Baugeschehen: restliches Stadtgebiet

  • Bei Deinen Ausführungen wurde mir dabei bewußt, wie wenig mir eigentlich über die genauen Pläne bekannt ist. Eine Recherche hat aber folgendes Dokument zu Tage gefördert, welches auf Seite 12 zumindest erahnen läßt, welche Kreuzungen erhalten bleiben.


    Es wird wirklich nicht gut informiert. Eigentlich erwarte ich heutzutage eine ordentliche Darstellung auf der Website der Stadtverwaltung.


    Mir ist gerade nicht mal die Entwurfsgeschwindigkeit bewusst. 50? 60? 70?


    Auf Seite 13 der Einwohnerversammlungs-Präsentation findet man auch den schon geschilderten Straßenquerschnitt.


    Der Bund ist schon ab der Verschwenkung aus der bisherigen Lage Baulastträger. Ursprünglich sollte die Grenze sehr viel weiter draußen liegen. Die Stadt hat erfolgreich dahingehend verhandelt, möglichst viel loszuwerden. Bisher ging ich aber davon aus, dass sie schon noch bis zur Gornauer Straße zuständig ist.


    Die eigentlich interessante Frage nach der Gestaltung dieser Kreuzungen wäre aber noch offen, ich kann nur vermuten, daß weder Ampeln noch ein Linksabbiegen vorgesehen sind.


    Obwohl es sich um eine grob aufgelöste Pixelgrafik handelt, die in diesem Bereich nicht sicher zu deuten ist, kann man mit dieser Quelle auf Vermutungen verzichten:


    Die Kreuzung Georgistraße sieht für mich aber nach einer Brückenlösung ähnlich einer Autobahnanschlußstelle aus.


    Die großen Ingenieurbauwerke sind eingetragen – ein Regenrückhaltebecken und die Geh- und Radwegbrücke an der Bushaltestelle Wilhelm-Busch-Straße. Meine Erinnerung trügt mich nicht: Zur und von der Georgistraße als neben der Adelsbergstraße wichtigster Zufahrt nach Adelsberg bleiben natürlich alle Verkehrsbeziehungen erhalten. Das wird mit einer Ampelkreuzung realisiert, gegenüber der Georgistraße entsteht eine Zufahrt zu den Erschließungsfahrbahnen. Eine kreuzungsfreie vierspurige Lösung wäre nicht nur bei den angesetzten Kosten nicht drin, sondern schon wegen der Topografie auch bei Abriss der Garagen sehr schwierig.


    Da die Garagen erhalten werden sollen, wird es dort sehr eng. Ich habe in Erinnerung, dass der Bus stadteinwärts keine separate Haltefläche mehr hat und der Radweg direkt durch den Haltestellen-Wartebereich geführt wird. Die Zeichnung sieht aber doch nach einer Haltestellenbucht aus. Geschichte: Beim Ausbau der Kreuzung vor einigen Jahren wurde der Straßengraben verfüllt und die heutige Haltestelle angelegt.


    Eine weitere Ampelkreuzung ist am Richterweg für die Schenkenbergsiedlung zusätzlich eingefügt worden.


    Der Bund hätte gerne die ganze Straße anbau- und kreuzungsfrei. Einen Bruch gäbe es aber so wie so irgendwo: Dann halt am Südring, der offensichtlich keine „gelbe Autobahn“ ist.


    Das gleiche Problem zeigt sich auch am Ostteil des Südrings, bei dem die Stadtverwaltung froh war, dass es gelang, ihn in den Bundesverkehrswegeplan abzugeben, wo er jetzt als B107n geführt wird. Nun ja: Während der Südring Teil II von früheren niveaufreien Planungen abweichend überall dort, wo es machbar erschien, „nur“ mit (großzügigen) Ampelkreuzungen ausgeführt wurde, wollte der Bund an der Eubaer Straße ganz auf einen Anschluss verzichten. Dort müsse sonst die Geschwindigkeit herabgesetzt werden … ich hoffe sehr, dass die Stadt sich dort durchsetzt oder inzwischen durchgesetzt hat.


    Eine Diskussion über Alternativen ist so natürlich schwierig, ein zweistreifiger Ausbau, also die Beibehaltung des jetzigen Querschnittes, wäre aber meiner Meinung nach nicht geeignet, die Verkehrsströme aufzunehmen.


