Leipzig: Rund um den Lindenauer Markt

  • Die NPD räumt seit den heutigen Morgenstunden ihr Zentrum in der Odermannstraße 8, das sie 6 Jahre lang an dieser Stelle betrieb. Je länger es die Baracke hinter dem Meter hohen Metallzaun gab, desto mehr wirkte sie im immer bunter werdenden Lindenau wie eine kümmerliche Trutzburg ewig gestriger Alltagsversager. Ein Sprecher dieser Partei bestätigte die Räumung. Leipzig und Lindenau haben seit heute kein NPD-Zentrum mehr.


    Gute Laune in Lindenau

  • ^ Ja sicher, eine Frage der Zeit ist es. Lindenau ist jedoch noch nicht so weit wie das Zentrum oder die Südvorstadt. Bis hier Lücken und Brachen abseits von Stadthäusern mit adäquaten Mehrfamilienhäusern gefüllt werden, gehen sicher noch ein paar Jahre ins Land. Am ehesten kann man Investoren und Anleger von der Lage am Kanal und künftig am Lindenauer Hafen überzeugen. Aber das macht alles nichts, Lindenau ist auf einem guten Weg und konzentriert sich gegenwärtig auf die Sanierung von Altbauten. Was mich diesbezüglich allerdings wundert, ist dass die vordere Lützner Straße so gar nicht aus dem Knick kommt. Die Lage ist gut (zentrumsnah, mit ÖNV gut zu erreichen und genau zwischen dem schönen Lindenauer Markt und der hippen Karl-Heine-Str. gelegen), die Straße selbst saniert und ruhig, da der Fernverkehr seit Jahren schon über die Hans-Driesch-Straße umgeleitet wird. Trotzdem dümpeln die Altbauten reihenweise marode, leer und unbeachtet vor sich hin.

  • Nur mal so als Einwurf - 500 m vom Lindenauer Markt entfernt:


    Neubau MFH William-Zipperer-Str. 37
    Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 9 Wohneinheiten.
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=425714


    http://www.immonet.de/angebot/22989360
    http://www.immobilienscout24.d…View.go?exposeId=73887658
    DAFmap: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2757&mt=4&zoom=16


    Allerdings ist es von der Website des Maklers schon wieder verschwunden.



    150 m vom Lindenauer Markt entfernt:


    Neubau MFH und 10 Stadthäuser Henricistraße
    Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 5 Eigentumswohnungen und Tiefgarage, an das sich zehn Stadthäuser anschließen.
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=387043
    DAFmap: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2238&mt=4&zoom=16



    Deutlich am Kanal orientiert:


    Neubau MFH Endersstr. 39
    Neubau eines mehrgeschossigen Wohnhauses mit acht Wohneinheiten und einem Penthouse im 5. und 6. OG.
    DAFmap: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2247&mt=4&zoom=16

  • ^ Ja, und soll der "Einwurf" jetzt meinen Beitrag widerlegen? Falls ja, an welcher Stelle jetzt genau? Die von dir vorgestellten Bauvorhaben sind hier bekannt. Das geplante Mehrfamilienhaus in der W.-Zipperer-Str. hingegen hat sich wohl erledigt.

  • Im Gebäude Dreilindenstraße 24 ist der mit 1,9 Mio Euro veranschlagte Umbau für die benachbarte Musikalische Komödie (MuKo) der Oper Leipzig gestartet. Das denkmalgeschützte Gebäude dient später als Garderobenhaus für die Mitarbeiter. Zudem wird ein zusätzliches Treppenhaus mit Fahrstuhl angebaut. Weitere Informationen zum Umbau in diesem TV-Beitrag.



    Zwei Bilder der im Umbau befindlichen Dreilindenstraße 24 von gestern:




    Bilder: Cowboy

  • Das viele Jahre leerstehende Eckgebäude Goetzestraße/Dreilindenstraße befindet sich in der Sanierung und wird so wieder einer Wohnnutzung zugeführt. Mehr habe ich noch nicht herausfinden können, es macht den Anschein eines Selbstnutzerprojekts. Ein paar Fotos von heute Nachmittag.


