Umbau/Sanierung Alte Brücke und Kurt-Schumacher-Straße

  • Die Alte-Brücke-Leuchten erfüllen aber nicht nur den Zweck, den Geh- und Fahrweg der Verkehrsteilnehmer zu erhellen, sondern auch den Zweck, das Bauwerk zu markieren, so wie die blauen Neonstreifen die Friedensbrücke oder das Leuchtwerk an der Obermainbrücke. Das ist letztlich auch Lichtverschmutzung, aber trotzdem ganz nett; insofern ist die Erleuchtung über die Fahrbahn hinaus Programm, die Leuchte mithin mehr als eine Einrichtung zur Erhöhung der Sicherheit und Leichtigkeit des Straßenverkehrs.

  • ^Das ist ein Argument, wäre aber mit weit geringerer Lichtintensität schon zu erreichen - auch hier ist die von Dir angeführte Obermainbrücke das bessere Beispiel, wie man dieses Ziel erreichen kann. Also: Wir erzeugen noch das eine Sechstel an Licht, das nach unten gerichtet ist, zu Beleuchtungszwecken und weitere 10% dieser Menge zur Dekoration der Brücke, damit wird insgesamt knapp ein Fünftel der Energie verbraucht und 80% weniger überflüssiges Licht gestreut - Nachhaltigkeit ist damit zwar noch nicht erreicht, aber die Richtung stimmt. Die Anzahl der Leuchten auf der Alten Brücke ist übrigens auch soweit ich ohne Ortstermin feststellen kann, etwa fünf mal so hoch wie auf der Ignatz-Bubis-Brücke.
    Ich finde leider das "Frankfurt-Projekt" von Mäckler gerade nicht, kann deshalb mein Gefühl nicht verifizieren, dass ich diese Lampen bereits da gesehen habe - also in einem Werrk, das vor fast 30 Jahren entstand, zu einer Zeit, als man sich über das ganze Thema noch nicht wirklich Gedanken gemacht hat (nur der Physikalische Verein klagte schon über die verschlechterung der Beobachtungsmöglichkeiten von der Volkssternwarte aus und meinte damit nicht nur den AfE-Turm).

  • Lichtinstallationen auf der Alten Brücke

    Nach so viel emotionaler „Lichtverschmutzungsdiskussion“ war es für mich von großem Interesse, die Wirkung der neuen Lichtinstallationen auf der der Alten Brücke nicht nur durch die Netzkamera, sondern in Wirklichkeit anzusehen. Auf dem Weg zur Alten Brücke kam ich an zahlreichen potentiellen Lichtverschmutzungsquellen vorbei. Alte Bäume wurden mit den im Gehweg eingelassenen Strahlern angeleuchtet, die Hochhäuser waren illuminiert und fast alle Mainbrücken (auch der Eiserne Steg) wiesen irgendwelche Lichteffekte auf. Und ich dachte: „KLASSE!“ Ohne die zahlreichen Lichtinstallationen wäre Frankfurt viel dunkler und sicher weniger einladend.


    Die sanierte Alte Brücke hatte ich bisher nur bei Tageslicht gesehen und war sehr positiv von der Beleuchtung überrascht. Die Beleuchtung war keineswegs zu hell und verlieh der Brücke ein angenehmes Flair. Für mich ist das ein Lichtkunstwerk, also das Gegenteil von Lichtverschmutzung. Einen ebenbürtigen Einsatz von Straßenlaternen und Lichtkästen muss man sicher lange suchen.


    Zur Beruhigung: Sowohl die Laternen als auch die Lichtaufsätze auf den vier Portalwänden haben zwar auf den Oberseiten helle Glasflächen, sie lassen aber kein Licht nach oben durch. Und es wird noch raffinierter. Alle Laternen haben innen Blenden, die das Licht nicht Richtung Fluss in den Himmel steigen lassen (s. Foto unten), es wird also tatsächlich hauptsächlich die Fahrbahn ausgeleuchtet. Die von Xalinai verlinkte Netzkamera (s. o.) ist auf „Sternenmodus“ gestellt. Die Lichter erscheinen dadurch sternenartig und es sieht so aus, als ob die Laternen nach oben strahlen. Die Realität ist anders.






