Frag das Frankfurter Forum

  • Was genau meinst Du denn mit zugeschlagen? Der Bebauungsplan sieht hier einen Platz vor, es dürfen keine Gebäude entstehen, doch damit "geht" die Fläche doch nicht an die Stadt. Eigentümer wird Groß & Partner sein, und solange dieses Areal nicht veräußert wird, bleibt das auch so.

  • OK, danke jetzt verstehe ich. Die Fläche gehört zum Frankfurt Four-Areal (Groß & Partner), darf aber nach dem Bebauungsplan nicht bebaut werden.


    Die Freifläche wird bei Omniturm von Tischman Speyer immer mit dargestellt. Es sieht eher so aus, als ob die Gestaltung bei dem Omniturm-Konsortium liegt, da ja auch der Eingangsbereich betroffen ist. Zudem scheinen die Tiefgaragenzufahrten zumindest teilweise unter der Freifläche zu liegen.

  • Tishman Speyer möchte die Hochhausumgebung auf Visualisierungen gut aussehen lassen, schließlich müssen Mieter gefunden werden. Und die Tiefgaragenzufahrt liegt unter dem Omniturm. Sieht man hier.

  • Frank353, eine ähnlich gelagerte Frage hatte ich vor nicht allzu langer Zeit hier in diesem Strang gestellt <klick mich>.
    Meine Frage und die darauf folgende(n) Antwort(en) könnten für dich interessant sein.

  • Sbahnen

    Ich habe eine Frage zu den vom RMV eingesetzten Sbahnen. Mir fällt immer wieder auf, dass diese vor allem in den Stationen im Tunnel (aber nicht nur da) massiv Verspätung anhäufen, da Fahrgäste in sich schließende Türen hechten, diese sich wieder komplett öffnen und es dann 10 Sekunden dauert bis diese geschlossen sind. Gern wird dieses Spiel an den großen Umsteigebahnhäfen dann 3-4 Mal wiederholt bis die letzte Tür endlich zu ist und die Bahn abfahren kann. In Berlin dagegen gehen die Türen einfach zu und die Pünktlichkeit ist trotz Berliner Motzerei recht hoch. Für mich sind die Türen daher einer der Hauptgründe für die miese Pünktlichkeit der Sbahnen in Rhein-Main.


    Weiß jemand, ob es einen zwingenden Grund für die lahmen und sich stets wieder öffnenden Türen in den RMV-Bahnen gibt?

  • ^ Der Grund liegt in unterschiedlichen Abfertigungsverfahren. Während in Berlin das ZAT-FM (Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor) eingeführt wurde, wird bei den S-Bahnen München, Stuttgart, Rhein-Main und Köln, welche die Triebfahrzeug-Baureihen BR 423 und 430 verwenden, ein Technikbasiertes Abfertigungsverfahren (TAV) verwendet, das die Schließung der Türen mittels sog. Lichtgitter überwacht. Gegenüber den früher nur im Fußbereich eingesetzten Lichtschranken überwachen die Lichtgitter den Türraum in voller Höhe. Konnten sich bei Lichtschranken die Türen schließen und der Zug abfahren, auch wenn ein Körperteil oberhalb der Schranke eingeklemmt war (wegen zahlreicher Unfälle gab es strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Beamte der Aufsichtsbehörde beim EBA), ist dies bei den Lichtgittern nicht mehr möglich. Nachteil: wie von Dir beschrieben.


    Einzelheiten nachzulesen hier (nachträgliche Umbauten > Türschließung und Lichtschranken) und hier (Abfertigungsverfahren).

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • ^^ Deshalb setzt der RMV - nach einer Testphase - am Hauptbahnhof an den S-Bahngleisen (uU mittlerweile auch an anderen Stationen) dauerhaft "Lotsen" ein, um zu verhindern, dass immer noch Leute versuchen, in den Zug zu kommen.

  • wenn Banken wie die Commerzbank oder die Deutsche Bank zb.3000 Stellen in Frankfurt abbauen,bedeutet das nicht,dass sie dann ca.45 000 bis 60 000 qm weniger Bürofläche benötigen?Was wird dann aus den Türmen?Werden die untervermietet oder irgendwann,wenn es so weitergeht,ganz aufgegeben?Oder waren die bisher einfach zu voll und jetzt gibt es eben mehr Platz?


