Umbau/Sanierung Alte Brücke und Kurt-Schumacher-Straße

  • Arthur-Schopenhauer-Platz

    Der Ortsbeirat 1 fordert den Magistrat in seinem Beschluss vom 29. August auf, den bisher namenlosen Platz am Ende der Fahrgasse (zur Alten Brücke hin, siehe Karte) nach dem Philosophen Arthur Schopenhauer zu benennen. In der zugehörigen Vorlage von Mai 2010 heißt es wie folgt:


    Im Zuge der Umbauarbeiten an der Kurt-Schumacher-Straße wird auch dieser Platz neu gestaltet. Nachdem Arthur Schopenhauer in der Schönen Aussicht 16 wohnte und das Literaturhaus in der Nähe ist sowie auch das Denkmal von Schopenhauer in nur etwa 200 Meter Luftlinie entfernt steht, bietet sich die Benennung an.


    Erwähnt wird die Umgestaltung der Kurt-Schumacher-Straße, die Project im Beitrag von April vorstellte. Wenn auch (in ganz wenigen Jahren) die Alte Brücke saniert ist und diese Lücke (nicht ganz so vorteilhaft, aber immerhin) geschlossen ist, wird sich diese Ecke der Innenstadt ordentlich gemausert haben. Nicht zu vergessen auch die Aktivitäten in der Großen Fischerstraße - alles in Spuckweite.

  • Sanierung beginnt

    Einer aktuellen =7330218"]Pressemitteilung der Stadt zufolge beginnen vorbereitende Bauarbeiten am 6. Oktober 2010:


    (pia) Am kommenden Mittwoch beginnen die Bauarbeiten zur Grunderneuerung der Alten Brücke. Zuerst werden die Widerlager und die Pfeiler an Land und im Wasser saniert. Dazu wird eine Zementsuspension beziehungsweise Zementleim verwendet. Die Arbeiten an den Flusspfeilern erfolgen von Pontons aus. Jeweils am nördlichen und südlichen Tiefufer wird eine Baustelle aufgebaut. Die Arbeiten werden im Sommer 2011 fertig gestellt, bis dahin kann es aber an den Baustellen zu Beeinträchtigungen der Fuß- und Radwege kommen.

  • Alte Brücke

    Die Stadt kann erst beginnen, wenn das Land seine Mittel definitiv zugesagt hat, heißt es nun in einem Artikel der fnp-online vom 11. Oktober 2010.
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…r_rmn01.c.8316818.de.html


    Ungeachtet dessen beginnen nun die Unterwasserarbeiten zur Grundsanierung an den Pfeilern der Alten Brücke, die etwa neun Monate dauern sollen, mit zunächst moderaten Absperrungen am Ufer.

    Ob und wann der Carlo-Giersch-Turm gebaut wird ist ebenso offen wie die geplante Verbreiterung der Brücke.

    Die "Alte Brücke" ist vermutlich die älteste Mainüberquerung überhaupt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1222. Seither wurde sie mehrfach umgebaut oder erneuert.
    .

  • Die sieben "Füße" der ältesten Frankfurter Mainüberquerung werden bekanntlich zur Zeit mittels einer Zementflüssigkeit stabilisiert. Um diese den Pfeilern "injizieren" zu können, werden parallel an beiden Mainufern bis zu 14 Meter tiefe Löcher schräg in die Pfeiler gebohrt - jeweils etwa 60 Löcher sind nach Auskunft des städtischen Straßenbauamts bereits in die beiden Uferpfeiler verbohrt. Die Arbeiten werden vom Kasseler Spezialunternehmen w + s ausgeführt und dauern noch etwa neun Monate. Insgesamt werden in dieser Zeit rund 2.200 Löcher in die Pfeiler gebohrt, etwa 1,1 Millionen Liter Zementmasse werden verarbeitet. Ende diesen Jahres werden Pontons im Fluss verankert, von denen aus die Arbeiten an den Pfeilern im Main weitergehen. Quelle: FNP.

  • Hatten wir noch nicht - Modell für den Umbau der Alten Brücke, Planungsstand 2010, gezeigt bei der Ausstellung "Es führt über den Main …":



    Bild: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / Uwe Dettmar / Prof. Christoph Mäckler Architekten

  • Baucontainer unter Wasser

    Die in Sanierung befindlichen Füße der Alten Brücke befinden sich definitionsgemäß halb unter Wasser. Im Moment säuft allerdings auch der zugehörige Baucontainer am Mainufer ab und wurde heute gegen eindringendes Wasser gesichert. Bis mindestens morgen Abend soll lt. Mitarbeiter vor Ort der Pegel noch steigen:



    Bild: epizentrum

  • Umgestaltung Kurt-Schumacher-Straße soll im März beginnen

    Ende Januar 2011 wurde der Umbau der Kurt-Schumacher-Straße ausgeschrieben. Der Leistungsumfang kann auf S. 50f des Amtsblatts nachgelesen werden. Interessant vor allem, dass die Arbeiten "ggf." am 28.03.2011 beginnen und am 29.06.2012 abgeschlossen werden sollen.


