Schwerin: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Schwerin: Bauprojekte und Stadtplanung

    Marienplatz-Galerie


    Sehr umstritten, lange um die alte Bausubstanz gekämpft, viel Zeit vergangen - inzwischen sind die Tiefgeschosse gebaut und das neue Center wächst in die Höhe, ein weiterer Einkaufstempel, am sich völlig verändernden Marienplatz, im Herzen der Schweriner Altstadt - die Marienplatz-Galerie.
    Über 50 neue Läden, ein integriertes Hotel, ein Übergang zum altehrwürdigen Kaufhaus "Kressmann" werden die Stadt ab kommendem Jahr bereichern:


    http://www.marienplatz-galerie.de/galerie.php

  • Marienplatz-Galerie

    Im Oktober 2008 hatte ich Gelegenheit ein auf der Expo Real in München ausgestelltes Modell zu fotografieren:





    Modell: Tenkhoff Properties | Bilder: Schmittchen


    Wurde der Entwurf während des angesprochenen Kampfs um alte Bausubstanz zwischenzeitlich noch verändert?

  • Marienplatz-Galerie

    Ich kann inhaltlich nichts zu diesem Projekt beitragen, jedoch ist zu beobachten, dass in nahezu allen größeren und kleineren Städten in Ostdeutschland Einkaufszentren in der Stadtmitte wie Pilze aus dem Boden schießen. Diese Entwicklung ist freilich nicht unumstritten. In ihr sehen wohl viele einen aggressiven Verdrängungswettbewerb. Andererseits muss konstatiert werden, dass viele ostdeutsche Innenstädte gegenwärtig eine Renaissance erleben, an die in den 1990er-Jahren niemand glauben wollte. Ob trotz oder vielleicht gerade wegen solcher Shopping Malls kann noch nicht ausreichend beurteilt werden, jedoch wird immer deutlicher, dass durch diese Entwicklung die Verdrängung nicht innerhalb der Innenstädte passiert, sondern eher draußen auf der sog. grünen Wiese, wo in den 1990er-Jahren ohne Sinn und Verstand Shopping Center en masse hingeklotzt wurden.


    Ansonsten halte ich die Marienplatz-Galerie für eine 95.000-Ew-Stadt zu groß. Dafür, dass ein ganzes Karree bis auf eine Ecke bebaut wird, besitzt die Fassade für meine Begriffe zu wenig Abwechslung. Das Staffelgeschoss wirkt zudem äußerst primitiv. Insgesamt macht der Entwurf auf mich den Eindruck, als ob er schon seit über 10 Jahren in der Schublade steckt.

  • Marienplatz-Galerie

    Ich kann inhaltlich nichts zu diesem Projekt beitragen, jedoch ist zu beobachten, dass in nahezu allen größeren und kleineren Städten in Ostdeutschland Einkaufszentren in der Stadtmitte wie Pilze aus dem Boden schießen.


    Hallo


    Kannst du Beispiele nennen? Habe ich so noch nicht beobachtet, bzw vorallem nicht negatives Beobachtet, habe schon dutzende Ostdeutsche Innenstädte gesehen, und alles fotgrafisch festgehalten. ALlgemein finde ich zum Osten das wenn ein Shoppingcenter im Innenstadtbereich auftaucht das was ich gesehen haben zum Größten teil hervorragend eingebaut ist, nie so wirklich dominant aber sehr angenehm, Beispiele wären für mich Jena Goethegallerie, Rostock Kröpeliner Tor Center usw - von 90% der Innenstädte Westdeutscher Städte kriege ich ehr einen Heulkrampf, daher kann ich dir mit allem restlichen nur Zustimmen.


    Auch der entwurf hier ist in der tat naja nichts besonderes, ehr unauffällig gehalten was ja auch vorteile hat

  • Endspurt Marienplatz-Galerie

    Irgendwie bekomme ich hier keine eigenen Bilder rein ...


