Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • Der Rückschluss von fehlender gestalterischer Qualität auf 'Abgeschiedenheit' ist - freundlich gesagt - ertstaunlich. Es gibt bestens erschlossene, überhaupt nicht abgeschiedene Orte in der Stadt, deren gestalterische Qualität zu wünschen übrig lässt - so an allen Ausgängen des Hbf. Nennen wir es 'das Jan-Wellem-Platz-Syndrom'.



    Die Erhard-Allee ist das geringere Problem. Der BvSuttner-Platz braucht dringend ein Facelift (mehr ist auf absehbare nicht denkbar). Grotesk ist diese Fußgängerzone (soll es wohl sein) in Richtung Eisenstraße. Bewegung am BvSP könnte sich ergeben, wenn die Stadtbibliothek ihre Zelte an der Berliner Allee aufschlägt...

  • BvS-Platz

    Es scheint, jeder sieht Probleme, aber woanders. Gerade die BvSP-Gestaltung gefällt mir - mit den modernen Skulpturen in der Mitte, nicht übler Architektur, geballter Urbanität. Die verglaste Fassade mit der Uhr halte ich für nicht schlechter, als die Backsteinfassade vorne. Problematisch ist nur der Bereich unter dem Parkhaus (hier als Frontansicht) - ich würde den Ausgang näher zum Platz verlegen und diesen Bereich der großen HBf-Unterführung zuschlagen. Mit Läden links und rechts wie es diese dort gibt.
    (Man sieht auf dem linken und rechten Bildrand, wie verschmutzt die weiße Konstruktion ist - neuen Anstrich könnte sie tatsächlich gebrauchen.)


    Im EG des Arbeitsgerichts gibt es eine Kantine - diese sollte öffentlich zugänglich werden (falls noch nicht der Fall) mit einem Zugang direkt vom Platz. Schon hätte die BvS-Gastronomie Zuwachs.


    Wenn die Bücherei wegzieht - was könnte mit den Räumen geschehen? Es müsste etwas sein, was mindestens genausoviel Publikumsverkehr generiert, also Handel zum Beispiel. Ich bin nicht sicher, ob dieser die Gegend als geeignet ansieht. Soweit ich mich erinnere, vor ungefähr einer Dekade wurde dieses Wohngebäude mit Läden im EG (und öder Fassade) errichtet, die länger leer standen.


    Hier kommen wir auf das Problem mit der Erhard-Allee zurück, das kein gestalterisches ist. Wenn man es streng nimmt, auch an der Kö und derer Umgebung gibt es Bauten mit simplen Steinfassaden und doch laufe ich gerne vor/nach der Arbeit entlang dieser, eine weitere U-Bahn-Haltestelle nehmend. Entlang der Erhard-Allee laufe ich nur zwangsläufig, mit einem Ziel hinter dem anderen Ende. Dort gibt es recht selten Passanten und wenn, dann keine schlendernde, die gehen genauso bloß zum bestimmten Ziel hindurch - genauso ungerne. Die fehlende Aufenthaltsqualität wirkt schon wie eine Barriere.

  • Mintropplatz, Worringer Platz

    Am 31.01 veröffentlichte die RP einen weiteren Artikel über die Ekiso-Umgestaltung - u.a. wurden die Düsseldorfer Japaner über die Umgestaltung der Immermannstraße gefragt. Der Artikel spricht über "ausgesprochen positive Signale" der Japaner ohne Details, was eigentlich wie umgebaut werden soll - es sollen "fernöstliche Klischees" vermieden werden. Von mir aus könnte man dort Tokio durch passende Baudichte andeuten, ein paar Ansätze gibt es mit sog. Mini-Hochhäusern bereits.


    Konkretere Infos: die Graf-Adolf-Straße kriegt noch in diesem Jahr vom HBf bis Stresemannplatz neue Bänke und Beleuchtung. Der Mintropplatz soll neben dem Worringer Platz zur grünen Insel werden. Auf dem Worringer Platz wiederum wird der Imbiss vergrößert, was stark umstritten ist.

