MA/LU: Vögele-Umzug

  • MA/LU: Vögele-Umzug

    Wie seit längerem bekannt zieht die Firma Vögele ihre Fabrik für Straßenfertiger von Mannheim nach Ludwigshafen um, da das vorhandene Gelände nicht erweiterungsfähig ist. Machen wir doch mal einen Thread draus ;)


    Der Wechsel in die Nachbarstadt kam zustande, nachdem Mannheim der Firma kein geeignetes Gelände rechtzeitig zur Verfügung stellen konnte - avisiert von Mannheim war eine Ansiedlung im ehemaligen Depot Friedrichsfeld, das jetzt anderweitig erschlossen wird.


    In Ludwigshafen ist die effektive Neuerschließung von 37 Hektar (!) Ackerland zwischen dem Stadtteil Rheingönheim und dem Nachbarort Limburgerhof selbst nicht unumstritten.
    Der Neubau ist für Vögele eine Investition von 70 Millionen Euro. Am neuen Standort soll neben 1.000 Arbeitsplätzen auch ein Schulungszentrum mit einer Kapazität von 6.000 Teilnehmern jährlich entstehen (mehrere Ausbildungshallen etc), das Schulungszentrum am derzeitige Standort hat die halbe Kapazität.


    http://www.abload.de/img/08_09_gewerbey28u.jpg
    Quelle: Stadt Ludwigshafen


    Mittlerweile ist der Hochbau großteils abgeschlossen, die neue Fabrik soll im vierten Quartal 2010 den Betrieb aufnehmen.


    Informationsbroschüre zum Umzug, Stadt Ludwigshafen (pdf; 13,5 MB)


    Ich hab letzte Woche mal einige Bilder von der Vögele-Baustelle in LU-Rheingönheim im Nebel gemacht:








    Quelle: Eigene Bilder

  • Grundsätzlich finde ich es schade das ein Mannheimer Traditionsunternehmen der Stadt den Rücken kehrt. Ob Herr Grötsch wie schon hier und da gelesen nicht aus dem Pott kam als die Anfragen liefen oder Ludwigshafen *heimlich das Angebot abgab ist jetzt auch egal.


    Rein vom Ökologischen her wäre eine Neubebauung der Konversionsflächen besser gewesen als Ackerland zu zu bauen. Anderesseits kann man froh sein das die Firma in der Region geblieben ist, und natürlich ist Ludwigshafen als Standort deutlich günstiger als Mannheim was bestimmt auch wichtig war.


    Andererseits entlastet es die Stadt hoffentlich ein wenig vom LKW Verkehr und es bleibt zu hoffen das die Stadt das alte Grundstück gut Vermarktet.


    Für Ludwigshafen ist das finaziell natürlich ein Glücksgriff.


    Ansonsten ist es architektonisch jetzt nichts von Welt*

  • Naja, die Konversionsfläche, um dies ging (Depot Friedrichsfeld), wird ja jetzt auch zugebaut. Von Dachser. Verkauf war im Februar, Neubebauung soll noch "vor Sommer 2010" beginnen.


    Und die Friedrichsfelder Fläche wäre auch deutlich kleiner. Das was derzeit gebaut wird in Rheingönheim hätte man da zwar auch untergebracht, aber bei eventuellen Erweiterungen - für die man jetzt schon ziemlich viel Fläche vorgemerkt hat - wären in Friedrichsfeld halt dann wohl die Felder Richtung Hochstätt draufgegangen.

  • Artikel im Mannheimer Morgen zur Zukunft des Vögele-Geländes:


    http://www.morgenweb.de/region…007_mmm0000000655612.html


    Zusammenfassend: Das Gelände wurde von der Triwo aus Trier aufgekauft, die gemäß Bebauungsplan dort Büroneubauten und einige Dienstleistungs-/Einzelhandelsflächen realisieren will. Dazu soll noch in der ehemaligen Vögele-Verwaltung eine Privathochschule (Wirtschaft) einziehen. Diese soll im Endausbau in 3-4 Jahren rund 500 Studenten umfassen.


    Beim Mannheimer Vögele-Standort merkt man auch mittlerweile das dort keine Produktion mehr stattfindet. Der Parkplatz für die produzierten Fertiger ist seit Wochen komplett leer, auch wenn vorne noch fleißig LKWs rein und rausfahren - um Sachen nach Ludwigshafen zu karren.

  • Die Triwo AG hat gestern ihre Planungen für das Vögele-Gelände vorgestellt.

