Dimension des Stadtschlosswiederaufbaus

  • ^ Gesine Lötzsch Kommentierung in der Abendschau, hat mich auch in einigen Punkten sprachlos gemacht. Besonders ihre These, dass es sich nicht um eine "Rekonstruktion" handelt. Sie kann es Nachschöpfung, Replik, Kopie, Phantasiegebilde, oder wie auch immer nennen - inhaltlich macht das keinen Unterschied. Sie sollte erstmal den Begriff "Rekonstruktion" definieren. Hierzu haben bedeutende Experten, Historiker und Architekturkritiker dicke Bücher geschrieben - aber Frau Lötsch weiß es sicherlich besser.

    Ausschlaggebend ist doch die allgemeine Wahrnehmung des Gebäudes und das daraus vermittelte Bild von Historizität - was annähernd authentisch oder bereinigt sein kann.


    Dass der Bundestag für eine Option zur Rekonstruktion der Kuppel, aber nicht für Kreuz und Spruchband gestimmt hat, ist ebenso eine freie Interpretation von Frau Lötsch, da diese nicht im Detail beschrieben wurde, aber dennoch eine "Rekonstruktion" meinte. Damit stellt sie selbst ihre vorige These in Frage. Andersrum könnte ihr dann das Kreuz egal sein, wenn sie mit diesem, nicht das Bild des Hohenzollernschlosses in Verbindung bringen würde.


    Hier kann man sich den Bericht nochmal anschauen: https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/archiv.html


    Prinzipiell finde ich die Diskussion um Kreuz und Tambour-Spruchband in Bezug auf die Nutzung - mit sachlichen Argumenten gut. Aber bitte nicht so, sondern im Gesamtzusammenhang.

  • Echte Demokraten halten das aus und fordern nicht wie sie in der Abendschau, gleich ganz radikal die Tilgung des neu erschaffenen/rekonstruierten.

    Mhm. Ich finde die neue Rosa-Luxemburg-Stiftung jetzt nicht besonders schön - aber das Gebäude ist nicht so prominent wie die Reko vom Stadtschloss und da steht (soweit ich weiß) auch noch nicht dran, dass "sich alle Knie" vor deren inhaltlicher Ausrichtung beugen sollen. Aber genau das steht da jetzt am Humboldtforum dran... - Für mich ist die Frage, warum man genau das da oben rangeschrieben hat - weil man die Aussage auch mit "restaurieren" wollte? Man hätte auch etwas ganz anderes schreiben können in der gleichen Ausführung wie früher...

  • Welch eine Debatte angesichts eines Spruchbandes, das man von der Straße aus von keiner Stelle aus ganz lesen kann und eines Kreuzes, das von der Straße aus geradezu winzig ist!

  • ^ Die Debatte hätte vor Jahren geführt werden müssen. Da hat es aber keinen interessiert. Und jetzt ist es zu spät.


    Ich habe gestern einen interessanten Redebeitrag auf Radio 1 mit Nicklaus Bernau zum Thema gehört.


    Er bereitet nochmal die Entwicklung der Kuppel nebst Kreuz und deren geschichtliche Einordnung auf. Sehr interessant. Hier der Link dazu: https://www.radioeins.de/progr…auf-dem-stadtschloss.html

  • Man hätte auch etwas ganz anderes schreiben können in der gleichen Ausführung wie früher...

    Kann man ja an die Ostfassade. Nun mal ehrlich, alles in seiner Zeit: Auch wie man die Ostseiteninschrift buchstabiert hat, ist dem Zeitgeist geschuldet und wird in 50 Jahren mal so gesehen werden. Karl Marx grüßt jeden, der die Humboldtuniversität betritt, inklusive altem Konjunktiv 'kömmt'. Die Blaumhemden klatschen weiter am Reichsluftfahrtministerium/Finanzministerium. Kontextualisierung ist alles, die augenfälligste steht ja mit den Staatsratsgebäude direkt neben dem Schloss/Humboldtforum. Bilderstürmerei ist mMn doch eine Geisteshaltung, die sich Transferleistungen verschließt.