  • Immermannstraße

    Da hier über das Ekiso-Programm und die Verbindungswege in die City berichtet wird - die RP schrieb heute, dass die Immermannstraße, entlang der der Kö-Bogen vom HBf in 15 Minuten zu Fuß erreicht werden kann, an Bedeutung gewinnen wird. Dort gibt es zahlreiche Möbelgeschäfte und japanische Lokale.


    An der Immermannstraße 23 soll ein Geschäftshaus für 30 Millionen EUR bis Anfang 2016 zum Hotel umgebaut werden.

  • Bahnhofsplatz als Chefsache

    Die WZ veröffentlichte gestern abend einen Artikel, nach dem ein Kommunalpolitiker sich wundere, dass seine Konkurrenz die Rheinuferpromenade zum Wahlkampfthema mache und den Bahnhofsplatz mit dringenderem Bedarf nicht. Konkret wurden im Artikel die Verkaufsbuden angesprochen, zu den die angefragte DB auf die Stadt verwies. Das städtische Planungsdezernat wiederum erklärte, es wird am Konzept für den Platz gearbeitet - ein Termin wurde nicht genannt. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass der Bereich der Buden der Bahn gehöre und sich dem Einflussbereich der Stadt entziehe.


    Irgend wem muss doch die konkrete Fläche gehören, der die Verpachtung kappen kann? In einem Berliner Thread zum dortigen zentralen Breitscheidplatz wird über nichts so leidenschaftlich diskutiert wie über die hässlichen Buden dort - und die Medien berichten inzwischen über konkrete Termine des Verschwindens.


    Ein anderer Kommunalpolitiker hat vielleicht hier im Thread nachgelesen und verkündet den Sanierungsbedarf am Bertha-von-Suttner-Platz - der etwas runtergekommen tatsächlich ist, aber mE nur deswegen trist wirkt.

  • Richtig, wahre Worte. Die Rheinpromenade nördlich der OBK-Brücke ist nice-to-have, aber es kommen noch immer mehr Menschen mit dem Zug in die Stadt als mit dem Schiff. Dortmund und Duisburg arbeiten daran, aber Düsseldorf (ver-)plant wie immer.

  • Der BvS-Platz braucht ein großes Facelift – spätestens wenn man mit dem Quartier M ernst macht: "Brunnen" weg, Vordächer weg, Fassaden saniert, neuer Boden.


    Was die Rheinpromenade mit dem KA-Platz zu tun haben soll, muss man wohl nicht verstehen.


    Die Buden stehen auf DB-Grund und die Deutsche Bahn kassiert Pachten, während sie ihren eigenen Bahnhof verschandelt. Dementsprechend gibt es wenig Begeisterung für Umbaupläne. Die Pläne aus dem Wettbewerb 2006(?) mit Chipperfield als Sieger wurden aber v.a. von der Rheinbahn abgelehnt, die die höchsten funktionalen Anforderungen an den Platz stellt.


    Ich vermute es wird einen neuen Wettbewerb geben müssen.

  • Worringer Platz

    Unter #323 zitierte ich bereits einen RP-Artikel, der u.a. die umstrittene Imbiss-Erweiterung ansprach. Heute widmete die RP dem Thema sogar einen ganzen Artikel mit einem Foto (auch hier zeigt das achte Foto den Platz mit der Bude) - die Aufregung gibt es, weil im Rahmen der Ekiso-Planung der Ausbau gar nicht vorgesehen wurde. Die Stadtverwaltung erklärt, dass es rund um den Imbiss (der die soziale Kontrolle verbessern solle) genügend Raum für ausgestellte Kunst gebe.


    Grundsätzlich nichts gegen einen Pavillon in der Platzmitte, doch wesentlich mehr gestalterischer Fantasie könnte dieser zeigen. Jetzt steht dort eine Kompilation zweier simpler Buden, die ästhetisch am ehesten mit den Buden auf dem Bahnhofsvorplatz vergleichbar sind.
    Es sei denn, man arrangiert sich mit der eher öden Platzwirkung - dann ist es egal, was in der Mitte steht. Den Kulturpfad sollte man in diesem Fall auf einem anderen Weg führen.

