Neugestaltung Marienplatz-Untergeschoss [fertiggestellt 2015]


  • Werden eigentlich in diesem Jahrtausend noch mal die Deckenplatten an den Stammstrecken-S-Bahnhöfen montiert oder sollen jetzt dauerhaft Kabel und Luftröhren sichtbar sein?


    Aktueller Stand ist glaube ich 2016. allerdings kann es auch gut sein, dass sie gar nicht mehr verkleidet werden. In Stuttgart ist es beispielsweise so, und da ist alles sichtbar. Die Probegestaltung am StAchusbahnsteig sieht auch nicht so aus, als käme da noch eine Decke hin, denn da ist extra alles schwarz gestrichen worden.

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  • Wow, 775.000 Euro für öffentliche Toiletten! Was kann man da in Zukunft erwarten? Entweder ein Pissoir auf 800 m Länge oder ein Designerstück damit sich der Designer ein neues Loft in Berlin Mitte gönnen kann? Wie diese Summen zusammengerechnet werden und wer das schlussendlich zu Verantworten hat, ist mir absolut unbegreiflich. Im Baumarkt bekomme ich ein Waschbecken mit Klo für 200 - 300 Euro. Sagen wir mal, wir brauchen etwas dauerhaftes für den öffentlichen Raum und nehmen diese Summe mal drei. Dann sind wir samt Beleuchtung und ein bisschen Fließen bei 1000 Euro pro Klo. Dann nehmen wir nochmal an, dass für den Bau und die Planung zu den Sachkosten nochmal 1000 Euro pro Klo dazu kommen. So müssten am Marienplatz immer noch bald fast 400 Toiletten zur Verfügung stehen. Ich bin gespannt! :nono:

  • Isek, diese Einzelkalkulation kenne ich natürlich nicht. Wenn man uns in den 90ern erzählt hätte, dass es 1,5 Mio. DM kostet einen öffentlichen Abort zu sanieren hätten wir noch an die seinerzeit populäre Verstreckte Kamera geglaubt.


    Wenn du etwas auf Krawall gebürstet bist, stell doch als Münchner Bürger mal eine schriftliche Anfrage an deine Kommune, du hättest davon aus der Zeitung erfahren und bittest um Erläuterung, woher solche enorme Summen für eine einfache Toilettensanierung kämen. Auch kann ich zumindest anhand des Artikelfotos keinen extremen baulichen Sanierungsbedarf erkennen, wohl aber, dass da schlicht nicht besonders gründlich gereinigt wird. Boden und Wände sind gekachelt, die Türen sind aus Edelstahl. Abgesehen von mechanischen Schäden hält das ewig. Wieso sollte man das mit Muskelschmalz und kräftigen Reinungsmitteln nicht wieder blitzeblank und wie neu bekommen? Dann streicht man die Fliesenfugen mit Fugenlack nach (gibts alles im Fachhandel), damit die auch wieder blitzen und tauscht Amaturen und Beleuchtung aus und fertig. So hab ich das mit meinem Bad gemacht als ich in meine neue Wohnung gezogen bin, was noch aus den 70ern stammte. Statt Material, was mal viel Geld gekostet hat, rauszureißen einfach Grundreinigung und Nachbesserungen und paar Modernisierungen und das Bad sieht aus wie gerade frisch eingebaut. Zu einem Bruchteil der Kosten. Und so schmutzig, wie auf dem Foto, sind öffentliche Toiletten nicht weil sie "alt" sind, sondern weil man an der alltäglichen Reinigung spart, da wäre das Geld besser aufgehoben, aber so tickt die öffentliche Hand ja ganz generell - alle paar Jahre, am besten mit irgendwelchen Zuschüssen, teuer neu machen und in der Zwischenzeit Instandhaltung und Reinigung einsparen.


    PS: im oben verlinkten Artikel wird darauf verwiesen, in Zukunft mit Drehkreuz Gebühren zu nehmen. Was wünscht sich der Bürger wohl eher, eine zweckmäßige, funktionale und saubere Toilette oder eines "helles, freundliches Ambiente", wo er für jedes Austreten bezahlen darf. Wenn ich sowas lese braucht mir keiner erzählen, dass der Staat nicht genug Geld zur Verfügung hätte. Und die nächste Steuererhöhung ist gewiss.

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  • Der Marienplatz ist der wichtigste Ubahnhof Münchens.
    Dementsprechend frequentiert werden die Toiletten sein, ich nehme an es handelt sich um eine Komplettsanierung, das heißt alles wird rausgerissen und neu gemacht und das ganze muss für die nächsten 30 Jahre halten. Das Ganze wird erstmal grob auf Qm Preise basiert sein.
    Unter ner halben Million ist sowas wohl kaum möglich denke ich mal. Und angesichts der Tatsache dass eben dieser Untergrundbahnhof ein Vorzeigebahnhof werden sollte, werden wohl nicht gerade die billigsten Entwürfe verwendet, hoffe ich jedenfalls.
    Mich schockiert der Preis nicht.


    Die Reaktion ist irgendwie typisch. Werden Bauprojekte teurer als budgetiert, regt sich jeder maßlos auf. Wird nun ein großzügigeres Budget vorgelegt, das erst mal sowieso nur einen maximalen Kostenrahmen darstellen soll um keine bösen Überraschungen zu erleben, dann ist die Empörung auch wieder groß. Man kann es niemand recht machen.....

  • 700k sind doch gleich zusammen. Das geht ganz fix. Ausserdem muss man alles ausbauen, evtl Schäden beheben, Leitungen ergänzen. Wirklich klein wird diese Anlage auch nicht sein.


    Da muss man schon einiges in die Hand nehmen.



    Aber dennoch wird auch dieses neue WC binnen kürzester Zeit zu einer Kloake verkommen. So ist es einfach an Bahnhöfen.

  • Einer Pressemeldung der MVG zufolge befindet sich die Modernisierung des Zwischengeschosses auf der Zielgeraden. Während der Boden schon größtenteils verlegt ist, wird an der Decke noch gearbeitet. Auch der Fassadenbau für die neuen Ladeneinheiten und das MVG Kundencenter ist weit fortgeschritten. Die Eröffnung ist für Ende Oktober geplant.


    http://www.mvg-mobil.de/presse…04c_mvg-pressemeldung.pdf

  • kommt leider doch sehr seltsam rüber, so wie auf den Bildern. Ich war heute da. Da sahen die Visualisierungen deutlich besser aus. Heller, und freundlicher.

  • Ich war erst gestern zum ersten mal nach der Fertigstellung im U-/S-Bahnhof und finde, dass dafür, was für eine Riesenwelle über die rote Farbe gemacht wird, das Ergebnis erstaunlich blass wirkt. Die rote Decke ist aus sehr glattem, polierten Material und spiegelt dadurch die weissgraue Farbe des Bodens komplett zurück. Hätte man das Rot wirken lassen wollen, wäre ein mattes Deckenmaterial nötig gewesen. Also eigentlich eine Fehlplanung, da alle Visualisierungen eine andere Wirkung versprochen hatten. Schon interessant, dass offenbar auch solch ausgewiesene Profis wie Ingo Maurer so gravierende Fehler machen.

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    Man wollte bewusst eine Spiegelung erreichen, damit der Raum höher wirkt. Durch matte rote Platten würde es zu drückend werden, wesentlich mehr noch, als es rote Farbe naturgemäß bereits tut.


    Dies wurde vorher auch so kommuniziert. Dass Visualisierungen mehr Schein als Sein sind, kann auch ein Ingo Maurer nicht ändern, auch deshalb wäre es noch lange keine Fehlplanung.

  • Die Wirkung ist einfach nur beklemmend und ein klarer Rückschritt zum Original. Eine monumentale Fehlplanung. Die Visualisierungen waren locker 4- 5 Farbtöne heller.

  • Mir ist zwar auch aufgefallen, dass die decke recht niedrig wirkt, aber ich finde das Ergebnis dennoch klasse . Übersichtlich und aufgeräumt, modern und gute Wegeleitung.