Taunusanlage 8: CS baute 68-Meter-Hochhaus (2014-2016)

  • Überzeugen kann keiner der Entwürfe. Novotny ist da wohl das kleinste übel, mit dem einigermaßen gestalteten Sockel. Anders als Chewbacca oder epizentrum ist das Einhalten der Traufhöhe an dieser Stelle für mich ein absolutes Muss, wie ich weiter vorne schon dargelegt habe, und was das Panorama in Beitrag 18 auch nochmal nachdrücklich unterstreicht.
    Aber dass der Sockel dann an den nicht zur Taunusanlage gelegenen Seiten nur noch 3 Geschosse aufweist, ist dann doch ein ziemlich heftiger Fauxpass, ganz zu schweigen von der fensterlosen Rückfassade. Also da besteht noch erheblicher Nachbesserungsbedarf. Dann lieber das Hochhaus weniger massig und dafür den Sockel durchgänig 5geschossig, als diese städtebaulich missratene Lösung. Wobei ich an dieser Stelle auch nach wie vor völlig ohne Hochhaus am besten leben könnte.

  • Die fensterlose dreigeschossige Rückseite ist bei allen Entwürfen zu sehen und wohl auf das Umspannwerk der Mainova zurück zu führen, welches letztendlich irgendwie ins Gebäude integriert werden muss.
    Dies erklärt wohl auch weshalb die nicht zur Taunusanlage gelegenen Seiten nur noch 3 Geschosse aufweisen. Meiner Meinung nach nicht die schlechteste Lösung.

  • Also erstmal danke für den Gang zus Ausstellung und ich freue mich ja über jede Investition in dieser Gröessenordnung, aber:
    Ich kann es nicht mehr hören, da redet der Planungsdezernent in der Rundschau er hätte ein Hochhaus "verhindert", gehts noch? Die berühmt berüchtigten 60m gehen mir auch auf den Nerv, den so wird es nie eine ordentliche Höhenstaffelung geben, irgendwann stehen wirklich nur 60m "Cuben" in der Stadt gesäumt von ein Paar Türmchen die höher als 150m werden dürfen.



    Die Entwürfe sind mir alle viel zu massiv und klobig für diese Stelle, warum diese Massivität an dieser Stelle?
    Auch ein zB. 120m Turm hätte es doch getan, zudem dieser auch rückwärtig errichtet hätte werden können, so hätte man zumindest diese furchtbare massive Baumasse verhindern können.


    Mein Resumée:
    Nicht unbedingt falsche Stelle für ein Hochhaus, aber viel zu massiv und niedrig und der Dezernent sollte sich mal darauf besinnen das FFM eine Hochhausstadt ist, zumal und vor allem im Bankenviertel. "verhindert", lautlach und kopfschüttel.

  • Grundsätzlich finde ich den Nowotny-Entwurf auch am besten, wenn aber (wie alle) zu massiv, die 60m würden bei einem schlankeren Bau besser zur Geltung kommen...


    Ich würde zwischen 95 und 115 Meter bevorzugen, nicht zu hoch, aber noch so, dass man es aus vielen Richtungen wahrnehmen kann, wenn nämlich nebenan erst mal die Marieninsel gebaut werden würde mit 200+ X dann verschwindet so ein Kubus mit 60 meter doch bestimmt im Nirvana...
    Und wenn, wie es ja auch mal zu lesen war, das T11 bestehen bleibt, und dahinter die Marieninsel gebaut werden würde, dann geb es gleich 2 Hochhäuser mit fast gleicher Höhe nebeneinader, ob das dann noch wirkt mag ich zu bezweifeln...

  • Ich habe zur Verdeutlichung mal eben schnell den "Würfel" noch mal oben drauf gepackt. Das Gebäude dürfte nun eine Höhe von ca. 100-120m haben:



    Visualisierung: Architekturbüro Prof. Fritz Novotny, Foto: Schmittchen, Bearbeitung von mir


    Vom Ergebnis bin ich selbst etwas überrascht. Wirkt ausgesprochen urban und nicht mehr zu massiv, gefällt mir sehr gut!

  • das wäre eine top lösung für diesen standort, sieht wirklich überragend aus. schade dass diese lösung aber nicht in betracht gezogen wird und man auf den 60 metern besteht.

  • Das Interessante hieran ist, daß sich Edwin Schwarz beim OpernTurm für die höhere (160-170m) Variante entschieden hat, da der kleinere Entwurf über 90 m zu wuchtig und klobig ausgesehen hätte...


    Nun, für mich persönlich steht außer Zweifel, daß an der Taunusanlage 8 auch ein 150m Turm klasse ausgesehen hätte und er gerade eine Lücke zwischen den HH-Standorten Mainzer Landstrasse, Bahnhofsviertel und Bankenviertel
    ausgefüllt hätte. Es handelt sich m. E. doch um einen Cluster, wenn man die 3 Bereiche im Zusammenhang sieht und auch die Ansicht z. B. von der Flößer-/Deutschherrnbrücke aus bedenkt, wo sich EINE Skyline, zusammengesetzt aus Bankenviertel, Bahnhofsviertel, MainzerLandstrasse und Messeviertel bildet.