  • HBf: Kinderlounge

    Kürzlich habe ich diese unlängst errichtete Kinderlounge (Spielecke) entdeckt:



    Schriftzüge als Dekor gehören zu den netteren Moden unserer Zeit. Es fällt übrigens auf, dass Einrichtungen für Kinder fröhlicher gestaltet werden als der Durchschnitt - so eine minimalistische Fassade könnte die unschuldigen Kids traumatisieren.

  • Ein Projekt ähnlich dem Quartier M könnte man - wie ich finde - auch gut vor dem Hauptbahnhof umsetzen: Die Immermann-Höfe sind ein Objekt, das auch dem Eigentümer keine große Freude mehr machen sollte. Der Standort ist ideal für ein bis zwei Hochhäuser mit einem Nutzungsmix aus Hotel, Büro und Wohnen. Der Grundriss sollte den Achsencharakter vom Hbf zur Immermannstr. und weiter zum Kö-Bogen unterstreichen (ein bisschen wie beim GAP15, dort Achse K21-Kö).


    Apropos Immermannstr: Wenn die Franziskaner ihr großes Gelände verlassen (sie übernehmen St. Mariae Empfängnis) und dort neu gebaut wird, sehe ich ein Hochhaus anstelle der bisherigen Kirche als sehr interessante Option an. Es passt alles: Verkehrsanbindung, sehr zentrale Lage in einem aufstrebenden Viertel und ausreichend Bauland (der Block geht bis zur Klosterstraße und es gehören große Gartenflächen (sic!) dazu).

  • Die Immermann-Höfe sind ein Objekt, das auch dem Eigentümer keine große Freude mehr machen sollte.


    Der Standort an für sich wäre sicherlich sehr gut für höhere Bebauung geeignet.
    Aber wie kommst du darauf, dass der Eigentümer so denkt?
    Laut RP http://www.rp-online.de/nrw/st…-verbessert-aid-1.2838499 ragen gerade die Immermann-Höfe als positives Beispiel heraus.
    Im April 2013 wurden laut Presseinformation http://www.german-acorn.de/rep…d/PM_20130418_ComCave.pdf erst weitere 809 m² an die COMCAVE.GROUP vermietet (insgesamt 3.032 m²).
    Von den 21.316 m² Gesamtfläche konnte ich bei Immoscout http://picture.immobilienscout…21672768-0.pdf?1044495434 an freien Flächen für Büros 2.779 m² und für Ladenflächen 127 m² finden.
    Bei Immonet http://www.immonet.de/angebot/13833182 allerdings 4.803 m².
    Also scheinen immerhin mehr als 3/4 der Gesamtfläche vermietet zu sein.
    Wahrlich kein Grund, dass der Eigentümer (German Acorn Real Estate GmbH mit Sitz in Köln / deutsche Gewerbeimmobilien‐Plattform der Fonds des US‐amerikanischen Investors Oaktree Capital Management) sich beschweren könnte.
    Ich sehe da in absehrbarer Zukunft leider keine Veränderung oder gar Verbesserung.


  • Laut RP http://www.rp-online.de/nrw/st…-verbessert-aid-1.2838499 ragen gerade die Immermann-Höfe als positives Beispiel heraus.



    Die ganze Lage am und um den Hauptbahnhof ist schwierig. Ich finde die Immermann Höfe auch verglichen mit den übrigen Gebäuden recht gut. Aus meiner Sicht wichtiger wäre ein neues (und gerne auch höheres) Gebäude auf der vom Hbf gesehen rechten Ecke Friedrich-Ebert-Str/Worringer Straße. Aber auch hier stellt sich die gleiche Problematik: Solange die Räume gut vermietet sind, kann und wird kein Eigentümer abreißen und neu bauen.


    Abgesehen davon ist eine Neuordnung und Neuplanung des gesamten Platzes erforderlich, insbesondere der Bahn- und Bushaltestelle, Taxihalte und Bereich vor dem Kino. Sollte man die Bahnhaltestelle auf zwei Mittelbahnsteige reduzieren (mit Überdachung), hat man eventuell daneben genug Platz für eine Bushaltestelle, auf der alle Linien halten können.