    Ich die Möglichkeit der Zweistreifigkeit nicht einfach ins Blaue angebracht. Zu diesem Thema hatte ich Zahlen vorliegen darüber, was verkehrsplanerisch als auf zweistreifigem Querschnitt abwickelbar gilt. Da es sich danach um einen Grenzfall handelt, wären dazu fachliche Untersuchungen der Details notwendig. Die hat es freilich nie gegeben. Ich kann mich an eine Informations- und Diskussionsveranstaltung erinnern, bei der Betroffene wegen der Enge nach Hauptlastrichtung wechselnd mit Lichtsignal freigegebene Dreistreifigkeit vorgeschlagen hatten; solche Ideen wurden nie ernsthaft betrachtet. Die grundsätzlichen Parameter sind „von oben“ vorgegeben. Wenn die Pläne vorgestellt werden, sind typischerweise nur noch minimale Detailänderungen drin. Das ist die gängige Planungs„kultur“; konspirative Arbeiten wie die der GSV, die nicht nur zufällig bspw. auf ihrer Website keine Informationen über konkrete Projekte bereitstellt ordnen sich dort nahtlos ein. (Soweit, so allgemein – ob die GSV bei der B174 aktiv war, entzieht sich aus naheliegenden Gründen wie gesagt meiner Kenntnis.)

  • Anstelle des denkmalgeschützten, abgerissenen Wohngebietes Humboldthöhe will die GGG 14 Eigenheime errichten und beantragt die Erstellung eines Bebauungsplanes (Luftbild). Auch wenn ich die Abrisse auf dem Sonnenberg nach wie vor bedauere, macht diese Nachnutzung doch Sinn. Die Erschließung soll noch dieses Jahr beginnen. Im Ratsinformationssystem findet sich auch eine Planzeichnung.

  • Sandro Schmalfuß berichtet auf seiner Internetseite http://www.baudenkmaeler-chemnitz.de.vu/ von einigen wichtigen Gebäuden, die demnächst saniert werden sollen. Garniert ist das alles mit Fotos:


    - Eckhaus Görresstraße/Reichenhainer Straße (Luftbild). Das Gebäude war zusammen mit den bereits sanierten, benachbarten Altneubauten Reichenhainer Straße 6, 8, 10 ,12 von der GGG versteigert worden, auch davon findet sich dort ein Bild.
    - Bergstraße (Luftbild). Vom Beginn der Sanierung in der Bergstraße 29 hatten wir dank chemnitzer hier bereits erfahren, laut Sandro sind offenbar weitere Gebäude des Straßenzugs auf der Agenda, die im verlinkten Beitrag ebenfalls zu sehen sind. Das entsprechende Foto auf Sandros Seite ist demzufolge etwas älteren Datums, zumal darauf die bereits abgerissene Bergstraße 14 noch zu sehen sein dürfte.


    Die Quellen kann ich natürlich nicht beurteilen. Wenn sich das aber so bewahrheitet, wovon ich ausgehe, wäre das wirklich ein sehr positives Zeichen - und auch eine Armutszeugnis für die GGG, der der Großteil der Gebäude vorher gehört hat.

  • Weitere gute Nachrichten gibt es von der Freilichtbühne im Küchwald, wo ein Vertrag über fünf Jahre einem Verein die Nutzung der Anlage ermöglicht. Dieser will die Anlage inklusive der denkmalgeschützten Gebäude im Eingangsbereich Schritt für Schrit erneuern (Link).

  • Ein paar Fotos vom Sonnenberg, beginnend mit dem Gebäude in der Reinhardtstraße 8 (Luftbild), wo derzeit eine Sanierung zu laufen scheint:


    Das schon eingerüstet gezeigte Haus in der Philippstraße (Luftbild) präsentiert sich mittlerweile in ganzer Pracht:


    Ebenfalls fast fertig ist das Gebäude Lessingplatz 14, das zwar an und für sich hinter der architektonischen Qualität anderer Gründerzeitbauten auch auf dem Sonnenberg zurückfällt, aber wie auch die vorher gezeigten Projekte Hoffnung für den von Stadt und GGG schon aufgegebenen Bereich des unteren Sonnenbergs machen. Auf dem Lessingplatz waren übrigens auch keine Alkoholiker, sondern tatsächlich spielende Kinder.


