Wohnungs- und Büromarkt in HH - Diskussionsthread

  • Ich sehe, daß Politik und Behörde in Bereichen wie Denkmalschutz, Bestandsschutz, sozialer Erhaltung und Privatisierung inzwischen dank der zahlreichen Initiativen wesentlich sensibler geworden ist


    Ich habe selbst viel Verständnis und Sympathie, wenn eine Initiative etwa gründerzeitliche Fassaden rettet - oft kann der Neubau dahinter stehen mit besserer Wirkung als wenn es bloß gesichtslose Kiste wäre. Zu oft bekomme ich jedoch den Eindruck, dass reflexartig gegen genau jedes Projekt gekämpft wird - so, dass es oft heisst, am einfachsten könne man in Gegenden ohne Anwohner (die berüchtigte Grüne Wiese) bauen. Es wäre mir lieber, würde man als Reaktion auf die Proteste nicht die Baudichte senken, sondern die Optik verbessern - angenehme Fassadengestaltung macht sehr viel aus.


    Wenn neue Wohnungen gebaut werden zum Beispiel, heisst es ja nicht gleich automatisch, dass die Mieten sinken. Wenn ich mir die Entwicklungen im Stadtteil Eimsbüttel, Sternschanze oder Altona ansehe, wo momentan sehr viel Wohnraum entsteht, dann sinken die Mieten dort nicht, sie steigen weiter.


    Niemand kann sinkende Mieten versprechen - die können nur bei großen Leerständen sinken, wie in großen Teilen des sich entvölkernden Ruhrgebiets. Davon ist Hamburg weit entfernt. Der Punkt ist, dass sie ohne starke Neubautätigkeit viel schneller steigen würden.

  • Niemand kann sinkende Mieten versprechen - die können nur bei großen Leerständen sinken, wie in großen Teilen des sich entvölkernden Ruhrgebiets. Davon ist Hamburg weit entfernt. Der Punkt ist, dass sie ohne starke Neubautätigkeit viel schneller steigen würden.


    Natürlich nicht, nur sollte das Verhältnis von steigenden Mieten und steigenden Löhnen, Inflation u.s.w. wieder mehr in ein "gesundes Verhältnis" gebracht werden. Ansonsten sehen sich Bürger ggf. als "Opfer verplanter Wohnungspolitik". Mir ist als Kaufmann vollkommen bewusst, dass eine steigende Nachfrage bei sinkendem Angebot die Preise in die höhe treibt, nur wenn es um ein angemessenes Dach über dem Kopf geht, also um reine Existenzgrundlagen, sollte der Bürger doch durch gewisse Instrumente besser geschützt werden können. So wie ich das mitbekomme, ist es ja auch gerade im Gespräch, Mietensteigerungen nur in einem gewissen Maß per gesetzlicher Regelung zuzulassen.

  • Ansonsten sehen sich Bürger ggf. als "Opfer verplanter Wohnungspolitik".

    Der Wohnungsmarkt ist im Gegensatz zum Büromarkt so stark reguliert, daß er als Markt nicht mehr funktioniert. Auch bei hoher Nachfrage und geringem Angebot finden sich nicht genügend Investoren. Büros hingegen werden immer in ausreichender Zahl und in allen Preisklassen angeboten, da sich der Staat raushält und die Mieter weder vor Kündigungen noch vor Preissteigerungen schützt.


    Sind halt 2 Seiten einer Medaille, und man muß sich entscheiden was man will. Regulierung der Mietsteigerungen und Kündigungsschutz nützen "Altmietern", bremsen aber den Neubau aus und schaden damit allen, die eine Wohnung suchen.