  • Sehr schöne Fotos Beggi,
    auf dem Weg zum Stadtgeläut kam ich auch da vorbei und fand die Beleuchtung aus Fußgängersicht sehr gelungen - vor allem, wenn man es mit der früheren Situation vergleicht. Auf dem Weg unter der Brücke sieht es leider anders aus. Da ist der Brückenbogen immer noch ein recht finsteres Loch. (OK, die dort übernachtenden Obdachlosen wird das freuen).
    Daß die Brückensanierung jetzt fertig sein soll, hat mich allerdings überrascht. Unter dem ersten, dem Vorlandbogen auf Stadtseite, hat man vor Monaten, wozu auch immer, einen Teil der Stahlarmierung mit dem Preßlufthammer freigelegt. Das Loch ist immer noch da. Auch an den Betonplattformen (da wo nur die grün gestrichenen Geländer stehen) wäre an einigen Stellen noch eine Sanierung angebracht, denn die Armierung liegt teilweise frei und rostet vor sich hin. Ich hoffe mal, daß sich im Frühjahr doch noch einer blicken läßt, der diese Restarbeiten erledigt. Karl & Gickel müssen ja auch noch aufgestellt werden.

  • Beleuchtung

    Ich habe mir die Beleuchtung der Alten Brücke jetzt mal in real angesehen und ich kann nichts von Blendwirkungen oder Umweltbeleuchtung feststellen, wie hier gemutmaßt wurde. Im Gegenteil: die Beleuchtung durch die Lampen ist eher schon auf Kuschel-Licht herunter gedimmt. Und die Lichtquader auf den Stelen verleihen den Selben erst den richtigen Schneid.
    Auf allen Fotos und Webcams hat der Licht/Blendeffekt einen höheren Wert, als in der Realität. Das ist bei Kameras allgemeines Problem, dass Lichtquellen anders dargestellt sind, als das Auge aktiver wahrnimmt.


    Fazit: ich bin zufriedener als befürchtet.

  • ^Ja, stimmt: Kameras sind objektiver als das menschliche Auge.
    Durch den völligen Verzicht auf eine Ausrichtung des abgegebenen Lichtes - es ist schlimmer als ich es zunächst annahm, man hat Mattglas in die Leuchten eingesetzt - bieten diese eine große leuchtende Fläche statt eines kleinen blendenden Punktes. Das egibt, zusammen mit dem Verlust durch die fehlende Ausrichtung den Eindruck von Kuschellicht (also eben wenig Licht). Deshalb (und wegen ihrer geringeren Höhe) braucht man auch drei mal so viele Leuchten wie auf der Ignatz-Bubis-Brücke.
    Aber offensichtlich gefällt die Beleuchtung des Mains und der Wolken statt der Gehwege und Fahrbahnen einem Großteil der Foristen. Es ist ja auch Saison für Lichterketten und LED-Figuren...

  • Fahrgasse bitte als nächste Umbau-Stufe

    Ich habe die Brücke nun auch einige Male passiert und man kann wirklich zufrieden sein. Die Beleuchtungs-Stelen erinnern ein bisschen an Gotham und haben hohen Wiedererkennungswert. Man fühlt sich abends auf der Brücke besonders als Fahrradfahrer und Fußgänger viel besser wahrgenommen. Das ist ein großer Fortschritt.


    Schade ist, dass der zweite Mäcklersche Brückenturm so einfach unter die Räder kam. Gerade ihm hätte ich eine wertige, behutsame und nutzerfreundliche Bebauung (Cafe, Terrassen, usw.) zugetraut. Vielleicht sollte man eines Tages einen neuen Anlauf wagen, denn gerade am Main sollte die Stadt sich von der besten Seite zeigen. Auch der Biergarten unter der Brücke (hibbdebach) sollte wiederbelebt werden.