    Schon bekannt ist das ehemalige W+P-Gebäude Markusstraße 32:


    Auch die Markusstraße 10 lohnt immer wieder einen Blick, man ist inzwischen gut vorwärtsgekommen. Laut cherubino nur eine Sicherungsmaßnahme, allerdings dürfte man hier schon fast ein halbes Jahr zugange sein:


    Ob man das kürzlich von der Stadt versteigerte Gebäude Fürstenstraße 83 schon als laufendes Projekt einstufen kann, ist fraglich, allerdings laufen hier ganz offensichtlich irgendwelche Arbeiten:


    Auf der anderen Seite steht auch ein kleiner Bagger, der vermutlich die vom Kindergarten übriggebliebenen Bodenplatten entfernt, die auf dem Luftbild zu sehen sind. Wenn man die direkt angrenzenden Teile der Fahrzeugelektrik abreißt, ein absolutes Traumhaus:


    Der Rest der Fahrzeugelektrik ist natürlich absolut erhaltenswert:



    Alles eigene Bilder.


    Einen Schnappschuß der aktuell von der GGG zur Versteigerung abgebotenen Gebäude Fürstenstraße 49-53 habe ich hier eingefügt.

  • Ebenfalls fast fertig ist das Gebäude Lessingplatz 14, das zwar an und für sich hinter der architektonischen Qualität anderer Gründerzeitbauten auch auf dem Sonnenberg zurückfällt, aber wie auch die vorher gezeigten Projekte Hoffnung für den von Stadt und GGG schon aufgegebenen Bereich des unteren Sonnenbergs machen.


    Schöner Bericht! Die Sanierung dieses an sich schon ungewöhnlichen Eckhauses ist sehr interessant. Hier wurde offensichtlich primär kostenorientiert gearbeitet. Soweit ich gesehen habe, liegen die Mieten extrem niedrig. Anscheinend bot dieses Gebäude mit seinem großen Anteil glatter Putzfassade und der großen Geschossfläche dafür gute Voraussetzungen. Aufgefallen sind mir auch die verbauten Kunststofffenster. Vor Ort sieht man, dass sie vom Aussehen her, nicht nur im Hinblick auf die Rahmen-Glas-Proportion, wesentlich günstiger ausfallen als früher übliche Modelle. Mit dem Verzicht auf profilierte Zierleisten sieht es ehrlich aus. Man beachte auch die nicht öffnenbaren oberen Fensterteile!


    Die Optik mit den gut gewählten neuen Fassadenfarben überrascht mich. Hat jemand eine Ahnung, ob die Putzfassade zum Lessingplatz schon immer so einfach war?

  • vage Erinnerung (?)

    Die Optik mit den gut gewählten neuen Fassadenfarben überrascht mich. Hat jemand eine Ahnung, ob die Putzfassade zum Lessingplatz schon immer so einfach war?


    Ohne mich zu sehr festlegen zu wollen, auch, weil die Erinnerung doch nur sehr vage ist: Ich würde behaupten, nein, die Fassade war detaillierter. Ohne das intensiv verfolgt zu haben, glaube ich beim Vorbeigehen beobachtet zu haben, dass da vor die eigentliche Fassade Dämmplatten etc vorgehangen und einfach verputzt wurden. Finde die Sanierung gut, auch weil der Lessingplatz damit insgesamt wieder ein Stück mehr aus seiner unverdienten Schmuddelrolle rausgeholt wird.

  • Ich würde behaupten, nein, die Fassade war detaillierter. Ohne das intensiv verfolgt zu haben, glaube ich beim Vorbeigehen beobachtet zu haben, dass da vor die eigentliche Fassade Dämmplatten etc vorgehangen und einfach verputzt wurden.


    Also vor der jetzigen Sanierung war die Fassade definitiv schon so.

  • Ohne mich zu sehr festlegen zu wollen, auch, weil die Erinnerung doch nur sehr vage ist: Ich würde behaupten, nein, die Fassade war detaillierter. Ohne das intensiv verfolgt zu haben, glaube ich beim Vorbeigehen beobachtet zu haben, dass da vor die eigentliche Fassade Dämmplatten etc vorgehangen und einfach verputzt wurden.


    Das war mir ganz entfallen, obwohl ich selber die aufgeklebten weißen Platten gesehen hatte. Ja, so eine glatte Fassade ist schon praktisch, da kann man einfach die Wärmedämmung verbessern, indem man Styropor ranklebt oder Mineralwolle draufnagelt … wobei manche auch schon detailliertere Fassaden einfach haben verschwinden lassen, siehe bspw. am Eckhaus Clausstraße/Adelsbergstraße.