  • Ja, es gibt ja bekanntlich bei allen Dingen immer 2 Seiten. Allerdings bin ich ein Freund von "sowohl als auch" anstatt von "entweder oder".... :)
    Wenn im Bürosektor genügend Immobilien in allen Preisklassen angeboten werden, gibt es bei Mietsteigerungen auch genug Alternativen, um sich nach neuen Büroräumen umzuschauen. Unsere Firme hat das gerade vor ein paar Jahren durchgemacht, wobei es dem neuen Käufer damals herzlich egal war, ob wir uns die Miete weiterhin leisten konnten oder wollten. Und wir waren nicht die einzige Firma, die aus dem Gebäude ausgezogen ist, nachdem es verkauft wurde.
    Meine Befürchtung auf dem Wohnungsmarkt wäre allerdings, dass ohne Regulierungen ausschliesslich Eigentumswohnungen, bzw Luxuswohnungen gebaut werden würden, was ja bekanntlich die 2 Klassen Gesellschaft fördert, die ja von Niemandem so richtig gewollt ist. Das beisst sich dann wiederum mit der Familienpolitik, will man ja auch bezahlbaren Wohnraum schaffen für die mittelständischen Familien. Wenn gleichzeitig Bildungskosten, Mieten, Energiekosten, Benzin u.s.w. steigen (Inflation) und die Löhne aber auf lange Sicht gesehen weniger Steigen, da ja der Arbeitgeber bekanntlich nur das mehr zahlt, was der Arbeitnehmer geschlossen einfordert, wird es irgendwann problematisch. Dann geht die Aufwertung am Volk vorbei und man bekommt das Gefühl, das es einem nicht gedankt wird, Kinder in die Welt zu setzen. Denn das geht nicht nur mir so, sondern auch dem einen oder anderen Bekannten aus meinem Umfeld. Mittlerweile bleibt immer etwas auf der Strecke: das Auto, das Umfeld, die größe der Wohnung und das meist auf Kosten der Kinder.
    Um unseren beiden Kindern ein möglichst angemessenes Umfeld zu ermöglichen, sind wir von Hamburg nach Schleswig Holstein in die Nähe von Pinneberg gezogen. In HH haben wir nach langer Suche nichts finden können, was für uns passt. dafür habe ich jeden Tag einen Arbeitsweg von etwa einer Stunde jeweils hin- und zurück und im Gegenzug sind hier die Schulen ok (für uns einer der wichtigsten Aspekte), es gibt einen kleinen Garten und die Nachbarskinder zum Spielen. Die Wohnfläche beträgt 100qm, jedes Kind hat ein eigenes Kinderzimmer und die Miete ist unter 1000,-... das ist ok und finanziell gerade zu wuppen, wenn die Frau im Mutterschutz ist und ich der alleinige "Grossverdiener" bin...
    Angesichts dieser Hürden kann ich also wie gesagt den Unmut der Bürger gut nachvollziehen und auch, wenn die eine oder ander Initiative unsinn ist, zeigt mir die rege Beteiligung doch, das die Menschen den wunsch haben, etwas anders zu machen als bisher und ich finde, das sollte entsprechend beachtet werden, anstatt einfach zu sagen "die Initiativen gehören abgeschafft" oder seien "Weltfremd" oder was auch immer. Wie gesagt, man kann nicht erwarten, dass jeder Bürger die Hintergründe des Wohnungsmarktes versteht und dennoch darf und sollte er meiner Ansicht nach seine legitimen Möglichkeiten nutzen, um seine Interessen zu vertreten. Und dann muss es doch möglich sein, Lösungen zu finden, die nicht nur auf reinen kurzfristigen Profit abzielen, sondern auf eine langfristige Zufriedenheit der Bürger.

  • Meine Befürchtung auf dem Wohnungsmarkt wäre allerdings, dass ohne Regulierungen ausschliesslich Eigentumswohnungen, bzw Luxuswohnungen gebaut werden würden

    Das ist doch eher der Zustand, den wir jetzt mit Regulierung haben. Hochpreisige Mietwohnungen und Eigentumswohnungen rechnen sich auch in einem regulierten Markt, weil die erzielbaren Renditen im hochpreisigen Segment am höchsten sind bzw. bei Eigentum keine Rolle spielen.


    Das soll jetzt kein Plädoyer für totale Derugulierung sein. Es ist eben nur nicht sonderlich überraschend, daß ein regulierter Markt nicht funktioniert. Aber selbst wenn diese Probleme irgendwie gelöst werden würden, bliebe die 2. Hürde, daß in Hamburg so gut wie keine Grundstücke verfügbar sind.


    Ansonsten stimme ich Dir zu.


