Eggarten-Areal (ca. 1.750 WE) [in Planung]

  • Die Sachen mit dem Lärmschutz verstehe ich nicht. Zum einen gibt es das "urbane Gebiet" als Planungselement, das ja genau dieses PRoblem vermeiden soll. Zudem gibt es zig Beispiele in der Stadt, wo auch neue Bebauung relativ nah an die Bahngleise ranrückt (Welfenstraße, Berduxstraße, Hirschgarten, Arnulfpark usw.).

  • Vielleicht liegt der Unterschied zu der Art der Gleisbenutzung. Bei den von Dir genannten Punkten grenzt die Bebauung eher an S-Bahn Gleise bzw. Abstellgleise für Personenwagen. Auf dem Nordring herrscht Güterverkehr vor, der nun mal deutlich mehr Lärm macht.


    Zudem ein wenig grün braucht man und da finde ich nicht verkehrt, das Grün an weniger attraktiven Flächen anzusiedeln.

  • Jetzt geht es ihm also wirklich an den Kragen, dem Eggarten. Schon irgendwie schade, es ist dort wirklich idyllisch, ich war erst kürzlich nochmal vor Ort. Aber es ist natürlich klar, dass eine derartig große Fläche in München nicht mehr lange in der derzeitigen Nutzung (bzw. Nicht-Nutzung) verbleiben kann.

  • Jetzt geht es ihm also wirklich an den Kragen, dem Eggarten. Schon irgendwie schade, es ist dort wirklich idyllisch, ich war erst kürzlich nochmal vor Ort. Aber es ist natürlich klar, dass eine derartig große Fläche in München nicht mehr lange in der derzeitigen Nutzung (bzw. Nicht-Nutzung) verbleiben kann.

    Dazu auch ganz passend der Artikel in der az zum benachbarten Geisterbahnhof: https://www.abendzeitung-muenc…lympia-bahnhof-art-715228

  • Ich bin ja prinzipiell sehr pro-Neubau und ich bin auch für die Bebauung der Eggarten-Siedlung, zumindest wenn die großen Versprechungen hinsichtlich ökologische Bauweise + sozialen Wohnungsbau eingehalten werden.

    Ein bisschen wundert es mich aber trotzdem.

    Durch die Verwilderung + alten Baumbestand + leere, verfallende Gebäude ist das Areal das perfekte Rückzugsgebiet für Tiere, die es sonst schwer in der Stadt haben. Die 20 Hektar Wildwuchs der Eggarten-Siedlung sind sicherlich ökologisch wertvoller als 100 Hektar Futtermais auf irgendwelchen Feldern am Stadtrand.

    Die Anbindung in der Siedlung wird ganz passabel, mit dem Fahrrad kommt man ohne Ampel unter den Gleisen durch zur U-Bahn Oberwiesenfeld in ca. 5 Min. Aber es ist nicht wie etwa bei dem SEM-Nordost, dass die U-Bahn direkt am Quartiersplatz wäre.

    Wieso also werden im Vergleich zur Eggartensiedlung ökologisch unwichtige Flächen am Stadtrand von Bebauung freigehalten, trotz teils jahrzentelanger Ausweisung als Wohngebiet? Natürlich hängt es im Wesentlichen mit einem sehr bauwilligen Investor zusammen, aber ich finde es schon schade, dass man an einer Stelle der Stadt 2000 WE in eine eingewachsene Idylle drückt, auf der anderen Seite aber irgendwelchen 50-Personen-Bürgerbewegungen entgegen kommt wenn am Stadtrand ein paar Hektar Monokultur verschwinden. Das passt einfach ned zam.

  • ^


    Auch wenn es jetzt Off-topic wird: Wie du selbst bereits treffend angemerkt hast, gibt es in der Eggarten-Siedlung zwei äußerst bauwillige Grundstückseigner. Bei vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen am Stadtrand gibt es diese dagegen nicht. Das ist nicht nur wesentlich, hier heißt es Punkt ;)

    Mit dem Instrument einer SEM geht die Stadt ohnehin recht weit, die Flächen bauunwilliger Grundstückseigner zu entwickeln, nur ist ein solches Vorgehen natürlich in jeglicher Hinsicht kein Kindergeburtstag...


    Mit Rock Capital als Eigner wäre die Eggarten-Siedlung sicher noch 10 Jahre erhalten geblieben ;)


    Isek: Worauf willst du denn hinaus? Die Grenzwerte werden hier einfach nicht eingehalten (ich weiß auch nicht, was da für Züge in welcher Frequenz zu welchen Uhrzeiten verkehren), das wird an den anderen aufgezählten Orten anders sein, wenn dort entlang der Bahn gebaut werden durfte; zudem waren mehrere Faktoren genannt, z.B. muss auch die Kaltluftschneise freigehalten werden.

  • ^^
    Eine Konzentrierung der Nutzung (warum nicht auch gewerblich / Büro) am zukünftigen S- und U-Bahn Halt ist eine logische Konsequenz zur Minimierung von Fahrtzeiten und zur Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV. Emissionen sollten mit Lärmschutzwänden lösbar sein. Nichts anderes wurde und wird an vielen anderen Orten der Stadt gemacht. Kaltluftschneise? WTF? Bitte gebt mir einen Hinweis, wie ich die Physik dahinter verstehen kann.

  • So einen grotesken Schwachsinn hab ich ja noch nie gehört. In ganz München sind 2019 11.571 Menschen gestorben.


    Die Stadt München veröfffentlicht ihre Klimafunktionskarte. Es gibt auf der stadteigenen Karte keine Kaltluftschneise die von Westen bis in die Innenstadt führt. Auch die Eggartensiedlung liegt lediglich am Ende eine Kaltluftschneise, nicht aber mittendrin. Die Stärke wird dort als 'mäßig' kategorisiert, selbe Kategorie wie Altbogenhausen.


    Die eingezeichneten Windvektoren in der 'Kaltluftvolumenstrom'-Karte werden in der Karte in verschiedene Kategorien eingeteilt, ich schreib mal in Klammern, wie weit der Wind da pro Stunde maximal kommt (ausgangssituation ist eine sehr windstille Sommernacht um 4 Uhr morgens )

    0: < 0.1 m/s (360 m/h): z.B.: Altstadt, Maxvorstadt, Haidhausen, Westend, weite Teile Giesings

    1: < 0.3 m/s (1080 m/h): z.B.: Eggarten, Olympiapark, Nymphenburger Schlosspark, Stadtrandnahe Gruenanlagen

    2: < 0.5 m/s (1800 m/h): Truderinger Wald, Hachinger Tal

    3, 4: < 1 m/s, > 1m/s: südliche Isarauen, Waldfriedhof


    Gut zu erkennen sind die eingezeichneten Vektoren leider nicht. In jedem Fall fragt man sich, wie es ein Kaltluftstrom der max. 1km pro Stunde voran kommt und nur in den Morgenstunden weht schaffen soll, von der Eggarten-Siedlung oder gar Freiham die Innenstadt zu kühlen.

    Die lokale Bedeutung von unversiegelten Flächen ist da sicherlich deutlich größer und auch unbestritten. Jetzt ist die Lerchenau aber nicht gerade bekannt dafür, dass sich dort die Hitze staut.