    Wie Chemnitzer schrieb, hatte das Haus die letzten Jahrzehnte vor der Sanierung im westlichen Bereich flächig glatten Putz. (Wurde der jetzt eigentlich abgeschlagen?) Es fragt sich aber, ob das der Originalzustand war. So wie so bleibt mir die gestalterische Idee, einen Teil in Putz und einen Teil mit Klinkern zu machen aber unklar.


    Als mir dieses Haus wegen seinen merkwürdigen Proportionen und Fassaden mal ins Auge gesprungen ist, dachte ich, dass das zumindest in näherer Zeit kaum eine Chance hätte. Wer engagiert sich schon für so ein komisches Ding an diesem Standort? Aber gerade die spezielle Gestalt scheint es möglich gemacht zu haben. Hier steckt auch einfach mal die Kreativität drin, die viele große Vermieter kaum aufbringen oder aufzubringen wagen. Eine Genossenschaftsleitung, „rechnete“ in der Presse mal vor, dass man im sanierten Altbau auf Mieten von mindestens sechs Euro oder so käme, das in als unattraktiv geltenden Gebieten aber viel zu viel sei und man deshalb bei den derzeitigen Rahmenbedingunen (zu geringe Förderung, fehlende Eigentümerkooperation/„konzertierte Aktion“) weit davon entfernt sei, dass irgendwas ginge. Und jetzt schafft hier am Lessingplatz jemand mit einer kreativen soliden Billig-Sanierung, wenn ich es mal so nennen darf, Mieten etwa auf dem Niveau des unsanierten Plattenbaus. Nur wer Interesse hat, hat auch Ideen.

  • Das Investitionsprogramm der GGG für 2011 ist fast schon eine Sensation und kommt einem Paradigmenwechsel gleich. Während man bisher vorrangig in die Plattenbauten im Heckertgebiet investierte, widmet man sich jetzt verstärkt den anspruchsvolleren, teils denkmalgeschützten Wohnanlagen in anderen Stadtteilen. Insgesamt werden 23 Millionen Euro investiert. Dazu gibt es nicht nur einen großen FP-Artikel, auch auf der GGG-Webseite findet man eine =159&cHash=a23dc3c7a9f7eee5b9d225a5051b13d8"]Pressemitteilung. Auch die einzelnen Vorhaben werden ausführlich vorgestellt (Link), ich arbeite das mal im Einzelnen auf und zeige auch die teils beeindruckenden Visualisierungen der GGG, für die man bei solchen Vorhaben durchaus auch mal etwas Werbung machen darf:


    Fürstenstraße 96 bis 130, Münchner Straße 31 bis 35 (Luftbild), Denkmal, Sonnenberg, GGG-Vorstellung


    Hierbei handelt es sich um eine in den 30er Jahren errichtete, denkmalgeschützte Häuserzeile, die heute fast komplett leer steht und für mich einer der ersten Abrißkandidaten war. In mehreren Abschnitten sollen 6,2 Millionen Euro in die insgesamt 121 Wohnungen investiert werden. Begonnen wird mit der kompletten Fassade, Balkone werden angebaut und Grundrisse erneuert, wobei die Wohnbereiche in den straßenabgewandten Innenhof verlegt werden sollen (der Verkehr an der Fürstenstraße in diesem Bereich ist aber eher minimal).
    Was die Verlegung des Keplergymnasiums auf die Humboldthöhe an Investitionen ausgelöst hat, ist schon unglaublich. Die große Zahl von praktisch neuen Wohnungen auf dem Sonnenberg wird entscheidend zu dessen Belebung beitragen. Leider habe ich kein Foto vom derzeitigen Zustand.




    Charlottenstraße 88 - 100 Ecke Pfarrstraße 12 (Luftbild), Gablenz, GGG-Vorstellung


    In den Charlottenhof werden 2,6 Millionen Euro investiert. Auch der Außenbereich erhält eine Aufwertung. So werden die Grünflächen und Gehwege neu gestaltet, ein Ruhebereich und eine Sitzecke eingerichtet sowie ein Spielplatz und Pkw-Stellplätze geschaffen.




    Reitbahnstraße 84, Bernsbachplatz 5 und 6 (Luftbild), Zentrum, GGG-Vorstellung


    Die Pläne zum studentischen Wohnen an diesem Platz standen seit Jahren im Zentrum der öffentlichen Debatte und wurden auch hier schon ausführlich thematisiert. Interessant wird, welche Nutzung sich für die gewerblichen Flächen im Erdgeschoß finden wird.


    Edit: Investitionssumme laut Fp vom 14.03.2011 1,1 Millionen Euro.