    In der "Schweriner Volkszeitung" erschien gestern ein Artikel zum Projekt, einschließlich Bildern. Man will doch wirklich an einer Fertigstellung bis Mai festhalten!
    Auf der Internetseite wirbt man nicht nur mit den eigenen vermietbaren Flächen, sondern mit allen Geschäften rund um den Marienplatz und schon ist es das größte Einkaufszentrum des Nordens! Na denn .....!


    http://www.svz.de/nachrichten/…er-extrembedingungen.html


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    Mod: Eine Anleitung für das Einfügen von Bildern findest du an dieser Stelle.

  • Marienplatz-Galerie

    Die Fassade des Schlosspark-Centers ist ohne Zweifel ansprechender. Wie genau sahen die abgerissenen Häuser aus? Diese Reste wirken nicht wie wertvolle Schätze, aber sie hatten eine Kleinteiligkeit, die die neue Fassade ungenügend erzeugt. Auch an sich betrachtet überzeugt sie nicht. Warum bemüht sich das zweite Zentrum am Platz nicht, ansprechender als die Konkurrenz zu wirken?

  • Marienplatz-Galerie

    Direkt gegenüber steht ja bereits das Schlosspark-Center. Rentiert es sich wirklich 2 Malls direkt nebeneinander zu bauen? Ich meine, wieviele Tom Tailors, Thalias, Media Märkte etc will man auf einem Fleck haben?

  • Marienplatz-Galerie

    Na ja, das von K.Dallas verlinkte Bild zeigt aber auch nicht das eigentliche Schloßparkcenter, sondern quasi das miteinbezogene Nachbargebäude. Zu DDR-Zeiten las man an gleicher Stelle dort in russischer Schrift "Haus der Offiziere" und ebendieses beherbergte das Gebäude.
    Der danebenliegende Centereingang hat die übliche Glasfassade, wobei die Seite zum Marienplatz noch ganz erträglich in's Stadtbild integriert wurde, von der Rückseite her, könnte der Bau auch auf einer grünen Wiese stehen.
    Um die neue Galerie gab es auch jahrelange Diskussionen. Die dort stehende Bebauung war keine herausragende Baukunst, zudem wegen der andauernden Planungen inzwischen auch größtenteils schon sehr marode. Allerdings finde ich in diesem Zusammenhang erwähnenswert, dass es über Jahrhunderte natürlich gewachsene Stadt war, selbst der 2. Weltkrieg ist an Schwerin fast spurlos vorbeigegangen. Die größten Diskussionen gab es um einen Fachwerkspeicher in der Innenbebauung des Areals.
    Wie sich die City mit diesem neuen Center entwickelt, bleibt abzuwarten. Nach Eröffnung des Schloßpark-Centers geriet dies Stadt damals schon ganz schön in Bewegung. Erst leerte sich die althergebrachte Fußgängerzone zwischen Markt und Pfaffenteich und wurde Bankencity, inzwischen gibt es aber auch so einiges an Gastonomie, sogar mit Aussenbewirtung, ein neues Bild in diesem Gebiet. Und es ist jetzt schon wieder fast gemütlich, durch die Stadt zu bummeln. Man darf also gespannt sein!

  • Schwerin: Neues Wohngebiet am Schweriner See

    Neues Wohngebiet am Schweriner See mit Visuals auf CompetitionOnline:


    http://www.competitionline.com/de/wettbewerbe/54508


    Für diese wunderschöne Lage hätte ich mir was schöneres vorgestellt.
    Hätte mir was Mediterranes gewünscht und auch etwas mehr Gastro-Gewerbe.
    Wirkt für mich einfach zu ruhig und langweilig.


    Schade


    Mod: Ich habe den Beitrag hierher verschoben, da ich nicht denke, dass das Projekt eine große Resonanz im Forum finden wird und so der Hauptstrang übersichtlicher bleibt. Gruß, Dykie!