    Eckgebäude Goetzestraße/Dreilindenstraße. Links das schon weiter oben gezeigte Eckgebäude Dreilinden-/Kuhturmstraße, bei dem die Fassade saniert wird.



    Die noch gerüstfreie Seite in der Goetzenstraße




    Blick rüber zum Eckgebäude Dreilinden-/Kuhturmstraße. Die Fassadensanierung ist bald abgeschlossen.




    Auf dem Grundstück wird die neue Haube gedeckt, die später das Gebäude krönen wird.
    Bilder: Cowboy

  • Leipzig: Rund um den Lindenauer Markt

    In der Nathanaelstraße entstehen auf einer Brachfläche gegenwärtig 5 Stadthäuser (Vorstellung). Ich will versuchen, nicht zu sehr zu ätzen, aber das Projekt wird dem Ort weder städtebaulich noch architektonisch gerecht. Es ist auf Leute zugeschnitten, die wie in der Vorstadt im Reihenhaus wohnen, aber auf die gute innerstädtische Infrastruktur nicht verzichten wollen. Angesichts der Tatsache, dass inzwischen auch Lindenau vom Zuzug profitiert und kein Ende in Sicht ist, halte ich es zudem für Flächenverschwendung. Aus meiner Sicht lieber noch ein paar Jahre warten, bis sich auch hier der Bau von Mehrfamilienhäusern lohnt.


    Ein schon etwas älteres Bild von besagtem Bauprojekt.





    Eine Ecke weiter an der Ecke Roßmarktstraße/Rietschelstraße diese Zweitsanierung. Das Haus stand bislang leer, meines Wissens werden die Wohnungen nach Fertigstellung zum Mietkauf angeboten.

    Bilder: Cowboy

  • Ich will versuchen, nicht zu sehr zu ätzen, aber das Projekt wird dem Ort weder städtebaulich noch architektonisch gerecht.


    ^Du ätzt in diesem Fall nicht zu viel, die Verunstaltung von Gründerzeitarealen mit unproportionierter Neubebauung kann gar nicht genug gegeißelt werden. Bildliche Beispiele wurden und werden ja hier im Forum sehr oft, ob gewollt oder ungewollt, in diversen Strängen gut dokumentiert. Dazu zählen ebenso öffentliche Einrichtungen und besonders die sicher notwendigen, aber grausamen Flachbauten der Einkaufsmärkte an Standorten, wo eigentlich mehrgeschossig gebaut werden müsste. Da kann man schon froh sein wenn wenigstens die vorhandenen Baufluchten der Quartiere fortgeführt oder sinnvoll eingebunden werden.
    Mich regt das vielmehr auf, als die auf diesen Plätzen entstehenden Bauten mit ihren oft trostlos wirkenden WDV-System Fassaden in bundesweit einheitlicher Reibeputzoptik.
    Ich kann nicht glauben, dass es 2014 nicht möglich sein soll, ohne das vorgegebene Budget zu sprengen, eine wie auch immer geartete Baumaßnahme mit mehr Sensibilität für den Umgebungszusammenhang auszuführen, und die Belange der Nutzer trotzdem zufrieden zu stellen.
    Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich an den als Architektur getarnten Geometrieübungen der allermeisten Neubauten der letzten Jahre mittlerweile sattgesehen habe. Wünsche mir im großen wie im kleinen mehr mutigere Entwürfe wie bspw. hier.

  • Die Sanierung der Dreilindenstraße 1 ist bis auf das EG abgeschlossen. Es war eine der wenigen Sanierungen in Leipzig, die im bewohnten Zustand getätigt wurde. Und auch das Restaurant Olea blieb offen. Ein paar Bilder von heute + Vergleich:


    Dreilindenstraße 1, frühere Aufnahme

    Foto: LE Mon.hist.




    Dreilindenstraße 1 heute mit Haube






    Das Westbad, heute Gesundheitszentrum, wird peu à peu ausgebaut. Die große Halle im Bauhausstil wird zur Mehrzweckhalle umfunktioniert, der Leipziger Künstler Fischer Art hat im Sommer die 850qm große Hallendecke gestaltet. Von außen merkt man natürlich nicht viel von den ganzen Umbauarbeiten im Inneren, trotzdem ein paar Fotos:









    Zum Schluss noch ein Foto von der sonntäglichen Ruhe auf dem Lindenauer Markt.

    Bilder: Cowboy

  • Das Eckgebäude Götzenstraße/Dreilindenstraße (zuletzt #249) wurde abgerüstet.










    Der Umbau der Dreilindenstraße 24 für die Musikalische Komödie der Oper Leipzig (MuKo) befindet sich auf der Zielgeraden. Letzter Beitrag hier und Vorzustand via Streetview.






    Bilder: Cowboy

  • Der Umbau der Dreilindenstraße 24 für die Musikalische Komödie der Oper Leipzig (MuKo) befindet sich auf der Zielgeraden.


    Umbauten zählen in Rankings aber nicht viel.


    Dresden kann sich mit den Projekten Kulturpalast und dem Kulturkraftwerk zwei Großprojekte mit mehr als 200 Millionen Euro leisten. Leipzig kann derartiges nicht, sagt Torsten Rex, persönlicher Referent des auch für Wirtschaft zuständigen Ersten Bürgermeisters, Dirk Hilbert (FDP) in den Dresdner Neusten Nachrichten .

  • Im vorangegangenen Beitrag habe ich geschrieben, dass die Zweitsanierung des Gebäudes Lindenauer Markt 16 "etwas aufwändiger" ausfallen wird. Nun, es sieht so aus, als ob das denkmalgeschützte Haus sogar sein historisches Dach zurückbekommt. Zwei Fotos von heute:




    Bilder: Cowboy

  • Verkehrskonzept Altlindenau mit Fokus Lindenauer Markt

    Bürger_inneninformation zum Verkehrskonzept Altlindenau am 3. März 2016


    Das integrierte Verkehrskonzept für Altlindenau stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung am 3. März 2016, 18 Uhr, im Haus der Stadtmission der Diakonie Leipzig in der Demmeringstraße 18.


    Der Lindenauer Markt hat sich in den letzten Jahren zu einem stark frequentierten Stadtteilzentrum entwickelt. Anwohner und Gewerbetreibende, Politik und Verwaltung nehmen seitdem zunehmend Nutzungskonflikte wahr - auch im Bereich des Verkehrs. Mit dem integrierten Verkehrskonzept für Altlindenau liegt nunmehr ein externes Fachgutachten vor, das die Verkehrssituation zwischen Lützner-, Merseburger- und Erich-Köhn-Straße sorgfältig analysiert und Möglichkeiten aufzeigt, wie Schwachstellen und Funktionsdefizite schrittweise beseitigt werden könnten.


    Das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung und das Stadtumbaumanagement Leipziger Westen lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich zu informieren und sich an der Diskussion um die Zukunft des Verkehrs im Bereich um den Lindenauer Markt zu beteiligen.


    Im Stadtbezirksbeirat Altwest ist es bereits vorgestellt und besprochen worden.


    Datum: Donnerstag, 3. März 2016, 18 Uhr
    Ort: Haus der Stadtmission der Diakonie Leipzig, Demmeringstraße 18


    Interessierte haben die Möglichkeit, sich das Konzept hier als pdf-Datei downzuloaden:


    Integriertes Verkehrskonzept Leipzig–Altlindenau mit besonderem Fokus auf den Lindenauer Markt
    http://www.leipziger-westen.de…nt.php?idcat=36&idart=870


    Über die Veranstaltung berichtet Andreas Tappert berichtet in der heutigen Ausgabe der LVZ:
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…aenger-fordern-mehr-Platz

  • Lindenauer Markt zum Jahrmarkt 1910

    Am Beginn seines Vortrages über das „Integrierte Verkehrskonzept Leipzig–Altlindenau mit besonderem Fokus auf den Lindenauer Markt“ (http://www.leipziger-westen.de…ndenau_Endfassung_low.pdf) zeigte Fritjof Mothes vom Planungsbüro StadtLabor einen spannenden Film des Weimarer Fotografen und Filmemachers Louis Held (1851-1927, https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Held_%28Fotograf%29). Dieser drehte 1910 einen der ersten Dokumentarfilme mit typischen Alltagssituationen wie arbeitenden Menschen oder Marktszenen beim Jahrmarkt auf dem Lindenauer Markt und in seinen Nebenstraßen.
    https://www.youtube.com/watch?v=-ynXFDGlmDA


    Am Minute 1:42 kann man die Merseburger und die Einmündung der damaligen Gundorfer, heutigen Georg-Schwarz-Straße sehen. Die Straßenbahnhaltestelle lag damals noch auf der Merseburger Straße, an der Bäume standen, und Radfahrer konnten aus der Gundorfer Straße einfahren, was heute nicht mehr erlaubt ist.

  • ^ Das Video wirkt gleichermaßen fremd und vertraut. Da ging ja richtig die Post ab. Die vielen Menschen, vor allem Kinder, zeigen, auch wenn Jahrmarkt war, wie lebendig Lindenau um 1910 schon war. Damals lebten fast 60.000 Ew in dem Stadtteil, heute sind es nur noch rund die Hälfte, auch wenn die Kurve seit Jahren wieder steil nach oben zeigt.


    Wenn ich nichts übersehen habe, stehen die in dem Video zu sehenden Gebäude heute alle noch. Zum Beispiel das Eckhaus Rietschelstraße 2, im Video ab Minute 1:20 zu sehen, stand da gerade 4 Jahre. Heute sieht es so aus:





    Oder das Theater der Jungen Welt, im Video ab Minute 1:10 zu sehen, stand da auch gerade mal 3 Jahre und sieht heute so aus:






    Die Dachreko Lindenauer Markt 16 ist jetzt vollendet, die Fassade wurde bis auf das EG neu gestrichen. Was die Sat-Schüssel angeht, sehen wir mal großzügig darüber hinweg.




    Mit dem neuen/alten Dach fügt sich das Gebäude jetzt doch gleich viel besser in den Straßenzug ein.

    Fotos: Cowboy

  • Am Beginn seines Vortrages über das „Integrierte Verkehrskonzept Leipzig–Altlindenau mit besonderem Fokus auf den Lindenauer Markt“ (http://www.leipziger-westen.de…ndenau_Endfassung_low.pdf) zeigte Fritjof Mothes vom Planungsbüro StadtLabor einen spannenden Film des Weimarer Fotografen und Filmemachers Louis Held (1851-1927, https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Held_%28Fotograf%29). Dieser drehte 1910 einen der ersten Dokumentarfilme mit typischen Alltagssituationen wie arbeitenden Menschen oder Marktszenen beim Jahrmarkt auf dem Lindenauer Markt und in seinen Nebenstraßen.
    https://www.youtube.com/watch?v=-ynXFDGlmDA


    So ein Gewusel. Heute würde man denken, es sei irgendein Straßenfest, dabei war wohl nur ein schlichter Markttag. Frappierend auch die vielen, vielen Kinder auf den Straßen.

  • So ein Gewusel. Heute würde man denken, es sei irgendein Straßenfest, dabei war wohl nur ein schlichter Markttag. Frappierend auch die vielen, vielen Kinder auf den Straßen.


    Naja, ein Jahrmarkt ist nun nicht unbedingt ein "schlichter" Markttag, sondern kommt einem Straßenfest wohl schon näher.