Bauprojekte Wasserstadt Stralau (Friedrichshain)

  • Dora-Benjamin-Park

    Still ruhen seit Monaten die Restarbeiten an den Häusern zur Spree hin:




    Die Neuanlage der Liegestellen und der Promenade macht hingegen sichtbare Fortschritte:




    Bilder © HarrySeidler

  • ^Ich kann gar nicht glauben, dass diese Häuser immer noch nicht bezogen sind...

  • Aus dem Nachbar-Thread "B-Hub Friedrichshain/Stralau", 2018:

    ..
    Der Boden des Sees ist unverändert voller Schadstoffe: https://www.tagesspiegel.de/be…aufgestellt/20221190.html
    "Baden verboten"-Schilder stehen demnach auch an zwei Stellen des Paul-und-Paula-Ufers - also dort, wo jenes "Haus des Wassers" entstehen soll.
    Lichtenbergs Umweltstadtrat meint, lediglich die Sedimente auf dem Boden des Sees seien "verunreinigt", nicht jedoch das Wasser. Und im Übrigen sei der Bezirk für die Prüfung der Wasserqualität "nicht zuständig".


    ^Die Verunreinigung der Bodensedimente ist doch nicht neu, sondern leider inzwischen ein ewiges Thema. Es gab zig Analysen und Lösungsansätze. Die Kosten und die Zuständigkeiten haben bislang alle wirkungsvollen Anstrengungen verhindert. Das Haus des Wassers ist da aber kein Widerspruch. Es soll ja gerade auf den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und Ökosystemen am und im Wasser aufmerksam machen. Da gehört dann auch die unmittelbare Nachbarschaft dazu.


    Kosten und Zuständigkeiten stellten wohl kein "Hindernis" dar:


    PM vom 12.08.2019: https://www.berlin.de/sen/uvk/…essemitteilung.836396.php
    Das Ausmaß dieser Belastung ist in den vergangenen Jahren demnach durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die Freie Universität Berlin (Forschungsprojekt RuBuS) intensiv untersucht worden.


    Zur Untersuchung einer möglichen Auswirkung der Sedimentbelastung auf die Luftqualität bzw. Gesundheit für den Menschen habe die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz das Fraunhofer Institut für Toxikologie und experimentelle Medizin (ITEM) und das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) mit einer sogenannten Expositionsanalyse zur gesundheitlichen Risikobewertung beauftragt.


    Der Aufenthalt, das Wohnen oder Freizeitaktivitäten am oder auf dem See (z.B. Segeln) seien nach Bewertung der Ergebnisse gesundheitlich unbedenklich. Dennoch gebe es einige Einschränkungen:


    Es werde von einem, insbesondere täglichen Verzehr, von im See geangelten Fischen abgeraten. Auch das Aufwirbeln von Sedimenten, und zwar durch den Boots- und Schiffsverkehr oder durch das Betreten des Seegrundes ufernaher Bereiche, sollte vermieden bzw. reduziert werden. Die Geruchsbelästigung, die zeitweise von dem See ausgehe, werde nicht als gesundheitsschädigend im Sinne einer toxischen Wirkung eingeschätzt. Unstrittig sei, dass diese als subjektiv empfundene Belästigung wahrgenommen werden könne.

  • Die Wohungsbaugesellschaften gehören leider weiter zu den schlimmsten Verunstaltern Berlins, entsprechend ihrer Tradition. Es wäre wirklich wünschenswert an die glorreichen 20er Jahre anzuknüpfen, wo dies anders war. Hier wird die schönste Wasserlage mit einem Schuhkarton versaut:



    Das hätte besser werden können, aber der Geist der Verantwortlichen erlaubt einfach nicht mehr Gestaltung.

  • ^ Das spielt eine Rolle, eine große.


    Dennoch wäre besseres möglich, wenn andere Leute bei der Planung das Sagen hätten. Aber jede (demokratische) Stadt bekommt, was sie verdient.


    Hier verschandelt man eine tolle Lage, wo anders versäumt man die gestalterische Verbesserung einer schwierigen Situation und im Historischen Zentrum bekommen wir eine Tristesse, die der DDR in nichts nachsteht, dabei sollte man jedes Bauwerk als eine Chance ansehen, den Menschen Qualität und Anregung zu schenken.

  • Das ist doch das tolle an der demokratischen Stadt!


    Besser 119 Genossenschaftswohnungen mit Seeblick, als iregndwelche Retro-Villen in einer Parkanlage mit Bootsanleger.
    Oder was erwartest du mit der Aussage "wenn andere Leute bei der Planung das sagen häten" ???

  • ^Das war auch das tolle an der DDR! Jeder konnte ÜBERALL wohnen und deswegen wollte dann leider irgendwann niemand mehr dort wohnen.


    Dein Extremvergleich: Luxus-Villen und Genossenschaftswohnungen, vergisst die Mitte dazwischen.

  • ^Du bist aber auch ganz schön extrem in deinen Vergleichen. Bei uns kann eben nicht jeder überall wo er will wohnen. Ich denke, von den üblichen Spinnern abgesehen verfolgen wenige politisch ernsthaft dieses Ziel.


    Ich finde es prinzipiell gut, dass man Menschen mit niedrigeren Einkommen die Möglichkeit bietet, auch in Lagen zu wohnen, die sonst eher für privilegierte Personen reserviert wären. Das bedeutet erstmal noch keine Abschaffung privilegierter, herausragender Lagen und impliziert schon gar nicht zwingend die Opferung guter Gestaltung.


    Ich stimme zu, dass dieses konkrete Gebäude bestenfalls langweilig, schlechtestenfalls hässlich ist. Hier würde gestaltersich bestimmt mehr gehen, auch ohne dass gleich die Kosten explodieren. Ich stimme auch zu, dass das Potenzial Berlins, vor allem an besonderen Lagen, völlig vergeudet wird. Aber vielleicht sollten wir in diesem konkreten Fall wieder ein besseres Gefühl für die Perspektive kriegen. Es geht hier um EIN Gebäude, das von einer Wohnungsbaugesellschaft errichtet wird. In einer Gegend, die bis vor Kurzem ein Brachland war. Was stellt ihr euch genau vor, das hier entstehen würde, wenn man nur die richtigen Akteure machen lassen würde? Potsdamer Platz 2.0? Selbst ohne die blockierende Haltung der Stadt kommt mir das etwas utopisch vor.


    Ich verstehe die Aufregung, weil dieses Projekt in den Kontext einer langen Reihe von vergeudeten Chancen und schlechter Stadtentwicklungspolitk gesetzt wird. Aber da gibt es andere, treffendere Beispiele, über die man sich aufregen kann. Und auch ohne das Ganze in eine System- bzw Klassenkampffrage zu verwandeln.

  • Ich sehe mal wieder anders:
    Es sind doch mehr genutzte Chancen als vergeudete. Natürlich hätte man alles auch anders machen können, da muss man nur die FDP Anhänger fragen, was ihnen lieber gewesen wäre, aber der Erfolg der Stadt als Ganzes, bei aller dadurch entstandenen Prolematik, spricht doch für sich.


    Was hätte man an diesem Ort anders machen können? Mehr Wohnungen? Schönere Wohnungen? Schönere Häuser? Büros statt Wohnungen? Grünfläche?


    Man sieht, glaube ich, dass man immer viele Alternativen hat und sich für einen Weg entscheiden muss.


    Ich habe kein Problem mit verputzten Häusern, hauptsache die Ausführung ist ordentlich und das Regenwasser läuft nicht an der Fassade herunter. Das kann man aber zur Zeit noch nicht beurteilen.

  • Ich möchte hier niemand direkt ansprechen, aber bitte verschont diesen wie auch andere Projektthreads mit ideologiebehafteten Diskussion und persönlichen Diffamierungen. Das zieht hier die Übersichtlichkeit und das Niveau deutlich nach unten.
    Für einen Schlagabtausch entsprechend unserer Regeln bleibt immer noch der BoS.