    Durch geschickte Nachverdichtung, kann man die einzelnen "Mini-Cluster" verbinden, und die Taunusanlage 8 wäre ein guter Anfang dafür gewesen...


    Ich hatte es schon mal gesagt, die Investoren, die (angeblich) hoch bauen möchten, dürfen nicht: Allianz (160m), Credit Suisse (150m), MainTor (150m). Die, die bauen dürfen (TishmanSpeyer TaunusTurm 160m, Metzler 175m, Fraspa 197m) wollen bzw. können nicht. Ein einziger Jammer.


    Wobei man natürlich berücksichtigen muss, daß man heute noch nicht weiß, wie ernst den jeweiligen Investoren die Bauabsichten sind. Meiner Vermutung nach geht es oft auch nur um ein Baurecht für einen (hohen) Turm um den Grundstückspreis zu treiben. Weil: Auch bei der CreditSuisse hier gilt: Erst wenn Mieter da sind, wird gebaut! Und wo sollen die momentan herkommen??? Ich wage die Prognose, daß hier leider in den nächsten 5, vielleicht sogar 10 Jahren k e i n Baubeginn sein wird. Lasse mich gerne positiv überraschen.;)


    P.S: Die Visualisierung von Freeeak in #25 sieht doch wirklich klasse aus:daumen:

  • Guter Punkt, Skyliner, wie ernst kann es die Credit Suisse mit konkreten Bauabsichten meinen ? Ehrlich gesagt ist die Antwort ziemlich frustrierend, denn hier geht es letztlich nur nur um Bodenwertsteigerung und Kaschierung von Leerstand!


    Die CS handelt hier als Treuhänder für einen Offenen Immobilienfonds, den CS Euroreal. Dieser Fonds (einer der ganz großen Immobilienfonds in Deutschland mit einem Vermögen von über 6 Mrd. ) hat die Rücknahme von Anteilen ausgesetzt, d.h. der Anleger (der Fonds hat sicherlich weit über 100.000 davon und dieser hat die Anteile z.B. bei der Postbank verkauft bekommen) kann zur Zeit nicht direkt wieder an sein Geld ran (derzeit nur mit einem kostenträchtigen Umweg über die Börse).


    Damit kann die CS derzeit ein zentrales Produktversprechen, nämlich die direkte tägliche Zurücknahme der Anteile, nicht erfüllen. Und damit gucken die Regulierungsbehörden ganz genau hin (und hauen drauf), wenn ein eingefrorener Fonds mit Bauklötzchenspielen ernst macht.


    Der Komplex T 8 war letztlich ein Eigennutzerbau der Wiesbadener Depfa/ Aareal-Bank und wurde nach 2000 von der CS für den Fonds mit kurzer Rückanmietung der Depfa erworben. Das Investment ging nicht auf, da der Komplex auf dem Drittvermietungsmarkt nicht funktioniert hat und nun schon ewig leer steht. Dumm für die Anleger, aber nicht das Problem der Stadtgesellschaft.


    Erweitertes Baurecht kann und darf es hier nicht geben, höchstens wenn die Stadt knallharte Konditionen gegenüber dem Fonds durchsetzt. Hier muß es üppige Absicherungen zeitlicher, architektonischer, nutzungorientierter und geldlicher Art geben, damit es die Stadt rechtfertigen kann, die "Sündenfälle" Holzmann, Telekom und Metallgesellschaft zu wiederholen.

  • Ich gebe Euch Recht, dass der Turm sehr gedrungen wirkt. Allerdings stellt sich hier die Frage, wer die hohe Ausnutzung bei gleichzeitiger Größenbeschränkung so zugelassen hat? Zumindest für die Zukunft muss sich die Stadt mal darüber klar werden, dass sie so hohe Grundstücksauslastungen für manchen Grundstücke einfach nicht zulassen darf, wenn sie keine hohen Hochhäuser dort sehen will.


    Auf der zuletzt gezeigten Visualisierung wird übrigens auch klar warum man ein höheres Gebäude nicht zulässt: Der Turm würde die Taunusanlage zu sehr verschatten. Und ohne Sonne verliert die Anlage ihren Charme. Daher finde ich die Entscheidung richtig.


    Sollte der Turm in absehbarer Zeit nicht realisiert werden, sollte die Stadt die Ausnutzung einfach reduzieren. Dann entsteht irgendwann auch ein wohlproportioniertes Türmchen.

  • @garcia: Das Problem mit der Verschattung würde ich hier als nicht so gravierend ansehen, ganz einfach wegen der Weitläufigkeit der Anlage. Zwischen den Hochhäusern entlang der Neuen Mainzer Straße und einer (möglichen) Aufreihung entlang der Taunusanlage liegt ja keine Straße mit zwei Fahrspuren und den Gehwegen links und rechts, sondern ein deutlich breiterer Fahrweg + Grünanlage, und dieser Raum ist zu großzügig bemessen, als das Gebäude der 150 Meter - Klasse ihn verdunkeln könnten. Zudem würde die Verschattung ja auch erst wirken, wenn die Sonne im Westen stünde, also hinter oder schräg hinter dem Turm.

  • Ein Foto des verschachtelten Bestandsgebäudes aus erhöhter Perspektive (durch eine Scheibe fotografiert, daher die Reflexionen):



    Bild: Schmittchen

  • Noch in dieser Woche soll die Entscheidung zwischen den beiden verbliebenen Entwürfen fallen, also zwischen dem des Büros Prof. Fritz Novotny und dem von Schneider+Schumacher. Das schreibt die FNP an dieser Stelle. Baubeginn könnte der Zeitung zufolge 2011 sein.

  • Die Stadt möchte die Bürger über den Bebauungsplan 881 für die Taunusanlage 8 informieren. Ziel des Bebauungsplans sei die Schaffung planungsrechtlicher Voraussetzungen für eine "intensivierte Ausnutzung unter Berücksichtigung des Erhalts des Umspannwerks der Mainova".


    Weiter heißt es: "Als Ersatz für das bestehende Bürogebäude, das den heutigen typischen Anforderungen nicht mehr genügt, soll ein ca. 60 Meter hoher Neubau mit kerngebietstypischer Nutzung entstehen, der eine städtebaulich sinnvolle Ergänzung zur vorhandenen Hochhausbebauung entlang der Taunusanlage darstellt."


    Schöne Worte. Die Verantstaltung ist für den 24. August, 19:00 Uhr, angesetzt. Ort: Cronstettenhaus in der Speicherstraße 39 - 47. Die Unterlagen liegen ab 18:30 Uhr aus. (Quelle)

  • Schmittchen hat natürlich wieder die richtige Quelle "angezapft":


    Es wird der Novotny-Entwurf, der in meinen Augen etwas filigraner/feiner ausgearbeitet daherkommt als der von Schumacher.


    Dies vermeldet heute die FNP in ihrer Printausgabe.


    Die Credit Suisse Tochter will noch dieses Jahr den Bauantrag einreichen. Das war mir neu und hört sich ja gut an!! (Obwohl das natürlich noch nicht heißen muss, daß nach Genehmigung dann auch umgehend gebaut wird...Zur Erinnerung: Der Bau des KaiserKarree´s/TaunusTurm war bereits einmal genehmigt....) Trotzdem, ich sehe dass zunächst mal alles ganz positiv:daumen:


    Geplant sind 35000 qm Bürofläche und eine Tiefgarage mit 110 Plätzen.

  • Der ausgewählte Entwurf von Prof. Fritz Novotny wurde zwischenzeitlich von dem Büro msm meyer schmitz-morkramer weiterentwickelt. Zur planungsrechtlichen Absicherung des Vorhabens haben die Stadt und die Credit Suisse Asset Management Immobilien Kapitalanlagegesellschaft einen Durchführungsvertrag abgeschlossen. Das steht auf Seite 17 des aktuellen planen + bauen (Info).


    Gut möglich, dass der aktuelle Entwurf nun der ist, auf den Adama oben in #36 bereits hingewiesen hat:



    Ursprünglicher (links) und überarbeiteter Entwurf (rechts) im Vergleich:



    Bilder: Prof. Fritz Novotny / B. C. Horvath

  • Danke für die news, für mich ein beachtliche Verbesserung. Durch die betonte Vertikale sieht das Türmchen gleich wieder viel eleganter aus, auch der Glaskasten auf dem Kopf des alten Rendering wird hier keiner vermissen....ich zumindest nicht....


    ein schönes Projekt an dieser Stelle...ich freu mich drauf

  • Schön. Der alte Entwurf war zwar auch schon ziemlich gut, aber durch die Überarbeitung ist er noch einmal besser geworden. Die vertikale Ausrichtung der Fassade gefällt mir, und auch die neue Höhe: das sieht mir eher nach 70 Metern als nach 60 aus (wobei es gern noch ein paar Meter mehr hätten sein dürfen). In der planen + bauen ist von "ca. 60 Meter" Höhe die Rede. Vermutlich ist hier das oberste Stockwerk gemeint, plus Technikaufbauten - die allerdings von der Straße aus nicht so aussehen - könnten sich schon 70 Meter ergeben. Der Höhenvergleich mit dem T11 legt das nahe. Zusammen mit dessen Revitalisierung ergibt sich ein schöner Rahmen für die zukünftige Marieninsel. :D

  • Recht detaillierte Pläne zu dem Vorhaben zeigen die Anlagen zu einem Magistratsvortrag von letzter Woche (M109), unter anderem diese Fassadenansichten mit Beschriftungen wie etwa die der Gebäudehöhe: 68,45 Meter:






    Bilder: Credit Suisse Asset Management, Prof. Fritz Novotny, aus M109 der Stadt Frankfurt


    Die Anlagen enthalten noch eine ganze Reihe von weiteren Plänen und Details. So wird die Fassade bspw. mit Naturstein verkleidet (auf Fassadenelementen). Weiteres Detail aus dem Textteil: Über die Maximalhöhe hinaus (68 Meter) dürfen keine Technikgeschosse o.ä. Aufbauten errichtet werden. Alles ist in der Gebäudehülle zu integrieren. Im Vortrag geht es um die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans B881.