FÜRST Berlin (ehem. Kudamm Karree) - Umbau/Neubau [in Bau]

  • Im RBB hiess es gestern, die Spielbank Berlin zieht vom Potsdamer Platz in das neue Kudamm Karree herüber. Ein Termin wurde zwar nicht genannt aber wenn die mit diesem Plan an die Öffentlichkeit gehen, müssten für das Projekt doch bald Fakten geschaffen werden???

  • Ich mein mich zu erinnern, dass zumindest ein Jahr genannt wurde. Unzwar 2020 wenn ich mich recht erinnere. Zumindest bleiben sie noch so lange am Potsdamer Platz bis das neue Kudamm Karree feddisch ist. Und da ist ja auch noch nicht das letzte Wort gesprochen worden oder?

  • Einigung bezüglich der Bühnen

    Es soll eine Bühne im Untergeschoss geben, ein Neubau, bei dem der Bühnenbetreiber Woelfer in der Gestaltung frei entscheiden könne. Die erwürdigen Innenräume der jetztigen zwei Bühnen müssen weichen, es wird dann nur noch eine Spielstätte geben und der Eingang wird im Innenhof liegen, eine 7 m breite Treppe dann hinab führen.
    Q: RBB

  • Den Kompromiss zahlt der Steuerzahler. Es ist meines Erachtens schon ziemlich verwegen diese seichte Unterhaltung mit jährlich Euro 800.000 zu subventionieren, also eine Verdreifachung des gegenwärtigen Status.
    Ich persönlich finde das absurd und eine absolute Verschwendung von Steuergeldern.

  • Ich finde das genau richtig - wir können in einer Hauptstadt nicht alle kulturellen Maßnahmen ausschließlich unter Wirtschaftlichkeitsaspekten sehen.
    Da mahne ich zur großen Vorsicht - denn irgendwann wunderst Du dich warum man da wo früher Menschen getanzt haben, Musik gelernt und genossen haben nur noch "Mails" stehen.
    Das folgt ungefähr - wenn auch etwas überspitzt - deiner Logik.

  • Da gebe ich dir recht.
    Allerdings kann man für 800 000 Euro eine Unzahl von Kleinbühnen, Off Theater , Tanzakademien, freie Künstler usw usw unterstützen, die wesentlich mehr zur künstlerischen Vielfalt und Entwicklung und Anziehungskraft dieser Stadt beitragen als diese dröge kunstfreie Kudammbühne für über 60 Jährige.
    Diese hat sicherlich auch ihre Berechtigung, aber so etwas ist einfach nicht subventionswürdig, darum geht es mir.
    Mit welchen Argument kann man die Kudammbühne unterstützen, aber das Musicaltheater am Potsdamer Platz schliessen?
    Da wird mit zweierlei Mass gemessen.


    Wenn es dein Argument ist, alles zu unterstützen damit Malls und Geschäfte verhindert werden, bzw. Kultur und urbanes Leben in die Bude kommt, muss man Milliarden ausgeben, dann müsste man jedem Kinobetreiben mit zwei Euro pro Besucher unterstützen, usw usw. So funktioniert Marktwirtschaft nun mal nicht.


    Gefördert sollte nur das werden, was auch förderungswürdig ist, und das ist eine Kudammbühne nun mal nicht, nach meinem Verständnis.

  • ^ Meine Sache sind die Kudamm-Bühnen auch nicht, ich halte es hier aber mit dem Motto "Leben und leben lassen": Ich gehe selbst gerne in hochsubventionierte Symphonie-Konzerte und schaue mir geförderte Sparten-Filme im Kino an. Mit welchem Recht sollte ich mich gegen Kulturförderung stellen, sobald diese ein Genre betrifft, das mir nicht gefällt? Ich gebe Dir recht, dass es Unterschiede zwischen Boulevard-Klamotte und Hochkultur gibt, aber die Versuche, das eine vom anderen abzugrenzen, enden schnell in Snobismus und Haarspalterei.


    Beim konkreten Fall kommt dazu, dass die Kudamm-Bühnen eine Institution des alten West-Berlins sind, deren Schließung ganz andere Gefühle freisetzt als das Ende des Musicaltheaters am Potsdamer Platz, das kaum Tradition hat und immer ein Ufo geblieben ist. Und ein Sturm der Entrüstung á la "Eiskalt: Ossi-Senator lässt legendäres Westberliner Boulevardtheater verrecken" wäre so ziemlich das Letzte, was sich Klaus Lederer nach der Holm-Krise wünschen könnte. Umgekehrt wäre auch ein Erhalt des status quo für R2G ein Desaster gewesen. Das hätte nämlich Schlagzeilen wie "Alt-Sozialisten setzen sich durch – Senat vergrault Großinvestor aus der City West" heraufbeschworen.


    In diesem Sinne: Frei nach Max Weber hat Lederer hier mit Erfolg und Pragmatismus ein "dickes Brett" gebohrt. Alle Beteiligten müssen zu dem Kompromiss beitragen, aber niemand ist düpiert. Ein großes Bauprojekt am Kudamm kann losgehen, der Investor wird Gewinne einfahren, Geschäfte werden sich ansiedeln, Steuern werden gezahlt werden – und die Boulevardkultur bleibt dennoch erhalten. Den einzelnen Berliner kostet das meiner Rechnung nach knapp 23 Cent pro Jahr. Kann ich mir leisten.

