Markkleeberg: Bau- und Sanierungsprojekte

  • Gut Großstädteln - Teil 2


    Auch kein leichtes Unterfangen ist sicherlich die seit 2013 fortlaufende Sanierung des Herrenhauses aus dem 17. Jahrhundert:
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    Das Eingangsportal wird auf das Jahr 1680 datiert:

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    Auffällig ist auch der Bruch im Baustil - auf der Gartenseite hat das Schloss einen dreiachsigen, historisierenden Vorbau, welcher 1870 hinzugefügt wurde:

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    aivmgtkw.jpg Bilder: meine, gemeinfrei

  • Weinteichsenke, Schutz abgelehnt

    Der Antrag des Ökolöwen von 2017 zur Unterschutzstellung der Markkleeberger Weinteichsenke als Landschaftsschutzgebiet wurde vom Landratsamt Leipzig-Land abgelehnt. https://www.lvz.de/Region/Mark…-Behoerde-lehnt-Schutz-ab

    Die Stadt Markkleeberg hat ja dort Bebauungsabsichten, gemäß Leitbild der Stadt von der Rilkestraße ausgehend. Auch vom Straßenbau hat man sich ja nicht eindeutig verabschiedet. Ein weiteres Stück wertvoller Heimat wird wohl bald verschwinden.

    Übrigens: Der kleinere Leipziger Teil der Weinteichsenke ist schon lange Landschaftsschutzgebiet.

  • Rückbau Gewerbegebiet Wachau beschlossen

    Zitat aus der Markkleeberger Allgemeinen Zeitung (MAZ) vom 1.4.2021:

    "Die Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass sich die Stadt Markkleeberg für den Mumbai Green City Award, der im nächsten Jahr vergeben wird, als Stadt mit dem geringsten Flächenverbrauch bewerben will. Ab Mai soll deshalb das Gewerbegebiet Wachau komplett rückgebaut und statt dessen eine Streuobstwiese angelegt werden. Die Unterschutzstellung der benachbarten Weinteichsenke liegt beim Landratsamt Leipzig-Land für heute zur Unterschrift vor."

  • Rückbau Gewerbegebiet Wachau beschlossen

    Zitat aus der Markkleeberger Allgemeinen Zeitung (MAZ) vom 1.4.2021:

    "Die Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass sich die Stadt Markkleeberg für den Mumbai Green City Award, der im nächsten Jahr vergeben wird, als Stadt mit dem geringsten Flächenverbrauch bewerben will. Ab Mai soll deshalb das Gewerbegebiet Wachau komplett rückgebaut und statt dessen eine Streuobstwiese angelegt werden. Die Unterschutzstellung der benachbarten Weinteichsenke liegt beim Landratsamt Leipzig-Land für heute zur Unterschrift vor."

    Bevor diese Meldung vom 1. April 2021 verschwindet.....

  • Sonnesiedlung 1a


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    wbg location


    Etwas mehr grau für die Sonnesiedlung in Markleeberg City:

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    Dafür können die Senioren aus den 81 barrierefreien Wohnungen heraus in eine bunt angepinselte Plattensiedlung kucken, und mit dem Kees‘schen Park um die Ecke ist die location ja auch gar nicht mal so übel.

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    pics by 555Farang

  • Man kann vom Stil und der absurd italienisierten Namen, oder dem gezielt gesuchten Publikum für solche Wohnungen und Häuser halten was man will. Aber es hat mittlerweile wesentlich mehr Struktur als die durcheinander gewürfelten Vor-Ort Bauten der 2000er Jahre. Die des Öfteren an ein Kuriositätenkabinett erinnern. Das vor allem am Cospudener See, der als der erste eröffnet wurde.


    Vor allem profitiert in der Gestalt Zöbigker davon. Dass nun kein unteres Preissegment wird an den Seen, war ja von Anfang an klar.

  • Volle Zustimmung. Beide Projekte (Sonnesiedlung, Il Palazzino) stehen für mich für eine dichtere Bebauung im Bereich Zöbigker. Was durchaus kontrovers bei den Anwohnern ist, wenn man sich nur mal die Pläne für das „Quartier Cospuden“ auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Thiem ansieht. Da meckern jetzt natürlich die Privilegierten, die ihre öden Vorort-Einfamilienhäuser incl. Auffahrt mit SUV bis an den See heran bauen durften, und jetzt bitteschön keinen Neuzuzug haben wollen, und schon gar nicht, wenn das mit dichterer Bebauung einhergeht. Dabei hätte aus meiner Sicht gerade etwas dichtere Bebauung in Hafennähe mehr Flair und Attraktivität verliehen. Man stelle sich nur vor, am Hafen wäre ein kleiner Marktplatz entstanden mit umgebender 2-3-geschossiger Bebauung mit Läden, Restaurants und Wohnungen. Mal abgesehen davon, dass dann deutlich mehr Menschen dort hätten wohnen und den See genießen könnten, als nur einige wenige Anwohner in einer Einfamilienhaussiedlung.

