Ansonsten geht man vielerorts ziemlich grob mit den historischen Brücken um. Ganz besonders hart hat es die schillingbrücke erwischt - die einst prächtigen Zwickel in den Brückenbögen mit ihrem Figurenschmuck sind durch die auskragende Straßenführung nunmehr kaum zu sehen und armierungen schlagen sich durch Kopf und Schulter. Die Löwenbeücke im Tiergarten harrt seit ewigkeiten einer Wiederherstellung und auch an die Liebknechtbrücke wollte man wie bei der Inselbrücke wiederaufgefundenes in diesem Fall Reliefs wieder anbringen was auch nie geschah.
Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße
-
-
-
Die Ausschmückungen entlang der Brüstung (von dem Ross braucht man wohl gar nicht reden) kommen vermutlich nicht wieder?
Ziemlich sicher nicht. Hier ist nachzulesen, was wie gemacht wird. Von den Skulpturen ist da nicht die Rede.
-
... Meine Bilder stammen vom September 2020 und die Arbeiten dürften Heute bedeutend fortgeschritten sein. ...
Ja, das sind sie. Vom hier zu sehenden Bewehrungsstahl ist nicht mehr viel zu sehen, es wurde mittlerweile alles mit Beton ausgegossen. Es geht also weiter voran.
-
Schon mal vorab gesagt, Vergleiche hinken immer. Aber ich habe mir die Frage gestellt, was gewesen wäre, wenn es die harten Brüche Krieg, DDR und Teilung der Stadt nicht gegeben hätte. Wäre uns Alt-Cölln erhalten geblieben?
To cut to the chase, wahrscheinlich nicht, zumindest nicht in seiner Geschlossenheit. Auf die Gefahr hin, Äpfel und Birnen zu vergleichen, hat es die Abkehr von den Altstädten als Wohnorten ja auch anderswo gegeben. Die City of London hatte Mitte des 19.Jh. 120-140.000 Einwohner, in den 1990ern waren es noch knapp 4.000. Und diese wohnten ganz überwiegend im Barbican Centre. Dieses selbst war zu einer ähnlichen Zeit wie die jetzige Fischerinsel entstanden, auch hier hat man die Vorgängerbebauung zwischen Moorgate und Aldergate radikal abgeräumt.
Die Einwohnerzahl hat in den letzten Jahren wieder zugenommen, auf knapp 10.000, nachdem die City als Wohnort wiederentdeckt wurde und verdichtend ergänzt wurde. Nicht alles davon sensibel mit Substanz umgehend, aber vieles. Von vielen Gebäuden sind aber auch hier nur noch die Fassaden Original, dahinter verbergen sich komplette Neubauten. Es spricht aber niemand von Disneyland.
Nimmt man London als Beispiel für ein bauliches Kontinuum, ist es wahrscheinlich, dass die Aufweitung der Getraudenstraße wohl auch so stattgefunden hätte, vielleicht nicht in der gleichen Dimension. St Petri wäre wohl erhalten geblieben, hätte aber seine Gemeinde verloren. Denn der Verwertungsdruck hätte die Wohnbevölkerung wohl verdrängt. Wir hätten vielleicht mehr des ursprünglichen Straßenrasters und vielleicht, aber nicht zwingend, sich sensibler einfügende Ersatzbauten zwischen alter Substanz.Aber, siehe Barbican Centre, das Ergebnis hätte durchaus auch transformierender sein können. Für mich ist die Frage das ‚was nun?‘ Lässt sich das alte Berlin als Wohnort wieder gewinnen und wie geht man dabei vor? Kleinparzelliges Bauen hat für mich etwas zutiefst demokratisches. Verkehrswende muss man wollen. Vielleicht braucht der Prozeß nochmal dreißig Jahre, aber mMn wäre eine Verdichtung der Fischerinsel ein großer Schritt der Gesundung.
-
Ich mag ja das Barbican. Ein schönes Resumée und ähnlich habe ich auch schon gedacht, als ich in Lissabon unterwegs war. Dort gab es m. W. keine Kriegsschäden, dennoch waren entlang der Avenida da Liberdade zahlreiche Neubauten der Nachkriegszeit zwischen die Häuser aus der Gründerzeit gesetzt worden. Ähnliches sah ich auch in Barcelona. Im Grunde fast ähnlich dem heutigen Kurfürstendamm und ich kann mir nicht vorstellen, dass man da Baulücken gefüllt hat.
Auf alten Fotos der Bebauung der Fischerinsel, aber auch der Bebauung des benachbarten Kolkes, sieht man, dass die Häuser in einem schlechten Zustand waren. So herausgeputzt wie heute sahen die Altbauten nicht aus. Die Gründung auf zu kleinen Holzpfählen war schlecht, die Gemäuer waren feucht und das Wohnen darin deshalb ungesund. Beim Bau der heutigen U2 von 1909-1913 wurde ein Großteil der alten Uferbebauung in der Nähe der Inselbrücke abgerissen, auch Häuser die vom Bau der U-Bahn nicht betroffen waren. Es gab damals sogar belegbar Gegenstimmen. Das Argument war aber, dass es sich um minderwertige Bebauung handelt, aus der nichts mehr heraus zu holen wäre.
Kleinparzelliges Bauen mag in einigen Gebieten vorteilhaft sein, man sollte es m. E. aber nicht ausschließlich mit dem Verweis auf die Historie begründen.
-
Ich denke die Vorteile werden auch oft soziologisch und psychologisch schlüssig begründet.
Historie ist in dem Zusammenhang für mein Dafürhalten äußerst wichtig und eine sichere Bank um einen harmonisch ästhetischen Konsens abzubilden, der zeitgenössisch so heute gar nicht mehr existiert.
Die Zeit individueller Visitenkartenarchitektur auf begrenzter Scholle, die das vermag, ist wie man an den townhouses sehen kann, unwiederbringlich verloren.
Mich gruselt jetzt schon bei dem Gedanken dass Heti und Pleti in den Baumarkt gehen um sich ihr Stadthaus nach eigenem Gusto zu gestalten, das geht eben meistens in die Hose.
Ein weiteres Beispiel für ein städtebauliches Desaster fernab von Kriegseinwirkung stellt für mich Uppsala dar - hier hat man wirklich in der Innenstadt mit Grossbebauung gewütet.
-
Aber ich habe mir die Frage gestellt, was gewesen wäre, wenn es die harten Brüche Krieg, DDR und Teilung der Stadt nicht gegeben hätte. Wäre uns Alt-Cölln erhalten geblieben?
In seiner Gesamtheit bestimmt, im Einzelnen sicher nicht.
Im Zentrum von Berlin gab es bis 1933 schon keine größeren, rein mittelalterlichen Altstadtbereiche mehr.
Die Kernbereiche der Altstadt waren bis zu dieser Zeit bereits eine Mischung aus vorgründerzeitlicher Bebauung, Gründerzeit und ersten, einzelnen Gebäuden der Moderne.
Der Unterschied zur Nachkriegszeit war allerdings, daß sich neue Bebauung fast immer weitestgehend in die vorhandenen Strukturen einfügte und ein flächendeckendes Aufgeben der historischen Struktur nicht geschah. Ich bitte zu beachten, daß hier nur die Kernbereiche der Altstadt gemeint sind!
Es gab ja auch in Berlin der frühen Nachkriegszeit Bestrebungen diese Strukturen zu erhalten, gerade auch für den Fischerkiez.
Einige Gebäude wurden bereits saniert bzw. damit begonnen und später doch abgerissen bzw. teilabgerissen.
Dabei ging es u.a. um einzelne Gebäude an der Friedrichsgracht.
Auch die Bauakademie, oder das Gerichtsgebäude an der Grunerstraße wären zu nennen.
Ebenso einzelne Gebäude im Marienviertel wie z.B. das alte C&A-Gebäude am Bahnhof Alexanderplatz.
Auf alten Fotos der Bebauung der Fischerinsel, aber auch der Bebauung des benachbarten Kolkes, sieht man, dass die Häuser in einem schlechten Zustand waren. So herausgeputzt wie heute sahen die Altbauten nicht aus.