    P.S. Wir haben uns für die Variante "Auf Auto verzichten, und dafür in Hamburg wohnen" entschieden. Die kurzen Wege zur Arbeit sind ein Stück Lebensqualität.

  • in Hamburg fehlen gar keine Wohnungen - 82 000 weniger Hamburger

    Guten Tag,


    Interessante Neuigkeiten zu dem angeblichen Wohnraummangel in Hamburg, wie von der SPD Hamburg, dort ein Dirk Kienscherf, behauptet.


    Nun kam anlaesslich eines Mikrozensus in Hamburg heraus, dass in Hamburg 80 000 Menschen weniger leben, als bisher vermutet.


    Andererseits behauptete dieser Dirk Kienscherf, SPD, dass 50 000 Wohnungen in Hamburg fehlen.


    Irre ich mich, oder muss diese Zahl nicht falsch sein, wenn es 82 000 weniger Menschen gibt. Grob über den Daumen brauchen 82 000 weniger Menschen ja etwa 50 000 weniger Wohnungen als bisher vermutet.


    Vermutet ist das richtige Wort, denn es gab und gibt keine Zählung des Wohnungbesatandes in Hamburg.


    Und warum bleibt es nicht nur bei dem unsäglichen „Hamburgischen Wohnraumschutzgesetz“, sondern warum soll dieses Wohnraumschutzgesetz nach den Willen der SPD noch verschärft werden – wenn es doch deutlich weniger Menschen in Hamburg gibt, als angenommen ?


    Alles nur „Politil“ der SPD, um vom Makel Hartz 4 und anderes abzulenken ? Auf Kosten der Immobilienbesitzer, Vermieter, um angeblich Mieter zu schützen?

  • Selbst der zuständige Staatsrat in Hamburg spricht von Unfug

    Der jetzige Baustaatsrat Michael Sachs in der Stadtentwicklungs-behörde und bis 2011 "Wohnungsbaukoordinator" des Senats sagt zum Wohnraumschutzgesetz in Hamburg:


    " Eine Phantomdiskussion und politischer Unfug. Das Handwerks-
    zeug ist vorhanden, um gegen Leerstand und Zweckentfremdung
    vorzugehen, die Bezirke müssen sie nur anwenden.


    Die Politik reagiert reflexhaft auf wachsenden öffentlichen Druck mit der Schaffung neuer Bürokratien.


    Überwiegend sind das Leerstände, die in Zusammenhang mit Renovierungsarbeiten stehen......."
    -----------------------


    Das sagt die rechte Hand der Hamburger Bausenatorin Blankau zu den Gesetzesplänen seiner Chefin ..... unglaublich

  • Vermutet ist das richtige Wort, denn es gab und gibt keine Zählung des Wohnungbesatandes in Hamburg.


    Nicht? Das war genauso Bestandteil der Zensus2011.
    Ergebnis: Hamburg ist das Bundesland mit dem geringsten Wohnungsleerstand.
    Und auch als Stadt liegt es ganz vorn!


    Also trotz geringer Einwohnerzahl, keine Entwarnung an der Wohnungefront!

  • Vielleicht muss man man auseinanderhalten zwischen dem "Problem" und der "Loesung"? Man kann die Fragen...


    > gibt es ein Problem und wenn ja wie gross / schwerwiegend ist es?


    und


    > ist das Wohnraumschutzgesetz ein sinvoller Loesungsbeitrag dazu?


    ...durchaus getrennt beurteilen und zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.


    Ich glaube z.B. schon, dass an der engen Wohnungsmarkt-Situation in Hamburg etwas dran ist. Ich sehe zwar keine 'Wohnnugsnot', aber ein angespannter Markt laesst sich denke ich nicht leugnen. Von 'Szenevierteln' brauchen wir gar nicht zu reden.


    Andererseits denke ich, dass besagtes Gesetz wirklich eine nutzlose, rein populistische Massnahme ist um der typischen Mopo-Leser Klientel mit moeglichst eigentuemerfeidlichen und investitionsfeindlichen Gesetzen zu suggerieren dass 'der Senat was fuer den kleinen Mann tut'. Leider gibt es immer eine Waehlerschicht die eine Parteil fuer populistische Gesetze waehlt. Daher wird es leider auch immer solche schaedlichen und nutzlosen Gesetze geben.