    Zschopauer Straße 42 - 46 (Luftbild), Zentrum, GGG-Vorstellung


    Die Fassade des 4-geschossigen Gebäudes aus den Fünfzigern war schon mal gemacht worden. Die jetzigen Arbeiten umfassen den Anbau von Balkonen, die Renovierung der bereits gedämmten Fassade, den kompletten Ausbau der Wohnungen, die Umstellung von Gas auf Elektro sowie den Einbau einer Heizungsanlage.


    Ist-Zustand Straßenseite; Ist-Zustand Hofseite


    Erich-Mühsam-Straße 13 (Luftbild), Kaßberg, GGG-Vorstellung


    Inhalte der Sanierung und Modernisierung sind der Ausbau aller Wohnungen, der Einbau von schall- und wärmegedämmten Fenstern, die Dämmung der Fassade, die Neueindeckung des Daches sowie die Erneuerung der kompletten Haustechnik.


    Martin-, Sonnen- und Tschaikowskistraße (Luftbild), Sonnenberg, GGG-Vorstellung


    Hier wird ein komplettes Plattenbaukarree für 2,6 Millionen Euro saniert. Das hat Bedeutung für die Verbindung des Sonnenbergs Richtung Zentrum, auch wenn diese Plattenbauten zu DDR-Zeiten nie hätten errichtet werden dürfen. Durch den Rückbau von ein bis zwei Etagen erhoffe ich mir eine bessere Einordnung ins städtebauliche Gefüge, gleichzeitig werden Wohnungen vom Markt genommen.


    In Morgenleite wird noch das Wohngebäude Albert-Köhler-Straße 26 - 34 (Bautyp IW 73) saniert. Das hätte man sich vielleicht auch sparen können, aber die anderen Maßnahmen wiegen das locker auf.


    Quelle aller Visualisierungen und Bilder: GGG

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  • Und die GGG kommt gar nicht mehr aus den positiven Schlagzeilen heraus. Das derzeit in Sanierung befindliche Gebäude Brühl 24 (Luftbild) bekommt eine neue Kultur- und Gastronomieeinrichtung: Am 9. April öffnet auf dem Boulevard die "Beta-Bar". Der Chemnitzer Konzert- und Partyveranstalter Marco Stahn will in den knapp 230 Quadratmeter großen Räumlichkeiten eine Kombination aus Bar und Cafébereich aufbauen. Dabei sollen in der Bar Musik, Kunst- und kleine Theaterveranstaltungen stattfinden (Öffnung von Mittwoch bis Samstag). Im Café soll es beispielsweise möglich sein, einen komplett ausgestatteten Arbeitsplatz für einen Tag zu mieten, zudem sind Lesungen angedacht. Das Finanzierungskonzept setzt sich aus einer Anschubfinanzierung aus dem Wissenschaftsbüro und einer Art Kulturfond zusammen: Gäste sollen einmalig 96 Euro zahlen und dann alle Veranstaltungen im Laufe des nächsten halben Jahres besuchen können. Alternativ wird es eine Monatskarte für 20 Euro geben. nach sechs Monaten wird entschieden, ob das Konzept tragfähig ist und genug Publikum kommt - was man nur hoffen kann.


    Beim im Oktober vergangenen Jahres begonnenen Projekt "House of Rock" gibt es hingegen erhebliche Verzögerungen. Im Eckhaus Brühl 51 (Luftbild) sollen Labor-, Vereins- und Proberäume ihren Platz finden, neben Lehrveranstaltungen der TU Chemnitz soll es Konzerte und Lesungen geben. Die Eröffnung war ursprünglich noch für vergangenes Jahr angedacht. Durch ein Brandschutzgutachten haben sich die Baukosten verdreifacht, wofür erst Mittel gefunden werden müssen. Mittlerweile seien Wasserleitungen angeschlossen und Heizungen eingebaut. Das Interesse seitens Gewerbetreibender und der Universität sei zudem nach wie vor groß, spätestens im Juli werde es dann endgültig losgehen.

