jetzt nicht geschafft, einen glockenturm zu erneuern, welches gebäude sicherlich unter denkmalschutz gehört.
    Langsam werden diese elitendenkenden wach und nutzen die zeit der stunde.

  • Was hat der Bau von Moscheen mit dem Wiederaufbau der Parochialkirche zu tun? Die Moschee wird gebraucht, die Parochialkirche ist aus rein städtebaulicher Sicht interessant, denke nicht dass Berlin unter Kirchenmangel für seine Masse an christlichen Gläubigen leidet. Ich weiß auch nicht was dieser unterschwellige Ton gegen Moscheen soll? Ist das die teutsche Leitkultur, nach dem Motto: "Wir und unsere christlich-jüdischen Wurzeln" und alles andere ist fremdartig oder Bonus unserer Toleranz?

  • Selbstverständlich sind christliche Kirchen Teil unserer Kultur und es ist Teil unseres Selbstverständnisses und Selbstbehauptungswillens, diese Gebäude zu erhalten oder - wie im Fall der Parochialkirche - besondere Gebäude
    wieder aufzubauen.
    Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sind in Rußland, der Ukraine und sonstwo Kirchen, die eine besondere Bedeutung hatten, wieder entstanden.
    Die barocke Parochialkirche mit ihrem wundervollen Glockenspiel hätte es auch verdient.
    Versöhnung mit unserer Geschichte ist angesagt.
    Hasstempel braucht ( hoffentlich) niemand!

  • [...]und es ist Teil unseres Selbstverständnisses und Selbstbehauptungswillens, diese Gebäude zu erhalten oder - wie im Fall der Parochialkirche - besondere Gebäude
    wieder aufzubauen.


    Selbstbehauptungswille? Droht etwa schon wieder der Untergang des Abendlandes? Gegen was oder wen müssen wir uns denn behaupten?


    Versöhnung mit unserer Geschichte ist angesagt.
    Hasstempel braucht ( hoffentlich) niemand!


    Versöhnen Sie sich mal lieber mit der Realität anstatt mir der von ihnen vorgeschobenen Geschichte. Wären die Preußen genauso tolerant gewesen wie sie hätten die Hugenotten auch nicht einwandern dürfen. Aus allen Muslimen pauschal Hassprediger zu machen und Moscheen als Hasstempel zu verunglimpfen ist genauso geistreich wie zu behaupten, dass alle Pastoren pädophil seien. Und ja: Muslime haben genauso Anspruch auf angemessene Gebetsräume wie Christen oder andere. Vor allem wenn Muslime ihren Glauben momentan viel zahlreicher praktizieren.


    Mir ist der Wiederaufbau gleichgültig solange er nicht aus Steuergeldern finanziert wird. Kirchen haben wir wahrhaft genug, von denen kaum noch eine wirklich genutzt wird. Kirchen sind letztlich auch nur Funktionsgebäude und kein Selbstzweck der Stadtreparatur.

  • Kirchen sind letztlich auch nur Funktionsgebäude und kein Selbstzweck der Stadtreparatur.


    Da Kirchen aber immer einen zentralen Bezugspunkt für die Umgebungsbauten darstellten, sind sie das gewisserweiße schon. Warum nicht aus Steuergeldern? Andere denkmalgeschütze Gemäuer werden auch mit Fördermitteln vom Bund wiederhergestellt, dass der Parochialkirche verwehren zu wollen wäre äußerst ungerecht. Denn die Kirche ist da, es handelt sich also um Stadtreperatur und zwar der ganz besonders wichtigen Art.

  • Gut, aber die Frauenkirche wurde auch aus Spendengeldern wieder aufgebaut. Es ist ja nicht so, als bestünde an Kirchen in Berlin ein Mangel, daher halte ich das nicht für vordringlich förderungswürdig. Ich habe es auch extra ein wenig überspitzt formuliert, um mich von den mir befremdlichen Aussagen Reinhards und Dionicars abzusetzen.


  • Mir ist der Wiederaufbau gleichgültig solange er nicht aus Steuergeldern finanziert wird. Kirchen haben wir wahrhaft genug, von denen kaum noch eine wirklich genutzt wird. Kirchen sind letztlich auch nur Funktionsgebäude und kein Selbstzweck der Stadtreparatur.


    Zum einen sind Kirchen in erster Linie mal kulturhistorisch bedeutsame Wahrzeichen und zwar völlig ungeachtet, in welcher Form sie heute genutzt werden. Und zum anderen handelt es sich selbstverständlich um Stadtreparatur, wenn ein solches Wahrzeichen in seiner ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt wird.


    Es ist ja nicht so, als bestünde an Kirchen in Berlin ein Mangel, daher halte ich das nicht für vordringlich förderungswürdig.


    Wieviel barocke Kirchen in Berlin kennst du denn?
    Ich denke nicht, dass man die Parochialkirche mit den unzählichen Backsteinmonumenten der Gründerzeit vergleichen sollte...

  • Ich kann bei dieser Thematik nur aus persönlichem Empfinden eine Aussage machen (da eine politische Diskussion hier wohl fehl am Platz ist).


    Meiner Meinung nach ist die Rekonstruktion des Turms der Parochialkirche ein sehr schönes Projekt und obwohl ich kein gläubiger Christ bin, finde ich solche alten Kirchenbauten angenehmer, als Moscheen. (Aber auch neue Kirchenbauten, wie am Ku'damm oder am Hansaviertel finde ich nicht besonders schön und würde Rekonstruktion fast immer den Vorzug geben).


