Römisch-Germanisches Museum

  • Römisch-Germanisches Museum

    Das Römisch-Germanische Museum am Dom/Roncalliplatz soll ein neues Gesicht bekommen und nach aktuellen museumspädagogischen Ansätzen umgestaltet werden.


    Klima- und Elektrotechnik sowie die Rohrleitungen müssen dringen renoviert bzw. ausgetauscht werden. Eine Wärmedämmung existiert quasi nicht. Das Flachdach leckt. Das Studiengebäude (Fachbibliothek und Studiensammlungen) am Kurt-Hackenberg-Platz muss zudem vom Asbest befreit werden.


    Es stehen folgende drei Sanierungsvarianten zur Diskussion:


    Variante 1 (ca. 5 Mio. Euro):
    Reparatur der gröbsten Schäden.


    Variante 2 (ca. 11 Mio. Euro):
    Erneuerung der Rohrleitungen, des Elektronetzes und der Sanitäranlagen sowie die Verbesserung des Brandschutzes und eine Asbestsanierung.


    Variante 3:
    Generalsanierung und -modernisierung, Erneuerung von Glas, Dach und Fassade, Schließung der mittigen Fußgängerpassage zu Gunsten eines großzügigen Foyers und zusätzlicher Ausstellungsfläche. Moderne museumspädagogische Konzeption und Präsentation.


    Der Rat soll in einer seiner nächsten Sitzungen über die Sanierungs-Varianten entscheiden.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1270484303814.shtml


    Der Museumsbau der Braunschweiger Architekten Heinz Röcke und Klaus Renner ging aus einem Wettbewerb hervor und wurde 1974 vollendet.


    Dieses Projekt ist von zentraler Bedeutung für das Stadtbild. Ich würde daher die Variante 3 bevorzugen.


    Durch eine äußere Umgestaltung könnte das Dionysosmosaik neu die nordwestliche Ecke des Museumsbaus bilden, das Grabmal des Poblicius z. B. als Eyecatcher ins Museumsinnere versetzt und das Gebäude damit etwas mehr vom Dom abrücken.


    Ist-Situation:
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/50210#20442
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1751
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/50210#75729

  • Variante 3 natürlich. Die Generalüberholung ist einfach schon zu lange fällig.


    Jedoch sehe ich in diesem Fall ein weiteres Begehren der Bewegung "Mut zur Kultur" auf uns zukommen.:nono:

  • Hier eine möglicherweise relevante Hintergrundinformation:


    Am 23. Dezember 1863 schlossen das Metropolitan-Domkapitel Köln, die Direktion der Feuerversicherungs-Gesellschaft Colonia, die Direktion der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft zu Köln, der Verwaltungsrat der Gymnasialfonds und Studien-Stiftungen zu Köln und die Stadt Köln einen „Vertrag über die Freilegung des Domes“.


    Die Feuerversichungs-Gesellschaft Colonia und die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft zu Köln hatten in etwa alle Gebäude aufgekauft, auf deren Fläche heute das Römisch-Germanische Museum und das Museum Ludwig stehen. Die Grundstücke wurden sodann an die Stadt Köln übertragen, unter der Bedingung, die Fläche angemessen zu gestalten und keinesfalls neu zu bebauen, um "die Freistellung des großartigen Bauwerkes [Dom] auf allen Seiten und eine angemessene Regulierung der Umgebung baldmöglichst herbeizuführen und für alle Zukunft zu sichern".


    Das Römisch-Germanische Museum und das Museum Ludwig stehen also auf den Flächen, die gemäß dem Vertrag vom 23. Dezember 1863 eigentlich für "alle Zeiten" frei bleiben und den ungehinderten Blick auf die Kathedrale ermöglichen sollten. Die weitere Bedingung lautete, eine "würdigen Gestaltung" der Domumgebung sicherzustellen.


    Anfang 2008 kündigten der Vorsitzende des Zentral-Dombau-Vereins, Herr Michael H. G. Hoffmann, und Hanns Schaefer, Vorstandsvorsitzender des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins und Präsident der Roncalli-Gesellschaft an, alle Verträge und die Ansprüchen des Zentral-Dombau-Vereins nochmals rechtlich prüfen zu lassen.


    http://www.koelner-hausundgrund.de/index.php?id=263


    Auch dem Zentral-Dombau-Verein sollte klar sein, dass das Römisch-Germanische Museum und das Museum Ludwig trotz der Verträge nicht abgerissen werden sollten. Ob und welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, kann ich freilich nicht bewerten. Die Stadt Köln könnte jedoch, im Sinne der Verträge, bei der nun anstehenden Umgestaltung des Römisch-Germanische Museums dem Wunsch nach besser Freistellung des Doms entgegenkommen und an der Nordseite des Museums bauliche und gestalterische Änderungen angehen. Ich gehe davon aus, dass sich die Stadt mit dem Zentral-Dombau-Verein hier bereits in enger Abstimmung befindet.

  • ottcgn1 Also ich habe nicht die Hoffnung, dass hier viel passieren wird. Das Ganze wäre baulich viel zu aufwendig.


    Wenn ich mich richtig erinnere, liegt das Dionysos-Mosaik mehr oder weniger am Originalfundort - weiter nördlich - also Richtung Dom - kommt dann nur noch das Grabmal des Poblicius. An eine Verlegung des Mosaiks, glaube ich, ehrlich gesagt nicht. Zumal dann auch die großen Fensterflächen - die einen Blick von außen auf eben jenes Mosaik und das Grabmal ermöglichen - unsinnig wären.


    Ich sähe lediglich hier Luft für einen eventuellen Rückbau, um etwas Distanz zum Dom zu schaffen.


    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1748#75729


    Das Gebäude steht auf der abgebildeten Stelle auf Säulen - hier könnte man m.E. die Gebäudekante insgesamt zurückspringen lassen bis auf die Erdgeschossflucht. Das würde den Durchgang zwar nicht wirklich verbreitern - aber zumindest optisch mehr Luft und Freiraum lassen.


    Für die Fassadengestaltung wünsche ich mir das gleiche Material, dass für den den neuen Zugangsbereich des Domes zur Turmbesteigung und den den Grabungen verwendet wurde.


    Das ich für eine Generalsanierung bin, versteht sich fast von selbst. Die Werkstätten würde ich am Liebsten abreißen - ersatzweise könnte man hierfür das alte Diözesanmuseum in den Blick nehmen. Würde eine teure Asbestsanierung ersparen - und einen großzügig gestalteten Abgang zum Kurt-Hackenbergplatz ermöglichen.

  • .......und dann kann man nur hoffen, daß der rote Bau, in dem die Bücherei ist, abgerissen wird, denn dies Gebäude nimmt wirklich die ganze Sicht auf den Dom :D