  • Marienplatzgalerie

    Seit Mai ist die Galerie nun eröffnet. Ich war jetzt mal wieder nach längerer Zeit vor Ort und hab' hier erst mal zwei Bilder anzubieten:



    Das Fassadenteil hinein in die Wismarsche Strasse



    Der Glaspalastteil zum Marienplatz hin gewendet

  • Marienplatz-Galerie Drinnen, draußen und nebenan

    Hier noch eine Innenaufnahme aus dem neuen Center. Die Rolltreppen sind diagonal eingebaut worden. Die Galerie schließt nach oben mit einem Glasdach ab. Von der darüber befindlichen Etage ahnt man in der Galerie nichts. Ursprünglich war in den beiden obersten Geschossen ein Hotel geplant. Nachdem keine Einigung mit dem Mieter erzielt werden konnte, ließ man die oberste Etage einfach weg. Und unters Dach soll jetzt ein Callcenter ziehen.



    Dann ein weiteres, etwas regendunkles Bild der Außenansicht von der Helenenstrasse her in Richtung Marienplatz



    Inzwischen bauen auch die Nachbarn um: Das älteste der drei Einkaufscenter am Marienplatz, ehemals mit dem Namen "Der Wurm" (war auch sehr verwinkelt), wird jetzt in die "Schweriner Höfe" verwandelt.


  • Schwerin - Bewegung in der Innenstadt

    In der Landeshauptstadt Schwerin schreitet Sanierung bekanntlich langsam voran oder man stürzt sich gerne in Grossprojekte, wie die "Marienplatz-Galerie".
    Ein wenig verstecktere, wunderschöne alte Gebäude warten immer noch zahlreich darauf, wieder ins Leben zurückgeholt zu werden.
    Jetzt hat sich zumindest für das zehn Jahre leergestandene, von Hofbaurat Demmler geplante "Hotel du Nord" in der Schlossstraße, ein privater Bauherr gefunden. Ein Schweriner Bauunternehmer plant in dem 1843 erbauten, denkmalgeschützten Gebäude 16 Wohn- und Gewerbeeinheiten.


    Die "Schweriner Volkszeitung" berichtet heute:


    http://www.svz.de/nachrichten/…-sich-an-demmler-bau.html


    Mod: Beitrag hierher verschoben. Gruß, Dykie!

  • Marienplatz-Galerie

    Weihnachtliche Eindrücke gibt es jetzt (obwohl der Bau bereits seit zwei Jahren eröffnet ist) von der Marienplatz-Galerie. Ich war gestern (4. Advent) eigentlich auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt und da das Center praktisch um die Ecke liegt, wollte ich mir den Bau mal in Realität zu Gemüte führen. Ich kann mich noch an den Vorzustand erinnern, der sehr schlicht, aber doch erhaltenswert wirkte. Andererseits finde ich den Neubau doch sehr angenehm. Möglich, dass das auch an der weihnachtlichen Dekoration liegt. ;)




    Durch die Ausmaße des Marienplatzes wie auch durch die Architektur des Centers an sich, fällt dieses optisch nicht sofort ins Auge. Vielmehr dominiert hier trotz Schlosspark-Center und Marienplatz-Galerie der historische Gebäudebestand. Der ganze Marienplatz macht im Übrigen einen sehr angenehmen und freundlichen Eindruck.



    Mir persönlich gefallen die Fassaden äußerst gut. Ins Innere konnte ich jedoch nicht, da geschlossen war.



    Allgemein gesehen hat sich Schwerin wirklich positiv entwickelt. Ich fahre zum Beispiel sehr gerne durch die Werderstraße, weil hier in den letzten Jahren (wohl auch dank der Sanierung der Straße selbst) ein unglaublicher Wandel stattgefunden hat. Zahlreiche Gebäude sind saniert worden (aktuell betrifft es unter anderem das Eckgebäude Werderstraße/Knaudtstraße). Zudem bereitet die Stadt gerade ihre Bewerbung für einen eventuellen UNESCO-Weltkulturerbetitel vor.
    Thema: Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus
    Es geht im Wesentlichen um das Schweriner Schloss, dessen Gärten bzw. die umliegenden Naturbereiche, aber auch weitere, herausragende Gebäudesubstanz wie dem Mecklenburgischen Staatstheater. Auf die Tentativliste des Landes hat es Schwerin also geschafft (übrigens zusammen mit dem Kloster Bad Doberan).