    Am Ende hilft kein Gesetz, sondern nur ein langfristige Wohungsbauprogramm das alle Marktsegmente abdeckt, also 1/3 Eigentum, 1/3 freien Wohungsmarkt und 1/3 gefoerderten Wohungsbau. Alles andere ist heisse Luft und Wahlkampf.

  • Nicht? Das war genauso Bestandteil der Zensus2011.
    Ergebnis: Hamburg ist das Bundesland mit dem geringsten Wohnungsleerstand.
    Und auch als Stadt liegt es ganz vorn!


    Also trotz geringer Einwohnerzahl, keine Entwarnung an der Wohnungefront!


    Nairobi,


    nach Angabe der Stadt Hamburg stehen 200 Wohnungen von privaten Vermietern leer,meist wegen Renovierungen.


    Die Stadt Hamburg laesst hingegen 1200 staetische Wohnungen leer stehen - um das Airbus-Gelände herum mit Absicht und jahrezehntelang, um Mieter nicht rausklagen zu müssen, wenn Airbus erweitern muss. Verschleiern will diese Stadt das,indem sie nachts das Licht in ganzen Strassenzuegen brennen lässt.


    Aber Sie können doch nicht bestreiten: Bisher hiess es, es fehlen 50 000 Wohnungen, jetzt kommt raus: Es gibt 82 000 weniger Hamburger. Also fehlen doch keine Wohnungen.


    Das Hamburger Abendblatt berichtete, dass Makler Schwierigkeiten haben, für Hamburg-Hamm und Harburg Mieter zu finden.


  • Midas,


    Ich bin LEIDER Vermieter in Hamburg. Und es ist LEIDER keine "heisse Luft", wenn Beamten.... mir und meinen Kindern unsere Immobilie wegnehmen dürfen, um diese "zwangszuverwalten". Auch die Bussgelder bis zu 50 000 € sind nicht "heisse Luft".


    Vielmehr ist das alles Diktatur und Sozialismus - von SPDlern, die 25 000 € Stundelohn abzocken oder für Gazprom arbeiten. Gute Nacht, Deutschland.

  • ich bin auch Vermieter, aber ich bin dankbar, daß die Stadt inzwischen auf Druck aus der Bevölkerung Spekulanten Beine macht, und versucht, die sozialen Gefüge in Stadtteilen zu erhalten.
    Eigentum verpflichtet, aber leider muß man einige Grundbesitzer per Gesetz daran erinnern.


    PS die oberflächliche Polit-Polemik ist wenig zielführend, und zeugt eher von mangelndem Verständnis für den hamburger Wohnungsmarkt.

  • ich bin auch Vermieter, aber ich bin dankbar, daß die Stadt inzwischen auf Druck aus der Bevölkerung Spekulanten Beine macht, und versucht, die sozialen Gefüge in Stadtteilen zu erhalten.
    Eigentum verpflichtet, aber leider muß man einige Grundbesitzer per Gesetz daran erinnern.


    PS die oberflächliche Polit-Polemik ist wenig zielführend, und zeugt eher von mangelndem Verständnis für den hamburger Wohnungsmarkt.


    es ist keine Polemik, sondern die Wahrheit, vor der wohl viele die Augen verschliessen. Träume ich, oder ist der Joschka Fischer,Grüne, jetzt Erdölmanager für Aserbeidschan, eine lupenreine Diktatur ? Und wenn ich die Wahrheit sage, ist es Polemik?


    "Spekulanten"... was ist das denn? Weil ich für meine Kinder Wohnungen gebaut habe, bin ich doch nicht "Spekulant", sondern einfach nur Vater. Was ist denn das Billig-Einkaufen bei Aldi, das Kaufen von Korea-Autos anderes als Spekulation.


    Ach, das Grundgesetz. Gähn.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Artikel 1 GG


    Aha, und die Neger, die im Mittelmeer ertrinken? Und die Alten, denen man nicht in D die Windeln wechselt, weil diese noch nicht schwer genug sind?


    Und die Neuordnung der Bundesländer wie im GG gefordert ? Und die künftige Verfassung, über die das deutsche volk abstimmen sollte ?