    Jetzt da Kurt-Schumacher Strasse, Fischerplätzchen und Alte Brücke einen modernen Standard besonders bei der Beleuchtung erhalten haben, sollte man unbedingt auch die Fahrgasse bis zur Berliner Strasse als nächstes angehen. Der Gestaltungsunwille (Beton-Blumenkästen und Poller), schummrige Beleuchtung und fehlende Bäume wären der perfekte Nährboden für einen Peter Fox Song ("Du kannst so schön hässlich sein, so dreckig und so grau..."). Es ist kein Wunder, dass die Galerien immer öfter abends dunkel bleiben und Passanten möglichst schnell durch diese Strasse huschen (es sei denn man möchte zum Kneipen-Museum "Dortmunder Pils Treff"). Besonders ärgerlich ist der Leerstand an der Ecke Braubachstrasse / Fahrgasse. Hier sind die Fensterscheiben schon seit einem halben Jahrzehnt mit goldenen, blickdichten Postern der Sykline zugeklebt. Gerade hier wäre Platz für Außengastronomie und wird momentan total "verschenkt". Gerade am neuen Fischerplätzchen sieht man wie gute Gastronomie (Moloko, Naiv, Langosch am Main) von neuer Platzgestaltung schnell profitieren kann.

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    Die Fensterscheiben wurden mit dem Einzug des letzten Betreibers vor gut 20 Jahren, aufgrund der spezifischen Eigenheiten seines Gewerbebetriebs, so dekoriert. Leerstand ist das erst seit ca. drei Jahren.


    Was die Galerien angeht: Vielleicht ist einfach nur die Dichte und das Angebot der Galerien so, dass die Kundschaft ausbleibt? Oder auch ein Jahrzehnt sinkende Realeinkommen bei denen, die eben nur alle fünf Jahre mal über die Anschaffung von Kunstwerken nachdenken?

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    Die Fahrgasse ist nun leider nicht mehr so sehenswert wie sie einmal war. Es ist üblich, dass sich Galerien gerne in Altstädten ansiedeln. Das habe ich vor allem so in Straßbourg erlebt, das ich gerne als unzerstörte Frankfurter Schwesterstadt bezeichne. Dass da die Klientel ausbleibt muss einen insofern nicht weiter wundern. Frankfurt hat allemal kauffreudige Kunstsammler, nur eben nicht solche, die gerne in der unschönen Fahrgasse bummeln.

  • Der Sandstein-Bestand an der Alten Brücke ist auch nach der Sanierung in einem unterirdischen Zustand. Nicht zu übersehen sind weiße Mineralien-Blüten gerade auch an den Nahtstellen zu den neu gesetzten Platten. Da der Ruderverein 1865 gerade einen Teil der Südböschung der Maininsel neu gestaltet, bot sich die Gelegenheit für ein Beispielbild:



    En détail:



    Bilder: epizentrum

  • Karl der Große wird nach Westen blicken

    Das kopierte Standbild kommt doch nicht wie ursprünglich geplant über den ehemaligen Ausgang der Treppe an der Westseite der Brücke. Stattdessen wird der Kaiser wie früher an der Ostseite der Brücke stehen, auf einem 2,50 Meter hohen Sockel. Und zwar an der Stelle, an der früher der Brickegickel stand. Dieser wiederum bleibt auch künftig auf dieser Seite, rückt aber in die Brückenmitte. Das steht heute in der FAZ.


    Der Original-Karl wird derzeit im Depot des Historischen Museums an der Borsigallee mit einem Laser-Messgerät gescannt. Das FAZ hat ein aussagekräftiges Foto. Mit diesen Daten und rotem Mainsandstein aus Kreuzwertheim wird die Kopie gefertigt, was etwa 110.000 Euro kosten wird. Bezahlen wird dies der von Christoph Mäckler geleitete Brückenbauverein, der dafür Spenden sammelt. Auch für die Sanierungskosten des Brickegickels kommt der Verein auf.


    Kleiner Exkurs: Am Ende des Artikels heißt es erneut, der Brückenbauverein plane auch die originalgetreue Wiederherstellung der Rathaustürme "Langer Franz" und "Kleiner Cohn".