  • Die zwei Villen an der Spree stehen immer noch leer und sind mittlerweile massivem Vandalismus ausgesetzt. Eingeschlagene Scheiben, Farbbeutel, das übliche Programm. Schade das hier nicht fertiggestellt wird. Auch der Uferweg wird und wird nicht fertig.



  • Ehemalige Teppichfabrik Protzen & Sohn


    Das Gelände der ehemaligen Teppichfabrik wird von der Alt Stralau 4 Projektgesellschaft mbH entwickelt. Deren Geschäftsführer ist mit Christian Freier der Sohn des S.Oliver-Gründers Bernd Freier. Laut Aussage von Nachbarn soll das historische Gebäude als Bürofläche genutzt werden, zum Wasser hin werden Mietwohnungen entstehen, Villa und Schuppen werden offenbar restauriert.


    Ein Teil des alten Baumbestandes wird offenbar erhalten, auf dem der Spree zugewandten Teil des Grundstückes wurden alte Fundamente freigelegt.


    Hier ein paar umlaufende Bilder des Areals:













    © HarrySeidler

  • Die HOWOGE plant neben dem fast fertiggestellten Neubau am Glaswerk noch zwei weitere Grundstücke auf der Stralauer Halbinsel. Unabhängig davon, was man von den konkreten Gebäuden hält, ist die HOWOGE offenbar die architektonisch experimentierfreudigste der Berliner Wohnungsbaugesellschaften.


    Bahrfeldtstraße 33/34


    Bauzeit: 2020-2022.


    Hier hat "Zoomarchitekten" den Zuschlag für 61 Wohneinheiten erhalten:

    https://www.howoge.de/wohnungs…kte/bahrfeldtstrasse.html

    https://www.zoomarchitekten.de…ts=8%2C125%2C116%2C%2C123


    Das Gebäude soll aus modular vorgefertigten 3D-Holzbauelementen errichtet werden. Die Erschließung erfolgt auf der Parkseite durch berankte "Laubengänge" (Das sieht mir zu sehr nach Knöterich aus, vielleicht sollten Zoomarchitekten mal die Pfeifenwinde in ihr Rendering aufnehmen).


    bfs_perspektive_1-web7pkg0.jpg


    bfs_perspektive_-2-weumkr0.jpg


    bfs_grundriss-mit-freqwjf7.jpg

    © Zoomarchitekten


    Kynaststraße 6-9


    Bauzeit: 2021-2024.


    Hier hat AFF-Architekten den Zuschlag für 170 Wohneinheiten & Gewerbe erhalten:

    https://www.howoge.de/wohnungs…ojekte/kynaststrasse.html

    http://www.aff-architekten.com/story/24/wohnkomplex.html


    Der Bau schließt nördlich ans "B:Hub" an, soll Gewerbe und Wohnen vereinen und öffnet sich mit drei Höfen zur Rummelsburger Bucht. AFF ist bislang vor allem durch gelungene Fassaden positiv aufgefallen, das Material erschließt sich mir durch die Visualisierungen allerdings nicht.


    howogexjk7r.jpg

    © HOGOWE/AFF Architekten


    large_212-1zpjxd.jpg


    large_212-detaillgj76.jpg

    © AFF Architekten

  • Die Wasservillen an der Spree sind nun endlich fertig und kurz vor Einzug bzw. schon teilweise bezogen:


    38635842fv.jpg


    Eine weitere Baustelle (Coral World?) erstreckt sich gleich davor:


    38635841lk.jpg

  • ^ Die Baustelle auf Deinem 2. Bild ist nicht "Coral World", sondern das Gelände der ehemaligen Teppichfabrik, die von der Alt Stralau 4 Projektgesellschaft mbH entwickelt wird. Das stand im Beitrag #182. Von "Coral World" habe ich lange nichts gehört. "Coral World" sollte zwischen den Bahngleisen und der Rummelsburger Bucht entstehen.