    Kommt mir nicht mit diesen dumpfen "Eigentum verpflichtet". Man darf ja noch nicht mal straflos etwas aus den Müllcontainer eines Lebensmittelmarktes entnehmen, wenn man Hunger hat: DIEBSTAHL! Warum gilt das nicht:"Eigentum verpflichtet", d.h. der Laden darf nicht abgelaufene Lebensmittel nicht wegwerfen? Hat denn nicht die EU jahrzehntelang Lebensmittel vernichtet, um die Preise oben zu halten?


    Und wieso darf jemand einen Picasso in seinen Keller hängen. Wo gilt da "Eigentum verpflichtet"?


    Roy, du kannst unmöglich Vermieter sein. Obwohl, bei Geiselnahmen verlieben sich ja oft Frauen in den Geiselnehmer. Und leider gab es auch jüdische Mitbürger, die das 3. Reich gut fanden.

  • hier gehts um Wohnungsbau, nicht um Joschka Fischer, Asylanten, Lebensmittel und Picasso !?
    Falls hier irgendjemand auf Grund von blinder (Eigen-)Interessenvertretung nicht mehr durchblickt: Ich empfehle Baldrian und mehr fokussierte Objektivität.

  • Aber Sie können doch nicht bestreiten: Bisher hiess es, es fehlen 50 000 Wohnungen, jetzt kommt raus: Es gibt 82 000 weniger Hamburger. Also fehlen doch keine Wohnungen.


    Was hat das miteinander zu tun? Das unterschiedliche Paar Schuh. Der Zensus hat auch die Wohnungen gezählt und festgestellt, dass der Leerstand sehr gering ist.


    Das Hamburger Abendblatt berichtete, dass Makler Schwierigkeiten haben, für Hamburg-Hamm und Harburg Mieter zu finden.


    Auch das hat nicht viel miteinander zu tun. Manche Leute haben irgendwie ein Problem damit in Harburg zu wohnen. Kann ich nicht ganz nachvollziehen.

  • Thiefaine, Du verrennst Dich hier in allerlei Themen, die a) mit dem Wohnungsbau in Hamburg nichts zu tun haben (z.B. Fischers Tätigkeiten heute) und b) größtenteils falsch sind (z.B. Grundgesetz/Verfassung, Neuordnung des Bundesgebiets etc.)


    Ebenso sind die Schlüsse falsch, daß eine geringere Zahl an Einwohnern automatisch heißt, daß diese haargenau auf die Zahl an Wohnungen übertragbar sind. Als Vermieter, wie ich, solltest Du wissen, um wie viele Teilmärkte es auf dem Wohnungsmarkt geht; ob Ausstattung, Lage, Größe oder Mietart. Rein mit Plus und Minus bei zwei Zahlen kommst Du da nicht weit, selbst wenn diese korrekt wären. Zudem wird völlig vergessen, wie sich die Gesellschaft sozial bzw. demographisches verändert. Mit lautem Gebrüll ändert man daran nichts.


    Und irgendwelche Vergleiche zu Juden im Dritten Reich sind mehr als nur geschmacklos, egal wie groß der persönliche Frust ist und wie sehr man diesem mal freien Lauf lassen möchte.


    Im Hamburger Abendblatt kann man heute die Zusammenfassung einer Studie des HWWI und der Haspa lesen, in welchem es darum geht, daß Hamburg bis 2030 an die 100.000 Wohnungen benötigt, wenn die Stadt um 50.000 Einwohner steigen sollte. Und die 100.000 heißen nicht, daß man 80.000 abreißt und 100.000 neu errichten läßt, sondern diese 100.000 zusätzlich benötigt. Das wird noch ein aktuelles Thema für viele Jahre bleiben. Daraus kann man aber nicht persönlich schlußfolgern, daß man durch die Menschenwürde das Recht hat, in dieser Zeit möglichst fette Renditen zu erzielen.