  • Das die denkmalgeschützte Häuserzeile entlang der Fürstenstraße noch saniert wird, hätte ich auch nicht mehr gedacht. Erst recht, als ich den GGG-Aufkleber an den Häusern gesehen habe. Ich finde es aus diesem Grund umso schöner. Von den zukünftigen Balkonen hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt (auch schon im EG). Ich werde Dir Bilder zukommen lassen.
    Auch die von Dir angesprochenen Investitionen Martin-, Sonnen- und Tschaikowskistraße kann ich nur begrüßen. Gerade dieser Bereich des Sonnenbergs hat eine Aufwertung dringend notwendig.
    Da ich gerade beim Sonnenberg bin: Auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens an der Fürstenstraße 83 sind seit ca. 2 Wochen Arbeiter zu beobachten. Ich denke, man dieses Gebäude bald als laufendes Objekt einstufen.
    Wenn man sich die geplanten Investitionen der GGG auf der Humboldthöhe, die gerade -nicht zum Mindestpreis- versteigerten Häuser an der Fürstenstraße und die verschiedenen Initiativen auf dem Sonnenberg vor Augen hält, kann man schon von einem kleinem Aufschwung reden.
    Sollte der CFC dieses Jahr den Aufstieg in die 3. Liga schaffen und es absehbar ist, dass die Liga gehalten wird, ist lt. Aussage unserer OB (zumindest habe ich das in dem heutigen Artikel so verstanden) auch an der Fischerwiese mit Investitionen zu rechnen.


    Auch zu den anderen Investitionen der GGG, besonders die an der Charlottenstraße, Daumen hoch.

  • Danke für die Bilder. Als ich vor einiger Zeit gemerkt habe, daß die Zeile denkmalgeschützt ist, war ich schon etwas verwundert. Die Begründung liegt vermutlich in der Seltenheit einer solchen einfachen, straßenbegleitenden Arbeitersiedlung. Die vergleichbare Bebauung an der Frankenberger Straße finde ich da allerdings schon wesentlich interessanter. Um ehrlich zu sein: Ein Abriß wäre für mich verständlich gewesen und hätte bei mir keinen wirklichen Protest hervorgerufen. Trotzdem ist die jetzige, unwahrscheinlichere Lösung wesentlich besser.


    Auf www.baudenkmaeler-chemnitz.de.vu/ wird übrigens auch die Sanierung des Brühl 24 gezeigt. Natürlich eine absolute Billigsanierung, allerdings habe ich auf dem Brühl und auch in der Zietenstraße sowieso den Eindruck, daß dort schon bei den Arbeiten zu DDR-Zeiten einiges an den Fassaden arg vereinfacht wurde. Zudem steht hier wie dort für mich vorerst die Wiederbelebung des Viertels im Vordergrund. Studentenwohnungen und aufwendige Sanierungen passen nicht zusammen. In der Fürstenstraße hoffe ich, daß man mit den 6,2 Millionen Euro an den sicher relativ aufwandsarm zu sanierenden Gebäuden ein ansprechendes Ergebnis erzielen kann. Die Visualisierungen sprechen dafür.


    Fassade an der Münchner Straße, 1. Bauabschnitt:


    Blick die Fürstenstraße hinauf, der die Dimension des Vorhabens deutlich macht:


    Zwei Ansichten der Rückseite:



    Alle Fotos: chemnitzer

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  • Seit dem 1. März ist nun auch die Kletterhalle am Konkordiapark geöffnet. Kein architektonisches Highlight, aber eine Bereicherung für das Sportangebot in Chemnitz. Der Konkoridapark wird damit mehr und mehr zu einer der Freizeitadressen in Chemnitz.


    Website der Halle, wo man auch ein Bild des Gebäudes sieht: Klick

  • Laut heutiger FP ist die GGG derzeit dabei, die Aufträge für die Sanierung des Eckhauses Reitbahnstraße 84 sowie Bernsbachplatz 5 und 6 auszuschreiben. Die Fertigstellung ist für Ende 2011, Anfang 2012 geplant, die Investitionen liegen bei 1,1 Millionen Euro. Zu den Gewerbeeinheiten lägen verschiedene Anfragen vor, die man gerade überprüfe. "Die Nutzung des Erdgeschosses im Karree soll gewerblich und kulturell erfolgen, die Obergeschosse sollen als Wohnungen beziehungsweise Zimmer vermietet werden." Angeblich verfolgen einige Studenten die Idee, in dem Gebäude einen Spätshop zu eröffnen. Darunter würde ich einen bis nach Mitternacht geöffneten Laden vorstellen, womit ich durchaus gute Geschäftschancen sehe. Die übliche Konkurrenz, nämlich Tankstellen, ist überteuert und zudem recht weit vom Bernsbachplatz entfernt.


    Weitere Informationen im Artikel:


    - In der "sanierten" Reitbahnstraße 80/82 vermietet die GGG einzelne Zimmer, von denen derzeit 32 von 33 Zimmern belegt sind. An der Fritz-Reuter-Straße hat die Keilholz GmbH ein Haus saniert, die verbliebenen drei sollen nach Unternehmensangaben 2011 folgen.