    Weder noch. Die Türme der Zentralen von beiden Großbanken werden sicherlich nicht zum Teil untervermietet und auch nicht ganz aufgegeben, solange es diese beiden Banken gibt. Beispiel Commerzbank: diese hatte und hat zum Teil immer noch unzählige Büroobjekte über das ganze Stadtgebiet verteilt angemietet. Auch darüber hinaus, z. B. in Eschborn, und das zählt alles zur Zentrale. Vor ein paar Jahren waren das noch Dutzende Objekte, mittlerweile dürften es weniger sein und auch zukünftig noch weniger werden. Man legt viele kleinere Objekte zusammen und zieht die weniger werdenden verbleibenden Mitarbeiter um. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten "Lateral Towers Frankfurt", das ist die ehemalige "Neue Börse" in Hausen. Die Einheiten, die dort zusammengezogen wurden, waren vorher auf bestimmt 10 verschiedene Objekte verteilt. Bei der Deutschen wird das ähnlich laufen.

  • Danke für die kenntnisreiche Antwort tunnelklick!


    Den Einsatz der Lotsen habe ich mit Kopfschütteln verfolgt. Die armen Leute müssen bestimmt ganz schön was aushalten. Natürlich führt eine solche, wieder auf Personen angewiesene Regelung die technische Lösung mittels TAV dann komplett ad absurdum. Von den Personalkosten mal ganz abgesehen ... Wünschenswert wäre also in Zukunft eine Umstellung auf die Berliner Lösung. Aber wie realistisch ist das schon bei der Bahn?

  • Ich hätte zwei Fragen an das Forum und hoffe, dass sie auch andere Mitglieder interessieren und vor allem, dass jemand die Fragen beantworten kann. Im Internet habe ich nichts dazu gefunden.


    1) Im Jahr 1894 wurde der Kettenhof im Bereich Kettenhofweg/Arndtstrasse abgerissen. Der Kettenhof hatte einen Wassergraben. Im Verlauf des Kettenhofwegs war ein Bachlauf. Mich würde interessieren was mit dem Bach geschehen ist. Wurde er kananlisiert (also noch da) oder verödet. Der Name des Bachs ist mir auch nicht bekannt.


    2) Ich hätte gerne gewußt, wie die Hausnummernschilder in Frankfurt zur Jahrhundertwende aussahen, falls es damlas welche gab. Auf Altbauten sieht man ja meist weisse Ziffern auf blauem Grund. Ich vermute allerdings, dass das Nachkriegsschilder sind.

  • zu 1) sei hier ein Satz aus dem Buch "Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main" von Jung/Hülsen, Dritter Band, erschienen 1914, zitiert (S. 317) "Schon im Jahre 1863 war der Wassergraben fast gänzlich ausgetrocknet und mit Erde ausgefüllt und nur ein schmales Stückchen nach der West- und Nordseite des Hauses hin enthielt noch Wasser. Auf unseren Abbildungen hat Reiffenstein in späteren Jahren aus malerischen Gründen den älteren Zustand des Schutzweihers wieder hergestellt, (...)"
    "Im Mai 1880 fand Reiffenstein in dem durch das damals lang andauernde trockene Wetter beinahe ganz ausgetrockneten Reste des ehemaligen Grabens eine ungefähr 18 Zoll im Durchmesser starke Kanonenkugel aus blauem Stein, allem Anscheine nach ein Überbleibsel von der Belagerung des Jahres 1652, bei der auch der Kleine Kettenhof in Brand geschossen ..." Das Buch hab ich als PDF, bei Bedarf PN.


    Übrigens gab es den Kleinen und den Großen Kettenhof.

  • Vielen Dank an Lu-Mo, auf den Karten ist im Verlauf des Kettenhofwegs bis 1900 eine gewundene Linie zum Kettenhofweg eingezeichnet. Vermutlich war das erst ein Bach und dann ein Feldweg.

  • W.H. Lindley schrieb dazu in Frankfurt am Main und seine Bauten (1886):


    Das zweite, das Hauptsiel der westlichen Stadt, beginnt am Kettenhof, durchzieht die Guiolett- und Rüsterstrasse bis zum Taunusplatz, biegt nach Westen durch die Niddastrasse, folgt der Mainzer Landstrasse bis zur Galluswarte und zieht von hier unter der Bahnhofsanlage nach der Gutleutstrasse, woselbst es sich mit dem Thalwasser-Hauptsiel der inneren Stadt vereinigt und sich in das grosse Hauptauslasssiel mündet. [...] Zur Erlangung der tieferen Vorfluth sind die Hauptsiele dieses Systems 4 1/2 km mainabwärts geführt; ausserdem ist am rechten Ufer das Sielnetz vermittelst Nothauslässen mit dem Kettenhof- und Dammgraben verbunden, welche durch einen Rücken vom Main, und ebenso von der Nidda, bei Hochwasser getrennt, durch die "untere Lache" in den Main [...]fliesst [...]