  • Manche Leute haben irgendwie ein Problem damit in Harburg zu wohnen. Kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Ich weiß, daß auch im schicken Hamburger Westen seit Jahren preiswerter Wohnraum leersteht, weil sich keine Mieter finden lassen. Dies betrifft insbesondere kleine Wohnungen in Iserbrook, Rissen und Sülldorf in den auch dort vorhandenen 70er Jahre Bausünden. Studenten wollen lieber zentral und urban als im Grünen wohnen, und für Familien sind sie zu klein (35-45m2). Bei echter Wohnungsnot würden sich solche Lücken sofort schließen. Wir haben wohl weniger eine Notsituation, sondern eher das Problem, daß sich immer mehr Nachfrage auf die durch die Gründerzeit geprägten Viertel konzentriert (insbes. Eppendorf, Schanzenviertel, Ottensen). Gleichzeitig gibt es keinen freien Platz mehr für selbstbestimmtes Bauen. Warum wurden z.B. in der Hafencity ein hoher Büroflächenanteil, aber keine Flächen für Stadthäuser eingeplant?

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK ()

  • Warum wurden z.B. in der Hafencity ein hoher Büroflächenanteil, aber keine Flächen für Stadthäuser eingeplant?


    Weil Stadthaeuser unter realistischen Annahmen wohl typus-bedingt kaum 3-4 Etagen ueberschreiten koennen und somit keine angemessene Dichte und Flaechenausnutzung fuer diesen innerstaedtischen Stadtteil gebracht haetten, in dem Wohnbauten selten weniger als sechs oder sieben Etagen haben. Zudem laufen Stadthaeuser ziemlich der Forderung nach Wohnraum fuer 'Otto Normalbuerger' entgegen. Ich hatte nichts gegen eine charaktervolle Hamburger Variante des klassischen NY Brownstone - aber die Hafencity scheint mir nicht der rechte Ort dafuer und Sozialwohungen sind das auch nicht grade.


    Der Bueroflachenanteil ist der Hafencity nebenbei nicht absonderlich hoch. Einzig, dass die grossen Wohnquartiere ohne Bueronutzung (Lohsepark, Baakenhafen) erst noch gebaut werden, wogegen die haupt Bueroachsen (Brooktorkai, Grosser Grasbrook) schon weitgehend fertig sind, was natuerlich das Bild augenblicklich noch verzerrt.

  • Weil Stadthaeuser unter realistischen Annahmen wohl typus-bedingt kaum 3-4 Etagen ueberschreiten koennen und somit keine angemessene Dichte und Flaechenausnutzung fuer diesen innerstaedtischen Stadtteil gebracht haetten, in dem Wohnbauten selten weniger als sechs oder sieben Etagen haben. Zudem laufen Stadthaeuser ziemlich der Forderung nach Wohnraum fuer 'Otto Normalbuerger' entgegen


    Midas, die Bebauung beispielsweise am Kaiserkai ist ja auch nicht unbedingt lupenreiner sozialer Wohnungsbau, und ebenfalls nur mäßig verdichtet. Ich vermute, die Planer haben an diese Variante des Wohnens schlicht nicht gedacht, vor 15 Jahren waren Townhouses noch kein Thema. Familien sollten entweder ins Einzelhaus am Stadtrand oder sich in einen Wohnblock einsortieren. Individualität in zentraler Lage war nicht vorgesehen. In der Peripherie machen Stadthäuser keinen Sinn, die gehören ins Zentrum, insofern wäre die Hafencity schon genau richtig und würde als eine Variante neben den anderen den Standort bereichern.

  • - der Kaiserkai ist relativ dicht bebaut, 6+S bis 10 Geschosse.
    - "Townhouses" sind im Prinzip nichts anderes als Reihenhäuser, insofern wesentlich weniger "dicht", und haben in der Innenstadt deswegen eigentlich nichts zu suchen. Ausserdem ist der Erschliessungsanteil im Verhältnis zur Wohnfläche sehr sehr hoch, und die Häuser können 3, maximal 4 Geschosse hoch werden. Die Hafencitypreise für Townhäuser will ich nicht wissen. Der Begriff "Townhouses" ist das erste Mal bei Falkenried/Spengler-Wiescholek aufgetaucht, im Jahr 2000.
    - im Geschosswohnungsbau im Vergleich zu Reihenhäusern ist es ein leichtes, im EG Läden anzuordnen.