  • Es ging hier nicht darum, ob das Gebäude erhalten wird oder nicht, sondern darum, ob staatlicherseits in eine rein optische Verschönerung investiert werden soll. Dies ist umso absurder, als das die Ursprungsmeldung vermeldete, dass die Finanzierung wohl anders geschultert wird.


    Ich finde es ganz und garnicht absurd, dass zur Pflege und Aufwertung kulturhistorisch und städtebaulich bedeutsamer Bauwerke unter anderem (!) auch öffentliche Gelder bereitgestellt werden. Hat im Übrigen auch was mit Kultur zu tun.
    Es handelt sich her nämlich nicht um irgendeine Mehrzweckhalle in Wanne-Eickel.


    Ich habe alle Beiträge die das Thema "Rund um die Parochialkirche" nicht wirklich mehr anschneiden dorthin verschoben. Bitte etwas sachlicher diskutieren und unsere Regeln bezüglich Forennetiquette beachten. Danke.
    Bato

  • Parochialkirche

    Heute war ich erstmals in der Parochialkirche und war von der kargen Schönheit des Innenraumes begeistert. Auch Hof und äußere Erscheinung der Kirche sind sehr schön. Der Turmwiederaufbau wird fleißig beworben.
    Dieser ist unbedingt zu wünschen :daumen:.
    Ein paar Fotos:
    http://img221.imageshack.us/img221/6759/cimg1158.jpg
    Shot at 2012-06-21
    http://img690.imageshack.us/img690/8970/cimg1152n.jpg
    Shot at 2012-06-21
    Nordkapelle:
    http://img254.imageshack.us/img254/6418/cimg1155o.jpg
    Shot at 2012-06-21
    Südkapelle:

    Shot at 2012-06-21
    Dach im Hauptraum:

    Shot at 2012-06-21

  • Joa, karg triffts. Schön würd ich jetzt spontan nicht sagen, Ruinencharakter halt. Keine Seltenheit in Deutschland, leider. Aber es stand auch nicht mehr wirklich viel von dem Gebäude und man kann froh sein, dass sie überhaupt erhalten werden konnte.

  • Zustimmung @ Saxonia.


    Wenn man bedenkt, dass die ganze Gegend heute noch ausstrahlt, wie hier von 1942 bis in die letzten Jahre gewütet und verwüstet wurde, kann man froh sein dass die Kirche überhaupt noch steht, und das nichtmal im schlechtesten Zustand. Und da finde ich es auch fast besser, dass sie äußerlich besser erhalten ist als im Innern, das ist so m.E. verträglicher mit der Umgebung. Vom Kloster in der Klosterstraße stehen ja tatsächlich nur noch Ruinen.


    So ein karger und rauher Innenraum verändert in einer Kirche zwar die Ausstrahlung, aber sie steht nicht ohne Wirkung da. Anders wär das, wenn das Äußere eine Ruine wäre.


    In Nürnberg wird derzeit das Innere bzw. der Innenhof des Pellerhauses wieder rekonstrukiert. Das sieht man dann aber nur im Innern, das Äußere Erscheinungsbild ist das eines 50'er Jahre Plattenbaus. Dort wird es dann exakt so aussehen: Innen hui, außen Pfui.
    Andersherum fänd' ich besser.

  • Kontext...

    Tja die gleiche Kirche in einem italienischen Bergdorf bei 35 Grad und hier würde man aus dem schwärmen einer mittelalterlich wirkenden Kirche nicht mehr raus kommen.


    Darüber sollte mehr nachgedacht werden. In welchem Kontext entstehen eigentlich die Gebäude in Berlin ? Wenn Frau Lüscher der größere Zusammenhang darstellt dann weiss ich warum manchmal so wenig Bezug zur Umgebung hergestellt wird...

  • Ich nehm aus dem Kommentar jetzt nicht so viel mit um ehrlich zu sein. Warum sollte ich mir da Assoziationen eines italienischen Bergdorfes zu eigen machen? Und der Kontext ist Berlin, nicht Florenz und nicht New York.

  • Italien- Kommentar

    Also der Kommentar zielt einfach darauf ab, das der Innenraum so wie er ist, vollkommen in Ordnung ist und einen ganz eigenen Charme hat, der sich dann ergeben kann, wenn man einen anderen Kontext heranzieht - wir reden hier ja nicht vom Alexanderplatz - da fällt es schwer positive Assoziationen heranzuziehen.


    Man kann sich auch steril rennovieren, dann sieht alles wie geleckt aus, hat aber dann einfach eine ganz andere Wirkung. (Würde ich als typisch deutsch bezeichnen - Oasen wie Potsdam findet man leider viel zu selten, da wird und wurde sehr viel richtig gemacht)

  • alexsb73
    nun, die parochialkirche sieht so aus weil sie nur unter größtem finanziellen aufwand, kleinste spenden etc. überhaupt ersteinmal in diesen gesicherten zustand versetzt werden konnte. wer die kirche noch aus anfang der 90er jahre kennt weiss was ich meine. es ist also keineswegs ein modisches endergebnis sondern working in progress. sowie auch zu hoffen ist, dass eines tages auch geld für den wiederaufbau des turmes bereitsteht. dann kann mann auch den italienvergleich vergessen.


    http://commons.wikimedia.org/w…ialkirche_Berlin_1910.jpg