    Sollte man daher den Bahnhof 'Museumsinsel' nun gleich in 'Schloss' umbenennen? Nimmt auf den Netzspinnen weniger Platz weg und wird wohl schon bald der öffentlichen Wahrnehmung des Ortes entsprechen.

  • Und vor allem ist es nun einfach mal passiert. Dass sich manche (ob nun pro oder contra Rekos) sich nicht mit den vollendeten Tatsachen abfinden können. Ist ja beim Stadtbild Deutschland auch nicht anders, sogar schlimmer. Jedes mal fängt man wieder damit an, wie hässlich die Ostfassade sei. Ja, isse. Aber nun ist sie eben da und wird nicht mehr wegkommen. Bei der Presse ist es noch armseeliger. Zeigt doch nur, dass sie nichts besseres zu berichten haben.


    War gestern auch da. Hat vom Abheben bis zum Aufsetzen 20 MInuten gedauert. Sicher vom symbolischen her nicht dasselbe, die bei der Frauenkirche in Dresden. Als es dann volbracht war, wurde dennoch geklatscht. Ich bin leicht enttäuscht von den Engeln. Hatte erwartet, dass sie doch etwas glänzen, wie die Kuppel. Und Blau des Spruchbandes ist etwas grell. Aber mal schauen, wie lange. Jetzt muss nur noch das Portal ausgepackt werden. Wird zwar nicht son Event, aber spannend ists trotzdem. Naja, und der Schlüterhof natürlich.

  • https://www.berliner-zeitung.d…icht-das-schloss-li.84806


    :ibao: in einer Sache muss ich der Berliner Zeitung leider recht geben, dass man sich bei der Kuppelinschrift überhauptnicht an den den Orginaltext gehalten hatte und ihn tatsächlich für die heutige Zeit lesbarer gestaltet hat, ist absolut lächerlich, wenn man eigendlich den Anspruch einer orginalen Rekonstruktion hat....naja wir werden es überleben und gefallen tut mir das Schloss trotzdem. Wusste auch garnicht, dass das man auf Schriftband von 1848 zurück gegriffen hatte und das es in 1884 schon umgestaltet wurde...


    Das bedeutet tatsächlich auch, das man den Gottgewollten kniefall ernsthaft noch leserlich machen musste, somit ist der Ärger in dem Zeitungen dan doch ein stückweit gerechtfertigt...


    Und das um die Änderung von der Stiftung nichts komuniziert/ berichtet wurde im Vorfeld ist auch ein starkes Stück...zumindest ist mir davon nichts bekannt... da bin ich gerade schon einwenig schockiert...somit kann man kaum mehr gegen die Inschrift- und Kreuzgegner argumentieren...


    Da hätte man auch gleich auf ein Humboldzitat zurückgreifen können..meiner Meinung nach..

  • Wusste auch garnicht, dass das man auf Schriftband von 1847 zurück gegriffen hatte und das es in den 1880er jahren schon umgestaltet wurde...

    ^ Interessant, ich auch nicht. Schade, dass keine weiteren Angaben oder ein Link dazu angegeben werden. Im Netz konnte ich dazu nichts finden.

  • Ein echter Stich ins Herz für alle Rekofreunde... und das sie sich lieber für die Zeit eines von demokratie bekämpfen Königs entschieden haben, nur um wieder die Zeit von Willi dem Zweiten zu leugen:hammerlol.... das schmälert das Erleben schon etwas... ich hatte mich auch immer gewundert weshalb das Blau nie auf Farbaufnahmen kurz vor dem Krieg zu sehen war....zumindest ist es jetzt ein Zeitzeugnis uneres Verquerten denkens in der heutigen Zeit... ein echtes Schmuckstück zwar, aber so tatsächlich auch eine Interlektuelle Herausvorderung..

  • Ich habe gestern einen interessanten Redebeitrag auf Radio 1 mit Nicklaus Bernau zum Thema gehört.

    Naja - das ist eine typische "querelle d'Allemand". Ein Streit um des Kaisers Bart.
    Ich bin froh, dass es ist, wie es ist!