  • ^ das hatte immer einen gelinde gesagt, merkwürdigen Charakter. Der Werdegang vom Autohändler zum Verkäufer von "Antiken Plastiken" .....



    ^^ für mich auch etwas schwer verständlich die Ablehnung. Aspekte des "Dorfgefühls" sind für mich dort schwer nachzuvollziehen, da es bisher eher den besagten Vor-Ort Charakter hat. Einfamilienhäuser bzw. Siedlungen erfüllen nicht automatisch eine dörfliche Struktur. Obwohl sich hier tatsächlich alte Bauernhäuser mit neueren aus der letzten Jahrhundertwende sowie Reihenhaussiedlungen aus der DDR-Zeit mit den besagten post-2000er Jahre mischen. Auch alter Baumbestand ist gegeben.


    Aber es gibt kein Zentrum mit öffentlichen Aufenthaltsflächen mehr. Und das hätte man eben mit einem zumindest einer städtebaulichen Gesamtplanung machen können. Nun gibt es eben kleinteilige Bebauung, bei dem der Charakter selbst und von der Investition definiert wird.


    Die Beziehung zwischen Wohnviertel und dem See halte ich sogar für recht misslungen. Der deplatzierte Riegel mit Mehrgeschossern am Rand zum Wasser. Das Gutshaus, welchem die direkt auf Landzunge am Hafen gehende Sichtachse erstickt wurde. Der völlig undefinierte und unbefestigte Vorplatz am Hafen, welchem durch die beiden Guesthouse-Querriegel sogar der Zusammenhang zur Hafenmole genommen wurde. Keine Ahnung was daran jemals eine Planung war bzw. ob hier jemals eine gegeben hat.


    Eine Gesamtplanung mit Dorfstraßen und ggfs. Dorfzentrum mit Hafenanlage, sieht anders aus!

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Brücke „Feuriger Hengst“


    [...] Kleineres Projekt zwischen agra-Park und Schloss Markleeberg:


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    [...]


    8 Monate später ist die Brücke über die Kleine Pleiße fertig:


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    Der Neubau ist eines von 2 Projekten der Bergbaufolgegesellschaft LMBV...


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    ...und dient dazu, Abflussbehinderungen durch Sedimentablagerungen zu beseitigen, und damit den Abfluss von Überschusswasser aus dem Markkleeberger See zu gewährleisten. Damit soll eine potentielle Anhebung des Wasserstandes im See und den umgebenden Auenbereichen vermieden werden.


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    pics by 555Farang maps

  • Bauboom und Flächenfraß

    Markkleeberg hat in den letzten Monaten gleich drei Projekte angestemmt, die wieder einmal Naturräume in Bauland umwandeln. Bereits jetzt gehört Markkleeberg zu den Kommunen mit den höchsten Flächenversiegelungsraten.

    1. Abholzung eines kleinen Wäldchens an der Seenallee Ecke Hauptstraße für ein Gewerbegebiet: Webseite der Stadt Markkleeberg.

    2. neues Wohngebiet Crostewitzer Straße in Wachau; die Planung erhält schon die Option der künftigen Erweiterung: LVZ online. Bedenkt man die ebenfalls geplante Erweiterung des Freizeitparks Auenhain Richtung Norden, bleibt die Frage, wieviele Jahre uns die Felder oberhalb des Markkleeberger Sees noch erhalten bleiben werden.

    3. Östliche Erweiterung des Gewerbegebietes Wachau: Markkleeberger Stadtnachrichten, 17.3.21,S.4

    4. Weinteichsenke? (Ruhe vor dem Sturm?)

  • ^ Wir können natürlich von einem Flächenfraß durch die Einwohnerentwicklung im Leipziger Umland sprechen. Was bei Steigerung der Attraktivität durch die Seen und Landschaft generell nicht verwundern sollte. Nun kommt die klassische Entwicklung der wachsenden Stadt ins Umland dazu.


    Aber dennoch wäre ich vorsichtig mit so manchen Aussagen. Ein Gülle getränkter und sehr großer (vor allem in Ostdeutschland) Acker ist sehr weit weg von einer Definition als Naturraum. Eher das Gegenteil ist hier der Fall.


    Deswegen muss man hier noch einmal anders in der Bewertung ansetzten. Also wie kann man solche Wohngebiete so gestalten, dass trotz Bebauung sogar eine Aufwertung der Flora und Fauna passieren kann? Und da geht es konkret um freie Teilstücke und Achsen mit zB Naturwiesen und Streuobstwiesen oder semi-bewirtschaftete Freiflächen als Park-Naturzonen im Übergang zu den Seeflächen.