Das stimmt sicher, allerdings betraf das auch große Teile der reinen Gründerzeitviertel.
Der Weg, gerade im historischen Altstadtkern, hätte stückweise Sanierung und den Strukturen angepaßte Ergänzung heißen müssen, so wie es ja auch damals schon geplant und teilweise in der Umsetzung war.
Später die Altstadtstrukturen aufzugeben war eine bewußte (und in ganz Deutschland) dem Zeitgeist geschuldete Entscheidung gegen die eigene ungeliebte Historie.
Im Osten des geteilten Landes änderte sich dieser Zeitgeist in den 80er Jahren dann glücklicherweise etwas. (aber vielleicht auch nur der Zeitgeist eines Herrn Erich Honecker)
In z.B. Bremen wurde die historische Altstadt im Krieg fast vollständig zerstört, nur das mittelalterliche Schnoorviertel hat wie durch ein Wunder fast unbeschadet den Krieg überstanden.
Auch da war der bauliche Zustand eher als katastrophal zu bezeichnen.
Obwohl die Altstadt fast vollständig verloren war, wollte man im damaligen Zeitgeist auch noch diesen ungeliebten historischen Rest abräumen und "modern" neu bebauen, zum Glück kam es anders.
Gruß, Jockel
-
Selbstverständlich bin ich auch keinem der oben von mir postulierten Lager zuzurechnen, zumal es ja keine expliziten Lager gibt. Das war eine Vereinfachung, um auf die an Gruppen geäußerte Kritik einzugehen.
Ich persönlich habe mich in vielen Posts hier sowohl über Resultate des modernen offenen Städtebaus als auch der DDR Architektur wertschätzend geäußert. in meinem Wohnzimmer hängt eine riesige Darstellung des Mütherturms in Binz. Müther war Erbauer des seligen Ahornblattes.
Dennoch kann man einige Diskussionsteilnehmer bestimmten Vorlieben zuordnen und sollte dies vielleicht einigermaßen respektvoll behandeln. Sonst beschimpfen wir uns hier nur gegenseitig. Dass Architektenkind immer derartig allergisch auf die leiseste Kritik an Senatsmitgliedern der Linken reagiert aber zB kein Problem hat wenn im Forum Teilnehmer als Fetischisten beschimpft werden, wundert mich auch.
Die Linke im Abgeordnetenhaus und Senat hält erklärtermaßen ihre Hand über DDR Architektur. In manchen Fällen ist das durchaus ok aber es werden auch Auswüchse erhalten, Reparatur unmöglich gemacht und Aufwertung bekämpft. Ich persönlich bin für den Bereich Breite Straße, Fischerinsel und Klosterviertel insgesamt nicht optimistisch. Die aktuelle Strassenumlegung ist gut, aber was kommt danach? Vermutlich sehr dröger Wohnungsbau, der der bedeutenden Lage nicht angemessen sein wird.
-
^ Ich habe gar nichts gegen Kritik am Senat. Habe z.B. dessen Schulbau-Politik in den vergangenen Tagen hier und hier kritisiert. Allergisch reagiere ich nur, wenn man mir nahelegt, dass Linken-Politiker 2020 eigentlich dieselbe Agenda verfolgten wie Ulbricht 1960. Das hast Du m.E. hier getan, und ich wollte es so nicht stehenlassen.
Was den "Fetischismus"-Vorwurf betrifft: Meine Wortwahl wäre das nicht, aber nachdem sich Camondo in diesem Beitrag selbst gleich dreifach als "Fetischist" bezeichnet hat, ist das Wort in seiner Wahrnehmung wohl nicht so arg herabsetzend gemeint. Nimm's mal als "Fan" oder "Nerd"...
-
Die Linke im Abgeordnetenhaus und Senat hält erklärtermaßen ihre Hand über DDR Architektur.
Aktuell geht es aber um die freigeräumten Flächen um das Capri-Haus herum. Auf diesen Freiflächen steht keine DDR-Architektur mehr, über welche die Linke ihre schützende Hand drüber halten könnte.
