Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Pergola

    Grausig, viel zu hoch, viel zu dominant! Man hat tatsächlich das Gefühl, der (glücklicherweise) verschwundene Schirn-Tisch soll in anderer Form wieder zum Leben erweckt werden! Das Ganze wirkt so gewollt, so verkrampft, so belehrend: "Seht her, das ist der Krönungsweg", auf dass es auch noch der letzte Depp kapiert...


    Eine Mauer und oben ein Geländer ist doch naheliegend. Mit ein bisschen gutem Willen kann man beides sehr ansprechend gestalten.

  • Planung Fassadenfarben

    Offensichtlich plant man gerade etwas konkreter die Fassadenfarben für die neue Altstadt - am Bundesrechnungshof wurden heute "Tafeln" mit verschiedenen Farben, beschriftet mit den jeweiligen Hausnummern / Hausnamen, aufgebaut und begutachtet.


    Zeit- und ausstattungsbedingt nur ein Schnell-und-dreckig-Telefonfoto:



    Alle Bildrechte liegen bei mir.

  • Die FAZ hat ein Foto einer Zusammenstellung der bislang favorisierten Farben online. Mit der Farbgebung wurde ein Professor aus Hildesheim beauftragt, heißt es im zugehörigen Artikel.


    Das mit der Pergola scheint doch ernster gemeint zu sein als es vorgestern in dem FNP-Artikel klang. Warum eine befahrbare Rampe hoch zur Schirn-Rotunde, gewissermaßen der Quell des Übels, nun auf einmal als unverzichtbar gilt, das erschließt sich mir nicht. Eine gute Lösung schien die ursprünglich geplante Freitreppe zu sein. Lässt sich eine solche (aus Platzgründen) nicht in mit einer ausreichend breiten Rampe kombinieren?

  • Schöppenbrunnen

    Neben dem Stoltzebrunnen wird wohl auch der Schöppenbrunnen auf das neue in die neue Altstadt verlegt, allerdings ohne Wasseranschluss. Momentan fristet er sein Dasein im Innenhof eines 50iger Jahrebaus südlich hinter dem Römerhöfchen. Vor dem Krieg stand er auf dem Krautmarkt.


    Im PARLIS findet sich dazu diese Karte, in grün die möglichen Brunnenstandorte


    Link zum ganzen Eintrag in PARLIS:
    http://www.stvv.frankfurt.de/P…K_NAME=%27NR_1008_2014%27


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    Mod: Dazu bereits Beitrag #506, dort gibt es auch ein Foto des Brunnens.

  • Das sind sehr gute Nachrichten! Ich bin kürzlich an diesem Brunnen vorbei marschiert und dachte mir noch, wie verloren doch dieses gute Stück da mitten im Nichts steht, fernab jedes Touristen, vollkommen unbeachtet.

  • Update Entwürfe (Teil1)

    Heute war ich auf dem Parkplatz des alten Bundesrechnungshofs um mir die Fassadenfarben anzusehen. Noch viel interessanter fand ich allerdings, dass die Neubauten größtenteils nochmals überarbeitet worden sind - und die Brandmauer kommt!


    Ich habe Handyfotos der aushängenden Grafiken gemacht. Aber seht selbst:


    Braubachstraße


    Hinter dem Lämmchen


    Neugasse


    Rebstockhof


    alle Bilder: DomRömer GmbH

  • Vielen Dank! Erster Eindruck:


    Das Neue stürzt und altes
    Leben blüht aus Ruinen


    Großartig, was an den Zwerchgiebel des Glauburger Hofs geschrieben werden soll. Der Schreibfehler ("stürtzt") darf aber gerne noch verschwinden.

  • Vielleicht eine altdeutsche Schreibweise?


    Hab' ich anfangs auch gedacht, aber wenn du dieses Zitat aus einem Gedicht Schillers (übrigens mit einer Auslassung ... "es ändert sich die Zeit") mal googlest, dann wirst du tatsächlich feststellen, dass hier ein Schreibfehler vorliegt.


    zB hier (2. Zitat)

  • Ich weiß nicht ob ich es übersehen habe, aber weiß jemand was mit dem Neubau hinter der Goldenen Waage passiert ist. Ich empfand ihn als schwächsten aller Neuschöpfungen, weil er gar nicht mit der Goldenen Waage zu harmonieren mochte. wurde dieser nochmal grundlegend umgeplant oder bleibt es bei der nackten roten Fassade?

  • Zur Schreibweise:


    Auf Wörterbuchnetz (Sammlung verschiedener historischer deutscher Schriften) wird unter "stürzen" eine große Vielzahl von Zitaten wiedergegeben. Sehr viele davon mit der Schreibweise "stürtzt" in allen möglichen Formen und Bedeutungen. Also ist es durchaus nicht unmöglich dass diese Schreibweise hier gewollt ist.