  • ElleDeBE Die Farbgebung ist verändert worden, der Text selbst nicht: Robert Dohme: Das königliche Schloss in Berlin. Eine baugeschichtliche Studie. Leipzig, 1876. S.54

    content?id=wktmAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA54&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U3sN6wtq-6Bd_zaKPQokHe9fQ_iGA&ci=178%2C953%2C692%2C155&edge=0

  • Das ist in der Tat überraschend. Aber von wann oder wem der Spruch stammt ändert letztendlich nichts am Gesamterscheidnungsbild. Wenn überhaupt, dann macht die Farbe den Unterschied. Hätte man Humdoldt zitiert, wären eben weinger die "Antichristen" als die Antikolonialisten auf den Plan gerufen, die sich ja eh schon wegen der Exponate wichtig machen müssen.

  • ^^ Danke, Cavendish, ich werde dem nachgehen.


    Die ganze Schlossfassade ist fake! Das Kreuz ist nur ein fake mehr.

    Ich finde die Ironie köstlich. Migranten aus einem fremden Religionskreis, die hysterischen, deutschen Skeptikern den unverkrampften Umgang mit ihrer autochthonen Religion ans Herz reden müssen.


    Und ich finde Deine Selbstdemaskierung köstlich! Als auf Probleme hingewiesen wurde (Kreuz auf Profanbau, Erinnerung an Thron-Altar-Allianz etc.), hast Du cool-nihilistsch erwidert, die Symbole hätten nichts zu bedeuten, alles nur "fake", kein Grund zur Aufregung.


    Nur wenige Stunden später ein ganz anderer Sound: Da wird indirekt der in Deutschland geborene Aiman Mazyek als "Migrant aus einem fremden Religionskreis" bezeichnet, das Kreuz hat nun doch plötzlich eine Bedeutung, als Ausdruck unserer "autochtonen Religion", und auch die politische Dimension des Schlosses, mit dem das Humboldt Forum ja angeblich nichts zu tun hatte, ist plötzlich zurück, in einem anderen Post, wo Du mit größerer Schrift und kursiv in einem Zitat hervergehoben hast: "Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist!"


    Beides scheint widersprüchlich, passt aber zusammen: Es ist eine identitäre Haltung, die sich, was das Christentum angeht, bevorzugt in der Version eines atheistischen Kulturchristentums zeigt, dem christlicher Glaube in Wahrheit schnuppe ist, aber das Kreuz als identitäres Symbol der Abgrenzung gegenüber "einem fremden Religionskreis" gerne instrumentalisiert. Und in dieser Instrumentalisierungsmöglichkeit liegt in der Tat das größte Problem dieses Kreuzes, mit ihr müssen wir rechnen, auf sie muss man sich einstellen.

  • Naja - das ist eine typische "querelle d'Allemand". Ein Streit um des Kaisers Bart.
    Ich bin froh, dass es ist, wie es ist!

    Genauso klug und relativierend hat Claus Kleber gestern im Heute-Journal, den Beitrag zur Diskussion um die "neue" Kuppel "in der Mitte der Hauptstadt" eingeleitet. Nähmlich mit dem Verweis zur Diskussion, um die "modernen" Reichstagskuppel, die auch erst nicht geplant war und am Ende doch allgemein positiv angenommen wurde.


    Im Stadtbild-Forum wird dieser Beitrag natürlich wieder zerrissen, da auch die Kolonialgeschichte und Raubkunst, die im Inneren nunmal präsentiert wird, thematisiert wurde. Deswegen wird dort wieder gegen "Mainstreammedien" gehetzt und über "wahre Meinungs- und Pressefreiheit" schwadroniert. Man hört nur das, was man in seiner "Echokammer" hören möchte - alles andere blendet man aus. Zum Glück ist das hier anders.

    Leider führt dein Link ins Nichts... (???)

    Hier nochmal der Link zum gestrigen Beitrag im Heute-Journal: https://www.zdf.de/nachrichten…-vom-29-mai-2020-100.html

  • Man kann es nicht oft genug sagen: Der Wiederaufbau des Schlosses ist das glücklichste Ereignis für Berlin seit dem Fall der Mauer. Mein herzliches Dankeschön an alle, die dieses großartige Museum der Weltkulturen ermöglicht haben!


