Einzelne Projekte Linien- Ecke Alte Schönhauser Straße

  • "ich vermute mal, dass der Entwurf von David Chipperfield stammt"


    ...dazu kann man nur sagen - falsch


    weder würde Chipperfield so eine grotenschlechte Visualisierung machen, noch derart ungelenke Proportionen mitmachen - hier hat der Investor einfach mal wieder die Geschosshöhe gedrückt um ein Geschoss mehr rauszuquetschen - und nur weil das derzeit von Chipperfield gerne eingesetzte Bogemotiv auftaucht und geschlämmter Klinker in Verbindung mit Werksteinbändern - wird aus billiger Investorenfassade noch keine Architektur

  • Was gibt es denn da zu meckern? Sieht doch nicht schlecht aus. Und die Stockwerkanzahl ist nun mal Standard bei Neubauten, keineswegs besonders profitsüchtig. Ich hatte da schon Schlimmes erwartet bei deinem Urteil.


    Möglicherweise sähe der Entwurf besser aus, wenn man im ersten OG ebenfalls eckige Fenster benutzen würde. Im jetzigen Entwurf ist es etwas monoton mit diesen durchgehenden Rundungen bis ins dritte OG. Da könnte ein kleiner Bruch etwas mehr Pepp hineinbringen.


    PS: Oder man macht nur die beiden Fenster über dem Mitteleingang eckig. Das wäre vielleicht eine gute Variation.

  • Na, einem 5 Geschosser in Berlin Profisucht durch erhöhte Geschosszahl zu unterstellen ist schon absurd. Die geht völlig in Ordnung. Wer Anderes will muss in der Bauordnung die Mindestbauhöhe von 2,50 Meter lichte Höhe ändern. In München muss nur 2,30 gebaut werden.


    Strukturieren könnte man die Fassade noch vielfältig. Auch täte dem Bau etwas mehr Dreidimensionalität gut, z. B. ein Risalit.

  • Man muss dazu sagen, dass der Bau nicht die übliche Traufhöhe von 22 m erreicht. Deswegen sind 6 Vollgeschosse bei der Höhe schon was anderes als sonst...

  • 1. Der Bau hat 5 Vollgeschosse plus Staffel, keine 6.


    2. 22 Meter sind die Traufhöhe der Friedrichstadt, nicht die allgemein zulässige Traufe in Berlin. Hier geht es um das Einfügen in das Umfeld nach § 34 BauGB.

  • @ Echter Berliner (#242): Wenn ich es richtig sehe, nimmt die Wölbung mit jedem Stockwerk ab (also keine durchgehenden Rundungen bis zum 3. OG) und endet konsequent mit eckigen Fenstern. Dieses recht feine Detail könnte doch für Chipperfield sprechen, auch wenn ich selbst zunächst einen Chipperfield-Epigonen vermutet hatte.

  • 1. Der Bau hat 5 Vollgeschosse plus Staffel, keine 6.


    2. 22 Meter sind die Traufhöhe der Friedrichstadt, nicht die allgemein zulässige Traufe in Berlin. Hier geht es um das Einfügen in das Umfeld nach § 34 BauGB.


    Die meisten Bauten in Berlin und damit meine ich vorallem alles innerhalb des S-Bahnringes, sind in etwa im Bereich von 22 m und damit der Traufhöhe.Wo auch immer die gelten mag, bezweifel ich doch stark, dass sie "NUR" in der Friedrichstadt gilt.


    Außerdem nimmt die Klugscheißerei garnicht Bezug auf die Aussagen, die gemacht wurden. Wenn anstatt vier Geschosse (Altbau), fünf (Neubau) gebaut werden, das ist qualitativ ein Unterschied als wenn anstatt fünf eben sechs eingebaut werden, wie es in Gegenden der Fall ist, wo die Bebauung etwa 22 m hoch ist.
    Also 5/4 > 6/5. Diese Mathematik sollte verständlich sein. Steht leider nicht iwo in der § 34 BauGB.


    Abgesehen davon gefällt mir der geplante Neubau eigentlich sehr gut. Ob der jetzt von Chipperfield oder sonst wen ist, ist doch reine Spekulation...

  • @ Echter Berliner (#242): Wenn ich es richtig sehe, nimmt die Wölbung mit jedem Stockwerk ab (also keine durchgehenden Rundungen bis zum 3. OG) und endet konsequent mit eckigen Fenstern.


    Ich bin ja deppert. Du hast recht. Jetzt fällt es mir auch auf. So gesehen ist die Variation der Fassade dann okay. :)


    Zu den Stockwerken: Gilt die Traufhöhe für die Dachrinne oder die Spitze des Daches? Okay, der Einwand mit dem Gequetsche ist insofern berechtigt, als da kleinere Altbauten mit einem Geschoß weniger stehen. Das habe ich anfangs nicht gesehen. Ich bin von Standardaltbauten ausgegangen. Schlimm finde ich es trotzdem nicht.


    Der Effekt des Quetschens ist ja letztlich bei allen Neubauten vorhanden, einzig bei einem Projekt in Schöneberg war ich richtig erstaunt, als man die Altbaudeckenhöhen verwendete und der historisierende Neubau wie ein Altbau rüberkam.


    Man muß mit diesem Quetscheffekt leben. Und wie ich woanders schon schrieb, finde ich es gerade toll, historisierende Neubauten eben als Schöpfungen unserer Zeit zu erkennen. Sie machen das Stadtbild spannender und erzählen eben auch eine Geschichte über unsere Zeit, über den Wandel des Architekturverständnisses. Sie sind Ausdruck einer neuen Epoche.