    Wörterbuchnetz
    (Ins Suchfeld oben links eventuell "stürzen" eingeben und nun mit Strg+F nach "stürtzt" suchen)

  • Es ist doch so einfach, auf Wikisource findet sich der Scan der deutschen Erstausgabe von Wilhelm Tell aus dem Jahre 1804, woraus das Zitat stammt. „Stürtzt“ mag bestenfalls im früheren 18. Jahrhundert genauso wie die Schreibweise „Franckfurth am Mayn“ (bswp. Lersner-Chronik 1706/34) noch Verwendung gefunden haben...


    Zu den Entwürfen: viel überraschend neues gibt es nicht, bis auf Markt 32, vor allem aber weiterhin Markt 30 kann man mit allem doch recht warm werden. Vereinzelt zugelassene Ausflüge in die Post-Postmoderne werden in ein paar Jahren allerdings zumindest genauso langweilig sein wie in der Saalgasse.


    Beim unsäglichen Markt 7 fehlt das Bild, es ist aber auf dem von Markt 9 östlich (= links) angeschnitten, es scheint im Gegensatz zu Markt 30 gegenüber der bisherigen Planung soweit erkennbar wenigstens deutlich verändert worden zu sein. Dennoch, welchen Sinn hier weiterhin bodentiefe Fenster als klarer Verstoß gegen die Gestaltungssatzung erfüllen sollen denn die benachbarte „Hauptreko“ Goldene Waage zu entwerten erschließt sich mir nicht.

  • Dass Ihre euch auf das "Stürtzt" stürzt und die Vertauschung von Altem und Neuem nicht bemerkt oder gar gut heißt bestür(t)zt mich.

  • Wie wird es erst dem Passanten ergehen, der daran vorbei läuft.


    MMMh...rieche ich hier etwa schon wieder eine ideologische Debatte? ;)

  • [...] die Vertauschung von Altem und Neuem [...]


    Die dürfte aber durchaus gewollt sein und ist auch nicht mehr ganz neu: In der NZZ vom 16. Febr. 1925 fand sich der Satz

    Das Neue stürzt, und altes Leben blüht aus den Ruinen.

    in einer Theaterkritik.

  • Noch viel interessanter fand ich allerdings, dass die Neubauten größtenteils nochmals überarbeitet worden sind - und die Brandmauer kommt!


    So bedauerlich die Entscheidung für die Brandmauer bei Braubachstr. 21 ja ist, immerhin wird das Gebäude nun offenbar historisch richtig auch in Sichtfachwerk ausgeführt.

  • Nachbauten

    Es scheint so, als ob bei der Rekonstruktion der Nachbauten nicht mehr Bezug auf den Stand vor der Zerstörung 1944 genommen wird, sondern nun für alle Rekos der „Stichtag: 1900“ „als Vorgabe der Überlieferung“ gilt - und zwar nicht alleine bei der Fassadenfarbe (wie von mir bisher so angenommen) sondern auch bei der -gestaltung.


    Dafür spricht neben der (schon durchdiskutierten) Braubachstr. 21 auch die nun kommende barocke Fassade der Grünen Linde (Markt 13), die in der Dreysse-Studie nur noch auf dem Foto von 1860 existiert. Spätere Bilder zeigen sie nur noch entstuckt. Auch auf den grünen Ladenvorbau verzichtet man wohl:



    Auch das große Giebelfenster im Neuen Roten Haus (Markt 15) ist nicht mehr vorgesehen – es werden zwei Rundbogenfensterchen. "Neu" ist auch die Konsole im 1. OG und der veränderte Giebelanbau rechts:



    alle Bilder: DomRömer GmbH

    3 Mal editiert, zuletzt von Chris76 () aus folgendem Grund: Bilder vergrößert

  • Das Frankfurter Büro Schneider+Schumacher wurde 2012 von der DomRömer GmbH nach erfolgter Masterplanung als Projektarchitekt mit der Koordinierung der Gesamtplanung beauftragt. Auf ihrer Website zeigen die Architekten nun einige Planungsunterlagen, neben Grundrissen auch vier Gesamtansichten der Fassaden auf anscheinend neustem Stand, die wir, meine ich, so noch nicht hatten. Alle Grafiken lassen sich durch Anklicken vergrößern.


    Zunächst die Braubachstraße; die Brandwand der Nummer 21 überraschenderweise nicht grau, wie es zunächst hieß, und auch nicht ockerfarben wie vor dem Ex-Bundesrechnungshof ausgestellt, sondern offenbar nun als Ziegel-Sichtmauerwerk:



    Hinter dem Lämmchen und Hühnermarkt Nord:



    Markt Nord und ...



    ... Markt Süd:



    Grafiken: DomRömer GmbH / Entwurfsverfasser / Schneider+Schumacher