Neues Behördenzentrum für die Stadt (2022 bezogen)

  • Naja, wenn das mal nicht als Bekenntnis zum Campanile gewertet werden kann. Das wäre doch der städtebauliche Impuls schlechthin. Busbahnhof, Behördenzentrum, Hochhaus, Museum und am besten gleich noch die Auffrischung des Bahnhofsvorplatzes und des Bahnhofs, z.b. des Tunnels, der hier im Forum bereits angesprochen wurde.

  • Sehe ich auch so. Des Weiteren würde ein Anstoß zur Realisierung des Campanile + eines neuen, modernen Busbahnhofs, ein gelungenes Ende seiner Amtszeit als Planungsdezernent bedeuten.


    Und ob ein neues Behördenzentrum die Vermarktung der Büroflächen im Europaviertel besonders zu beeinflussen vermag? - Ich denke eher nicht. Da braucht es keinen städtebaulichen Impuls seitens der Stadt.

  • Zurück auf Los!

    Dieses alte Thema wird wieder aktuell, denn die Stadt hat die Suche erneut aufgenommen und bereitet eine entsprechende Ausschreibung vor. Im zweiten Halbjahr 2016 soll sie veröffentlicht werden. Der Umfang ist geringer als damals, nur noch rund 23.000 m² Bürofläche werden gesucht. Das steht heute in der gedruckten FAZ.


    Nutzer sollen Hochbauamt und Schulamt werden, die mit der aktuellen Situation in den alten Bürogebäuden zwischen Gerbermühl- und Seehofstraße (SV) unzufrieden sind. Hier läuft der Mietvertrag mit dem Immobilienunternehmer Josef Buchmann 2018 aus. Der neue Standort soll von den Stationen Hauptwäche oder Römer nicht mehr als drei Haltestellen entfernt liegen, Nähe zum Rathaus wird also weiterhin gefordert. Es kann ein bestehendes Bürohaus sein oder ein Neubau. Auch zwei Gebäude sollen möglich sein.


    Wie nicht anders zu erwarten, hat das Spekulieren um den Standort schon begonnen. Die FAZ nennt


    • das Europaviertel, ein Neubau westlich der Emser Brücke,
    • das alte Polizeipräsidium, was allerdings mit den dortigen Hochhaus-Plänen kollidieren dürfte,
    • das Honsell-Dreieck, wo auch Büros geplant sind und
    • die Bürostadt Niederrad, Bestand oder Neubau.
  • Interessenbekundungsverfahren

    Aus dem zweiten Halbjahr 2016 ist das zweite Halbjahr 2017 geworden. In dieser Woche hat die Stadt eine "Entwicklungsausschreibung" für das Amt für Bau und Immobilien sowie das Stadtschulamt veröffentlicht. Für diese Ämter beabsichtigt die Stadt, eine neue Liegenschaft entwickeln zu lassen. Gesucht wird ein bebautes oder unbebautes Grundstück im Stadtgebiet, das sich für ein Amtsgebäude eignet. Eigentümer geeigneter Grundstücke sollen diese der Stadt zum Erwerb, zur Pacht oder zur Miete anbieten. Es kann sich um unbebaute oder bebaute Grundstücke handeln, gleich, ob Bau- und Umbaumaßnahmen auf diesen Grundstücken erforderlich sind.


    Bei den Rahmenbedingungen für ein geeignetes Grundstück werden folgende Mitarbeiterzahlen genannt:


    • Amt für Bau und Immobilien, ca. 530 Mitarbeiter (circa 16.000 m² BGF)
    • Stadtschulamt, ca. 330 Mitarbeiter (circa 10.000 m² BGF),
    • Reserve für weitere ca. 100 Mitarbeiter (circa 3.000 m² BGF)


    Weitere Rahmenbedingungen für das Grundstück:


    • es muss durch den öffentlichen Personennahverkehr gut erschlossen sein
    • das Grundstück sollte eine möglichst zentrale Lage im Stadtgebiet aufweisen
    • möglich ist, den Flächenbedarf von circa 29.000 m² BGF in einem oder aber auch in mehreren Gebäuden, die sich im direkten baulichen Zusammenhang befinden, umzusetzen.
    • Grundstück oder Gebäude sollten möglichst bald zur Verfügung stehen


    Darüber hinaus wünscht die Stadt Flächenreserven, um auf dem Grundstück den Neubau einer Schule verwirklichen zu können. Eine Bedingung ist dies aber nicht.


    In der Tagespresse war zu lesen, dass die Stadt kürzlich einen Mietvertrag für eine Interimslösung für die genannten Ämter abgeschlossen hat. Um welches Gebäude es sich handelt, wurde bisher nicht genannt. Es soll in der Nähe des Willy-Brandt-Platzes liegen. Ich tippe auf die Münchener Straße 1, bis vor kurzem noch Sitz der Deutschen Vermögensberatung. Die DVAG ist bekanntlich in den umgebauten Bürokomplex Wilhelm-Leuschner-Straße 24 gezogen.

  • Schön, dass dieses Projekt schon endlich vorankommt. Wobei mir ein Interessenbekundungsverfahren eher als "Zeichen" denn als konkreter Projektschritt erscheint.


    Was mich wundert, ist der hohe Flächenbedarf von durchschnittlich 29 - 30 Brutto-Quadratmetern je Arbeitsplatz. Erwartet hätte ich 22 - 25 Quadratmeter.

  • Das ist mir auch aufgefallen. In der Privatwirtschaft wird bisweilen mit nur 15 m²/Arbeitsplatz kalkuliert. Also nur halb so viel. Aber da gilt es auch als unschicklich, ganze Batterien halbtoter Topfpflanzen aufzustellen und die gute Stube mit Kühlschrank, Kaffeemaschine und Mikrowelle wohnlich einzurichten. Das braucht halt auch seinen Platz. Allerdings wird der von der Stadt berechnete Platzbedarf auch Nebennutzfläche wie Flure, Kopierräume, Lager, Konferenzräume usw. umfassen.


    Mittlerweile ist zum Thema eine =32576523"]Pressemitteilung der Stadt erschienen. Das angemietete Gebäude liegt demnach an der Gutleutstraße, zur Bekanntgabe einer Hausnummer konnte sich das Amt offenbar nicht durchringen.

  • Bitte folgendes nicht vergessen, viele private Firmen (Anwaltskanzleien, Berater, aber z.B. auch Banken) kalkulieren mittlerweile so, dass gar nicht alle Mitarbeiter einen Arbeitsplatz haben (Flex-Konzept). Sowas ist natürlich bei Behörden sowas von undenkbar.

  • Ja, feste Arbeitsplätze an denen sich der individuelle Mitarbeiter unter Umständen auch noch wohl fühlt sollten streng vermieden werden.


    Aber zurück zum Ernst, beide Behörden weisen ja auch externen Publikumsverkehr auf. Allein hierfür müssen zusätzliche Flächen parat gehalten werden.


    Ich hoffe es handelt sich bei dem Interimsquartier nicht um die Gutleutstraße/Ecke Baseler aber der Kasten steht zu größten Teilen leer.

  • Diese Nebenflächen sind in den 15 Quadratmetern (zulässig m. W. bis runter auf 12) der Privatwirtschaft aber auch schon enthalten. Mal als Beispiel: Wir haben eine ganze Batterie von Konferenzkäfigen von 3x4m, mit einer Bestuhlung für je 6-8 Personen. Wenn die voll besetzt sind, hat der Eine oder Andere schon Angst einzuatmen. Da aber selbst diese Räume von der Fläche pro Arbeitsplatz abgehen, kommen dann am anderen Ende Arbeitsräume von18 Quadratmetern für drei Schreibtische raus. Das wird dann ohne Schränke und sonstige Kleinmöbel installiert und als papierloser Wechselarbeitsplatz angepriesen.

  • Neues zum Behördenzentrum für das Amt für Bau und Immobilien und das Stadtschulamt: Lt. Magistratsbericht B101/2018 vom 26.3.2018 (PDF) wurden bis Ende letzten Jahres 15 Standorte "unterschiedlicher Qualität" zur Prüfung vorgeschlagen. Bis Ende Januar 2018 hatten die Vertreter dieser Standorte Gelegenheit, anhand vorgegebener Rahmenbedingungen konkrete Angebote abzugeben.


    Noch bis Ende Juni soll nun einer dieser Standorte als neues Behördenzentrum auserkoren werden und danach in die "sehr kurzfristig abzuschließenden" Vertragsverhandlungen gehen.


    Unter den Kandidaten befinden sich sowohl Bestandsbauten als auch (geplante) Neubauten.


    Ach so, und bei der Anmietung oben handlete es sich tatsächlich um die Münchener Straße 1 (ex DVAG), wie von Schmittchen in #44 vermutet. Die Bestätigung kam aus einer anderen Ecke.

  • Entscheidung zum neuen Behördenzentrum naht

    Die Entscheidungsfindung für den Standort des neuen Behördenzentrums nähert sich dem Ende, wie die FAZ (noch nicht online) berichtet.


    Aus den ursprünglich angebotenen 32 Flächen, hat die Stadt nun eine "Short-List" von 7 Flächen erarbeitet. Alle erfüllen wohl die Grundkriterien einer Bruttogeschossfläche von ca. 29.000qm, die baldmöglichst verfügbar sein soll und möglichst zentral liegen soll.


    In die engere Auswahl kommen wohl die folgenden Standorte:


    • Das Telekom-Areal am Danziger Platz
    • Das Hafenpark-Quartier am Honsell-Dreieck
    • Das Projekt „Grand Central“ am Hafentunnel im Gallus
    • Der alte Campanile-Standort neben dem Hauptbahnhof
    • Ein Bestandsgebäude an der Solmsstraße in der City West (voraussichtlich der ehemalige Zurich-Standort in der Solmsstraße 27-37, den Schmittchen hier erwähnte)
    • Ein Grundstück an der Lyoner Straße in der Bürostadt Niederrad
    • Außerdem der bisherige Standort an der Gerbermühlstraße


    Der alte Standort ist zumindest bei den aktuellen Mitarbeitern wohl sehr unbeliebt, so dass der es schwer haben könnte, auch wenn diese Fläche wohl besonders günstig sein soll. Für das „Grand Central“ spricht natürlich die zentrale Lage in der Nähe zum Hauptbahnhof. Allerdings dürfte dieses Projekt v.a. wegen des alten Commerzbank-Hochhauses auch deutlich teurer in der Miete werden. Gleiches gilt logischerweise auch für ein Hochhaus auf dem Campanile-Grundstück, auf dem aktuell ein provisorisches Parkhaus steht. Auch die Fläche im Honsell-Dreieck dürfte nicht wirklich günstig sein.


    Beim Telekom-Areal kommt hinzu, dass der Entwickler die Fläche zu einem sehr hohen Preis gekauft hat und sich seitdem mit der Stadt über die Flächenausnutzung streitet. Natürlich ist hier aber auch prinzipiell ein Deal denkbar, sofern Planungsdezernent Josef da mitspielt.


    Die Flächen in der City West und in Niederrad liegen weiter außerhalb. Die Brachfläche an der Lyoner Straße liegt in der Nähe der S-Bahn-Station Niederrad und wäre wohl auch groß genug für eine zusätzliche Schule. Das Bestandsgebäude in der City West ist wiederum günstig, aber laut Artikel nur mit der Straßenbahn zu erreichen (der Autor hat hier vergessen, dass der Westbahnhof nur 8 Fußminuten entfernt liegt).

  • Im Auswahlverfahren läuft inzwischen die zweite Runde, wie die FAZ morgen anlässlich des ersten Geburtstags des neu gegründeten Amts für Bau und Immobilien ("ABI") schreibt. Fünf Standorte für ein Behördenzentrum für rund 1.000 Mitarbeiter sind noch im Rennen:


    • das Campanile-Areal an der Südseite des Hauptbahnhofs
    • ein Bürogebäude in der City-West (wahrscheinlich der frühere Sitz der Zurich, Solmsstraße 27-37)
    • das "Grand Central“ am Hafentunnel
    • das Honsell-Dreieck ("Hafenpark-Quartier")
    • der bisherige Standort von Hochbau- und Stadtschulamt an der Gerbermühlstraße


    Ausgeschieden sind demnach die Areale am Danziger Platz und im Lyoner Quartier.

  • Das Areal im Lyoner Quartier wäre mMn der beste Standort gewesen:


    Vergleichsweise günstig beim Preis (verglichen mit den anderen Standorten), mit ÖPNV vertretbar gut zu erreichen (mit MIV ohnehin - Kundenverkehr !) und hätte zudem einen weiteren Impuls für das Quartier hin zu einem lebendigen, gemischt genutzten Gebiet gegeben.
    Gerade für das "ABI" hätte dieser Standort auch ein kleines Statement werden können: "sichtbar", "mutig", "neu".



    Standort Gerbermühlstrasse:
    Ideal wäre dort der komplette Abriss und Blockrand-Wohnbebauung.

    4 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Die Würfel sind nach Informationen der FAZ zugunsten der City-West gefallen. Das neue Behördenzentrum entsteht im früheren Gebäudekomplex der Zurich Versicherung, Solmsstraße 27-37. Voraussichtlich Ende 2020 werden rund 1.000 Mitarbeiter des Amts für Bau und Immobilien und des Stadtschulamts einziehen. Der Mietvertrag mit dem Eigentümer, meines Wissens ist dies Alstria, soll ausgehandelt sein. Die Zustimmung durch Magistrat und Stadtverordnetenversammlung steht noch aus.

  • Alstria als Eigentümer ist korrekt. Die bestätigen allerdings nur, dass sie in Verhandlungen mit der Stadt sind. Zitat: "So wie vermutlich jeder, der in Frankfurt eine größere Fläche zu vermieten hat."

  • Nun ja. Der Mietvertrag wird nicht beiderseits unterzeichnet, solange die Zustimmung der Stadtverordneten nicht vorliegt. Und solange dies nicht geschehen ist, wird sich der Eigentümer bedeckt halten. Im Gebäude sind jedenfalls Bauarbeiten im Gange. Ein paar aktuelle Fotos - Ansicht von Osten:



    Von Westen - hier lässt sich der vorherige Nutzer noch am Schmutzschatten des abgenommenen Schriftzugs ablesen. Nicht allein daran ist erkennbar, dass nach 18 Jahren ein Neuanstrich fällig ist.



    Die Solmsstraße 27-37 ist beinahe 200 Meter lang und als Kammgebäude ausgestaltet. Es gibt sechs "Zinken", die von Westen nach Osten immer länger werden.



    Blick in einen der halboffenen Innenhöfe:



    Bilder: Schmittchen

  • Jetzt ist es amtlich: der frühere Zurich-Sitz wird Behördenzentrum. Die Zustimmung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung dürfte nur noch Formsache sein. Die heutige Pressemitteilung der Stadt:


    Standort für Behördenzentrum gefunden


    Mit einem neuen Behördenzentrum sollen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter des Amtes für Bau und Immobilien (ABI) und des Stadtschulamtes deutlich verbessert werden. Die beiden Ämter, die bisher auf fünf verschiedene Standorte verteilt sind, werden in einem bestehenden Gebäudekomplex in der Solmsstraße in der City West zusammengeführt. Dort wird die Stadt Frankfurt, vorbehaltlich der Zustimmung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, rund 26.500 Quadratmeter Bürofläche für bis zu 1000 Beschäftigte anmieten. Die Liegenschaft kann voraussichtlich Sommer 2021 bezogen werden. „Wir nehmen damit unsere Verantwortung als Arbeitgeber wahr und erleichtern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zweier wichtiger Ämter die Zusammenarbeit ganz erheblich“, erläutert Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien.


    „Die Liegenschaft in der Solmsstraße entspricht sehr gut den Anforderungen der Ämter“, sagt Schneider. „Sie ist schnell verfügbar, innenstadtnah gelegen und nicht zuletzt durch die Nähe zum Westbahnhof gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.“ Die Anmietung des in den 90er Jahren errichteten Gebäudekomplexes in Bockenheim sei außerdem eine für die Stadt sehr wirtschaftliche Lösung. „Wir können nun ein lang vorbereitetes Projekt zu einem guten Abschluss bringen“, erklärt Schneider.


    Das im November 2017 gegründete Amt für Bau und Immobilien ist bisher auf drei Standorte in der Gerbermühlstraße (Sachsenhausen), in der Gutleutstraße (Bahnhofsviertel) und in der Berliner Straße (Innenstadt) verteilt. In dem neuen Gebäude sind künftig effizientere Abläufe möglich. Das Stadtschulamt nutzt derzeit zwei verschiedene Liegenschaften in der Seehofstraße und in der Mörfelder Landstraße in Sachsenhausen. Beide Ämter arbeiten eng bei der Gewährleistung einer bedarfsgerechten Schullandschaft zusammen. Die Schulgebäude sind ein großer und bedeutender Teil des städtischen Immobilienbestandes, dessen Pflege und Verwaltung über Jahre in der Kritik stand und einer der Auslöser für die Reform des städtischen Hochbau- und Liegenschaftsmanagements war. Eine Zusammenführung des Amts für Bau und Immobilien und des Stadtschulamts unter einem Dach soll die Zusammenarbeit erleichtern und weiter verbessern. Geplant ist, das Gebäude in der Solmsstraße für zunächst 20 Jahre zu mieten.


    Der Vermieter plant, die Räume umzubauen, zu renovieren und energetisch zu modernisieren. Für die Mitarbeiter wird es die seit langem gewünschte Kantine geben. Außerhalb des Gebäudes befinden sich Grünflächen, die von den Beschäftigten während der Pausen genutzt werden können. Der Westbahnhof, der von mehreren S-Bahn- und Regionalverkehrslinien bedient wird, ist mit einem kurzen Fußweg erreichbar. Die Fahrzeit bis zum Hauptbahnhof beträgt nur wenige Minuten. Zudem ist das Behördenzentrum über die Linie 17 an das Straßenbahnnetz und über die Anschlussstelle Rebstock an die Autobahn angebunden.

  • Die Stadt wird in der Solmsstraße 27-37 je Quadratmeter Bürofläche 16,50 Euro im Monat an Alstria bezahlen. Dies und weitere Einzelheiten der Vereinbarung ergeben sich aus einem Magistratsvortrag von letzter Woche, hier als PDF nachzulesen.