    • Die Verwaltungsgebäude von Vögele werden umgenutzt durch die private "Hochschule der Wirtschaft für Management", die dort einen Campus mit 600 Studenten einrichten will (Mietvertrag abgeschlossen).
    • Die gegenüber liegende Hochschule Mannheim will ebenfalls Bestandsgebäude in diesem Bereich anmieten (Mietvertrag in Vorbereitung).
    • Für den Privatschulträger "Merkur-Akademie" wird ein Baukonzept auf dem Gelände entwickelt.
    • Im Nordteil (derzeit Parkplatz, Werkshallen) soll ein Ring aus Neubauten mit bis zu 12 Stockwerken entstehen - das heißt, mindestens ein Neubau entspräche dem gegenüber liegenden Hochhaus der Hochschule Mannheim mit seinen 55 Metern, womit dann der Neckarauer Übergang schön rechts und links eingerahmt wird. Hauptsächlich Wohnnutzung, dazu Pflegeheime, betreutes Wohnen etc.
    • Die Verbindung der B36 mit der Südtangente über das Gelände ist Teil der Planung.
    • Für rund 4,7 Hektar im südöstlichen Teil des Werksgeländes - rund 40% der Fläche - gibt es noch keine konkrete Ausplanung, angedacht ist hier eine Neubebauung Gewerbe/Einzelhandel.
    • Gesamtinvestition seitens Triwo: 60 Millionen Euro
  • Im Immobilienreport Rhein-Neckar gibt es einen Artikel mit Plan zum Umbau des Geländes.


    http://immobilienreport-rhein-…de/ausgaben/Ausgabe26.pdf


    und in diesem Artikel wird gesagt, dass mit dem Abriss und dem Neubau der bis zu 12 geschossigen Bebauung schon nächstes Jahr begonnen werden soll.


    http://www.rheinneckarweb.de/r…gelaende-in-mannheim-vor/


    Ich finde die Idee von einem 12 stöckigem Gebäude als "Gegenstück" zum FH Hochhaus interessant, dass wird sehr gut aussehen und den Neckarauer Übergang als Eingang nach Neckarau bestimmt aufwerten.

  • Das Problem war, dass Vögele ihr Gelände zu klein war. Es war eine Ersatzfläche innerhalb Mannheims avisiert, das Depot Friedrichsfeld, und sich - auch seitens Vögele - im wesentlichen auf diese festgelegt; an sich war schon der Wille da, in Mannheim zu bleiben. Jedoch war diese Fläche zu dem Zeitpunkt noch durch die US Army genutzt, und damit nicht kurzfristig verfügbar. Mannheim mußte auch für die folgende Dachser-Ansiedlung dort dann etwa 6 Millionen an Bakschisch an die US Army zahlen.


    Ludwigshafen bot zu dem Zeitpunkt die Ackerfläche in Rheingönheim an, woraufhin Vögele zugriff - auch da Ludwigshafen nun mal einen Gewerbesteuer-Hebesatz von nur 360 hat (Mannheim: 415). Ludwigshafen bietet schlicht extrem günstige Bedingungen für Gewerbe und hat auch über die BASF hinaus einige sehr hochwertige Firmen vor Ort, dazu kommen auch gleich mehrere neu gebaute große Gründerzentren im Hochtechnologiebereich.

  • Man muss das Metropol-Region-Global sehen: immerhin kehrte Vögele nicht dem Rhein-Neckar-Raum den Rücken, was auch hätte passieren können. Nein, sie bleiben in der Metropolregion und für die alte Stammbelegschaft ändert sich erst mal nichts. Für einige wird der Anfahrtsweg länger, für die anderen aber auch kürzer. Einzig ein Feiertag (6. Januar) muss eingebüßt werden, aber wer weiß schon, wie lange es diesen noch in BaWü geben wird.

  • Laut Pressemeldung hat die Hochschule mittlerweile Räume in den Verwaltungsgebäuden auf dem Vögele-Gelände angemietet und möchte dort ihren FB Gestaltung konzentrieren.

  • Ein Gebäudekomplex auf dem Vögele-Gelände wird mittlerweile von der "Hochschule der Wirtschaft für Management" genutzt:



    Dieser Altbau gegenüber von obigem soll meines Wissens auch in Zukunft erhalten bleiben, ebenso die kleine Halle dahinter.



    Der ehemalige Parkplatz für die vollständigen Fertiger wird momentan großteils von der FH Mannheim als Ersatz für die durch den Kreiselbau wegfallenden Parkflächen genutzt. Der ehemalige Angestelltenparkplatz dagegen wird von der LBBW direkt vermietet:



    (im Hintergrund übrigens die Baustelle für die B36-Abfahrtrampe)


    Eine Werkshalle wurde mittlerweile abgerissen. Ausführendes Unternehmen ist m.W. Prangenberg & Zaum.



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    Alle Bilder: Eigene Bilder

  • Gibt es schon Informationen bezüglich der geplanten Bebauung des restlichen Geländes (Parkplatz u. der Bereich wo schon abgerissen worden ist)?

  • Sehr interessant. Dankeschön :)


    Auf den Plänen erscheint überall das Goetheinstitut, ist der Umzug und Neubau auf das Gelände tatsächlich in Planung?

  • Ja, laut z.B.:
    http://www.mannheim.de/nachrichten/managers-made-mannheim
    http://www.spd-mannheim.de/index.php?nr=53528&menu=1
    http://siq-online.de/index.php?seite=42


    Was dann aus dem bisherigen Standort Steubenstr wird... mal schauen. Wobei der Kasten trotz seines (dafür) eher moderneren Aussehens übrigens von 1968 ist. Ehemaliges Verwaltungsgebäude der BG Nahrungsmittel und Gaststätten, 1988 durch deren aktuellen Neubau im Fahrlach ersetzt (hinter Siemens); 1989/90 übernommen vom Goetheinstitut und MZES. Das MZES zog dann später in den Neubau A5 der Uni.