  • ^ Von Kaiser Karl ist noch nichts zu sehen. Aber mir ist aufgefallen, dass es im Strang noch keine Aufnahme der neu gestalteten Brücke mit Skyline gibt. Dem kann Abhilfe geschaffen werden! :)



    -Bild von mir-

  • Weiß eigentlich jemand, was aus Karl und dem Brickegickel geworden ist? Sanierung und Neuaufstellung zumindest von letzterem dürften doch nicht soo lange dauern. Doch auch nach über einem Jahr ist noch nichts von ihm zu sehen. Weggeflogen? Es schien mir, ich habe ihn auf der Turmspitze der Dreikönigskirche gesehen...


    Aber immerhin hat der Ruderverein zwischenzeitlich seine Fassade neu gestaltet. Sie erscheint jetzt als schicke dunkle Glasfläche.


    Nachtrag:


    Ich habe nach nochmaligem Googeln noch was gefunden: Die FNP schrieb am 09.07.2016, dass der Brückenverein eine Kopie des Original-Karls der Stadt offiziell geschenkt und diese wiederum die Mittel für den Sockel freigegeben habe. Er soll nun an einem Samstag im Herbst 2016 außerhalb der Schulferien an der Stelle aufgestellt werden, an dem zuvor der Brickegickel stand. Der Brickegickel soll ab Frühjahr 2017 wieder die Brücke zieren und zwar auf dem stählernen Teil, also an der höchsten Stelle, so wie früher auch.

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  • Ruderverein von 1865 / Aufstellung Statue

    In diesen Tagen wird das neue Bootshaus für den Frankfurter Ruderverein von 1865 e.V. fertig gestellt. Informationen und Fotos zum Umbauprojekt gibt es auf der Website der beauftragten Architekten Just/Burgeff. Ganz gut, was dort zu sehen ist. Den vorherigen Zustand hat epizentrum hier festgehalten.


    Noch in dieser Woche kehrt Karl der Große auf die Alte Brücke zurück, die Statue wird am 1. Oktober auf den Sockel gehoben (=31241386"]Quelle). Der neue Brückenbauverein hat 110.000 Euro für die Fertigung der Denkmalkopie ausgegeben. Das Original wird bekanntlich künftig in der Dauerausstellung im erweiterten Historischen Museum zu sehen sein. Der neue Karl, hier noch im Ateliers des Bildhauers, der ihm den letzten Schliff gegeben hat.



    Bild: Andreas Artur Hoferick, Christoph Mäckler Architekten


    Das Briggegickel-Ensemble folgt im Frühjahr 2017.

  • ^ ... weil sich Karl daselbst in der Kiste versteckt, wie das Journal weiß. Ein anderer Fotojäger konnte den magischen Moment auf den Digitalsensor bannen. Am Samstag wird es demnach nur noch ums Enthüllen gehen. Die eigentliche Arbeit ist bereits vollbracht.

  • Ich bin gespannt,ob man Ihn mit Reichsapfel- Kreuz und Schwert enthüllt.....
    Wenn ja,dann werden Wetten angenommen,wie lange er ganz bleibt.
    Ich tippe auf max. 2 Tage. Ich habe ihn selbst mit Kollegen 4mal repariert und nach einem Tag war er wieder zerstört.In der unmittelbaren Umgegend wohnt eine Klientel,die sich so gar nicht mit derlei Symbolik anfeunden mag.Man wird sehen.....:cool:

  • In einem aktuelleren Artikel der FNP sieht man zumindest mal die Umrisse der neuen Skulptur, selbige ist nämlich noch in Folie verpackt hinter dem Holzkasten.

  • Hatte zwar trotz Wartezeit nicht viel Glück mit der Sonne, aber egal. Eine wirklich schöne Statue, man darf hoffen das sie nicht gleich wieder zerstört oder von den Graffiti-Kids zugesprüht wird...
    Das erste Bild zeigt den Grössenvergleich zu Menschen.




    Totale:



    Nächtes Bild ist vergrösserbar durch einen Klick:



    Noch 2 Nahaufnahmen:




    Bilder: Adama

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()