    - An der Leipziger Straße 1 bis 5, dem ExKa-Nachfolgeprojekt, kommen die 30 Mitglieder des Vereins "Urbane Polemik" mit ihrem Wohn- und Kulturprojekt "Kompott" hingegen gut voran. Seit Januar dieses Jahres renovieren sie Wohnungen und errichten eine Veranstaltungsfläche. Zahlreiche Künstler hätten Interesse angemeldet, die Eröffnung ist für April dieses Jahres geplant. Schon jetzt gebe es mit dem allwöchentlichen Plenum und der Volksküche zwei Veranstaltungen, die auch im ExKa zum festen Programm gehörten. Das Gebäude an der Kreuzung Leipziger/Limbacher Straße wurde dem Verein von der GGG als Ersatz für den Bernsbachplatz angeboten. Der entsprechende Überlassungsvertrag läuft bis Ende 2013. Danach, so GGG-Sprecher Escher, habe der Verein die Möglichkeit, ein Erbbaurecht zu begründen.

  • Das Investitionsprogramm der GGG für 2011 ist fast schon eine Sensation und kommt einem Paradigmenwechsel gleich. Während man bisher vorrangig in die Plattenbauten im Heckertgebiet investierte, […]


    Möglicherweise ist dort einfach nicht mehr viel zu holen.


    Fürstenstraße 96 bis 130, Münchner Straße 31 bis 35 (Luftbild), Denkmal, Sonnenberg, GGG-Vorstellung


    Das ist in eine sehr schöne Überraschung. Das kann die GGG gut: Einen größeren Bestand gleichartiger Häuser bearbeiten.


    Martin-, Sonnen- und Tschaikowskistraße (Luftbild), Sonnenberg, GGG-Vorstellung


    Hier wird ein komplettes Plattenbaukarree für 2,6 Millionen Euro saniert. Das hat Bedeutung für die Verbindung des Sonnenbergs Richtung Zentrum, auch wenn diese Plattenbauten zu DDR-Zeiten nie hätten errichtet werden dürfen.


    Es hätte viel schlimmer kommen können. Zehn Jahre früher wären nach dem Abriss der Altsubstanz wahrscheinlich Plattenbauten in Zeilenanordnung wie bspw. am Bernsdorfer Hang entstanden. Die Architekten haben sich hier große Mühe gegeben, mit dem Plattenbaukasten etwas schönes zu bauen, dass die alte Grundstruktur wieder aufnimmt. Dazu kommt die äußerst fortschrittliche Straßenraumgestaltung.


    Durch den Rückbau von ein bis zwei Etagen erhoffe ich mir eine bessere Einordnung ins städtebauliche Gefüge, gleichzeitig werden Wohnungen vom Markt genommen.


    Auch günstig, über den Daumen gepeilt: Sechs Wohnungen, neun Bewohner, vier Parkplätze über die Breite des Hauses, das geht beim hiesigen Motorisierungsgrad in etwa auf.


    Interessanterweise werden die oberen Abschlüsse wie vorher ausgeführt: Häuser, die oben mit der Außenwand abschließen, werden wieder so und Häuser, die eine angetäuschte Satteldachkante haben, bekommen sie wieder. Da bin ich mal gespannt, ob und wie man die Betonteile wieder verbaubar abnimmt.


    Das Ganze erinnert mich an die Art, wie Architekt Koch „sein“ RAWEMA-Bürohaus nach x Jahren sanft überarbeiten und dem Zeitgeschmack anpassen darf.


    In Morgenleite wird noch das Wohngebäude Albert-Köhler-Straße 26 - 34 (Bautyp IW 73) saniert. Das hätte man sich vielleicht auch sparen können, aber die anderen Maßnahmen wiegen das locker auf.


    Man beachte dabei den schönen Begriff „bedarfsgerechte Sanierung“! Während anderswo an Plattenbauten die Balkons flächenmäßig nach außen erweitert wurden, bleiben hier sogar die Betonbrüstungen. Gleichzeitig verbessert die GGG mit der farblichen Neugestaltung ohne großen Aufwand den äußeren Eindruck ganz wesentlich.


    Es klingt ein bisschen gemein, aber ich habe den Eindruck, dass sich die GGG im Umgang mit der Bausubstanz zunehmend geschickter anstellt.