    Hier handelte es sich also bereits im 19. Jahrhundert um einen vom Menschen gestalteten Wasserlauf, wobei unerwähnt bleibt ob der genannte "Kettenhofgraben" auch ohne Ab- und Hochwässer Wasser führte.

  • Die Kettenhofwiese ist einst durch ein Grabensystem entwässert worden, dass sich von den Kettenhöfen nach Westen Richtung Bockenheim zog, dann in einem weiten Bogen nach Süden und als Dammgraben Richtung Biegwald und Nidda floss. Sehr gut zu sehen ist das im Ravensteinplan von 1895 (unter historische Karten und Luftbilder). Im Bereich Kettenhofweg dürfte der Wasserlauf trockengelegt worden sein. Der Dammgraben ist allerdings verrohrt worden und dient noch heute als Regenentlastungskanal.


    Auf dem Ravensteinplan von 1861 ist derselbe Wasserlauf bzw. sein östlicher Anfang noch mit dem Gr. Kettenhof zu sehen; aufgrund seiner Lage würde ich annehmen, dass er mit dem von Lindley beschrieben Siel nichts zu tun hatte.

  • Das heisst, der Kettenhofgraben war, wie der Name schon sagt kein Bach, sondern ein Drainagegraben zur Entwässerung der Wiesen.


    Möglicherweise war am Kettenhof noch eine Quelle, die dann durch das Siel abgeleitet wurde.

  • Zur Frage 2) aus #1466:


    In Frankfurt waren ab dem Jahr 1849 die gusseisernen Hausnummernschilder für die Straßen, die parallel zum Main verliefen, rotgrundig, die anderen blaugrundig (die Straßenschilder übrigens auch, so wie man das von Mainz noch kennt). Ab 1939 sind die Hausnummernschilder im ganzen Stadtgebiet vereinheitlicht worden, ich weiß aber nicht in welcher Form. Es ist aber anzunehmen, dass in dieser Zeit die blau-weißen Emailschilder eingeführt wurden. 1978 hat die Stadt auf Grundlage der neuen Bauordnung eine Hausnummernsatzung verabschiedet, worin die 10x15 cm großen blau-weißen Emailschilder vorgeschrieben wurden. Die Satzung wurde 1982 aufgrund einer VGH-Entscheidung wieder außer Kraft gesetzt. Heute ist Rechtsgrundlage das Gesetz über Sicherheit und Ordnung (HSOG), es wird auf die Orientierungsmöglichkeit für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste abgestellt, aber eine Gestaltungsvorschrift gibts nicht mehr, sie müssen nur von der Straße aus leicht erkennbar sein.

  • ^


    Das bestätigt meine Vermutung, da man auf Vorkriegsfotos keine Hausnummern sieht. Vor 1914 waren Hausnummern scheinbar noch nicht so wichtig. Ich denke nur Neubauten ab 1849 hatten dann gusseiserne Hausnummern. Allerdings habe ich noch nie eine alte gusseiserne Hausnummer gesehen. Die blauweissen Emaille-Schilder kamen dann flächendeckend erst nach 1945.

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  • Braubachstraße 33

    Weiß jemand, wann und ob das Nachbargebäude des Glauburger Hofs entsprechend der Farbe von Letzterem grau angestrichen wird? :confused: Es war ja im Rahmen des Dom-Römer-Projektes geplant.

  • ^^


    Anbei Original Frankfurter Hausnummern vor 1939.


    Gusseisen Weiss Rot (parallel zu Main)



    Gusseisen Weiss Blau (zum Main)



    Weiss Blau Blech aber alte Form (möglicherweise vor 1939)




    Blechschild nach 1939 Weiss Blau




    Danke nochmal an alle Foristen für die Hilfe.


    Alle Hausnummern befinden sich im Frankfurter Westend und wurden von mir fotografiert.


    Eigentlich müsste die Dom Römer Gesellschaft auch Original-Hausnummern anbringen.

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  • Goetheturm

    Das Journal Frankfurt schreibt heute, dass bereits 140T Euro für den Wiederaufbau gespenden wurden, gebraucht würden aber 2 Millionen.


    Kann jemand erklären warum die Kosten für einen solchen Aussichtsturm derart hoch sind? Ich dachte es wird wieder aus Holz gebaut - oder liegt etwa gerade da der Kostentreiber?