    PS: "Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist!" Darum verabschiede ich mich heute, nach mehr als 2.000 Beiträgen, für unbestimmte Zeit aus dem DAF. Besonders freue ich mich für Berlin: Mit dem Wiederaufbau des Schlosses gewinnt diese Stadt ihren historischen Mittelpunkt zurück, und mit der hoffentlich bald beginnenden Rekonstruktion der Bauakademie einen weiteren Höhepunkt der Architekturgeschichte. Ich danke euch für die spannenden Debatten, die wir in den letzten 10 Jahren geführt haben, und die meine Sicht auf viele Dinge verändert haben. Bitte lasst das DAF auch in Zukunft einen Ort bleiben, an dem alle Architekturfreunde, ob Traditionalisten oder Modernisten, gleichberechtigt miteinander diskutieren können. Macht's gut!


    Euer Archi

  • Als auf Probleme hingewiesen wurde (Kreuz auf Profanbau, Erinnerung an Thron-Altar-Allianz etc.), hast Du cool-nihilistsch erwidert, die Symbole hätten nichts zu bedeuten, alles nur "fake", kein Grund zur Aufregung.

    Ich habe nicht behauptet, die Symbole hätten keine Bedeutung, sondern dass die gesamte Fassade als Teil eines Ausstellungsstückes zu betrachten ist und nicht als Teil eines "offiziell-politisch-funktionellen Gebäudes". In diesem Sinne haben Kreuz, Reichsapfel und Spruchband genau dieselbe Bedeutung, die Kreuz und Reichsapfel auf einem Gemälde Kaiser Wilhelms hätten, das z.B. im kunsthistorischen Museum hängt. Ich gebe dir allerdings insofern einen Punkt, wenn sich herausstellen sollte, dass das Spruchband auf einer früheren Version basiert, die nur gewählt wurde, um den Abdruck des Kaisers am Haus zu verstärken. Das fände ich dann in der Tat auch problematisch, weil man sollte schon eine Zeitachse festlegen und die auch durchziehen, um glaubhaft zu bleiben.

    Nur wenige Stunden später ein ganz anderer Sound: Da wird indirekt der in Deutschland geborene Aiman Mazyek als "Migrant aus einem fremden Religionskreis" bezeichnet, das Kreuz hat nun doch plötzlich eine Bedeutung, als Ausdruck unserer "autochtonen Religion", und auch die politische Dimension des Schlosses, mit dem das Humboldt Forum ja angeblich nichts zu tun hatte, ist plötzlich zurück, in einem anderen Post, wo Du mit größerer Schrift und kursiv in einem Zitat hervergehoben hast: "Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist!"

    1. Herr Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, was steht es da zur Sache, dass er in Deutschland geboren ist. Er hat sich als funktionell-bedeutendes Mitglied einer anderen Religionsgemeinschaft ausdrücklich für das Kreuz ausgesprochen. Ich finde das bemerkenswert, vor allem vor dem Hintergrund, dass sich bei quasi jedem Moscheebau eine Schar an Gegnern findet, die so eine Darstellung religiöser Symbole um jeden Preis verhindern wollen würden.


    2. Ich wusste, dass besonders verspannte darauf rumreiten würden, wenn ich ein Gedicht zu Ehren des Kaisers poste, ich hab es dennoch getan, schlicht weil ich sonst auch keine gute Gelegenheit auslasse, um ordentlich Pathos zu zelebrieren und nein ich hab es nicht aus meinem Herzen rezitiert, ich kannte es vorher auch nicht, sondern hab "Gedicht, Kaiser Wilhelm" gegoogelt, um etwas zu finden, dass dieser Kür eine angemessene Begleitlyrik verleiht. Leider ist es gelöscht worden (Blasphemie!).

    Beides scheint widersprüchlich, passt aber zusammen: Es ist eine identitäre Haltung, die sich, was das Christentum angeht, bevorzugt in der Version eines atheistischen Kulturchristentums zeigt, dem christlicher Glaube in Wahrheit schnuppe ist, aber das Kreuz als identitäres Symbol der Abgrenzung gegenüber "einem fremden Religionskreis" gerne instrumentalisiert. Und in dieser Instrumentalisierungsmöglichkeit liegt in der Tat das größte Problem dieses Kreuzes, mit ihr müssen wir rechnen, auf sie muss man sich einstellen.