  • Mal wieder ein "Abendschau"-Beitrag dazu: https://www.rbb-online.de/aben…eberlin/kudamm-karee.html
    Neben den schon bekannten Fakten und Visus aus https://www.tagesspiegel.de/be…damm-karree/12868036.html und http://www.deutsches-architekt…hp?p=509128&postcount=103 sind darin Abrissarbeiten und ein kleiner Rundgang durch die (ehemalige) Ladenpassage zu sehen.
    Außerdem ein (schöner) Rundumblick vom Hochhaus-Dachgeschoss (Penthouse soll demnach umgewandelt werden in Büros) nebst Dachterrasse.

  • https://www.berliner-kurier.de…ssbagger-anrollt-29815754
    Ende Mai schließt demnach die Komödie am Kurfürstendamm, die beiden Bühnen werden dann abgerissen und ein Neubau im Kellergeschoss des neuen Kudamm-Karrees errichtet.


    Umfangreiche Rechercheergebnisse rund um den "Kudammkomplex" veröffentlicht die "Berliner Zeitung" in einem mehrteiligen Dossier, es geht darin um russische Oligarchen, Offshore-Finanzplätze ("Panama Papers") und vermutlich um Geldwäsche:
    https://story.berliner-zeitung.de/kudammkomplex1/
    https://story.berliner-zeitung.de/kudammkomplex2/


    Londoner Verhältnisse in Berlin?

  • ^ Mal abgesehen von den Umständen, könnte das ein spannendes und letztendlich überraschend gutes Projekt sein. Bühnen hin oder her. Die Öffnung des Karres und die Sichtbarmachnung des Hochhauses wirkt hier Wunder. Schön.

  • Über die Kudammbühnen - sie stehen ja kurz vor dem Abriss - gibt es eine kurze flimische Führung mit Martin Woelffer. Mit Infos zur Geschichte und zur Architektur der Theater. Und manche Dinge der Einrichtung sollen auch mitgenommen werden ind en Bau des neuen Theatersaals..
    Link: Berliner

  • Ergänzend zu #129:


    "Plusminus"-Beitrag vom 16.05.2018: http://www.daserste.de/informa…h-russland-teuer-100.html
    Demnach liefern Recherchen von SWR und der Berliner Zeitung Hinweise, dass russische Oligarchen EU-Sanktionen in Deutschland umgehen.
    Es geht dabei nicht "nur" ums Kudamm-Karree, sondern auch um das Opernpalais in München, das LES1-Bürohaus in Hamburg, das Luxushotel Stue in Berlin und das Sofitel Frankfurt im Gesamtwert von rund 1 Mrd. Euro. Die Fäden sollen alle in Moskau zusammenführen..


    Abschluss der "Berliner Zeitung"-Trilogie: https://story.berliner-zeitung.de/kudammkomplex3/

  • Blick aus der Lietzenburger Str. auf das Areal des Ku'damm-Karrees
    Bilder: Architektur-Fan



    Blick in die Uhlandstrasse. Gehört diese Bauaktivität zum Ku'damm-Karree? Weiß jemand, um welches Bauprojekt es sich hier handelt?




    Das ist die Situation vorne an der Schauseite zum Boulevard. Theater am Kurfürstendamm und im Schaufenster ist zu lesen: "Total Räumungs Verkauf"



    mehr Bilder aus der City West gibt's hier:
    http://www.deutsches-architekt….php?p=606481&postcount=5
    http://www.deutsches-architekt….php?p=606609&postcount=9

  • Fürst

    Aus dem Namen Ku'damm Karree wird Fürst. Und dafür gibt es einen Werbauftritt mit einigen Visualisierungen und Werbetexten. Link


    Ich finde die Fassadengestaltung hätte noch Potential nach oben. Es wirkt auf mich tendentiell eintönig, die viele Rechtecke, im Besonderen die Fassade zur Uhlandstraße ist monoton gestaltet.

  • Auf der Animation sieht es so aus, als würde das Hochhaus ein Stockwerk mehr bekommen - steht die finale Höhe fest?

  • Ich denke, der zurückgesetzte Dachabschluss (Bild) wird bis zur Fassadenkante der unteren Geschosse vorgezogen, aber insgesamt bleibt die Höhe (102m) gleich. Von einer Aufstockung habe ich nichts gelesen.


  • Ich finde die Fassadengestaltung hätte noch Potential nach oben. Es wirkt auf mich tendentiell eintönig, die viele Rechtecke, im Besonderen die Fassade zur Uhlandstraße ist monoton gestaltet.



    Die fast komplett rechtwinklige Fassade ist aber ihrer Konsquenz durchaus wieder schön. Dadurch wird der runde Theaterpavillion zum Hingucker und auch das Hochhaus wird deutlich aufgewertet.


    Das Parkhaus in der Uhlandstraße wirkt mit dem vertikalen verglasten Treppenhaus und den Lamellenfenstern wie das ehemalige Kaufhaus Hertie in der Chausseestraße aus den 20er Jahren.


    Insgesamt ein klassischer Entwurf. Hoffentlich wird das Material der Fassade optisch hochwertig und kein Aluprofil.