    Gerade Altbauimitationen wären ein bißchen langweilig und würden auf mich eher wie Täuschungen und Kopien wirken, weniger authentisch. Ab und zu ist das okay, aber es sollte eher die Ausnahme bleiben.

  • Warum so aggressiv, Knochenjochen. Die 22 Meter Traufhöhe (nicht Firsthöhe) steht m. W. nur ein einigen B-Plänen, so als erstes in denen der Friedrichstadt. Durch den Ex-Senatsbaudirektor Stimmann ist die Zahl populär geworden, der dies als Masstab für das neue Berlin propagierte.


    In unserem Fall geht es fast immer um das Schliessen von Baulücken nach § 34 BauG, der sagt dass es sich um ein Einfügen (nach Art und Maß der Bebauung) handeln muss. Hierbei spielen die Geschosse regelmäßig keine Rolle sondern ausschließlich der mit dem Auge wahrnehmbare Baukörper in Metern über Geländehöhe (deshalb zählen da auch Tiefgaragen nicht mit hinein). Das Ausschließen der Geschossigkeit mag ästhetisch unbefriedigend sein, ist aber so Gesetz - ich hab's nicht erfunden.


    Als letzten Teilsatz des § 34 BauGB steht im übrigen die Vinkulierung, dass "das Ortsbild nicht beeinträchtigt werden" darf. Ein leider viel zu selten zitierter Teilaspekt.


    Knochenjochen, du würdest dich in der Beurteilung der Neubauten leichter tun, wenn Du die Rechtlage nicht als "Klugscheisserei" abtätest sondern versuchtest die Ursachen der architektonischen Missbildungen vielgestaltiger Art zu durchdringen.

  • Ja ist das hier ein "Architektur"-Forum oder ein "Neubau"-Forum oder "Investoren"-Forum - daher sollte es doch um mehr als Rendite gehen - obwohl ich nicht denke das es ein schlechteres Geschäft wäre ein Geschoss weniger zu bauen - in der Lage !!


    so würde das dann aussehen
    http://imageshack.com/a/img540/5616/uRG4mm.jpg
    mit lichten Raumhöhen um die 3,1m statt 2,5m
    und wir sind ja hier nicht in München .-) selbst da baut keiner mehr 2,3m oder 2,5m - im hier und jetzt ist 2,8m eher der Standard und Höhen ab 3,0m sind auch des öfteren anzutreffen ....und der Laden hätte eine ordentliche Höhe und die Bezugslinien zu den Nachbarn stimmen jetzt auch
    und jetzt sage mir einer das wäre für die Strasse nicht besser - zumal wenn man diese kennt oder die Visu die Nachbarhäuser aus besagten Gründen lieber nicht zeigt
    ...vielleicht ist es ja sogar ein Denkanstoß für den Investor

  • Sanierung Münzstraße 21/23, Ecke Alte Schönhauser Straße

    Das Haus in der Münzstraße 21/23 erstrahlt nach Kernsanierung in neuem Glanz.


    Die Schließung der ältesten Kneipe der Stadt "Alt Berlin" machte ja letztes Jahr diverse Schlagzeilen und wurde heftig kritisiert. Im EG und im 1. Stock sind statt dessen, die für die Gegend üblichen Mode Läden eingezogen.


    Durch die Fenster sind in der ersten Etage teilweise noch einige schön erhaltene Details wie Stuckdecken zu sehen. Das EG ist in einigen Läden allerdings sehr trashig ausgefallen und m.E. dem Bau nicht würdig. Hier hätte ich mir ein etwas angepassteres Innendesign gewünscht, wie z.B. im 14Oz. am Ku'damm im sanierten Cumberland Haus.



    Schön geworden sind vor Allem die 2 Höfe. Es gibt auch dort ein paar Mode Geschäfte und ein nettes Kaffee. Drei Einheiten stehen noch leer und ich hoffe es kommt noch die ein oder andere gastronomische Einrichtung mit Aussenbestuhlung hinzu, da der Ort zum Verweilen einlädt.


    Demnächst wird es im grossen Hof wohl ein Wasserspiel geben in der Grünanlage.




    Das Dach ist Gott sei Dank unverändert geblieben.


    Blick vom 2. Hof Richtung Münzstraße

  • Die Bauarbeiten an einer der letzten großen Baulücken im Scheunenviertel, jene, die sich zwischen der Alten Schönhauser Str. 5 und der Rückertstraße erstreckt, haben nun angefangen. Bohrgerät und Bagger sind bereits vor Ort. (Batō hat auf #239 eine Visu gepostet, die die geplante Fassade an der Alten Schönhauser zeigt.)

  • Alte Schönhauser Allee 5

    Die Bauarbeiten an einer der letzten großen Baulücken im Scheunenviertel, jene, die sich zwischen der Alten Schönhauser Str. 5 und der Rückertstraße erstreckt, haben nun angefangen. (Batō hat auf #239 eine Visu gepostet, die die geplante Fassade an der Alten Schönhauser zeigt.)


    Hier das passende Foto von gestern dazu. ElleDeBE scheint den gleichen Weg zu haben, wie ich...;)

  • Alte Schönhauser Straße 5

    Inszwischen geht es hier rasch voran. Ganz schön großes Projekt. Architekt: nps tschoban




    ...-und so soll es mal aussehen (Ausschnitt aus Bauschild: