Belsenpark (ehemals Güterbahnhof Oberkassel)

  • Belsenpark (ehemals Güterbahnhof Oberkassel)

    Dieses Großprojekt von Vivico verdient mit Sicherheit einen eigenen Thread.


    In Oberkassel, auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, entsteht ein neues Wohn- und Geschäftsviertel.


    Es geht um ein Areal, das insgesamt 152.000 qm umfasst.
    Im Zentrum des Neubaugebietes soll ein 20.000 qm großer Park entstehen.
    Der städtebauliche Entwurf stammt von SOP (ehemals JSK), das Gelände befindet sich unmittelbar nord-westlich des Belsenplatzes.


    Einige Daten
    Bruttobauland: 101.000 qm
    Quartierpark: 20.000 qm
    Geplante Wohnfläche: 52.000 qm BGF
    Geplante Büro-/Gewerbefläche: 47.000 qm BGF
    Verkaufsfläche begrenzt auf 3.200 qm BGF
    Anzahl der Wohnungen ca.: 540


    Projektwebsite: http://www.belsenpark.de






    Quellen: Belsenpark.de sowie SOP Architekten
    Hoster: abload.de

  • Bei allem Für und Wider in der Zukunft, eins ist wirklich hervorzuheben: Schön, dass ein verhältnismäßig großes Areal als Park ausgewiesen wird.

  • ^
    Diese länglichen, rechteckigen Parkanlagen sind ja in Düsseldorf schwer in Mode. IHZ, Quartier Central und jetzt der Belsenpark...
    Solange ringsherum eine ausreichende Dichte erreicht wird gefällt mir das auch ganz gut.

  • Heute sind neue Pläne für den Belsenpark veröffentlicht wurden, Vivico wird Anfang Januar mit dem Abriss alter Lagerhallen anfangen (Mietverträge sind Anfang November ausgelaufen). Insgesamt wird nun eine Zahl von 450 Wohnungen genannt, etwa 1/3 mehr als geplant.
    Zu Beginn wird das Areal am Belsenplatz realisiert, dort ist eine Fußgängerzone mit Wohnungen, Büros, Einzelhandel und Gastronomie geplant.


    Anfang Januar beginnen die Rodungsarbeiten und der Abriss der Lagerhallen. Der Bau der Erschließung und erster Wohnungen soll bereits Mitte 2011 beginnen.
    Der Park soll im Anschluß enstehen, vermutlich ab 2013. Insgesamt ist das Gebiet in neun Baufelder aufgeteilt worden.


    Landeshauptstadt Düsseldorf


    Antenne Düsseldorf





    Scheint jetzt richtig loszugehen im Linksrheinischen. Vodafone, Heinrich-Heine-Gärten und der Belsenpark...:daumen:

  • Die letzten Mietverträge für Lagerhallen sind im November ausgelaufen. Jetzt wird mit dem Rückbau der Hallen und Mauern begonnen, bis Frühjahr 2011 wird das Ganze dauern. Mitte 2011 soll die Erschließung beginnen und gleichzeitig bereits die ersten Gebäude errichtet werden. Ab 2013 soll der Park angelegt werden.


    Quelle: Vivico

  • Da ich neu in diesem Forum bin, weiß ich nicht, ob ich mit diesem Eintrag hier richtig bin!?


    Gibt es bzgl. des Projektes "Belsenparks" eigentlich schon mehr Infos als auf der offiziellen Page von vivico bzw. http://www.belsenpark.de? Was haltet ihr überhaupt von dem Projekt?


    Hier ist schonmal der passende Thread.

  • Schon ein paar Tage alt, aber fehlt an dieser Stelle:


    Auf dem Gelände des ehem. Güterbahnhofs Oberkassel (Belsenparkprojekt) sollen aufgrund der extrem hohen Nachfrage mehr Wohnungen gebaut werden als ursprünglich geplant. Für drei Grundstücke zum Belsenplatz hin sind 100 bis 150 zusätzliche Wohneinheiten vorgesehen.


    Der Westen


    Außerdem steht ein Umzug der Rheinbahnhauptverwaltung aus ihrem hässlichen Zweckbau an der Hansaallee nach Lierenfeld (so gut wie) fest. Auch diese Areal wird somit für eine Überplanung zur Verfügung stehen.


    Antenne


    noch ausführlicher: RP-Online

  • @7

    So wie ich die Pläne am Threadanfang verstehe, früher waren am Belsenplatz ausschließlich Büros geplant. Wenn stattdessen Wohnungen gebaut werden, wird zwar der Marktlage entsprochen, aber die Ausnutzung des Geländes wird nicht verbessert. Hier wunderte ich mich bereits, warum gerade am geplanten Park aufgelockerte Bebauung vorgesehen ist. Die Wohnungen mit Parkblick müssten die attraktivsten und begehrtesten der ganzen Siedlung werden. Alleine deswegen sollte man maximale Nutzung dieser Grundstücke anstreben.


    Im RP-Artikel lese ich über Bedenken einer BI aus Oberkassel, die Verkehrsströme fürchtet. Wäre dieser BI lieber, wenn die Menschen nach Meerbusch oder Krefeld ziehen und auf der gleichen Hansaallee zur Arbeit fahren würden? (Etwas polemisch formuliert, aber diese Bedenken klingen nicht anders.)


    Die NRZ schreibt, die Architektur der Gebäude wurde noch nicht endgültig festgelegt. Sie könnte einfalls- und abwechslungsreicher werden als auf dem Bild im Artikel.

  • Die Emscher Immobiliengruppe hat zwei Grundstücke von Vivico im Belsenpark gekauft. Ab Frühjahr 2012 sollen zwei Gebäudeensembles enstehen mit sieben Häusern. In Erdgeschoss ist jeweils Einzelhandel geplant. Fertigstellung ist für Herbst 2013 geplant.


    Immobilien Zeitung




    Außerdem wurden am Anfang der Jahres bereits jeweils zwei Baufelder an die Patrizia Immobilien AG und an die PANDION AG verkauft. Alle vier Grundstücke liegen direkt am Park und geplant sind bis zu 350 hochwertige Wohnungen.


    Vivico

  • Fotos vom Wochenende: die Bauflächen werden vorbereitet, Abrissarbeiten sind im Gange



    Blick Richtung Brüsseler Straße / Vodafone-Baustelle



    Der Blick zum alten Bahnhofsgebäude, die alte Halle, in der früher lange von einem Autohaus gemietet wurde, ist bereits abgebrochen worden.


    Bilder: mamamia

  • Hübsch, hübsch, der Berliner Stil hat sich hier durchgesetzt.


    Die Gebäude sind ordentlich gegliedert, was ziemlich edel wirkt.

  • Ja...wobei ich wiederum nicht verstehe, wieso man sich hier auf bloß 3/4 Geschoße beschränkte...

  • Ja...wobei ich wiederum nicht verstehe, wieso man sich hier auf bloß 3/4 Geschoße beschränkte...


    Soetwas richtet sich in der Regel an der am Ort vorhandenen Bebauung; also der Anzahl der Etagen in der direkten Umgebung.
    Das ist im Bebauungsplan festgeschrieben.


    Ich finde diese Geschossigkeit dort angemessen; Oberkassel ist nicht Teil der Innenstadt.

  • ^ Im Stadtmuseum steht ein Modell der Stadt um das Jahr 1300 - eine Kirche und zwei Straßen mit dörflich anmutenden Hütten. Würde man immer nur auf die vorhandene Bebauung achten, sähe Düsseldorf heute immer noch so aus. Der B-Plan wird nicht von Gott auf Steintafeln übergeben, sondern vom Stadtrat beschlossen - von diesem Stadtrat, in dem seit Jahren diskutiert wird, es würden in Düsseldorf zu wenige Wohnungen gebaut.


    Zur umliegenden Bebauung gehört auch dieses Gebäude mit wesentlich mehr Geschossen als 3/4. Eine Etage oder zwei mehr hätten es ruhig sein können - ein geschlossenes schützenwertes Stadtbild gibt es östlich des Belsenplatzes, aber nicht westlich davon.


    Ob Oberkassel nie Teil der Innenstadt sein wird, halte ich ebenfalls für fraglich. Weiter vom Stadtzentrum entfernt gibt es das dicht bebaute Bürogebiet Seestern, in der Nähe wird das Vodafone-Hochhaus gebaut. In den noch weiter liegenden Heinrich-Heine-Gärten werden auf 3,87 Ha 47.000 Qm BGF errichtet, was der GFZ von 1,21 entspricht. Hier werden auf 101.000 Qm Bauland ähnlich viele Qm BGF geplant - 1,00 als GFZ trotz weit mehr City-Nähe. Mindestens 1,20-1,25 wären angebracht.

  • Entscheidend ist die Qualität des Lebensraums in der Stadt.
    Es kann nicht nur um eine möglichst hohe Verdichtung gehen; die Integration in das gewachsene Umfeld ist ebenso wichtig, wie die Ausnutzbarkeit der Grundfläche.


    Der Belsenpark will sicherlich kein isoliertes Neubaugebiet sein, sondern sollte möglichst ein Bestandteil Oberkassels werden (falls das überhaupt gelingt).


    Der alte Büroklotz an der Schanzenstraße bleibt trotz der Umwandlung in ein Wohnhaus ein Fremdkörper im Quartier (ein Abbruch oder Rückbau wäre aus städtebaulicher Sicht vorteilhaft gewesen).
    Auch das 70er Jahre Büroviertel Seestern kann als isoliertes Büroquartier (damals auf der grünen Wiese entstanden) nicht als zukunftsweisender Städtebau herangezogen werden.


    Die Bauvorschriften kennen allgemein gültige Regeln für die Bebaubarkeit von Grundstücken in Abhängigkeit vom Nutzungscharakter des Quartiers; z.B. eine Grundflächenzahl von 1,2 für allgemeine Wohngebiete (also die 1,2 fache Grundstücksfläche für die Bruttofläche aller Vollgeschosse). In Misch- oder Kerngebieten liegt diese Verdichtung natürlich höher.
    Die Festlegung der Zuordnung zu einem der genannten Gebiete (WR, WA, MI und MK) erfolgt über einen Flächennutzungsplan.


    Eine hohe Verdichtung dient zudem selten der Optimierung der Wohn- und Lebensqualität, sondern eher der Gewinnmaximierung der Projektbeteiligten.

  • ^ Wie gestern erwähnt, ein gewachsenes Stadtbild gibt es nur östlich des Belsenplatzes, nicht westlich davon. Östlich des Belsenplatzes zähle ich 5-6 Geschosse statt 3/4, die Baudichte liegt dort bestimmt über der angestrebten des Belsenparks. Man kann unmöglich behaupten, sie würde Lebensqualität kosten - genau dort gibt es die begehrtesten Wohnlagen der Stadt. Wenn das Neubaugebiet in Oberkassel integriert werden sollte, sollte man die Dichte, die architektonische Vielfalt wie auch die Nutzungsvielfalt der Luegallee fortsetzen. Was ich auf den Visualisierungen sehe, ist abrupter Bruch mit dem Wesen dieser Achse. Die Schanzenstraße, obwohl eine Seitenstraße, ist nicht weniger intensiv bebaut.


    Den FNP beschliesst genauso wie sämtliche Bebauungspläne der Stadtrat, der dabei die von ihm stets geführte Diskussion über die Wohnraumknappheit berücksichtigen sollte. Manch eine Planung entstammt noch der Zeit der sich entvölkerten Stadt (als man in locker bebaute Vorstädte zog statt in dichte+vielfältige Cityquartiere wie jetzt) und muss dringend aktualisiert werden.


    Die zum Ritual gewordenen Seitenhiebe auf Gewinnmaximierung der Projektbeteiligten finde ich reichlich platt. Seid Ihr Architekten nicht mehr an Bauprojekten beteiligt?

  • Ich dachte immer, die Kritik an der Gewinnmaximierung der Projektbeteiligten bezieht sich darauf, dass gleichzeitig beim Bau an Qualität und Stil gespart wird. Da sind die Architekten, reduziert auf reine Statiker, dann sogar explizit ausgeklammert. o.=,