Auch Jockel HB befasst sich in seinem Beitrag schwerpunktmäßig mit früheren Jahrzehnten. Für die aktuell erfolgende Bebauung ist nicht relevant, was Erich Honecker zu DDR-Zeiten meinte. Viel wichtiger ist, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und da muss die Frage gestellt werden, warum nicht die alten Strukturen wieder hergestellt werden. Es müsste nicht einmal rekonstruiert werden. Mir würden bereits die alten Strukturen reichen. Aber selbst das scheint schon zu viel verlangt zu sein.
-
Rotes Rathaus & Architektenkind: Trotz gelegentlicher Überhitzungen habe ich doch den deutlichen Eindruck, (und wie ich vorhin sah, wird das auch in einem Nachbarforum wahrgenommen), dass das Debattenniveau hier im Forum in letzter Zeit gestiegen ist. Ich kann mich nicht erinnern, wann je so viele gute, fundierte, intelligente, informierte Beiträge in so kurzer Zeit hier geteilt wurden. Nicht zuletzt die Beiträge dieses Strangs aus den letzten zwölf Tagen zeigen das deutlich, ich denke, wir konnten alle etwas daraus lernen. Vielleicht ist es erlaubt, zwei Tage vor Ende dieses Problemjahres ohne Selbstgefälligkeit darauf aufmerksam zu machen.
-
Auch Jockel HB befasst sich in seinem Beitrag schwerpunktmäßig mit früheren Jahrzehnten.
Aber nur weil ich auf die von mir zitierten Beiträge eingehen wollte.
Für die aktuell erfolgende Bebauung ist nicht relevant, was Erich Honecker zu DDR-Zeiten meinte.
Naja, nicht so ganz.
Schließlich ist das Nikolaiviertel maßgeblich seiner Ära und wohl auch seinem persönlichen Geschmack (Zeitgeist?) geschuldet. (sein Vorgänger Ulbricht war in dieser Hinsicht ja bekanntlich sehr gegenteiliger Ansicht)
Hier war immerhin die Bestrebung erkennbar Altstadtstrukturen wenigstens wieder einigermaßen erlebbar zu machen, wenn auch nur sehr eingeschränkt historisch.
Ich schreibe das nur deshalb, weil man am Beispiel Nikolaiviertel gut und weniger gut gemachtes vielleicht als Basis heranziehen könnte. (die Personen Honecker und Ulbricht sind in der Tat dabei nicht relevant)
Viel wichtiger ist, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und da muss die Frage gestellt werden, warum nicht die alten Strukturen wieder hergestellt werden. Es müsste nicht einmal rekonstruiert werden. Mir würden bereits die alten Strukturen reichen.
Das sehe ich genau so.
Aber selbst das scheint schon zu viel verlangt zu sein.
Das hoffe ich zumindest für die Zukunft nicht.
Es gibt ja die hier schon gezeigten Vorschläge das alte Straßenraster wiederzubeleben und wo es möglich ist im Blockrand zu bebauen.
Die bestehenden Hochhäuser bleiben zwar ein Problem, aber es wird immerhin versucht diese mit einzubeziehen.
Das wäre wahrscheinlich überhaupt der einzig realistische Weg an der jetzigen Situation etwas in unserem Sinne zu ändern.
Aber viel naheliegender wird sein was zunächst an der Breiten Straße passieren soll.
Dort wird sich bald zeigen in welche Richtung man bereit ist in Bezug auf Architektur zu gehen.
Gruß, Jockel
-
Zuletzt hier #1.139
Update von heute:
Die unwirtliche Schneise Gertraudenstraße wird Schritt für Schritt ein wenig eingehegt, auch durch das andere Projekt hundert Meter entfernt auf der anderen Straßenseite (zuletzt #1.153 ), wo die Bauarbeiten munter vorangehen. Man noch nicht viel erkennen, aber ich poste die Bilder von heute dennoch, weil sie negativ zeigen, wie viel besser es aussehen wird, wenn der Jetztzustand durch eine Blockrandbebauung ergänzt wird.