  • Marienplatz-Galerie

    Gegen das Einkaufszentrum kann man architektonisch nicht viel sagen. Es ist eines von der gelungeneren Sorte. Die Klinkerfassade passt sich solide an. Auch die gläserne Rundung zum Platz scheint hochwertig und ist ordentlich gegliedert.


    Allerdings sehe ich die Begleitumstände sehr negativ. Wie auf der Karte unschwer zu erkennen, gibt es am Platz schon ein für sich allein, schon angesichts der Größe Schwerins, wirklich riesiges EKZ, genannt Schlossparkcenter. Schon dafür wurden Altbauten abgerissen darunter auch Fachwerkhäuser wie hier links zu sehen https://commons.wikimedia.org/…latz_25Dezember1991_1.jpg
    An der Ecke Lübecker Straße steht ebenfalls ein Neubau. Dazu kommen die Schweriner Höfe mir Glausaufbau und nun die Galerie. Da ist man meiner Meinung nach schlichtweg zu weit gegangen. Stadtgeschichtlich betrachtet ist der Platz jetzt ziemlich nivelliert. Der Totalabriss für die Galerie war keine gute Lösung auch angesichts der zum Teil denkmalgeschützten Substanz wie dem Speicher. In Zwickau hat man das m.E. dazumal besser wenn auch nicht perfekt gelöst. http://www.bing.com/maps/?v=2&…lvl=17&dir=0&sty=h&obox=1


    Nun ist die Sache durch und man kann nur hoffen, dass Schwerin von weiteren derartigen massiven Eingriffen in das Stadtgefüge verschont bleibt.

  • Marienplatz-Galerie

    Ich kann dir in dieser Sache nur zustimmen. Natürlich wurde in beiden Fällen historische Substanz zerstört, was ich auch nicht gut finde (das ist im obigen Beitrag wohl nicht genug deutlich geworden). Das Schlosspark-Center hat damals dafür gesorgt, dass die Kundschaft wieder stärker in die Innenstadt gelockt wurde bzw. ein Ausbleiben wegen der Konkurrenz auf der grünen Wiese abgeschwächt werden konnte. Dieser Aspekt war unheimlich wichtig. Hier kam es zu Abrissen, aber auch zur Sanierung historischer Substanz (wie etwa das Gebäude mittig auf dem von dir verlinkten Bild). Ich muss auch zugeben, dass ich die Notwendigkeit bei der Marienplatz-Galerie nicht gesehen habe. Aber die Errichtung hat sich für den Investor sicher gelohnt und die Stadt konnte gleich mehrere Schandflecke tilgen. Ich will noch erwähnen, dass hier bezüglich der Abrisse starke Proteste laut wurden, die letztlich aber kaum Wirkung gezeigt haben.
    Ich glaube aber, dass zumindest in Schwerin damit das letzte EKZ in der Innenstadt entstanden ist.
    Dass man in Deutschland überhaupt solche Zentren baut, hat ja leider gesellschaftliche Hintergründe. Die Befriedigung materieller Bedürfnisse in kürzester Zeit, wie es die Mehrheit der Deutschen auslebt, funktioniert in Einkaufszentren eben scheinbar besser als in den Straßen unserer Städte. Dass die Tätigkeit des Einkaufens an sich nicht mehr als etwas Angenehmes zelebriert, sondern als etwas Lästiges und Notwendiges abgearbeitet wird, ist schon schade.
    Obwohl man das sicher nicht so pauschal sagen kann. Dennoch wird es Gründe haben, warum Einkaufszentren gerade in Deutschland so unheimlich erfolgreich sind.