    Mal schauen, ob und wie der neue OB dieses Thema angehen wird und ob die Bahn mitzieht.

  • Der Standort ist ideal für ein bis zwei Hochhäuser mit einem Nutzungsmix aus Hotel, Büro und Wohnen. Der Grundriss sollte den Achsencharakter vom Hbf zur Immermannstr. und weiter zum Kö-Bogen unterstreichen (ein bisschen wie beim GAP15, dort Achse K21-Kö).


    Eine solche Bebauung kam mir auch schon öfters in den Sinn: Ein Eingangstor, das die Besucherströme über die Immermannstr. in die Innenstadt lenkt.

  • Entscheidend wäre bei einer Neubebauung, dass die Immermannstraße wieder als durchgehender Straßenraum bis zum Bahnhofsplatz geführt wird.


    Dafür ist neben der aktuellen Gebäudeform der Immermannhöfe auch das an sich schon scheußliche Postgebäude in Frage zu stellen.


    Zudem könnte ich mir Hochpunkte nicht nur an der Ecke zur Immermannstraße gut vorstellen - aber das alles ist ja derzeit nicht aktuell.

  • Ich finde rund um den Hbf hat sich so ein immenser Erneuerungsbedarf angestaut - man sollte über einen größeren Rahmenplan nachdenken, wie z.B. Manchesters "Piccadilly Regeneration Framework". Schade, dass deutsche Städte nicht die Entwicklungsdynamik aufweisen wie bspw. Englische. Gerade die von Nachkriegsbauten geprägten Innenstädte hätten diese Dynamik dringend nötig, denn sie sind in die Jahre gekommen.


    Und dass so stark frequentierte und zentrale Lagen wie der KAP/Hbf seit Jahrzehnten fast nur von Wurstbäckern und Ramschbüdchen gesucht werden, erschließt sich mir nicht. Hier haben wir ggü. vergleichbaren Städten und Lagen im Vereinigten Königreich ein enormes Aufholpotenzial (ergo eine Chance auf Jobs in Bau und Dienstleistung).



    Manchester Piccadilly Regeneration. Quelle: http://www.constructionenquire…s-grand-hs2-station-plan/

  • ^ Ich halte grundsätzlich nichts davon, Städte miteinander zu vergleichen, dafür sind sie zu unterschiedlich....
    Gerade der Vergleich mit Manchester ist überhaupt nicht realistisch.
    Der Bebauungsentwurf auf dem Foto ist zwar ganz hübsch und dort sicherlich auch ohne Probleme machbar - das liegt allerdings daran, dass man dort keine gewachsenen Strukturen vorfindet, siehe hier auf Googe Maps: https://www.google.de/maps/pla…1df4cf:0x2d9b76413fb4fd97, sondern fast nur alte Hallen, Brachflächen und Parkplätze.
    Da kann man natürlich leichter neu bauen als in Gebieten, wo praktisch alles bebaut und genutzt ist.

  • Tita Giese & Worringer Platz

    Die RP zeigte heute den neuen Entwurf von Tita Giese für den Worringer Platz, der aufgeräumt werden sollte. Auf dem Platz sollen nur acht Bäume verbleiben mit runden Bänken um diese, dazu Clematis und Bambus sowie leuchtende LED-Streifen. Geisel und die Immobilien- und Standortgemeinschaft sollen dem Artikel nach begeistert sein.


    Wenn der im Artikel erwähnte "Treffpunkt für die Trinker- und Drogenszene" bleibt, bezweifle ich, dass daraus plötzlich die Gute Stube wird - in diesem Fall ist die Gestaltung herzlich egal. Für eine neue dürfte die Stadt kein Geld haben, sonst gibt es täglich neue Artikel über finanzielle Probleme.

  • Wie soll man da begeistert sein, wie zB Geisel? Man sieht doch gar nichts ausser Märklin H0 Romantik...wie soll man sich bei der Visualisierung groß was vorstellen?