    Etwas ab vom Thema aber eine grundlegende Diskussion um die Veränderung der Raumgestaltung der landwirtschaftlich sehr intensiv genutzten Leipziger Tieflandsbucht ist absolut notwendig. Dazu gehört sicher auch die Diskussion um die zukünftige Ausbreitung der Wohn- und Gewerbegebiete ins Umland. Aber auch die Verringerung der zu großen Ackerflächen hin zu naturnahen Szenarien der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung muss eine Rolle dabei spielen.

  • Die von Hedges dargelegten "Naturwiesen und Streuobswiesen" als "Übergang zu den Seeflächen" und "naturnahen Szenarien der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung" sind leider nur allzuschöne Fantasie. Solche wichtigen Fragestellungen treffen insbesondere auf die oben zitierten Bauprojekte nicht zu. Zum Thema "Vorsicht mit so manchen Aussagen":

    Der Wert als Naturraum bei #1 ist in einem Gutachten bestätigt worden. Man befürchtet "Auswirkungen auf die nachgewiesene Zauneidechse und auf nachgewiesene Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung" (zit. aus: Zentrales Landesbüro Bauleitplanung). Bezüglich #4 siehe Ökolöwe e.V. Hinsichtlich der übrigen Gülle-getränkten Ackerflächen (#2,3,4) sei anzumerken: Man kann sie auch ökologisch bewirtschaften! Und: Es geht hier vorranging um Landschaftsschutz (=LSG, nicht zu verwechseln mit einem Naturschutzgebiet!), d.h. die Schönheit der Landschaft, nebenbei auch um Stadtklima, Wasserhaushalt... Der Landschaftsschutz ist sogar im Sächsischen Naturschutzgesetz verankert, siehe §22 Sächisches Naturschutzgesetz (pdf). Doch statt wie gegenüber in Leipzig #4 als LSG auszuweisen, wehrt sich die Stadt Markkleeberg dagegen mit Händen und Füßen...

  • Die von Hedges dargelegten "Naturwiesen und Streuobswiesen" als "Übergang zu den Seeflächen" und "naturnahen Szenarien der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung" sind leider nur allzuschöne Fantasie. Solche wichtigen Fragestellungen treffen insbesondere auf die oben zitierten Bauprojekte nicht zu. Zum Thema "Vorsicht mit so manchen Aussagen":

    Der Wert als Naturraum bei #1 ist in einem Gutachten bestätigt worden. Man befürchtet "Auswirkungen auf die nachgewiesene Zauneidechse und auf nachgewiesene Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung" (zit. aus: Zentrales Landesbüro Bauleitplanung). Bezüglich #4 siehe Ökolöwe e.V. Hinsichtlich der übrigen Gülle-getränkten Ackerflächen (#2,3,4) sei anzumerken: Man kann sie auch ökologisch bewirtschaften! Und: Es geht hier vorranging um Landschaftsschutz (=LSG, nicht zu verwechseln mit einem Naturschutzgebiet!), d.h. die Schönheit der Landschaft, nebenbei auch um Stadtklima, Wasserhaushalt... Der Landschaftsschutz ist sogar im Sächsischen Naturschutzgesetz verankert, siehe §22 Sächisches Naturschutzgesetz (pdf). Doch statt wie gegenüber in Leipzig #4 als LSG auszuweisen, wehrt sich die Stadt Markkleeberg dagegen mit Händen und Füßen...

    Also mir ging es nicht um die Weinteichsenke sondern explizit um das Bauvorhaben an der Crostewitzer Straße. Das habe ich nicht ganz deutlich formuliert. Ersteres sehe ich ja genau so. Beim letzteren würde mich eine Einordnung als Naturraum doch sehr wundern. Meine Kritik geht ja genau auf diese übergroßen Felder hin, welche eher einen geringen bis kaum nennbaren natürlichen Messwert aufweisen. Wie gesagt, eigentlich trifft hier eher das Gegenteil zu.


    Was den Landschaftsschutz betrifft ist die Problematik sicher wieder komplexer. Und eine Wald-Wiesen-Feld Landschaft prägt ja auch das Bild der Leipziger Tieflandsbucht. Aber hier stellt sich mir die Frage, warum ein so extrem veränderter Raum - Braunkohlebergbau, industriell genutzte Landwirtschaft, extreme Eingriffe in die Kulturlandschaft durch Flußlauf-Veränderungen und Zerstörung von Dörfern und Klein-Schlossanlagen - dann nicht auch neu gedacht werden kann bzw. sogar muss.

  • Gewerbe Center Seenallee


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    Nachverdichtung an der Ecke zur Hauptstraße: hier läuft das Genehmigungsverfahren für den Bau von 5 Gebäuden für Büros und Hotelnutzung:


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    neg maps