  • waaaaaaaaaaa. Ich behaupte mal, dass bei absoluter Windstille durch die gespeicherte Wärme (Gebäude/Flächen) in einer Stadt aufgrund der nächtlichen Abkühlung mehr Konvektion herrscht als unter gleichen Bedingungen auf dem freien Feld. Und warum im Fall Wind der Austausch in der Stadt geringer sein soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Wenn ein Objekt zunächst mit parallelen Stromlinen angeströmt wird entsteht eine Störung der laminaren Strömung. Bei genügen hoher Geschwindigkeit oder bei entsprechender Geometrie bildet sich dann Turbulenz. Aber am Ende bleibt der Strom in der Einheit Volumen pro Zeit erhalten. Das was im Westen bei Westwind reingeht, geht im Osten wieder raus. Natürlich gibt es gewisse Bereiche an GEbäuden, die ungleich angeströmt werden. Ist damit die Argumentation gemeint? Ansonsten sehe ich den Unterschied zwischen Stadt und Wald "nur" in der unterschiedlichen Leistung Wärme aufzunehmen und zu Speichern. Bei gleicher Einstrahlung am Tag wird Menzing in der Nacht kälter sein als die Maxvorstadt. Ja, das ist Stadt.

  • Im übrigen :

    Hochhäuser in der Stadt wären ein interessanter Beitrag, Aufwind zu erzeugen, um dann von aussen Neue Luft nach zu ziehen.

    Wer mit dem Segelflugzeug oder Gleitschirm geflogen ist, kennt das.

    Aber das wären dann "böse" Winde, weil künstlich und nicht natürlich.

    Dann spricht man nicht von Frischluft sondern von Zugluft.

  • Das Zitat, dass wegen dem Wegfall einer Kaltluftschneisse von Freiham bis zu 7000 Leute pro Jahr in der Stadt sterben könnten, ist übrigens von Johann Sauerer. Einem Ex-CSU Stadtrat, der sich 2019 der ÖDP angeschlossen hat, nachdem er sich mit der CSU Führung überworfen hatte.


    Nur damit man weiß, wen man da so wählen sollte. (oder nicht wählen sollte)

  • Wenn durch den Wohnungsbau in Freiham 7K Personen in München pro Jahr sterben, entlastet das doch den Wohnungsmarkt doppelt - es stehen neue Wohnungen zur Verfügung, und in München werden einige Wohnungen frei ...

    ;)

  • Ich finde es seltsam, dass plötzlich jedes mittelgroße neue Wohngebiet in München einen Schienenanschluss vor der Haustüre erhalten muss, um der sogenannten „Verkehrswende“ gerecht zu werden. Wer soll das bezahlen? Weshalb wird der Bus schlecht geredet?
    Natürlich ist ein Anschluss an den Nordring sinnvoll (oder langfristig ggf sogar eine U1 Verlängerung, die primär sämtliche umliegende Gebiete vernetzt) ,doch aktuell rund 1 km zur Ubahn bzw. Sbahn (von der künftigen Quartiersmitte) sind mMn nichts, was man nicht leicht erlaufen oder -radeln könnte. Für letzteres braucht es an den Bahnhöfen nur ausreichend Abstellflächen.


    Provokative These: Wer bei dieser Distanz gleich mit dem Auto fährt, fährt damit auch, wenn die Bahn 200m vor der Türe hält.

    Die Reihenfolge muss halt stimmen. Wenn jetzt erst mal ohne direkten Anschluss in geringerer Dichte und Höhe geplant und gebaut wird und dann kommt einige Jahre später doch der S- oder U-Bahnhof, dann ist das kein verantwortlicher Umgang mit Ressourcen. Die Fehler der Paul-Gerhard-Allee dürfen nicht wiederholt werden.

  • ^^

    Wobei die PGA ja trotz vorrübergehender Nicht-Planung des S-Bahn-Haltes ja noch eine einigermaßen hohe Dichte besitzt. Mit S-Bahn-Halt wäre vermutlich trotzdem anders gepant worden. Vielleicht gar nicht mehr Wohungen sondern im Nahfeld der Station Büro/Hotel/Quartierszentrum.

  • Bei den aktuellen Zeiten, die man braucht, um eine U-Bahn um eine Station zu verlängern, würde das 20 Jahre dauern. Siehe Martinsried.

    Deshalb sollte man ohne U-Bahn planen.