Bilder von mir.
-
Update zum Status/ zu den Bauprojekten rund ums künftige "House of One", fotografiert am 07.03.2021
Aus Perspektive Getraudenstraße
Aus Perspektive Scharrenstraße
Ein kleiner Info-Bereich klärt über das Vorhaben des "House of One" auf
Ob das zukünftige Grundstück des "House of One" nur als Lagerfläche für die benachbarte Baustelle fungiert oder hier schon was entsteht, kann ich nicht einschätzen
Die leere Fläche zwischen Kaufhaus Herzog und Breite Straße gibt mit dme fast vorstädtischen Zaun und dem gewerbegebietmäßigen Pflaster und dne Containern ein kurioses Bild ab. Heute käme kein Mensch bei diesem Bild auf die Idee, das einige Meter entfernt mit dem Dom, dem Schloss etc. die zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt stehen. Aber so wird die Fläche ja nicht auf Dauer bleiben...
d.
-
Ob das zukünftige Grundstück des "House of One" nur als Lagerfläche für die benachbarte Baustelle fungiert oder hier schon was entsteht, kann ich nicht einschätzen
Zumindest die zu sehenden Bohrgerätschaften werden auf der benachbarten Baustelle nichtmehr benötigt.
Vielleicht ist das doch ein Zeichen, daß sich beim "House of One" was tun wird.
Gruß, Jockel
-
Ein Quartier aus einem Guss, als Großes und Ganzes, das wäre innovativ, stattdessen "Monopoly" und bauen wenn's gerade passt. Da kann Berlin noch von anderen Städten, die so eine Praxis haben, lernen. Furchtbar dieses konzeptlose durcheinander von Neubauten.
-
^ Ich bin mir nicht sicher, ob ein Quartier aus einem Guss so empfehlenswert ist. Das Debis-Quartier am Potsdamer Platz wurde auch in einem Guss geplant und realisiert. Und dieses gilt heute eher als abschreckendes Beispiel für eine Quartiersplanung.
-
^Tut es das? Bei wem? Der einzige Wermutstropfen ist die Passage, die Daimler damals gegen den erklärten Willen von Stimmann durchsetzen konnte.
Städtebaulich abschreckend ist doch eher das Sony Center. Das ist zwar vielleicht spektakulär, aber auch städtebaulich vollkommen autistisch. Sorry für OT...
-
^ Ich bin mir nicht sicher, ob ein Quartier aus einem Guss so empfehlenswert ist. Das Debis-Quartier am Potsdamer Platz wurde auch in einem Guss geplant und realisiert. Und dieses gilt heute eher als abschreckendes Beispiel für eine Quartiersplanung.
Es gibt genügend Beispiele in D wo genau so etwas gelungen ist. Es kommt halt auf das Große & Ganze an, an der "Gesamtentwicklung".
-
Ja bei mir, wie der ganze Potzdamer Platz mit seinem Inselcharakter städtebaulich autistisch dasteht, innerhalb dessen spielt das sony Center in seiner formalen Eigenart doch keine herausgestellte Rolle - das wird m.M. von der übrigen Bebauung gut inkludiert.
Bauherrenvielfalt ist zwar für eine Variantenreiche Architektur erst einmal zu begrüßen, ist aber auch noch kein Garant für ein gelungenes, städtebauliches Ensemble.
Die Herausforderung besteht meines Erachtens in der ästhetischen Abstimmung der Bauten zueinander.
Oft übernehmen Leitbauten hier eine tragende Rolle weil sie Rahmen setzen und Anknüpfungspunkte fordern oder es bedarf 3ter die die Entwürfe zueinander harmonisieren.
Ganze Quartiere aus einem Guss gibt es zu Hauf.
Hier besteht nach meiner Beobachtung der Hang zur Uniformierung und Überdehnung der Baukörper - den Fehler macht man schon seit den 20er Jahren immer wieder, in der Folge wirken die Quartiere oft anhaltend steril, neigen zur Tristesse und wirken städtebaulich verschlossen.