    Wie weiter oben im Thread schon berichtet, wird der Straßenbelag vollkommen erneuert und die ÖPNV-Spur in die Mitte der Straße verlegt. Radfahrer erhalten beidseitig breite Wege, außerdem sind zusätzliche Bäume vorgesehen.


    Dazu die Vorplanung als PDF sowie Beitrag #38 von Project. Zumindest im Hinblick auf die Lage der Bushaltestelle Schöne Aussicht wurde die Vorplanung wohl geändert. Dort soll diese am Straßenrand bleiben, während die Haltestelle Börneplatz wie ursprünglich vorgesehen künftig in der Straßenmitte liegen wird. Eine spätere Führung der Straßenbahn über die Alte Brücke soll möglich bleiben.

  • Umgestaltung Kurt-Schumacher-Straße

    Von der Stadt habe ich auf Nachfrage die Auskunft erhalten, die Ausschreibung basiere auf einer Baubeschreibung, die aus obiger Vorplanung von 2008 hervorging. Damit würde auch die Haltestelle Schöne Aussicht in der Straßenmitte, an der doppelstreifigen Busspur, liegen. Allerdings heißt das nicht, dass die Planung für die eigentliche Umsetzung nicht noch gemäß der aktuellen Diskussion der städtischen Gremien modifiziert wird. Sobald ich mehr weiß, poste ich es hier. Mit anderen Worten: Wenn der Frosch die Treppe hinaufsteigt, wird das Wetter morgen schön. Oder auch nicht.


    Für die Klickfaulen unter Euch habe ich den relevanten Abschnitt aus der Vorplanung herauskopiert:



    Bild: Stadt Frankfurt, Stadtplanungsamt


    Unten befindet sich die Alte Brücke in Fortsetzung der Kurt-Schumacher-Straße. Die schraffierten, blauen Linien sind die Bestandskanten. Gelb eingefärbt sind die Fußgängerbereiche. Sie gewinnen reichlich Platz, insbesondere im Bereich des namenlosen Platzes, den der Ortsbeirat gerne nach Herrn Schopenhauer benennen möchte. Lachsfarben eingefärbt ist der breite Fußgängerstreifen entlang der Fahrgasse 1-3. Er ist für Radfahrer freigegeben. Beachtenswert ist auch der untere Abschnitt der Fahrgasse, der ebenfalls in die Planung einbezogen ist.

  • Hmm... über die Verlegung der Bushaltestellen in Mittellage aus der Vorplanung gab es noch Diskussionsbedarf. Ich meine zuletzt in der Presse gelesen zu haben, dass der aktuelle Stand ist, dass die ÖPNV-Spur in Mittellage bereits nach der Haltestelle Börneplatz in Höhe Rechneigrabenstraße enden soll und die Haltestelle Schöne Aussicht am Straßenrand bleiben soll. Dazu hatte ich letztes Jahr auch einen Plan fotografiert, der in einem Sitzungsraum im Römer hing und vermutlich am 18. April 2010 vom Planungsausschuss beraten wurde.



    Plan: Amt für Straßenbau und Erschließung / Vergrößerung

    Einmal editiert, zuletzt von Torben ()

  • Ich fände das nicht gut, wenn die Mittellage der ÖPNV-Spur schon nach dem Börneplatz enden würde, denn dann müsste man die Kurt-Schumacher-Straße schon bald wieder umbauen, wenn die Straßenbahn über die Alte Brücke geführt wird. Es wäre deutlich weitsichtiger und kostengünstiger, wenn man die Mittelspur gleich jetzt bis zur Brücke führt. Bis die Straßenbahn gebaut ist, verkehren dann eben die Busse in der Spur. So war das auch im Innenstadtkonzept geplant. Was spricht dagegen?

  • Torben, danke für den geheimdienstlich aufgenommenen Schnappschuss des Planes. Sehr nützlich, denn ich habe gerade auf Nachfrage erfahren, dass diese Variante umgesetzt wird. Das heißt: Südlich vom Börneplatz enden die exklusiven Busspuren auf dem Mittelstreifen. Die Busse teilen sich die beiden Doppelstreifen mit dem Individualverkehr, und die Haltestellen an der Schönen Aussicht liegen am Rand und nicht auf der Straße.