    Da geht jetzt aber die Fantasie mit dir durch. Es gibt hunderttausende präsentativ-exponierte Kreuze in Deutschland! Dieses eine mehr wird jetzt die Bevölkerung "religiös/kulturell-chauvinistisch" auladen, nur weil es auf dem Berliner HF steht?! Das ist doch konstruiert. Wer vorher ein Chauvinist war, wird auch weiterhin einer sein und wer vor dem Kreuz keiner war, der wird doch durch das kleine Ding da oben auf der Kuppel nicht zum religiös verbrämten Kulturnationalisten konvertieren. Mir ist christlicher Glaube übrigens nicht total schnuppe, ich kann die guten Einflüsse auf den Menschen nicht leugnen, nur weil es auch negative gibt. Ich finde zwar, dass er nicht staatlich gefördert werden darf, aber ich sehe -wie gesagt- in diesem Kreuz keine staatliche Förderung von Religion, weil dieses Kreuz in diesem Fall keine Religionsfunktion hat, sondern nach historischem Vorbild ein historisches Ensemble krönt. Wir sind nun mal ein Land, das christlich-jüdische Wurzeln hat, wieso soll man das nicht an historischen Gebäuden sehen dürfen? Gehören Kreuze raus aus bayrischen Klassenzimmern? [x] Absolut.

  • was steht es da zur Sache, dass er in Deutschland geboren ist.

    Wer hier geboren ist, ist kein Migrant, sehr einfach. Ihn dazu zu machen, läuft, gewollt oder nicht, darauf hinaus, ihn aufgrund seiner Religionszugehörigkeit zu einem Fremden zu erklären, was durch die Wortwahl "fremden Religionskreis" und "autochtone Religion" noch unterstrichen wird.


    Und warum ist Dir anlässlich der Fertigstellung der Kuppel ausgerechnet ein Gedicht "zu Ehren des Kaisers" eingefallen? Was hat denn der Kaiser mit dem Humboldt Forum zu tun? Damit hast Du die Frage indirekt beantwortet, die Du selbst vor Tagen gestellt hattest (#542 ) Warum man denn den Leuten nicht zutraue, zwischen Schlossfassade und der neuen Funktion zu unterscheiden.

  • ^

    Das ist Haarspalterei, nenn ihn "Deutscher mit Migrationshintergrund" wenn du an diesem Punkt auf exakte sprachliche Differenzierung bestehst, ebenso wie es Haarspalterei ist, ob er in seiner Funktion als Sprecher einer fremden Religion einen deutschen Pass besitzt oder nicht, mal unabhängig davon, dass es ihn durch seine deutsche Herkunft evtl. besonders qualifiziert, über deutsche Angelegenheiten zu sprechen, was ich grundsätzlich nicht absprechen will.

    Und warum ist Dir anlässlich der Fertigstellung der Kuppel ausgerechnet ein Gedicht "zu Ehren des Kaisers" eingefallen?

    Wenn ich jetzt darüber sinnieren müsste, was mir ständig alles so einfällt...

    Was hat denn der Kaiser mit dem Humboldt Forum zu tun? Damit hast Du die Frage indirekt beantwortet, die Du selbst vor Tagen gestellt hattest (#542 ) Warum man denn den Leuten nicht zutraue, zwischen Schlossfassade und der neuen Funktion zu unterscheiden.

    Der Kaiser hat jede Menge mit der Gebäude-Krone zu tun, denn sein Reichsapfel hängt unter dem Kreuz. Ich traue mir selbst ja auch zu, so einen Moment feiern zu können, wenn ein historisches Gebäude gekürt wird, ohne mir einen Wilhelm statt ner Merkel zu wünschen, obwohl, nein, schlechtes Beispiel, sagen wir "einen Wilhelm statt der deutschen Demokratie" und daher rührt auch mein Vertrauen ins Volk, ungeachtet dessen, dass ich als individuelle Person auch nicht mit "den Leuten" zu vergleichen bin.