    Man schaue sich auch bei der Fürstenstraße die ordentlichen Fenster mit – wenn man die Visualisierung soweit ausdeuten darf – zumindest außenliegenden Sprossen an und die fein ausgeführten Balkone mit der nahe der Hauswand liegenden vorderen Lagerung.

  • Mittlerweile ist von der SWG mit dem Eckhaus Sonnenstraße 33/Paul-Arnold-Straße 5 (Luftbild) das erste Ergebnis der Plattenbauumbauten auf dem Sonnenberg übergeben worden. Die ursprünglich 20 Wohnungen und vier Läden wurden zu 27 Wohnungen und einem Ladengeschäft umgebaut. Das Obergeschoss auf dem Haus Paul-Arnold-Straße 5 mit einer Wohnung wurde abgetragen, um den Bau interessanter zu gestalten. 23 der Wohnungen des Sechsgeschossers sind über einen Aufzug erreichbar, 24 Wohnungen sind vermietet.
    Als nächstes werden durch die SWG in fünf Monaten die Fünf- und Sechsgeschosser an der Martinstraße 14/16 und Jakobstraße 31-39 saniert. Sie werden bis Jahresende um drei Wohngeschosse gekürzt.

  • Ein sehr positives Projekt wird derzeit an der Zeisigwaldstraße im Yorckgebiet umsetzt. Dabei geht es um die Umnutzung einer Kindertagesstätte zu einer Eigentumswohnanlage.


    Die Kindertagesstätte wurde 1971 nach einem Typenprojekt errichtet und bot ursprünglich 236 Kindergarten- bzw. Krippenplätze. Ab 1994 wurde das Gebäude als Behindertenwerkstatt der Stadtmission genutzt, nach deren Auszug Ende 2006 fiel sie dem Leerstand anheim. Ab 2009 wurde das Gebäude von der G & K Immobilien GbR (Chemnitz) erworben.


    Seit Herbst 2010 läuft nun der Umbau zu einer Eigentumswohnanlage mit 16 Wohnungen. Verantwortlich ist die PRODIN Ingenieurgesellschaft mbH (Chemnitz). Im Juni soll die Anlage fertig sein. Ein großer Vorzug des Objekts besteht darin, dass er von einem großen Gartengelände umgeben ist, so dass hier eine ruhige Wohnanlage mit viel Grün verwirklicht werden kann.


    Es wäre gut, wenn diesem Vorbild weitere Umbauten von Kindergärten oder Schulen folgen könnten. (Eine Schule wurde bereits von der Saxum AG in der Parkstraße in eine Eigentumswohnanlage verwandelt.)


    Hier ein Foto:
    http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]


    Foto: Klarenbach

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  • Zum hier schon erwähnten Verkauf der Häßlerschen Spinnmühle gibt es heute weitere Informationen in der FP. Neuer Eigentümer ist ein Chemnitzer Ingenieurbüro, das bis Ende nächsten Jahres die Sanierung abgeschlossen haben will und dann seinen Standort dorthin verlagern wird. Der Kauf wird damit begründet, dass durch den Ausbau der Zschopauer Straße nun auch eine gute Verkehrsanbindung gewährleistet sei. Allerdings will man vorerst anonym bleiben, weil man nicht abschätzen könne, wie schnell sich das Haus auf Vordermann bringen lasse und weil man schon viele Projekte vorzeitig habe scheitern sehen.


    Im Moment befinde sich die Spinnmühle in desolatem Zustand: "Das Haus ist von Holzschwamm befallen. Eigentlich ist nur die äußere Hülle zu verwenden, aber auch die ist kurz vor dem Einsturz", sagt der Unternehmer. Bisher habe er einen Bauvorbescheid erhalten, auch gestalte sich die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz sehr gut. Der Spatenstich soll möglichst noch in diesem Jahr erfolgen, danach könnte es recht schnell gehen: "Unser Ziel ist es, Ende nächsten Jahres einzuziehen."

  • Für das denkmalgeschützte Haus an der Bergstraße 17a hat sich laut Sachsen-Fernsehen ein Kaufinteressent gefunden (Link). Das Baudezernat hat bereits grünes Licht für den Verkauf gegeben, nun muss nur noch das Oberbürgermeisteramt der Stadt Chemnitz zustimmen. Bedingung für den Kauf ist die Übernahme der angelaufenen Kosten für die Sicherung des Gebäudes. Der Investor soll Fördermittel für die Sanierung erhalten. Auch hier sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben, Hoffnung macht das aber schon.