    Vorteile: Den Fußgängern kann zwischen Börneplatz und Brückhofstraße mit breiteren Gehwegen mehr Raum gegeben werden, und die Haltestellen 'Schöne Aussicht' liegen direkt am Gehweg und geben den Blick auf die Alte Brücke frei (wie bisher). Die Lage am Straßenrand sei lt. einem Antrag einer größeren Fraktion auch angenehmer für die Wartenden.


    Nachteil: Den Abschnitt südlich vom Börneplatz müsste man für eine Straßenbahnverbindung doch wieder gemäß Vorplanung umbauen. Da hat Miguel völlig recht.

  • Wie ist denn der Planungshorizont bzgl. der Strassenbahn? Ist es schon beschlossen, DAS sie kommt und wenn ja, wie?
    Wenn das ganze erst in 10 Jahren geschieht, ist dieser Umbau vielleicht oke. Aber wenn man in 5 Jahren schon wieder anfängt zu graben, sind das dann doch verschwendete Steuergelder.

  • Beschlossen ist gar nichts. Wie auch immer man den verkehrlichen Wert einer solchen Tramlinie einschätzt - auf der historisch enorm bedeutsamen Alten Brücke sollten m. E. keine Straßenbahnschienen und erst recht keine Oberleitungen samt Masten zu sehen sein. Die geplante Verbreiterung für fünf Kfz-Spuren plus Radwege ist schon schlimm genug.


    Ja, ich weiß, in anderen Städten fahren die Trams in historischer Umgebung streckenweise mit Akku oder auf andere Weise ohne Oberleitung. Aber glaubt jemand wirklich dran, dass dieser Aufwand nur wegen der Alten Brücke hier auch getrieben würde?

  • Umbau Kurt-Schumacher-Straße

    Ende April beginnen die Arbeiten an der Kreuzung Battonstraße und Kurt-Schumacher-Straße. Wie es weitergeht und mit welcher Bauzeit gerechnet wird, steht in dieser =7938994"]Pressemitteilung der Stadt:


    Die Kurt-Schumacher-Straße wird von der Battonstraße bis zur Alten Brücke erneuert. Das Amt für Straßenbau gestaltet dabei auch die südliche Fahrgasse mit dem Fischerplatz um. Um die Kreuzung Battonstraße/Kurt-Schumacher-Straße zu entschärfen, wird zudem die Verkehrsführung geändert. So werden etwa die Bushaltestellen am Börneplatz neu angeordnet und die Busse erhalten eine eigene Fahrspur. Mit dieser Umgestaltung wird die Kreuzung übersichtlicher.


    Die Kurt-Schumacher-Straße wird auch für die Radfahrer sicherer. Sie erhalten auf der Straßenseite des Planungsdezernats von Süden nach Norden eine eigene Rad-Spur. Auf der anderen Seite baut das Straßenbauamt eine höhergelegene Radrampe. Der Fischerplatz wird zu einer Aufenthaltsfläche umgebaut, die viele Sitzmöglichkeiten rund um die große Platane bietet.


    Die Arbeiten werden etwa 15 Monate dauern und täglich zwischen 6 und 20 Uhr im Zweischichtbetrieb ausgeführt. Zunächst werden ab 29. April die Fahrleitungsmasten an der Kreuzung Battonstraße/Kurt-Schumacher-Straße versetzt. Dann wird die Kurt-Schumacher-Straße in verschiedene Bauabschnitte aufgeteilt, der Verkehr wird jeweils umgeleitet. Die Ostseite der Straße wird bis Anfang Oktober hergestellt. Der Rest des Jahres wird dazu benötigt, um die nördliche Westseite herzustellen. Damit stellt das Amt für Straßenbau und Erschließung sicher, dass der Individualverkehr ungehindert fließen kann, wenn die Straßenbahnlinie 18 in Betrieb geht. Im abschließenden Bauaubschnitt wird dann die Westseite komplett fertig gestellt.


    Die Kurt-Schumacher-Straße wird nach dem Umbau schöner und grüner: 22 neue Bäume werden gepflanzt, der neue Asphaltbelag schluckt dann einen großen Teil des Lärms, und fotokatalytische Platten in den Gehwegen reduzieren den Stickstoffdioxidgehalt der Luft.

  • Die Pflanzung von 22 Bäumen war mir neu. Das ist sicherlich der richtige Ansatz, so gibt es für Passanten mal einen Schattenspender im Sommer, das Auge findet Abwechslung von den ockerfarbenen Fassaden der Siedlungsbauten und für die Anwohner dienen sie als Schalldämpfer und Sichtschutz. So dürfte die Wohnqualität etwas zunehmen.


    Zu bemängeln ist, dass man mit der Aufwertung Richtung Norden ab der Batonnstrasse aufhört. Dabei ist die Nord-Süd Verbindung zwischen den "Hotspots" Friedberger Platz und Mainufer weder optisch, noch verkehrstechnisch zufriedenstellend geregelt. Gerade die Fahrrad-Hochburg Nordend kommt entlang der Friedberger Landstrasse und Konrad-Adenauer-Strasse viel zu kurz (Fahrradweg nicht vorhanden). Es wurde letzte Zeit viel für den Frankfurter Fahrradfahrer getan, aber wenn es lebensgefährlich wird vom Bethmannpark Richtung Innenstadt zu radeln, ist Handlungsbedarf vorhanden.

  • Ein Fahrradweg auf den genannten Straßen ist nur durch Wegfall einer Fahrspur realisierbar, was bei der aktuellen Verkehrsbelastung eine einzige Katastrophe darstellen würde. Dies in Kauf zu nehmen, nur um einer Weltanschauung gerecht zu werden, wäre unverantwortlich. Die einzig mögliche Alternative wäre die Freigabe der Nahverkehrsstraße, was aber wieder den ÖPNV erheblich behindern würde. Zudem besteht die Möglichkeit, über die Eckenheimer Landstraße mit ihrem Schutzstreifen, und dann weiter über Petersstraße, Große Friedberger und Fahrgasse eine vorhandene Strecke zu nutzen. Mache ich selbst auch öfters und ist absolut zumutbar.


    Vielleicht sollte man sich einfach mal mit der Tatsache abfinden, dass Radwege nicht überall realisierbar sind (genau wie andere Verkehrswege auch).

  • Die Verbindung Friedberger Landstr, Konrad-Adenauer-Str, Kurt-Schumacher-Str und Alte Brücke ist ohne Frage für den Autoverkehr extrem wichtig. Daher wäre eine Verengung zu Lasten der Pendler nicht nur politisch schwer zu vermitteln, sondern auch falsch. Da ist es auch nicht maßgeblich welcher Weltanschaaung oder welchem Dogma man sich verschreibt.


    Leider ist die Alternativ-Verbindung für Fahrradfahrer über die Große Friedberger und Fahrgasse alles andere als zumutbar. Denn der Weg führt quer über die Konstablerwache entlang dem Haupt-Ausstiegsort für die U- und S-Bahn. Da die Konstablerwache weiterhin auf einem erhöhten Plateau steht, gibt es hier keine Ausweichmöglichkeiten und man muss durch das winzige Nadelöhr manövrieren. Im Klartext heisst das, man soll sich durch einen Ameisenhaufen durchwursteln. Das ist weder fair für Fußgänger noch für Fahrradfahrer.

  • ... Die einzig mögliche Alternative wäre die Freigabe der Nahverkehrsstraße, was aber wieder den ÖPNV erheblich behindern würde. ....


    In Richtung Norden ist die Busspur doch bereits bis zur Battonstraße für Fahrradfahrer freigegeben.
    Danach wechseln die Busse ja auf die gemeinsame Trasse mit der Straßenbahn und der Radfahrer hat das Nachsehen.
    :Nieder:

  • Stadt setzt erstmals Airclean-Steine ein

    Wer an der unteren Kurt-Schumacher-Straße in den letzten Tagen vorbeikam, wird die rege Bautätigkeit bemerkt haben. Vom Main weg fährt man jetzt bspw. auf der verschwenkten Spur auf der Westseite der Straße. Überall wird gebuddelt. Schön.


    Erwähnenswert ist, dass die Stadt die Gehwege mit einem neuartigen Stein pflastern wird. Er heißt "Airclean" und besitzt die Eigenschaft, Stickoxide der Luft zu binden und in Nitrat umzuwandeln. Dieses wäscht sich mit dem nächsten Regen heraus. Auf diese Weise könne die Stickoxidbelastung in der Luft um etwa 25 Prozent gesenkt werden. Klingt ein bisschen nach unseriösem Hokuspokus, ist aber eine bewährte und gut dokumentierte Technologie. Fulda und Erfurt hätten sie ausprobiert. Der ADAC empfehle sie. Das sagt Dezernentin Ebeling an dieser Stelle. Das Fraunhofer-Institut hat die Wirkung nachgewiesen und dokumentiert (PDF). Es gibt diverse Hersteller, Erfinderin scheint wohl die Fuldaer Firma Franz Carl Nüdling zu sein. Sie erhielt jüngst die Bundesauszeichnung "365 Orte im Land der Ideen".


    Der Airclean-Stein unterscheidet sich optisch nicht von herkömmlichen Steinen und koste lt. Frau Ebeling je Quadratmeter etwa 7 Euro mehr.


    Die Dezernentin kündete außerdem an, die Fassade des Stadtplanungsamtes zu einer Saline umzubauen und die Kurt-Schumacher-Straße als städtischen Kur- und Heilpfad auszuweisen. Das hat sie natürlich nicht gesagt, den Gag konnte ich mir aber jetzt nicht verkneifen. :)